
Erklärungen
Der Beitrag beinhaltet begründete Kritik an Personen und Institutionen sowie die Vorhaltung von Betrug. Dabei werden sachliche Nachweise, Vermutungen, Wahrscheinlichkeiten und satirische Mittel verwendet. Wer den Inhalten widersprechen will, kann sie öffentlich kommentieren. Unsachliche, persönlich abwertende Reaktionen würden aber nur zusätzlich belegen, dass die Vorhaltungen berechtigt sind. Natürlich werden die verantwortlichen Personen der Haberl Gastronomie, der Parkverwaltung und des Finanzministeriums die kritischen Aussagen lesen.
Erfolge
Normalerweise werden Orte, an denen man betrogen wird, weniger besucht als andere. Beim Biergarten am Chinesischen Turm, dem Wahrzeichen des Englischen Gartens in München, trifft der Normalfall aber nicht zu. Touristen strömen in Massen zu diesem gastronomischen Angebot mit 7000 Plätzen. Sie versorgen sich mit Speisen und Getränken von einem supermarktähnlichen, eingezäunten Schank- und Küchenbereich, der mit holzverkleideten, containerartigen Bauten umgeben ist. Dabei müssen sie für Krüge, Gläser und Tassen Pfand bezahlen
Am Ende des Biergartenbesuchs lassen sich alle Gäste zwingen, einen Container beim Toilettengebäude aufzusuchen, um die Trinkgefäße zurückzugeben und Pfandmünzen gegen Euromünzen einzulösen. Die Touristen freuen sich, weil sie im Schildermeer des Biergartens oder mit Fragen den Weg zum Rückgabecontainer erfolgreich gefunden und das Bargeld erhalten haben.




In Wirklichkeit liegt der Erfolg aber bei der Pächterfirma des Biergartens, die den Pfandzwang als Einnahmequelle und zur Personaleinsparung missbraucht. Für die Biergartensaison 2023 sind alle Preise inflationsbedingt kräftig angehoben worden. Dabei hat sich der Betrieb nicht geschämt, das Pfand für Trinkgefäße um 100 Prozent zu erhöhen. Das Pfand pro Glas beträgt nicht mehr nur einen Euro wie 2022 und mehr als 20 Jahre davor, sondern sogar zwei Euro. Allerdings wurde der Pfandzwang in den Coronajahren ausgesetzt.
Die Betreiberfirma des Biergartens ist ein Großbetrieb mit dem Namen Haberl Gastronomie. Insgesamt bewirtschaftet das Unternehmen sieben Biergärten, drei Restaurants und ein Oktoberfestzelt. Antje Haberl, die Tochter des Firmengründers Hermann Haberl (1939–2011), ist die heutige Geschäftsführerin. Ihr Sohn Luis Schneider wird bereits für die Nachfolge und das Wiesnzelt positioniert
Im Biergarten am Chinesischen Turm verwendet die Haberl Gastronomie für das Pfand eigene Münzen mit der Prägung: Bayerische Tradition seit 1974. Das gilt aber nur für den Beginn der Pacht und nicht für Betrügereien und Zwänge, die mit den Münzen verbunden sind.
Selbstbedienung, Pfandzwang und Servicebetrug sind keine bayerische Tradition, sondern eine gastronomische Fehlentwicklung
Zwänge
Selbstverständlich dürfen erfolgreichen Gastronomiebetrieben keine unlauteren Geschäftsmethoden nachgesagt werden. 2023 ehrte die staatliche Brauerei Hofbräu die Gastronomieerbin sogar mit dem sogenannten Hofbräu-Humpen, weil sie eine bekannte Münchner Wirtin ist. Bekannt ist allerdings nicht die Tochter, sondern der Name, die Persönlichkeit und die Leistungen des Vaters. Er hat aber mit dem Pfandzwang und Servicebetrug begonnen. Seine Tochter ist heute dafür verantwortlich.
Von Medien wird die Erbin oft als Wirtin bezeichnet, wozu Anwesenheit und Mitarbeit in den Betrieben gehören würden. Dazu ist aber bislang in der Öffentlichkeit nichts bekannt geworden. Besondere gästefreundliche oder soziale Leistungen sind ebenfalls nicht aufgefallen. Damit gehört die sogenannte Wirtin zu den Münchner Gastronomen, die keine Gastgeber sind, sondern angelernte Betriebswirte, die zwanghaft abkassieren. Das Gästewohl ist ihnen meist egal.
In kritischen Zusammenhängen mit Wirten und Betrug wird vielleicht zuerst an Schankbetrug gedacht, wie er auf Volksfesten üblich ist. Dieser gilt jedoch mit wenigen Ausnahmen in Münchner Wirtshäusern und Biergärten als ausgestorben. Steuerbetrug und Hygienemängel machen dagegen Schlagzeiten.
Gäste bemerken andere Betrügereien oft nicht gleich und lassen sie sich gezwungenermaßen gefallen, obwohl Betrug eigentlich strafbar ist. Wird er dagegen raffiniert genug begangen, fällt er gar nicht auf. Bei den vielfältigen Formen des Betrugs geht es nicht nur darum, Vermögensvorteile zu erlangen, sondern auch um das Erschleichen von Leistungen durch das Vortäuschen falscher Tatsachen.
Der Biergarten am Chinesischen Turm ist ein solcher Schleicher, weil er seine Gäste mit einem Pfandzwang um die Serviceleistung des Abräumens betrügt. Er zwingt sie, beim Getränkekauf Pfandmünzen für Krüge, Gläser und Tassen zu bezahlen. Damit wird das Zurücktragen der Trinkgefäße und das Einlösen der Pfandmünzen erpresst. Abräumpersonal im Biergarten ist zwar vorhanden, räumt aber nur Tablets mit Geschirr und Besteck ab. Gläser werden lediglich mitgenommen, wenn sie auf Tischen ohne Gäste stehenbleiben.
Pfandzwang betrügt Gäste um den Service des Abräumens und Zurücktragens
Aufsichtsbehörden dulden den Betrug und den Zwang zum Selbstzurücktragen. Gäste können sich nicht dagegen wehren. Ein bedienter Bereich wie in den meisten anderen Münchner Biergärten wird nicht angeboten. Die traditionelle Gaststätte am Chinesischen Turm ist seit 2017 geschlossen. Wer körperlich beeinträchtigt ist und Bedienung benötigt, braucht Hilfen oder wird ausgegrenzt. Einzelne Rollstuhlfahrer oder auf Gehilfen angewiesene Personen können sich nicht selbst bedienen.
Im Biergarten am Chinaturm wird man nicht nur zur Selbstbedienung gezwungen, sondern auch zum Selbstabräumen und Selbstzurücktragen. Nächste Schritte in diesem Supermarktbiergarten sind vermutlich die selbstständige Rückgabe der Tablets mit Geschirr und Besteck sowie die eigenhändige Beseitigung von Essensresten in Müllbehältern. Besonders eifrige internationale Gäste tragen alles jetzt schon zu den Servicestationen und Abräumwägen zurück, weil sie das von Kantinenbetrieben gewohnt sind. Künftig kommt wahrscheinlich das selbstständige Einräumen von Spülmaschinen. Schließlich wird es nur mehr Automaten für Speisen und Getränke sowie Selbstbedienung ohne Kassen und Bargeld geben.
Gründe

Anfänglich wurde der Servicebetrug nicht etwa mit dem Diebstahl beispielsweise von Maßkrügen begründet, sondern mit dem Wegtragen derselben und dem Biertrinken auf den Wiesen des Englischen Gartens. Dabei waren angeblich Maßkrüge im Gras liegengelassen worden. Diese hatten scheinbar Mähwerke der Parkverwaltung beschädigt und Scherben in den Grünflächen erzeugt.

Vielleicht traf das in der Vergangenheit in Einzelfällen zu. Gegenwärtig gibt es aber auch andere Beobachtungen und Sichtweisen. Heutzutage holen sich vor allem einheimische Jugendliche nicht das teure Bier aus dem Biergarten, sondern transportieren Bierkästen oder Flaschen mit alkoholischen Getränken in den Park. Glasflaschen und Müll bleiben auf den Wiesen des Englischen Gartens in so großer Anzahl liegen, dass die tägliche Beseitigung ohnehin notwendig ist. Die Brauerei Hofbräu nutzt in Abstimmung mit der Parkverwaltung ein E-Bike-Lastenfahrrad, um Leergut zu sammeln.
Das Gras auf den betroffenen Flächen wird wegen der Nutzung als Liegewiesen und für Sport kurzgehalten. Stehen- oder liegengebliebene Maßkrüge würden auffallen. Außerdem sind einheimische Gäste in diesem Touristenbiergarten kaum mehr anzutreffen. Gruppen mit jungen Touristen tragen aber keine Maßkrüge auf die Wiesen, weil sie Party im Biergarten machen wollen. Ältere Reisegäste setzen sich nicht in die Wiesen.
Sollte der Pfandzwang im Biergarten am Chinesischen Turm irgendwann einen Sinn gehabt haben, dann ist er gänzlich verloren gegangen. Heute trägt niemand mehr Maßkrüge auf die Wiesen. Und wer solches beabsichtigt, dem ist das Pfand egal.
Pfandzwang verhindert kein Stehlen oder Wegtragen von Maßkrügen
Denkt man an Damen, die ihre Kaffeehaferl mit erkaltendem Inhalt auf Wiesen verziehen, entlarvt sich die Absurdität, die Überflüssigkeit und der Servicebetrug des Pfandzwangs. Eine Familie, die sich mit Speisen und Getränken versorgt, transportiert das Ganze doch nicht auf Wiesen. Gäste, die wegen der Blasmusik, des Biers und der Gesellschaft kommen, bleiben im Biergarten und stehlen keine Trinkgefäße. Die Haberlchefin ist aber zu solchen Einsichten nicht fähig.
Jährlich muss die Parkverwaltung etwa 120 Tonnen Müll sammeln und entsorgen. Sie berichtet, dass der Hauptanteil durch die Verschmutzung der Wiesen an den Wochenenden entsteht. Das hat nichts mit dem Biergarten zu tun, weil die Verursacher den Müll aus Supermärkten mitbringen. Heute ist das Problem nicht das Wegtragen von Maßkrügen, sondern die Gewinnsucht des Biergartens mit dem Pfandzwang
Wer anderen an den Geldbeutel will, handelt meist aus Habgier. In Verbindung stehen die Motive Wachstum und Gewinnsteigerung. Man will mit dem Einsatz immer geringerer Mittel möglichst viel verdienen. Inflation ist dabei ein wertvoller Helfer, weil Preissteigerungen als üblich hinzunehmen sind. Touristen akzeptieren alles. Schließlich kennen sie die Preisgefüge im Gastland nicht. Einheimische sind die Verlierer und werden folglich am Chinaturm immer weniger.
Verantwortliche
Für den Servicebetrug verantwortlich sind die Betreiberfirma des Biergartens und die Verwaltung des Englischen Gartens. So eine gemeinsame Zuständigkeit ist praktisch, weil man sich gegenseitig die Schuld zuweisen kann.
Anfänglich war das seit mehr als 20 Jahren erzwungene Pfand keine alleinige Erfindung der Haberl Gastronomie, sondern eine Auflage der staatlichen Gartenverwaltung. Sie wollte Scherben durch Maßkrüge und Schäden an den Mähmaschinen vermeiden. Häufigkeit und Ausmaß der Zerstörung hat sie immer pauschal angegeben und nicht belegt. Die Zeiten haben sich zwar geändert, aber der mittlerweile unbegründete Pfandzwang ist zum Vorteil der Betreiberfirma des Biergartens und zum Nachteil der Gäste geblieben.
Aus dem berühmten Biergarten entwickelten die Beteiligten einen Supermarkt und eine Touristenfalle mit Pfandzwang und Servicebetrug. Für die 100prozentige Erhöhung des Pfands ist die Haberl Gastronomie vermutlich alleine verantwortlich.
Nachfolger mit Pfandzwang im Biergarten fanden sich bei den staatlich verpachteten Betrieben Park Café und Hofbräukeller. Dort befinden sich in der Nachbarschaft die staatlichen Grünanlagen Alter Botanischer Garten und Maximiliansanlagen als Begründung für das Pfand. Die eigentlichen Gründe sind aber auch Servicebetrug und Habgier. Hinzu kommt der Widerspruch, dass Trinkgefäße in den bedienten Bereichen pfandfrei sind.
Im Englischen Garten wird in den weiteren Biergärten Seehaus, Hirschau und Aumeister kein Pfand verlangt. Alle anderen Münchner Biergärten mit nichtstaatlichen Eigentümern verzichten ebenfalls trotz naher Grünanlagen auf einen Pfandzwang. Damit beweisen sie, dass das Pfand am Chinaturm ein Servicebetrug und eine unberechtigte Einnahmequelle ist.
Falls der Pfandzwang mit dem Argument befürwortet wird, dass er zu Ordnung und Sauberkeit am Chinaturm führt, muss gefragt werden, ob die Biergärten ohne Pfand verwahrlost sind. Weil das nicht zutrifft, werden Habgier und Betrug ebenfalls aufgedeckt.
Einnahmen
Mit dem Pfand zeigt sich die Pächterfirma gästefeindlich und spart ganz nebenbei Personalkosten. Zusätzlich entsteht eine Einnahmequelle wegen nicht eingelöster Pfandmünzen. Der Betrieb verschafft sich damit ungerechtfertigte Einkünfte, weil das Pfand zwar berechnet, aber bestimmt vom Umsatz wieder abgezogen wird. Über Jahre hinweg, haben Gewinne aus nicht eingelöstem Pfand und eingesparten Personalkosten sicherlich eine beachtliche Summe ergeben.




Viele leere Gläser auf den Abräumwägen und Servicestationen im Biergarten belegen den Betrug. Ausreden, dass diese von pfandbefreiten Stammgästen oder vom Bierservice seien, gelten nicht. Die wenigen Stammgäste sind nämlich nicht immer anwesend. Auf den Wägen befinden sich auch leere Maßkrüge, wenn kein Bierservice arbeitet. Außerdem bringt er nicht die vielen dortigen Halbliter-Bierkrüge.
Gäste lassen die Trinkgefäße einfach am Tisch stehen oder stellen sie auf den Abräumwagen ohne das Pfand einzulösen. Vielen Touristen ist der Pfandzwang unverständlich. Wahrscheinlich halten sie die Münzen für ein Souvenir-Geschenk. Für diese andauernde und selbstständig sprudelnde Einnahmequelle gibt es vielfältige Gründe:

- Trinkgefäße werden aus Bequemlichkeit nicht zurückgetragen.
- Bierkrüge werden nicht ausgetrunken, sondern mit Resten stehen gelassen.
- Die Rückgabe der Gläser und das Einlösen der Pfandmünzen wird vergessen.
- Touristen verstehen den Pfandzwang nicht und zahlen jeden Preis.
- Gäste lehnen das Selbstabräumen und lassen sich nicht zum Zurücktragen zwingen.
- Ein plötzlicher Regenguss zwingt zum Aufbruch.
Steuern
Offensichtlich ist, dass Gäste mit dem Pfandzwang um das Abräumen betrogen werden. Schwieriger ist die Frage, ob mit den Einnahmen aus dem Pfand auch der Staat betrogen wird. Anders gefragt: Werden die Einnahmen durch nicht eingelöste Pfandmünzen versteuert oder verschwiegen?

Es fällt auf, dass die Rechnungen vom seit 2020 geschlossenen Restaurant ausgestellt werden und die Formulierung beinhalten: “Es bediente Sie”. Man bekommt aber die Rechnung von einer Biergartenkasse und hat sich selbst bedient. Bestimmt wird das Pfand auf der Rechnung nicht versteuert, weil es ja im Regelfall zurückgezahlt wird. Andererseits werden die zurückgetragenen Trinkgefäße nicht gezählt. Nachweise über das zurückbekommene Bargeld gibt es nicht.
Dessen Gesamtsumme in einem Münzbehältern könnte allerdings vor der Ausgabe festgelegt worden sein. Dann wären die Einnahmen durch nicht eingelöste Pfandmünzen feststellbar und steuerpflichtig. Die Summe der berechneten Pfandmünzen muss also größer sein als die Summe der zurückgegebenen Euromünzen.
Würde der Differenzbetrag nicht versteuert, wäre das ein Betrug, der über viele Jahre hinweg eine ansehnliche Summe eingebracht hätte. Es wäre unfair, einen solchen Betrug ohne Nachweise zu unterstellen, der Verdacht drängt sich jedoch auf. Pfandmünzen einzulösen, ist üblich. Meine Fotos belegen aber Ausnahmen, die wahrscheinlich steuerlich vernachlässigt werden.
Mit der Pfanderhöhung um 100 Prozent verdoppeln sich auch die Einnahmen durch nicht eingelöste Pfandmünzen und stehengelassene, nicht zurückgetragene Trinkgefäße. Man darf gespannt sein, ob Finanzbehörden aktiv werden, wenn sie den Sachverhalt wahrnehmen. Vielleicht sind sie aber eingeweiht und drücken die Augen zu.
Auffälligkeiten
Neben dem Servicebetrug und dem vermuteten Steuerbetrug fällt aufmerksamen, mitdenkenden Gästen am Chinaturm auf, dass beides eine Nähe zu weiteren betrügerischen Handlungen hat.
Beispielsweise unterscheidet sich das Preisniveau im Biergarten mit Selbstbedienung nicht von den Preisen mit Bedienung in Wirtshäusern. Die Kantinen- oder Supermarktabfertigung am Chinaturm ist genauso teuer wie in Gaststätten mit Servicepersonal. So kostet 2023 eine selbstgeholte Maß Bier 10.30 Euro. Der Preis mit Bedienung im Hofbräuhaus beträgt 10.40 Euro. Eine kleine Brezn kostet mit 1.90 Euro genauso viel. Vergleichbares gilt für vieles andere. Mit den gleichen Preisen bei Selbstbedienung und beim Personaleinsatz werden Gäste ebenfalls betrogen.
Inflation und hohe Preise kommen zur rechten Zeit, um Gästen eine Pfanderhöhung von 100 Prozent unterzujubeln. Dahinter steckt die Denkweise: Es wird sich schon niemand aufregen, weil wir ja Inflation haben. Solche Steigerungen würden nicht bei verantwortungsvoller Preisgestaltung entstehen, sondern zeigen habgierige Absichten.
Die Selbstbedienung eignet sich zum Personalsparen und zur Profitsteigerung. Dabei würde der Restaurantbetrieb am gleichen Ort nur stören sowie Einnahmen und Platzangebote des Biergartensupermarkts mindern. Die Bedienung auf der Terrasse wurde bereits seit 2017 eingestellt. Wahrscheinlich lässt die Haberl Gastronomie das Restaurant seit 2020 geschlossen. Vorgeschoben werden Umbaumaßnahmen, die aber bislang nicht zu beobachten waren. Das Gebäude wird vielmehr als Warenlager für den Supermarktbiergarten genutzt. Damit betrügt die derzeitige Pächterfirma Münchner und internationale Gäste um ein gastronomisches Angebot, das seit der Gaststätteneröffnung am 1. April 1792 bestand.
Nicht zuletzt ist der Pfandzwang unverschämt, weil alle Biergartengäste verdächtig werden, Krüge, Gläser und Tassen auf umliegende Wiesen zu tragen oder zu stehlen. So ein pauschaler Verdacht ist nicht gerechtfertigt. Hinzu kommt, dass jemand, der seine Trinkgefäße ab 2023 nicht zurückträgt, mit zwei Euro Aufpreis pro Getränk bestraft wird. Ein zusätzlicher Euro ohne das Zurücktragen wurde vielfach hingenommen. Zwei Euro veranlassen Bedenken, ob man sich nicht doch versklaven lässt.
In diesem Zusammenhang sind Aussagen von Wirten, dass Touristen in großem Umfang Bierkrüge stehlen, wenig glaubhaft und nicht mit genauen Zahlen belegt. Sicherlich kommt es zu Einzelfällen und zu einem natürlichen Schwund durch Bruch. Solche Verluste werden aber einfach auf Preise umgelegt, die ohnehin ständig steigen. Und mit dem Pfandzwang wird kein Diebstahl verhindert. Vielleicht liegt das verdoppelte Pfand sogar über dem Großhandelspreis von Trinkgefäßen. Was wiederum fragwürdig und betrugsverdächtig wäre.
Kuriosa
Wegen des Abräumbetrugs können kuriose Situationen entstehen. Beispielsweise stellen Gäste leere Krüge auf die Abräumwägen, weil sich dort schon viel Glas befindet. Dann wollen sie vom Abräumpersonal das Pfand zurück. Dieses verweist aber auf die Richtung des Rückgabecontainers, nicht jedoch auf die Mitnahme der Krüge. Dort werden Gäste ohne Krüge nur mit Pfandmünzen abgewiesen. Das ist Münchner Gastlichkeit in Bestform.
Wer nachträglich Pfandmünzen ohne Gläser einlösen will, erlebt Vergleichbares, obwohl es viele berechtigte Gründe dafür gibt, z. B. Vergesslichkeit, plötzlicher wetterbedingter Aufbruch. Bei bevorstehendem Betriebsschluss bietet allerdings ein umhergehender Mitarbeiter das Pfandeinlösen am Biergartentisch an. Die Maßkrüge sind dann von sich aus so gescheit, dass sie nicht auf Wiesen mitgenommen oder gestohlen werden.
Diese Intelligenz der Trinkgefäße bestand auch während der Pandemie. Auf einmal war der Pfandzwang überflüssig. Mähwerke der Parkverwaltung wurden nicht mehr beschädigt. Jetzt könnte man rechtfertigen: Der Biergarten war ja eingezäunt, und es kamen keine Touristenmassen. Wiesen waren aber voll und Diebstahl gibt es zu allen Zeiten. Sicherlich gehört die Intelligenz der Maßkrüge vom Chinaturm zu den vielen Münchner Kuriosa.

Schon vor der Pandemie hatte ein Student die Idee, in der Selbstbedienungswüste Chinaturm das Bringen von Bier in Maßkrügen gegen einen Euro Aufpreis anzubieten. Die Biergartenleitung war einverstanden und gestattete jungen Frauen und Männern in Dirndlgwand und Lederhosen den neuen Service. Sie tragen ein Firmenschild der Haberl Gastronomie mit der Aufschrift Bierservice. Dieses Personal bringt aber nicht die normalen Maßkrüge mit der Pfandmünze, sondern nur die intelligenten ohne Münze. Diese werden nicht gestohlen oder weggetragen und meiden den Kontakt mit den Mähmaschinen der Parkverwaltung.
Größtmögliche Lächerlichkeit bewirkt die Haberl Gastronomie am Chinaturm mit ihren Schlangen. Es kam sogar zur Tätigkeit des Schlangenbeschleunigers. Vor der Umzäunung des Supermarktbereichs und der Ausstattung mit Drehkreuzen und mehreren Kassen entstanden lange Schlangen an der Schänke. Heutzutage bewegen sich solche Kriechtiere vor dem Container für die Pfandrückgabe.
Die Geschwindigkeit beim Abräumen der Tablets ohne Gläser und die Sauberkeit der Tische sind hoch. Das Abräumpersonal hat gelegentlich viel, aber meist wenig Arbeit. Es wäre also durchaus in Lage Krüge, Gläser und Tassen auch zur Waschanlage zu transportieren. Bei vorhersehbarem Hochbetrieb müssten eben mehr Personen eingesetzt werden. Sparsamer Personaleinsatz kann natürlich geschickt mit dem angeblichen Personalmangel begründet werden.
Opfer
Ein gescheiter Betrug braucht nicht nur Täter, sondern auch Opfer, sonst taugt er nichts. Wer über sein Pfandgut nicht mehr verfügt, ist wegen der wertlosen Pfandmünze das erste Opfer. Das sind vermeintlich nur Einzelfälle. In Wirklichkeit haben aber viele Gäste von habgierigen Betrieben und Veranstaltungen Pfandmünzen oder Pfandmarken mitgenommen, gesammelt und später entsorgen müssen.
Schwerwiegender als der materielle Verlust ist der Freiheitsentzug oder Zwang. Es ist zu bedenken, was wir am Chinaturm mit uns alles machen lassen:

- Zuerst müssen wir uns ohne Preisvorteil selbst bedienen.
- Dabei müssen wir für Krüge, Gläser und Tassen Pfand bezahlen.
- 2023 müssen wir eine Pfanderhöhung um 100 Prozent hinnehmen.
- Schließlich müssen wir Trinkgefäße zurücktragen und Pfand einlösen oder werden mit zwei Euro pro Gefäß bestraft.

Niemand macht sich Gedanken, warum das so ist. Unwissende Touristen, ordnungsliebende, pflichtbewusste und untertänige Preußen, zu denen viele Neu-Münchner gehören, sehen den Pfandzwang als gottgegeben und staatlich berechtigt an. Sie freuen sich, diesem Obrigkeits- und Ordnungsanspruch korrekt dienen zu können. Die meisten Biergartengäste am Chinaturm lassen sich alles gefallen und werden vom Gastronomiebetrieb abkassiert. Viele sind so stark zum Selbstbedienungs-, Supermarkt- und Kantinendenken erzogen worden, dass sie Auffälligkeiten und Betrug nicht wahrnehmen oder sie hinnehmen ohne zu hinterfragen.

Zum üblichen Service würde das Abräumen von Tischen bei einem zweiten oder dritten Getränk gehören. Dagegen füllt der Pfandzwang einige Tische mit vielen Gläsern, weil Gäste nicht jedes Mal das vorherige Pfand einlösen, sondern nur einmal zum Rückgabecontainer gehen. Bei manchen Tischrunden entstehen am Chinaturm hässliche Ansammlungen von leeren Krügen auf den Tischen.
Was denken sich anspruchsvolle, selbstbestimmte und freiheitliche Gäste, wenn sie Trinkgefäße selbst zurücktragen sollen? Etliche lassen sie stehen und kommen nicht wieder. So war es zumindest bei einem Euro Pfand. Mit der Verdoppelung soll die Weigerung zum Zurücktragen verhindert werden. München und Bayern müssen sich für den Servicebetrug schämen, wobei die Mitarbeiterschaft der Gastronomie und der Parkverwaltung nichts dafürkann. Der Fisch stinkt vom Kopf.

Schließlich ist der Biergarten am Chinesischen Turm selbst ein Opfer: Aus dem Selbstbedienungsbiergarten ist ein Selbstabräumbiergarten geworden. Trotzdem wird Personal auch mit ungewöhnlichen Mitteln gesucht. Es stellt sich die Frage: Wird der Turmbiergarten in Zukunft wegen des Personalmangels ein Automatenbiergarten?
Lösungen
Zur sachlichen und humorvollen Kritik gehören auch Lösungsverschläge. Der Naheliegendste ist natürlich der freiwillige Verzicht auf den Pfandzwang so wie in allen Münchner Biergärten mit Ausnahme der drei schwarzen Schafe. Die Pfanderhöhung um 100 Prozent spricht aber eine andere Sprache mit dem Namen Habgier.
Ein staatliches Verbot wegen der mit dem Pfandzwang verbundenen Betrügereien ist nicht in Sicht. Vertrauen in die Gäste war vorgestern. Zwänge und Kontrollen rentieren sich. Man kann nicht warten, dass die Gastronomieaufsicht den Servicebetrug untersagt. Dieses weltweit einmalige Vorgehen in drei Münchner Biergärten muss zumindest geächtet werden, weil es der Gastlichkeit widerspricht.
Die zweite Lösungsmöglichkeit wird vom städtischen Oktoberfest mit seinen Freiheitsbeschränkungen vorgemacht: Zäune, Sicherheitspersonal, Mitnahmebeschränkungen, Taschenkontrollen. Anfänglich gab es Proteste, die mittlerweile eingeschlafen sind. Niemand bedauert mehr, dass die Freiheit geopfert worden ist.
Eine in München abwegige Lösung wäre das Angebot von Trinkgefäßen aus Plastik. Solche würden nicht mehr gestohlen, keine Scherben erzeugen und Mähwerke beschädigen. Bier in Plastik ist ohnehin Standard in vielen Tourismusgebieten. München will dagegen Qualitätstourismus mit Originalität und Tradition anbieten. Plastikmaßkrüge oder Becher aus Kunststoff in Biergärten würden dem widersprechen.
Wenn der Biergarten am Chinesischen Turm schon beim Pfandzwang bleiben will, dann könnte er doch ganz einfach das Pfandeinlösen beim Abräumpersonal gestatten. Der Servicebetrug mit dem Zurücktragen würde wegfallen. Zu solchen einfachen Einsichten kommen viele Touristen, wenn sie vergeblich versuchen, die Pfandmünzen für die Trinkgefäße dem Abräumpersonal zu geben.
Warum ist das nicht möglich? Eine Pfandmünze gegen eine Euromünze und ein Trinkgefäß einzutauschen, erfordert keine besonderen Fähigkeiten und sprachlichen Kenntnisse. Es kann somit auch von ungelerntem Personal erledigt werden. Betrug durch das Personal ist ausgeschlossen, weil die Summe der ausgegebenen Euromünzen mit der Menge der zurückgebrachten Pfandmünzen übereinstimmen muss. Außerdem würde alles ständig abgeräumt. Scherben- oder Diebstahlargumente als Begründung für den Pfandzwang blieben zwar gleich, der Servicebetrug würde aber wegfallen.
Vielleicht müsste bei Hochbetrieb mehr Abräumpersonal beschäftigt werden, dafür wären Arbeitsplätze geschaffen und Tätigkeiten aufgewertet worden. Zum Mindestlohn käme bestimmt ein Trinkgeldsegen hinzu. Die Haberlchefin würde für soziales Engagement, Arbeitsplatzangebot und Gästefreundlichkeit geehrt werden.
Spenden
Meine Lösungsmöglichkeit mit den Pfandmünzen ist die Spende an die Haberl Gastronomie. Wegen der Pfandverdoppelung gehe ich davon aus, dass es dem Unternehmen schlecht geht. Da muss man die Betriebe doch mit zusätzlichen Mitteln wie gespendeten Pfandmünzen unterstützen.
Wahrscheinlich hat sich die Haberl Gastronomie mit den vielen Biergärten, Restaurants und dem Wiesnzelt übernommen. Wer nämlich heutzutage nicht versucht, immer mehr zu wachsen und neue Einnahmequellen zu erschließen, wird schon bald am Hungertuch nagen.
Ich rufe deshalb öffentlich dazu auf, Pfandmünzen im Biergarten am Chinesischen Turm nicht gegen Euromünzen einzutauschen und keine Trinkgefäße zurückzutragen. Damit wird der Biergartenbetrieb am Leben gehalten. Arbeitsplätze werden erhalten – besonders die des Abräumpersonals. Mein Spendenaufruf ist ein Herzensanliegen, das sich nicht in die biergartenlose Advents- und Spendenzeit verschieben lässt.
Spendenaufruf für die notleidende Haberl Gastronomie
Die Pfandmünzen im Müll zu entsorgen, wo sie eigentlich hingehören, ist mir zu schade. Ich sammle sie, bis es der Haberl Gastronomie wieder besser geht. Meine bislang 14 Pfandmünzen von 14 Turmbesuchen sind schon 28 Euro wert. Bei der Spendenaktion gehe ich also mit gutem Beispiel voran.

Für mich ist der Biergarten am Chinaturm der nächstgelegene Biergarten, den ich seit fast 50 Jahren besuche. Ich sehe vom Schreibtisch aus die Turmspitze und höre die Turmmusik bei geschlossenen Fenstern. Das regt mich zu Besuchen an, die ich mir durch die Pfandverdoppelung nicht verleiden lasse. Im Gegenteil: Ich unterstütze den habgierigen Betrieb mit Spenden und lasse mich weiterhin nicht zum Zurücktragen von Maßkrügen versklaven.
Einheimische kommen meist nur wegen der Musik und der Wohnungsnähe zum Turmbiergarten. Für Touristen ist er ein wichtiges, sogar englisch beschilderte Schutzgebiet. Durch das Spenden machen Besuche einen neuen Sinn: Gäste werden zu Wohltätern. Das vermittelt Zufriedenheit und Glück, für die gedankt werden muss.




In der Vergangenheit setzte der Biergarten ohnehin mehr auf die Hilfsbereitschaft der Gäste. Die Aufschrift über den Abräumstationen war: Helfen Sie mit. Leider sind diese Appelle an die Hilfsbereitschaft verschwunden. Vermutlich schämte sich doch jemand, dass die große Haberl Gastronomie in guten Zeiten zur Hilfe aufrief. Heute haben die Schilder schreiende Großbuchstaben. Das Bitten war schon immer übersehen worden. Sind das Anzeichen für die große Not? Aber die Hilfe naht, weil die Spendenbereitschaft bestimmt wachsen wird.
Allerdings ist meine Sammlung von Pfandmünzen nicht nur wohltätig, sondern auch eine Geldanlage, mit der ich warte, bis unfähige Politiker wieder einen Inflationsschub bewirken. Bestimmt wird die Haberlchefin das Pfand erneut verdoppeln. Dann verschenke ich die Münzen an Kinder, die sich mit nicht zurückgetragenen Krügen ein Taschengeld verdienen wollen.

Nachtrag
Meine Google Rezension zum Biergarten am Chinesischen Turm beschreibt die Praxis, dass bei Bierkrügen, Gläsern und Tassen zwei Euro Pfand pro Getränk verlangt wird. Das wird als zusätzliche Einnahmequelle, als überflüssig und nicht gästefreundlich kritisiert, weil Gäste die Trinkgefäße selbst zurücktragen müssen.
Link zur Antwort: https://goo.gl/maps/dp9F5LDzXbBvsmqv8
Zitat aus der Antwort: “… dürfen wir nachfragen, ob wir es richtig verstanden haben … Man bekommt das Pfand zurück, also ist es keine Einnahmequelle. wir [sic] sind zugegeben verwirrt ob dieser Bewertung.”
Antwort auf die Nachfrage: “Die Begründung der Ein-Sterne-Bewertung wurde richtig verstanden und ist nicht verwirrend, sondern beschämend. Verantwortliche der Haberl Gastronomie sind über diesen Beitrag informiert. Nehmen aber keine Stellung, weil die Vorhaltungen nicht zu widerlegen sind.”
Antje Haberl, die Gesamtverantwortliche, muss sich die Vorwürfe des Servicebetrugs, des vermuteten Steuerbetrugs und der Habgier gefallen lassen. Betrügerischer Gipfel ist die Verdoppelung der Einnahmen aus dem Pfandsystem.
Und die Behörden schauen zu. Niemand widerspricht diesen Vorhaltungen oder nimmt zumindest Stellung dazu, weil sie wahr und berechtigt sind.
Links
Tivolifoto bietet die folgenden weiteren Beiträge zum nahegelegenen Biergarten am Chinesischen Turm an:
Man sollte die Haberl-Gastronomie in Habgier-Gastronomie umbenennen. Also einfach das l in g und i umtauschen und nach dem b platzieren.
Das Haben in den Wörtern bliebe gleich und entspräche dem Schicksal von Großgastronomen. Nur sie hatten soviel Geld, um immer neue Objekte zu übernehmen. Hermann Haberl sagte das am Turmstammtisch mit den Worten: “Wer soll’s denn sonst machen!” Er war aber auch so großzügig, dass er die Runde oft mit Freibier versorgte. Viele Gründer waren in Ordnung, die Erben wollen aber nur haben und werden damit zu Inflationstreibern.