Zwischen Eisbach und Schwabing

Schon wieder ein Titel mit zwischen! Aber welches Wort eignet sich besser als diese Präposition für einen Beitrag, der ein Gebiet betrifft, welches durch zwei Bäche oder Orte begrenzt wird? Zwischen Haus der Kunst und Kleinhesseloher See wäre auch möglich. Oder wollen Sie zwischen Prinzregentenstraße und Mittlerem Ring? Vielleicht gefällt Ihnen zwischen Lehel und Schwabing? Woher stammt eigentliche die Redewendung zwischen Auer Mühlbach und Mississippi? Die Antwort auf diese Frage ist für mich nicht erfahrbar. Ich bitte deshalb um eine kurze Nachricht.

Genau genommen müsste der Titel heißen Zwischen Eisbach und Schwabinger Bach oder Zwischen Lehel, Maxvorstadt und Schwabing. Jetzt wird es aber kompliziert. Vieles was mit Schwabing in Verbindung gebracht wird, spielte sich in der Maxvorstadt ab. Der Name des 1890 eingemeindeten Dorfs wurde durch Künstler, Schriftsteller und Dichter um die Jahrhundertwende sowie das Lebensgefühl der 1960er Jahre einfach bekannter als andere Stadtteile.

Von meinen bisher 37 Münchner Jahren wohnte ich zehn Jahre in Schwabing und 27 Jahre im nördlichen Teil des Lehels. Am Tivoli sind es jetzt acht Jahre. Ich las immer aktuelle Literatur sowie Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträge zu meiner direkten Umgebung. Jetzt habe ich mit Tivolifoto die Möglichkeit meine eigenen Wahrnehmungen, Erfahrungen und Erkenntnisse zu veröffentlichen. Ich glaube, durch meine Fotos kann ich belegen, dass ich gerne in diesem Viertel lebe. In München möchte ich an keinem anderen Ort sein und würde diese Gegend ohne erhebliche Gründe nicht verlassen.

Den Eisbach, den Nordteil des Lehels, die Tennisplätze am Tivoli, den Tucherpark und den Nordteil des Englischen Gartens gibt es schon bei Tivolifoto – den Chinesischen Turm, Monopteros und Kleinhesseloher See ebenfalls. Mit diesem Titel biete ich einen Beitrag zu Ansichten aus dem südlichen Teil des Englischen Gartens an. In 14 Jahren sammelte ich 1761 Fotos, welche sich auf meiner Festplatte in 38 Ordnern befinden. Dieser Beitrag beinhaltet eine Auswahl von 115 Bildern.

Nach Oktoberfest, Viktualienmarkt, Hofbräuhaus und Marienplatz werden im südlichen Englischen Garten wohl die meisten Fotos in München gemacht, weil das Touristenaufkommen sehr hoch ist. Es gibt aber auch besonders viele, schöne Ansichten, welche Natur, Kultur und Lebensfreude mitten in der Großstadt verbinden. Als Spaziergänger oder Radfahrer entdeckt man immer wieder Attraktives, Ungewöhnliches und Neues zwischen Eisbach und Schwabinger Bach.

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7 Köglmühlbach
8 Haus der Kunst
9 Japanisches Teehaus
10 Wasserfall
11 Schwabinger Bach
12 Eisbach
13 Rumford-Denkmal
14 Kiosk Fräulein Grüneis
15 Schulsportanlage
16 Carl-Theodor-Wiese
17 Burgfriedsäule 1724
18 Schönfeldwiese
19 Kiosk Milchhäusl
20 Monopteros
21 Steinbank
22 Ehemalige Orangerie
23 Verwaltungsgebäude
24 Chinesischer Turm
25 Historisches Karussell
26 X-Brücke
27 Rumford-Haus
28 Privatstraße
29 Werneckwiese
30 Kiosk Seeeinlauf
31 Kleinhesseloher See
32 Seestadl
33 Sckell-Säule
34 Seehaus
35 Bootsverleih
36 Werneck-Denkmal
37 Oberstjägermeisterbach
38 Mittlerer Ring

Dieser Plan der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen beinhaltet neben dem Englischen Garten auch Hofgarten und Maximiliansanlagen sowie einen geschichtlichen Überblick. Panoramafreiheit ermöglicht die Abbildung. Die Karte ist ein Ausschnitt aus einer abfotografierten Tafel von 1998, die sich an einem Eingang des Parks befindet. Die Legende wurde teilweise aktualisiert.

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Blick vom Alten Peter auf Englischen Garten, Monopteros, Prinz-Carl-Palais, Residenz, Nationaltheater und Staatskanzlei; Blick vom Monopteros auf Staatskanzlei, Sankt Peter, neues Rathaus, Residenz, Frauenkirche, Theatinerkirche und Schwabinger Bach

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Sckell-Denkmal an der ehemaligen Orangerie, Sckell-Säule am Kleinhesseloher See

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Rumford-Denkmal bei der Sportanlage am Hirschanger, Werneck-Denkmal am See

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Steinerne Bank von 1838, Entwurf Leo von Klenze, Aufschrift: Hier wo ihr wallet da war sonst Wald nur und Sumpf, Burgfriedensäule von 1724, Rumford-Haus von 1791

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Köglmühlbach neben dem Weg zu Staatskanzlei, Prinz-Carl-Palais und Hofgarten

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Insel mit Japanischem Teehaus, Zeichen der deutsch-japanischen Freundschaft

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Milchhäusl seit 1896, neuerbaut 1946 und renoviert 2003 sowie Kiosk am Seeeinlauf

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Fräulein Grüneis am Eisbach 2011, seit 1904 Toilette mit Wärterraum, 1992 stillgelegt

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Baden im Eisbach, bei vielen Münchner Jugendlichen beliebt, aber nicht ohne Gefahren

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Großer Wasserfall an der Ableitung vom Eisbach zum Schwabinger Bach

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Bankreihe am Schwabinger Bach, Weg zwischen Universität, Monopteros und Chinaturm

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Baden am Schwabinger Bach, langsam und nur über kniehoch, erlaubte Freikörperkultur

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Gebäude am Schwabinger Bach, Rückseite des Bauwerks an der gefährlichsten Kurve der Landeshauptstadt München, dem Standesamt in der Mandlstraße 14

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Hotel Gästehaus Englischer Garten vor dem schönen und endgültigen Zuwachsen sowie Ansicht eines der derzeit besten Münchner Wirtshäuser, des Osterwaldgartens

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Ableitung vom Eisbach zum Oberstjägermeisterbach an der Dianabad-Schwelle

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Entenbach, Verbindung zwischen Oberstjägermeisterbach und Schwabinger Bach

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Fensterblicke auf die Farbenpracht des Blätterpanoramas im goldenen Oktober

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Fensterblicke vom Tivoli auf das Panorama mit der Spitze des Chinesischen Turms

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Restaurant am Chinesischen Turm, ab 1790 Chinesisches Wirtshaus aus Holz von Johann Baptist Lechner, mit Mauern neu errichtet 1912, Ökonomie seit 1791

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Historisches und denkmalgeschütztes Karussell von 1913, erbaut von dem Maler August Julier sowie dem Bildhauer und Betreiber Josef Erlacher, 1992 restauriert

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Kutscherei Holzmann seit 1945, Weg vorbei an Carl-Theodor-Wiese und Sankt Ludwig

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Kleinhesseloher See seit 1803 mit drei Inseln, gespeist durch den Oberstjägermeisterbach

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Drittes Seehaus von 1985, nach 1892 und 1935, mit Restaurant, Pavillon, bayerischem Stüberl, Bankettraum, Terrassen und Biergarten sowie Verleih für Ruder- und Tretboote

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7 Kommentare

  1. Hallo Josef, bei der Betrachtung Deiner Bilder merke ich erst, wie sehr mir dieser Teil Münchens zur Heimat geworden ist. Ich betrachte Deine Fotos gerne und dann kommen Erinnerungen, die ich schon fast vergessen hatte. Und wieder dazu der unglaublich Vivaldi. Einfach ein Genuss.

    • Liebe Elisabet, Du sprichst mir aus der Seele. Der Englische Garten ist für mich Heimat. Er ist zwar kein Sturm des Meeres, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass La tempesta di mare hier passt. Ich freue mich, dass Du dies bestätigst.

    • Meine lieben Zwoavomwoid, Eure Auszeichnung freut mich sehr. Ich kenne keine andere Fotosammlung vom Englischen Garten im Internet, die so umfangreich, vielseitig und nicht zu vergessen arbeitsaufwendig ist. Ein fotografisches Können muss ich aber von mir weisen. Ich fotografiere meist mit automatischen Einstellungen. Was man hier sehen kann ist Erfahrung bei der Motivwahl durch das jetzt schon 14jährige Sammeln. Dieses Lob freut mich aber besonders, weil ich mich immer noch als fotografischer Anfänger fühle. Eine schöne Seite am Fotografieren ist, dass man sich ständig weiterentwickeln kann. Herzliche Grüße, Josef

  2. Lieber Josef Maria Wagner,
    ich hatte schon Ihre Rubrik “Zwischen Tivoli und Aumeister” kommentiert aber weil es so schön ist möchte ich hier das gleiche sagen:
    Wenn meine Suche nach Wetterpilzen in München ein Ziel gefunden hat, dann mit Sicherheit Ihre geniale Tivolifoto-Seite, die ich gerne vor Antritt meiner Reise gekannt hätte. Wenn man in der Fremde unterwegs ist, sucht man ja vorher ein bisschen nach Orientierung außerhalb der Tourismus-Informationen. Wenn man in Ihrem reichen Fundus im besten Sinne alltäglicher Fotos und Geschichten stöbert, fühlt man sich ein wenig als wäre man hier geboren. Allen Besuchern Münchens sei Ihre Arbeit ans Herz gelegt! Und vielen Dank auch für Ihre Antwort auf mein Anliegen. Bitte machen Sie weiter so!
    Gruß aus Köln – Klaus-Heinz Herda

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