

Diese Ansammlung von Zufällen oder ungewöhnlichen Ereignissen in Zusammenhang mit der Oidn Wiesn muss ich einfach erzählen. 2010 auf der Historischen Wiesn erlebte ich Nathalie als Bedienung im Herzkasperlzelt. Sie gefiel mir, und ich fotografierte sie nebenbei. 2011 besuchte ich die erste Oide Wiesn. Im Garten vor dem Festzelt Zur Schönheitskönigin begegnete ich meinem Fotomotiv wieder. Wir stellten uns vor und freuten uns über die Gemeinsamkeit des Kennens vom Sehen. Mein Internet-Angebot war schon so gereift, dass ich sie fragte, ob ich Bilder von ihr machen und bei Tivolifoto veröffentlichen darf. Sie willigte ein, und wir lernten uns als Bedienung und Gast über gelegentliche Gespräche näher kennen. Ich bemerkte ihre Natürlichkeit und die damit verbundene Schönheit. Besonders gefielen mir ihre ausgeprägten Arbeitstugenden und die akademische Bildung. Im Folgejahr 2012 arbeitete Nathalie im Garten des Hackerzelts. Wegen der Landwirtschaftsausstellung gab es keine Oide Wiesn und für unsere Bekanntschaft nur ein paar Kurzbesuche mit wenigen Worten.
2013 bediente Nathalie wieder im Herzkasperlzelt. Ich besuchte sie gleich am Eröffnungstag. Ihr Bedienungsbereich war in einem Team in einer Box. Es folgten einige Besuche mit wechselnden Plätzen in diesem Bereich. Dann kam der erste Tag mit der Reservierung. Nathalie führte mich an einen Tisch, auf dem ein Zettel aus dem Bedienungsblock geklebt war: Reserviert für eine Person. Ich freute mich und bemerkte schnell das besondere Interesse meiner Tischnachbarn. Es war einfach zu erklären, dass ich Nathalie schon vier Jahre kenne, weil ich mein 2011er Fotobuch aus der Schönheitskönigin herzeigen konnte. Mein Gegenüber erzählte mir, dass er mit einer Musikantin aus der Hallertau verwandt sei. Ich fragte ihn, ob das die Johanna von der Wolnzacher Tanzlmusi sei. Überrascht bejahte er das und wollte natürlich sofort warum und wieso wissen.
Jetzt kommt ein zweiter Handlungsstrang in die Geschichte. Am 23. Oktober 2011 sah ich mir die Sendung des Bayerischen Fernsehens Wirtshausmusikanten beim Hirzinger an. Einer der Musikanten berichtete über sein Angebot volxmusik.de. Ich machte am Bildschirm neben der Fernsehsendung ein Fenster für diese Internetseite auf und trug mich in das dortige Gästebuch mit Glückwünschen und Grüßen vom Tivoli in München ein. Mein damaliger aktueller Beitrag von der Oidn Wiesn 2011 war Meine Schönheitskönigin und wurde von der Johanna aus Wolnzach entdeckt. Sie schrieb einen Kommentar des Sich Amüsierns und Sich Freuens über meinen Beitrag sowie des Dankes für die Fotos von der Wolnzacher Tanzlmusi in dem Beitrag Volkssänger und Musikanten 2011. Daraufhin suchte ich Informationen über sie im Internet und erfuhr Adresse und Geburtsdatum.
Zum baldigen Geburtstag schickte ich das Fotobuch und löste damit vermutlich Sympathie für mich und Tivolifoto aus. Diese Geschichte erzählte ich meinem Gegenüber und seinen Begleiterinnen. Wir freuten uns über die Verwandt- und Bekanntschaft mit der üblichen Bemerkung, dass die Welt sehr klein sei. Der gegenübersitzende Herr wurde von einer Begleiterin scherzhaft als Onkel Schorsch bezeichnet. Dieser berichtete mir, dass Johanna und die Wolnzacher Tanzlmusi am nächsten Tag im Münchner Hofbräuhaus spielen würden. Ich nahm es zur Kenntnis, wusste aber, dass ich weiterhin im Herzkasperlzelt fotografieren werde.
Am Folgetag hatte Nathalie wieder diese Ein-Personen-Reservierung vorgenommen, und nach dem Essen sah ich eine mir von meinen Fotos bekannte Person auf mich zukommen. Ich zeigte vermutlich ein erfreutes Gesicht, erhob mich und begrüßte Johanna und ihren Ehemann. Wir hatten ein kurzes Gespräch im Stehen, weil in der Box kein Platz mehr war. Nach der Verabschiedung ging ich vor die Bühne zum Fotografieren und erwischte auch mein nun bekanntes Ehepaar aus Wolnzach.
Und jetzt habe ich ein riesiges Problem, weil diese Geschichte wahr ist und eigentlich niemanden etwas angeht. Für mich ist das aber so schön, dass ich dieses Erleben weltweit erzählen muss. Die beteiligten Personen sind hoffentlich mit meiner Darstellung einverstanden. Es geht jedoch noch weiter. Ich suchte auf den Seiten des Hofbräuhauses nach den Veranstaltungsterminen und stellte fest, dass die Wolnzacher Tanzlmusi dort 2013 noch zweimal spielt. Am 16. November 2013 machte ich mich auf den Weg. In der Schwemme des Hofbräuhauses war gerade Musikpause. Ich entdeckte Johanna mit den anderen Wolnzacher Musikanten beim Essen in der Nähe der Bühne. Nach einer kurzen Begrüßung ging ich weiter, um mir einen Platz zu suchen, weil der Tisch der Wolnzacher voll war und ich auch überhaupt nicht dazu gehörte.
Es hatte aber schon so viele Zufälle und nette Ereignisse gegeben, dass ich auf mein Glück vertraute und ein wenig in der Schwemme des berühmtesten Wirtshauses der Welt herumging. Tatsächlich wurde beim Vorbeigehen der halbe Tisch gegenüber der Musikbühne frei. Ich beschlagnahmte sofort die Außenposition mit Blick auf die Musikanten und ließ mich mit Essen und Trinken versorgen. Die Wolnzacher unterhielten die internationalen Gäste mit einem Angebot, das ich in dieser Form noch nicht erlebte. Sie erzeugten eine natürliche, heimatliche Stimmung mit Musik, Gaudi und weiblichem Charme, die meinen Fotoapparat ständig blitzen ließ.
Das ist jetzt ein kleiner Hintergrundbericht über mein Tivolifoto-Angebot. Zwischendrin gab es auch etliche E-Mails mit Grüßen und Glückwünschen. Mir gefällt diese Form der Kommunikation. Es ist eigentlich nichts anderes als die gute alte Postkarte. Mit dem Internet wird das natürlich sehr viel einfacher als früher. Ich weiß nicht, warum ich das schreibe, aber gestern habe ich Johanna getroffen und heute hat mir Nathalie eine E-Mail geschickt, dass sie sehr glücklich ist. Da denke ich mir, dass es sehr schön ist, das alles zu erleben und hier mitzuteilen.







Lieber Joseph,
sind Geschichten “die niemanden etwas angehen”, nicht oft die Interessantesten?
In diesem Sinne
viele Grüße
Stephan
Lieber Stephan, diese Entscheidungsfrage kann man nur in jedem einzelnen Fall beantworten. Ich bin sehr froh, dass die “Kleine Welt” den Beteiligten gefällt. Herzliche Grüße vom Tivoli in München nach Plattling, Josef
Lieber Sepp,
ich freue mich sehr, dass du hier “unsere” Geschichte erzählst. Mir geht es wie dir. Diese ungewöhnlichen Ereignisse und Zufälle, die uns zusammengeführt haben muss man einfach weitergeben. Solche Erlebnisse machen das Leben besonders reich und interessant.
Vielen Dank und herzliche Grüße nach München
Johanna
Liebe Johanna, schon wieder so ein Zufall. Ich sehe gerade, dass diese Seite mehrfach aufgerufen wird und denke mir, da fehlen noch weitere Bilder. Als erstes habe ich die Nathalie hinzugefügt und morgen mache ich dann etwas mehr von den Wolnzachern. Lassen wir uns mit künftigen Ereignissen einfach überraschen. Ich danke Dir auch und grüße herzlich nach Wolnzach, Sepp