Wer liest schon gern am Bildschirm?
Ich beschäftige mich viel mit dem Internet und mit Computeranwendungen, aber zum Lesen sind mir gedruckte Texte lieber. Neben dem Lesen fotografiere und schreibe ich gerne. Zu Beginn meines Internetangebots wollte ich nur Fotos herzeigen. Mittlerweile sind mir die Texte in den Fotobüchern genauso wichtig geworden. Außerdem verfasste ich zusätzliche Texte und gliederte sie in kleine Einheiten für das Seitenarchiv. Dieses ist jetzt gut gefüllt und verlangt nach einem neuen Lese-Foto-Buch. Als Titel gefällt mir die Vorstadt, weil sie eine Vielzahl von unterschiedlichen, aber lebensnahen und münchnerischen Inhalten ermöglicht.
Um die Münchner Altstadt gruppieren sich die Maxvorstadt, die Ludwigsvorstadt, die Isarvorstadt und das Lehel. Die Vorstadt-Au war vor der Eingemeindung 1868 ab 1808 eine eigenständige Stadt. In der Au hatten die Witze und Typen wie Kare und Lugge, das Lied mit dem Stolz von der Au und der unvergleichliche Karl Valentin ihren vorstädtischen Ursprung. Das Lehel, die älteste Vorstadt wurde bereits 1724 eingemeindet. Die von Bally Prell besungene St.-Anna-Vorstadt war eine amtliche Bezeichnung des Lehels, welche sich in der Bevölkerung nicht durchsetzen konnte.
Da ich seit fast 40 Jahren mit einer zu vernachlässigenden Unterbrechung hier lebe, beschäftigte ich mich mit der Literatur über das Viertel und stelle diese hier vor. Das fällt ein wenig aus dem Rahmen von Vorstadt-Geschichten. Ich nehme mir aber diese Freiheit. Als unterhaltsam und fast ein wenig komisch empfinde ich den Vergleich von Texten zu “Acht Tage in München” aus dem 19. Jahrhundert. Schwerpunkt war natürlich die Altstadt, aber der Englische Garten wurde einbezogen. Für mich gehört der Volkspark mit seinen Biergärten auch zur Vorstadt, weil er sich direkt in meiner Erlebniswelt vor der Haustür am Tivoli und im nördlichen Lehel befindet.
Der inhaltliche Zusammenhang der nachfolgenden Geschichten ist eigentlich nur, dass diese von mir verfasst und angeordnet wurden. Zur Gliederung mit den Begriffen Stenz und Grantler regten mich die hervorragenden und gleichnamigen Veröffentlichungen von Thomas Grasberger an. Der hinzukommende Django und ich sind meine Versionen von Kare und Lugge, Tscharlie und Gustl in den Münchner Geschichten oder Franze und Manni im Monaco Franze. Außerdem darf der Django Sachen machen, die ich selbst nie tun würde. Ich kenne die Django-Filme nicht, aber das Mythos um die Figur des Rächers. Django wurde zum Spitznamen für verwegen handelnde oder dreinblickende Männer. So heißt der gegenwärtige Deutschland-Sprecher der Hells Angels Django. Neben dem früheren und aktuellen Filmhelden findet sich der Name beispielsweise wieder als Sinti-Vorname bei Django Reinhardt, als Künstlername bei Jango Edwards und Django Asül, als Bandname bei Django 3000 und als Musiktitel Tschango beim Herbert Pixner Projekt.
Ich möchte Inhalte von Tivolifoto nicht mit den genannten Personen, Filmfiguren und deren Autoren vergleichen. Es macht mir nur eine Freude meine Geschichten zu schreiben und diese im Internet frei anzubieten – genauso wie mit den Fotos. Ich habe weder beim Schreiben noch beim Fotografieren oder bei der Textgestaltung einen fachlichen Hintergrund. Am Computer wird kein professionelles Layout- und Satzprogramm verwendet, sondern lediglich der Designer von fotobuch.de. Ohne Ausbildung oder Anleitung strebe ich mit den Methoden Nachahmung sowie Versuch und Irrtum eine mir gefallende Textgestaltung an. Dabei entstehen bestimmt Anfängerfehler, die ich in Kauf nehme.
Beim Lesen bevorzuge ich eine kurze Zeilenbreite, wie sie im Spaltensatz möglich ist. Mir gefällt die serifenlose Windows-Schrift Calibri mit einem Schriftgrad von elf Punkt. Wegen dieser großen Schrift wird der Flattersatz mit einer manuellen Silbentrennung verwendet. Überschriften werden fett ausgezeichnet.
Man könnte mir vorhalten, dass es sich bei diesem Lesebuch um Wiederholungen handelt. Das wäre richtig, hat aber einen guten Grund. Ich gehöre zu den Menschen, die nicht mit Computertechnik aufgewachsen sind und ausgebildet wurden. Ich musste mir die digitale Welt selbst erschließen. Etliche Personen aus meinem Umfeld verfügen weder über digitale Geräte noch über das Internet. Für Netzanwender sind die Geschichten ein öffentliches Geschenk. Gelegentlich benötige ich aber auch ein persönliches, analoges Geschenk, wozu sich ein gedrucktes Buch recht gut eignet.
Aus den genannten Gründen biete ich zwei Inhaltsverzeichnisse an. Im Ersten befinden sich die Titel mit Links zur Html-Version der jeweiligen Geschichte im Seitenarchiv. Das Zweite entspricht dem Inhalt des Lesebuchs mit den entsprechenden Seitenzahlen. Die Links in der ersten Version sind im Lesebuch nicht hervorgehoben. Insgesamt kann man einzelne Texte und Fotos kopieren, kommentieren oder bewerten. Ich freue mich aber auch auf Meinungen zum gesamten Lesebuch.
Man kann auch nur die Fotos anschauen und die Texte überfliegen. Ich wünsche gute Unterhaltung mit dem Durcheinander, dessen verbindender Gedanke der Handlungsort Vorstadt in München mit der Charakterisierung von Personen als Stenz, Grantler und Django ist.
Das Lehel, die Sankt Anna Vorstadt
Links zu den Artikeln im Seitenarchiv
Lieber Josef,
das ist ja eine ausgezeichnet gelungene Verknüpfung aus dem guten alten analogen Buch und dem Internet-Blog! Inhaltlich ist es beim ersten Überfliegen auch abwechslungsreich mit einer ansprechenden Mischung aus Information und Unterhaltung.
Sehr gut gemacht!
Viele Grüße aus Süd-Westfalen /Nord-Sauerland,
Christoph
Lieber Christoph, da sitze ich müde vor dem Bildschirm und nehme eine Mischung aus Fußballton und Internet wahr. Dann bekomme ich so einen lobenden und motivierenden Kommentar von Dir. Vielen Dank für Deine freundlichen Worte. Und jetzt behaupte ich ganz unbescheiden, dass Du recht hast. Herzliche Grüße von Bayern in das südlich-westfälisch-nördliche Sauerland, Josef
Sehr interessant lieber Josef und die ersten Eindrücke gefallen mir sehr gut. Du sagtest es ja schon, ist viel Lesestoff, aber es gibt Abende, da mag ich genau diesen !!! Ich komme wieder 😉 ….
sonnige Grüsse aus Niederbayern
Uschi <3
Liebe Uschi, vielen Dank für Deine Bewertung. Einige Geschichten kennst Du ja schon. Ich freue mich auf Dein Wiederkommen und grüße herzlich aus der Eisbach-Residenz, Josef
Jetzt geht es aber gleich mit dem Fahrrad zum Aumeister und dort bestimmt nicht in die Sonne. Sonnenplätze in Biergärten sind derzeit auffallend frei.
Interessanter Lesestoff, danke Josef. Das muss ich mir irgendwann auch noch genauer ansehen.
Danke für Deinen ersten Eindruck. Die gegenwärtige Wetterlage lockt verständlicherweise eher vom Bildschirm weg. Ich freue mich, wenn Du wiederkommst und Dir ein wenig Zeit nimmst. Herzliche Grüße aus der Eisbach-Residenz, Josef
Das ist ungemein viel Lesestoff, lieber Josef, da werde ich mich die nächste Zeit über geflissentlich durcharbeiten. 😉
Liebe Grüße!
Das freut mich. Der Bogen ist sehr weit gespannt. Er reicht von stadtgeschichtlichen Informationen bis zur Biergarten-Gaudi. Ich wünsche gute Unterhaltung und grüße herzlich von der Eisbach-Residenz am Tivoli nach Balkonien in der Maxvorstadt, Josef