
Schon wieder muss ich die Regel, dass es bei Tivolifoto nur Fotobücher gibt, mit einer Ausnahme bestätigen. Es wäre doch schade, wenn man die Fotos erst zu Weihnachten anschauen könnte. Die Bilder sind für alle Beteiligten und Interessierten jetzt aktuell. Und außerdem könnten sie von Musikanten, Künstlern, Tänzern, Personal und Gästen nach meinen Vorgaben zur Fotoverwendung für Gäste schon jetzt genutzt werden. Die Alben beinhalten Fotomaterial, wie es aus der Kamera kommt. Da ist manches mehr oder weniger sinnvoll oder gefällig. Bei Fotobüchern würde ich auswählen, beschneiden, anordnen, bearbeiten und betexten. Das kann ich aber immer noch machen. Für 2018 habe ich mir vorgenommen, mich durch nichts unter Druck setzen zu lassen, aber herzeigen will ich meine Fotos schon. Und das Fotografieren kann ich einfach nicht lassen, wenn mir jemand oder etwas gefällt. Ich habe es bei einer Tanzdarbietung probiert, am Tisch sitzen zu bleiben. Es ist mir aber nicht gelungen.
Zum Herzeigen verwende ich, wie bei den Festkapellen im Hofbräuhaus, das unbegrenzte, kosten- und werbefreie Google-Fotos-Angebot. Im Hofbräuhausbeitrag sind zahlreiche Aspekte dieses Dienstes beschrieben, die ich hier nicht wiederholen möchte. Verlinkung sowie Einzelbild- und Albumdownload sind in Originalauflösung für alle Interessierten möglich. Der vorliegende Beitrag wird nach meinen jeweiligen Besuchen aktualisiert. Bei der Erstveröffentlichung sind nur acht Fotoalben von zwei Besuchstagen beinhaltet. Ich bin selbst gespannt, wie viele es insgesamt werden. Denn, wie schon bemerkt, möchte ich frei und ohne Fotozwang auf die Oide Wiesn 2018 gehen.
Nachtrag: Ein ganz besonderes fotografisches, kulinarisches, technisches und gesellschaftliches Schmankerl ist durch meine zufällige Begegnung mit Klaus Huber, dem Bräuwirt in Miesbach, Sepp Ettenhuber, dem Speckalmwirt am Sudelfeld, sowie danach mit Gerda Reichert, der Wirtin der Schönheitskönigin, und weiteren Beteiligen entstanden. Ich danke für die Einladung zum Fotografieren und wünsche gute Unterhaltung mit meinen 190 Fotos von der Speckschneidvorführung mit Lanz Bulldog am Freitag, den 28.09.2018 ab 17:15 Uhr vor dem Museumszelt.
Die Oide Wiesn 2108 musste überwiegend ohne mich ausgekommen. Das war kein großer Verlust, dennoch entstanden bei sechs Rundgängen 1633 Fotos, die erstmalig alle im Internet zu sehen sind. Für weitere Besuche hatte ich einfach keine Lust, obwohl ich Volksfeste mag. Meine Teilnahme bei auswärtigen Gaufesten hatte mir aber gezeigt, wie man heimatliche, traditionelle Feste für Einheimische richtig macht. Da geht es weniger ums Geld, sondern um Feiern, Lebensfreude und Genuss.
Die Oide Wiesn verlor für mich den Reiz des Neuen und wurde genauso eine Geldverdienmaschine wie das große Oktoberfest, z. B. Schlamperei bei der Qualität von Speisen und Service, Schankbetrug, übertriebene Reservierungen, unnötige Einlasssperren, unsinnige Taschenkontrollen, überflüssiges Sicherheitspersonal. Mit den hohen Preisen war ich wegen des musikalischen Angebots einverstanden.
Problem sind die Wiederholungen. Wer einmal die Schönheitskönigin besucht hat, der braucht kein zweites Mal hingehen. Wer das Programm im Herzkasperlzelt aus den Vorjahren kannte, konnte sich einen 2018er Besuch sparen. Das Museumszelt errichtete wie 2017 eine unsichtbare Wand zwischen Musikanten und Gästen. Ohne jegliche Stimmung war es einfach langweilig. Das große Traditionszelt machte mit nachlassender Speisenqualität vieles richtig, aber trotz wechselnder Musik-, Tanz-, Trachtler- und Schnalzlergruppen alles gleich. Und das ist gut so, weil es der Beständigkeit bayerischer Volkskultur entspricht.
Fotografisch gab es für mich aber nichts Neues. Dies ist auch ein Grund für mich, keine Fotobücher zu erarbeiten. Anfänglich legte ich mich beim Fotografieren auf die mir bekannten Gäste fest. Daraus kann ich aber kein Fotobuch von öffentlichem Interesse herstellen. Ausgesprochen gut gefielen mir 2018 die Oktoberfestmusikanten und die Gastkapellen mit Werken der konzertanten Blasmusik im Traditionszelt. Nach meiner sechstägigen Wahrnehmung neigten die Kapellen in der Schönheitskönigin zur Übertreibung, im Herzkasperlzelt zur Langeweile.

Wenn ich 2019 keine neuen Impulse bekomme, stelle ich das Fotografieren auf der Oidn Wiesn ein. Nicht vergessen darf ich die öffentliche Aufforderung, alle Pfui-Deife-Politiker rauszuschmeißen, die mir verbieten, meine Fototasche auf die Wiesn mitzunehmen, und Sicherheits-Saupreißn beauftragen, dass ich den Inhalt meiner deswegen extra gekauften Kamerahülle herzeigen muss.

Die Festgäste hatten es mir besonders angetan. Herrliche Momentaufnahmen, die die Stimmung voll rüberbringen.
Danke. Man erkennt auch den Unterschied der Stimmung auf der Oidn Wiesn zum Massenbesäufnis in Faschingsverkleidung auf dem großen Oktoberfest. Herzliche Grüße, Josef