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Ulrike Claudia Hofmann – True Crime Starnberger See – Mord im Hause Adlon (E-Buch) Ich musste erst damit warm werden: Anfänglich dachte ich, das war ein Fehlkauf, weil mich die vielen Aussagen, Namen und Protokolle verwirrten. Außerdem fehlte mir die Spannung. Auf einmal befand ich mich in einem Gedankengebäude, dessen Ausgang ich unbedingt finden wollte. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Autorin hätte das Werk straffen können. Damit wäre sie aber dem Anliegen der Dokumentation nicht gerecht geworden. Ich gewann glaubwürdige Einblicke in die Nachkriegsgeschichte, die als hervorragend zu bewerten sind.
Wolfgang Schmidbauer – Eine Kindheit in Niederbayern (E-Buch) Mit Genuss gelesen
Alfred Starch – Zwischen Ilz und Inn – Geschichten aus Niederbayern (E-Buch)
Tom Bauer – Bayern hat das schlechteste Bier der Welt – Ein Hopfenskandal von Tom Bauer (E-Buch) – Der Autor hat das beste Buch der Welt:
Diese provokante Vorgehensweise scheint erfolgreich zu sein, deshalb schließe ich mich an. Leider bin ich auf die vielen positiven, durchaus humorvollen Bewertungen hereingefallen. Diese stammen vermutlich nicht von unabhängigen Lesern, sondern sind als Gefälligkeiten anzusehen. Ich bescheinige dem Werk, dass es ein großer Schmarrn ist, bei dem ich nicht lachen konnte, dessen Kauf ich aber nachdrücklich empfehle, damit meine Aussagen auch als nützlich und hilfreich bewertet werden.
Tom Bauer – Bayern hat das schlechteste Bier der Welt – Ein Hopfenskandal von Tom Bauer (E-Buch) – Bitte „Nützlich“ klicken (Ablehnung der Amazon-Veröffentlichung dieser Bewertung):
Auf die Frage, wie Bewertungen berechnet werden, antwortet Amazon, dass ein System Rezensionen analysiert, um die Vertrauenswürdigkeit zu überprüfen. Bei diesem Werk mache ich mir die Mühe, die Vertrauenswürdigkeit mit meinem Verstand zu prüfen, weil 14 Fünf-Sterne-Bewertungen etwas auffällig sind.
Die Autorennamen, das Datum und die Inhalte werden vernachlässigt. Interessant ist die hohe Anzahl von neun verifizierten Käufen und von Personen, die die Informationen für hilfreich halten.
Beim Klick auf die Personen erfährt man die sogenannten Community-Aktivitäten, die Zahl der nützlichen Stimmen und der Rezensionen: 5/2, 10/4, 4/3, 2/7, 1/1, 1/5, 1/2, 4/2, 3/2, 1/1, 18/8, 50/21, 11/21, 4/1. Es handelt sich also um 14 anonyme Personen, die insgesamt 115 hilfreiche Beurteilungen bekommen und 80 Bewertungen verfasst haben, wobei die Hälfte mit zweimal 21 Ausnahmen sind.
Das Amazon-System hat offensichtlich nicht bemerkt, dass hier innerhalb von etwa sieben Wochen sehr ungewöhnliche Häufungen bei wenigen Rezensionen gegeben sind. Mit der vorgestellten Analyse ist es naheliegend, dass hier eine oder mehrere Personen Kaufverhalten beeinflussen wollen.
Diese Vorgehensweise scheint leider erfolgreich zu sein, weil ich als humorvoller Bayer darauf hereingefallen bin. Übrigens beinhalten die Rezensionen durchaus Humor. Der oder die Komiker oder Übeltäter sind vermutlich Autor oder Verlag. Ich nehme das sportlich und bescheinige dem Werk, dass es ein großer Schmarrn ist, bei dem man nicht lachen kann, dessen Kauf ich aber nachdrücklich empfehle, damit meine Aussagen auch als nützlich und hilfreich bewertet werden.
Günther Grewendorf – Warum Bairisch genial ist – I mog di obwoist a Depp bist (E-Buch) Bairisch ist im Gegensatz zu Standarddeutsch eine Sprache:
Das Buch ist gescheit und humorvoll, liest sich aber stellenweise wissenschaftlich anspruchsvoll. Man sollte mit dem Grundwortschatz der Sprachwissenschaft vertraut sein. Ich verdanke dem Werk Nachweise von einigen eigenen Erkenntnissen und neue Einsichten, die ich hier nur beispielhaft und verkürzt wiedergebe.
Ebenso wenig wie es ein deutsches Volk gibt, besteht aus wissenschaftlicher Sicht eine deutsche Sprache, sondern nur ein deutscher Sprachstandart, eine deutsche Standardsprache oder das Standarddeutsche. Eine Standard- oder Hochsprache ist aus Dialekten künstlich entwickelt und normiert worden, wobei Dialekte die eigentlichen Sprachen sind.
Das Bairische ist so wie alle Dialekte eine eigene Sprache und keine defizitäre Form von Standard- oder Hochdeutsch. Defizite finden sich vielmehr im Standarddeutschen. Im Bairischen wird nicht nur ein anderer Wortschatz verwendet, sondern auch eine andere Grammatik, wobei die veränderte Beugung von Wörtern vielfach nicht bewusst, aber regelhaft ist.
Manche Begründungen und Nachweise sind aus wissenschaftlicher Sicht notwendig, können aber auch überlesen werden. Der Titel lässt ein populärwissenschaftliches und unterhaltsames Werk vermuten, was jedoch nicht immer zutrifft.
Bedauerlicherweise entdeckt man beim Lesen des E-Buchs eine Häufung von Trennungsfehlern und fehlenden Leerzeichen in Wortfolgen. Bei einem aus bayerischer und sprachwissenschaftlicher Sicht so wichtigem Werk mit diesem Preis ist das besonders störend. Mit einer einfachen Rechtschreibprüfung wäre das vermeidbar gewesen.
Klaus Reichold – Warum Bayern ein orientalisches Land ist – und andere weiß-blaue Wahrheiten (E-Buch) Wiederholung und fragwürdiger Blickwinkel:
Die Veröffentlichung ist nur eine aktualisierte und aufgeblähte Version der 2010er Heimatkunde Bayern des Autors, die unter dem Motto des Orientalischen steht. Dieses Buch gibt es antiquarisch für 1,79 Euro, und mehr ist es auch in der Neuveröffentlichung nicht wert. Die kostet aber das Zehnfache. Halt! Der Inhalt ist tausend Mal mehr wert, aber nicht mit diesem Titel und dem ganzen medialen Remmidemmi.
Nach historischen und journalistischen Aspekten ist die Veröffentlichung ein Meisterwerk. Ich fühle mich aber nach dem Vergleich mit der Heimatkunde von 2010 hereingelegt. Das ist vergleichbar mit der BR-Zwangsanstalt, bei der man erst zahlen muss und dabei nicht weiß, was man bekommt: Meist eine Wiederholung.
Wenn man mehrere Bayernbücher kennt, entsteht der Eindruck, dass die meisten Inhalte dieses Werks nur aus der üblichen Literatur stammen. Persönliche Sichtweisen des Autors werden zunehmend vermisst. Nach dem Medienrummel erwartet man mehr als eine Sammlung von Inhalten und Zitaten, die weitgehend bekannt sind. Die multikulturellen Ursprünge und Entwicklungen des Bayernlandes sind ein alter Hut. Dazu passen die Auszeichnung des Wissenschaftsministeriums und der Bericht des Bayerischen Fernsehens.
Man kann Bayern aus vielen Blickwinkeln sehen, das heutige Bayern ist aber in Sprache, Kultur, Politik und Wirtschaft gefährdet. Mit so einem provokanten Titel darf man dies nicht unterstützen, auch wenn er zutreffend ist. Vielmehr muss die altbayerische Identität gestärkt werden. Sie braucht keine literarischen Belege für den Orient, der nicht nur Bayern, sondern das gesamte Abendland beeinflusst hat.
Gerhard Staguhn – Mamma Mia Bavaria – Zehn Versuche über ein rätselhaftes Volk der nördlichen Kalkalpen Nicht rätselhaft, sondern richtig:
Wenn jemand über Bayern schreibt, dann gibt es Millionen Menschen, die etwas besser wissen, und zahlreiche Bücher, in denen alles schon geschrieben worden ist. Dieses Buch ist aber einzigartig. Ich finde nichts, über das ich mich aufregen kann. Deshalb musste ich das Buch zweimal lesen. Dabei war es genauso unterhaltsam, treffend und richtig wie beim ersten Mal.
Wer Altbayern verstehen will, muss dieses Buch lesen. Den Einheimischen macht es bewusst, was sie immer schon gewusst haben. Andere bekommen Einblicke, die ich in dieser sachlich treffenden, humorvollen und höchst unterhaltsamen Form noch nie gelesen habe. Das Werk findet nicht nur meine Zustimmung, sondern auch meine umfängliche Bewunderung. Der Autor hat einfach alles aufgeschrieben, was man im traditionellen Altbayern denkt und wie man handelt.
Es findet sich viel Wahres und Richtiges, bei Niederbayern gibt es aber Probleme. Der Autor unterstellt eine dünne Besiedelung in einer waldreichen Gegend, dumpfes und brütendes Gemüt und bellende Sprache. Das sei ihm jedoch verziehen, weil es sicherlich humorvoll und satirisch gemeint ist. Insgesamt werden natürlich viele Klischees bedient, aber mit Humor, Verstand und Augenzwinkern. So kann nur jemand schreiben, der es selbst faustdick hinter den Ohren hat.
Im Vergleich zu anderen Gesamtdarstellungen hebt sich dieses Buch durch Glaubwürdigkeit und Eigenständigkeit ab. Der Inhalt wirkt nicht irgendwo abgeschrieben, hat aber Angaben zu Originalquellen. Leider gibt es keinen Überblick zur verwendeten Literatur.
Der Titel ist irreführenden, der Vergleich von Altbayern und Norditalienern richtig und somit überflüssig. Völlig missglückt ist der Untertitel: Zehn Versuche über ein rätselhaftes Volk der nördlichen Kalkalpen. Das Voralpenland, das Hügelland und das Urgebirge werden auch von Altbayern bewohnt, die gar nicht so rätselhaft sind.
Rita Lell – Mühlhiasl begegnet Corona – Kein Mensch will`s glauben (E-Buch) Unterhaltung mit ernstem, kritischem Hintergrund: Neue Erkenntnisse über den Mühlhiasl und andere oder einen wissenschaftlichen Hintergrund darf man nicht erwarten. Das ist auch nicht notwendig. Ich fühle mich gut unterhalten und genieße die Reise in die Vergangenheit meiner Kindheit. Der Vorwald ist nicht so weit vom Gäuboden entfernt. Etliche Lebensverhältnisse waren früher vergleichbar. Die Anni könnte meine Großmutter gewesen sein. Die Autorin versteht es hervorragend, die Gegenwart mit der bäuerlich, dörflichen Vergangenheit zu verbinden. Ich entwickle Verständnis für die handelnden Personen und die ausschließlich weiblichen Sichtweisen. Die Hauptfigur ist mir sympathisch. Ob die Prophezeiungen des Mühlhiasl tatsächlich auf die Coronapandemie zutreffen, ist Spekulation. Mir geht es nur um die aktuellen, kritischen Anregungen und die Unterhaltung. Lediglich die Einstellung zu Elektromobilität halte ich für fragwürdig.
Hugo Nefe – Pudding im Kopf (E-Buch) Glücksfall mit einem Knotenbuch:
Der Autor geht einen eigenen Weg und orientiert sich bei Themenwahl und inhaltlicher Gestaltung weder am Zeitgeist noch an Verkaufszahlen. Diesmal betrifft es eine Kindheit in den 1960er Jahren, wobei der Titel in meinen Augen wenig aussagekräftig und das Titelbild nicht besonders geschmackvoll ist.
Aus der Sicht des Buben ist das Buch kein Tagebuch wie bei Mädchen, sondern eher ein Knotenbuch, in das er alles reinschreibt, was er nicht vergessen will, so wie man einen Knoten in ein Taschentuch macht. Der gesamte Handlungsrahmen ist durch den Umschlagtext bekannt, die Spannung liegt aber in den einzelnen, sehr humorvollen Geschichten, die sich harmonisch aneinanderreihen.
Die Erlebnis- und Handlungswelt des Buben hat vermutlich autobiografische Züge. Hinzu kommt ein Einfallsreichtum, der beim Lesen als wirklichkeitsnah und glaubwürdig erlebt wird. Die Vorstellungskraft des Autors ist beachtlich, weil er vermutlich nicht alles selbst erlebt oder erzählt bekommen hat.
Literatur, in der man sich solche Lausbubenstreiche anlesen kann, ist mir mit Ausnahme von Ludwig Thoma nicht bekannt. Thomas Lausbubengeschichten kennt jeder. Das war aber eine andere Zeit und das Werk ist mit filmischen Mitteln kommerziell ausgebeutet worden. Im direkten Vergleich mit Thoma gefallen mir diese Lausbubengeschichten besser, weil sie in meine Lebenserfahrung passen. Das Erleben und die Sichtweisen des zwölfjährigen Buben in Niederbayern und im Internat in Oberbayern kann ich wegen eigener Internatserfahrungen in den 1960er Jahren nachvollziehen.
Die Wortwahl ist treffend, und ich gewinne beim Lesen den Eindruck, dass ein Zwölfjähriger geschrieben hat. Bei der Formenwahl wird so wie bei Thoma das Imperfekt nicht konsequent vermieden, wie es sich für den heimatlichen Sprachgebrauch eigentlich gehört. Das Perfekt in den Dialogen und Handlungsweisen lässt die Sichtweise des Buben glaubhaft erscheinen. Die Abwechslung zwischen Imperfekt und Perfekt nehme ich ebenfalls wie bei Thoma als willkürlich wahr. Wahrscheinlich führt mich in erster Linie der Leseinhalt zur Vorstellung der Glaubwürdigkeit.
Meist muss ich schmunzeln, aber zwischendurch auch laut lachen und sogar einmal traurig werden. Die kindlichen Sichtweisen, räumliche und zeitliche Gegebenheiten sind in vollem Umfang zutreffend. Ich entwickle großen Respekt und Bewunderung für den Autor, wie er Wahrnehmungen und Gefühle des Buben darstellt. Für mich ist das meisterlich, ich habe allerdings keine Vergleichsmöglichkeiten.
Dieses Knotenbuch ist ein großartiger Lesegenuss und der Autor ein Glücksfall für die altbayerische Heimat. Die Verwendung von Wörtern, die in Bayern als Unwörter gelten, sei ihm verzeihen, z. B. zweimal Brötchen und fünfzehnmal lecker. Dem Atelier-Verlag des Autors in Oberschneiding wünsche ich viel Erfolg und freue mich auf zahlreiche weitere Werke.
Ludwig Zehetner – Basst scho! – Band 4: Einblicke in die Geheimnisse des Bairischen Bairisch ist eine Sprache und hat Dialekte: Ludwig Zehetner hat sich ohne Zweifel große Verdienste für die Dokumentation der Sprache und Lebensart in Altbayern erworben. Ich kenne und besitze alle vier Bände von „Basst scho!“ Als Altbayer habe ich sie mit großem Genuss und Gewinn gelesen. Nur eines hat mich immer gestört: Zehetner schreibt vom Bairischen Deutsch oder kurz vom Bairischen. Es wäre doch so einfach gewesen, die Bezeichnung Bairische Sprache zu verwenden. Es geht um altbayerische Identität und nicht um sprachwissenschaftliche Anpassung. Außerdem ist eine Veröffentlichung nur in Buchform und ohne E-Buch nicht mehr zeitgemäß.
Hans Kratzer – Ausgesprochen Bairisch – Von Mongdratzerln, Tschamsterern und anderen sprachlichen Kostbarkeiten Du bist nicht im Regal abgestellt: “Des Biachal vo 2012 nimmi imma wieda gern in d’Hand.” Ein Kenner schreibt über besondere Wörter meiner Sprache so kenntnisreich, dass ich mir gerne alles wieder in meine Gedankenwelt hole.
Hans Söllner – Freiheit muss weh tun – Mein Leben (E-Buch) Am Anfang war ich ein wenig skeptisch, weil Söllner die Lebensgeschichte nicht selbst geschrieben hat. Der Text ist aber so glaubwürdig, dass ich bald gefangen war. Die Youtube-Videos für das “Making of” zeigen, wie gut sich Söllner mit dem Autor verstanden hat. Herausgekommen sind ein hervorragendes Zeitdokument aus einer ungewöhnlichen Perspektive und ein großartiger Lesegenuss. Ich bin begeistert und lasse das ohne weitere Begründungen so stehen.
Klaus Reichold – Heimatkunde Bayern – Cadeau Ich nehme dieses Buch immer wieder aus dem Bavaricabereich meines Bücherregals, um ein oder mehrere Kapitel wiederholt zu lesen. Es kommt nicht auf die Fülle der landeskundlichen und historischen Informationen an – diese kann man sich ohnehin nicht merken, sondern auf die Art der Präsentation. Die Auswahl der Inhalte und die Formulierung der Titel sind für mich humorvoll und ansprechend. Der Humor ist nicht aufdringlich und laut, sondern feinsinnig und hintergründig. Ich erlebe ein Kapitel, als ob mir ein guter Freund eine interessante und geistreiche Geschichte erzählt, die mich zum wohlwollenden und lächelnden Zuhörer macht.
Horst Münzinger – Auf den Spuren der Bairischen Sprache – Eigenverlag Gelegentlich nehme ich ein bereits gelesenes Buch aus dem Bavaricabereich meines Bücherregals, um es nochmal zu lesen. Bei diesem 2016er Werk habe ich das schon mehrfach gemacht, weil es mir einfach sehr gut gefällt. Wer sich nur ein wenig für das Thema interessiert, dem wird es genauso gehen. Der ehemalige Vorsitzende des Fördervereins bairische Sprache und Dialekte vermittelt in leicht lesbarer Form “Herkunft, Entwicklung und Gegenwart eine 1500 Jahre alten Kulturguts”. Ausnahmsweise verlinke ich den Autorennamen und den Buchtitel mit der Googlesuche.
Franziska Wanninger und Martin Frank – Der famose Freistaat: Bayern verstehen für Anfänger und Fortgeschrittene (E-Buch) Ich kenne etliche sogenannte Gebrauchsanweisungen und habe mir mehr erwartet. Kaufgründe waren die zugkräftigen Namen der beiden Autoren, welche ich für ihren frischen Humor schätze. Ich dachte mir, dass sie bestimmt nur ihre persönlichen Sichtweisen, Erlebnisse und Erkenntnisse schreiben. Das traf auch in Teilen zu. Hauptsächlich wurde aber abgeschrieben, was die zahlreichen Titel zum Thema beinhalten. Dazu kamen überflüssige Auffüllungen, z. B. ein Quiz. Die Fußnoten hätte man besser in den Text integrieren sollen. Schnell entstand der Eindruck, dass hier nur jemand ein Geschäft mit den Autoren machen wollte. Beide sind Altbayern und haben altbayerisches Herz, Gemüt und Humor. Die Beschränkung darauf und auf den Freistaat hätte mir gefallen. Es stößt mir auf, dass dauernd, vermutlich im Blick auf zugezogene und zuzugswillige Käufer, von einem Bundesland geschrieben wird.
Hugo Nefe – Neues aus dem Paradies: Adams geheimes Tagebuch (E-Buch)
Das Taschenbuch ist preislich angemessen, das E-Buch wird aber fast verschenkt. Hier gilt jedoch keinesfalls: Was nichts kostet, ist nichts wert. Sprichwörter können sich nämlich auch irren. Bei diesem Preis verdienen Autor und Verlag fast nichts, der Kaufanreiz ist aber hoch – besonders bei mir, weil ich schon das Gäubodengschwerl und die Sündige Wandlung gelesen und für großartig befunden habe.
Im neuen Werk erkennt der Autor richtig, dass Frauen jederzeit und überall das männliche Verhalten bestimmen können. Die Ausführungen sind geistreich und humorvoll. Spannung entsteht, weil man gebannt ist, was dem Autor als nächstes einfällt und was darauffolgend um die Idee entwickelt wird. Auf jeden Fall ist immer ein leiser, aber auch kräftiger Humor mit dabei. Dieser ergibt sich schon durch die außenstehenden, heiteren und grotesken Sichtweisen des Adam in Vergangenheit und Gegenwart. Das Werk ist eine Bayernreise durch die Geschichte und die Orte von München bis fast nach Deggendorf. Mehr möchte ich zum isarabwärtigen und zeitaufwärtigen Inhalt nicht verraten. Ich empfehle aber dringend die Homepage des Autors zu besuchen und die Zeitungsbeiträge aus Niederbayern aufzurufen.
Beim Lesen des Tagebuchs werden Frauen und Männern Spiegelbilder ihres Verhaltens vorgehalten. Man könnte meinen, das sei schwierig und langwierig, aber das Gegenteil ist der Fall. Ich bin in meiner Gedankenwelt vollständig im Geschehen geblieben. Meine Gedanken haben niemals zu wandern begonnen, obwohl sie das gerne tun. Inhaltliche und sprachliche Mittel haben mich gefesselt. Ich finde keinerlei Anlass zur Kritik, obwohl ich mich gerne dazu hinreißen lasse. Dieses Werk ist wieder einen Lesegenuss mit bester bayerischer Unterhaltung. Schade, dass das immer so schnell vorbei geht. Der Autor richtet sich nicht nach dem Massengeschmack. Er geht seinen Weg, und ich freue mich schon, was es künftig geben wird.
Manfred Böckl – Das Abendland am Abgrund – Prophezeiungen großer Visionäre aus dem „Mitteleuropäischen Bermuda-Dreieck“ Bayern, Böhmen, Österreich (E-Buch) Der Autor macht Prophezeiungen glaubhaft, sieht das Göttliche in der Natur und wendet sich besonders gegen den Islam-Faschismus. Dabei verbindet er heimatliches, historisches und kritisches Gedankengut in einer sehr eigenen und persönlichen Sichtweise, die mir gefällt.
Teja Fiedler – Mia san mia – Die andere Geschichte Bayerns (E-Buch) Natürlich gibt es nur eine Geschichte, aber verschiedene Blickwinkel. Der Autor wahrt die sachliche Richtigkeit und schreibt mit einem hohen Unterhaltungswert. Dabei verwendet er persönliche Sichtweisen und humorvolle Wertungen. So wird diese Geschichte Bayerns zu einem besonderen Lesegenuss.
Jörg Maurer – Bayern für die Hosentasche – Was Reiseführer verschweigen (E-Buch) Der Titel ist natürlich Schmarrn, weil das Buch kein Reiseführer für die Hosentasche ist und weil die Inhalte in anderen Bayernbüchern ebenfalls zu finden sind. Ich kenne etliche Maurerkrimis und viele aktuelle Bayernbücher. Dieses Werk hebt sich aber angenehm ab. Es ist nicht belehrend oder besserwisserisch, sondern auf eine sehr angenehme Art leicht und heiter. Der Autor färbt sein Bayernbuch mit einer sehr persönlichen Note, die mir einfach gefällt. Beim Lesen beginnen meine Gedanken nicht zu wandern, und ich will ständig noch ein weiteres Kapitel aufnehmen. Mit eigenen Sichtweisen wird man klischeefrei, erfrischend und humorvoll unterhalten sowie ganz nebenbei auch sachlich informiert.
Hans Ulrich Schmid – Bairisch: Das Wichtigste in Kürze – Beck’sche Reihe (E-Buch) Der Autor, Professor in Leipzig für Historische deutsche Sprachwissenschaft, stammt aus Galgweis bei Osterhofen. Er ist also ein Niederbayer in Sachsen. Ich bin zwei Jahre jünger als er und erkenne die gemeinsame Sprache und das Leben in unseren Heimatdörfern, die nur zwölf Kilometer entfernt sind. Meine Lesewelt beinhaltet schon viele Werke zur Bairischen Sprache, dieser Titel bewirkt aber eine besondere Bereicherung. Der Erkennungs-, Informations- und Unterhaltungswert ist hervorragend.
Turmschreiber – Geschichten, Gedanken, Gedichte – Das bayerische Hausbuch auf das Jahr 2019. Im 37. Jahrgang Seit 2012 lese ich das Turmschreiberjahrbuch mit wechselndem, aber zugegeben nachlassendem Interesse. Bei Gedichten ist es oft ein Überlesen. Bei den Beiträgen und Autoren erlebt man Vielfalt – um nicht zu schreiben Durcheinander. Der Humor kommt mir zu kurz.
Volker Weidermann – Träumer – Als Dichter die Macht übernahmen Der Autor erzählt unterhaltsam und informativ von den fünf Monaten der Münchner Räterepublik 1918/19 aus der Sicht der beteiligten und beobachtenden Dichter. Hervorragend
Klaus Kiermeier (Hrsg.) – Dahoam – Unser bayerisches Lesebuch Wer meine Buchbewertungen im Internet kennt, weiß, dass ich viele neue und alte Bavarica gelesen habe. Dieses Lesebuch ist aber ein besonderer Glücksfall. Da passt alles. Ich habe es mit besonderem Genuss gelesen und muss dies mitteilen, weil es sich von vergleichbaren Neuerscheinungen abhebt. Für mich stimmt einfach alles. Man kann der Beschreibung auf der Buchrückseite gänzlich vertrauen, wird selbst zum bayerischen Genussleser und/oder erwirbt ein hervorragendes Geschenk.
Bayerisches Lesebuch – Literatur und Lesenswertes aus zwei Jahrhunderten Ich hatte mir von der Auswahl mehr Gefallen erwartet.
Gerd Holzheimer & Volker Derlath – Zum Ammersee – Miniaturen Hervorragend – am liebsten möchte ich sofort wieder mit S-Bahn und Fahrrad raus- und einmal um den See herumfahren. Das Buch beschreibt aber weniger Wege und Orte, sondern Literaten und besondere Menschen rund um den Ammersee.
Michael Waltinger – Niederbayerische Sagen Diese Sammlung von Sagen aus der Jahrhundertwende ist mittlerweile in der fünften Auflage. Sie liest sich etwas unstrukturiert und langweilig, ist aber immer noch besser als kriegerische, germanische Heldensagen, obwohl ich diese nicht näher kenne.
Thomas Kernert – Dicke Lederhose – Das Prinzip Bayern – Ein Erklärungsversuch Der Autor ist zwar in München geboren, kann aber kein Bayern sein, sonst hätte er keinen solchen Schmarrn geschrieben. Der Text liest sich einfach. Mit Erklärung, Sachlichkeit und Humor hat der Versuch aber nichts zu tun. Der Inhalt bewegt sich vom Hundertsten ins Tausendste. Und am Schluss weiß man nicht, was man gelesen hat. Wer eine geistreiche und humorvolle Annäherung an Bayern will, dem empfehle ich, Thomas Grasberger zu lesen. Eine ausführliche und treffende Kritik hat Christian Muggenthaler verfasst. Kernert passt als Schreiberling gut zur Zwangsanstalt BR mit ihren gscheidhaferligen, anitibayrischen Rundfunk- und Fernsehschwätzern. Die Preußische Allgemeine Zeitung oder Das Ostpreußenblatt schreibt zu Recht von Andersdenken, Überraschungen, Sprachgewalt und Vergnügen bei der Lektüre. Heimatliche Erklärung und Gaudi ist das Machwerk leider nicht, sondern teure Geld- und Zeitverschwendung. Der Versuch ist so missglückt, dass der Verlag dies hätte erkennen müssen und dass ich mir in dieser Bewertung Unsachlichkeit erlaube. Nachtrag am 3. Juli 2018: Dem BR ist es nicht zu blöd, heute eine als Bericht getarnte Werbung für diesen Unsinn zu machen. Wer dies nicht glauben will, dem sende ich bei Mitteilung gerne mein Exemplar zu.
Edition Bayern, herausgegeben vom Haus der Bayerischen Geschichte – Rebellen, Visionäre, Demokraten: Über Widerständigkeit in Bayern Hervorragend – Kostenlose Ansichtsmöglichkeit des gesamten Sonderhefts im Internet mit diesem Link
Edition Bayern, herausgegeben vom Haus der Bayerischen Geschichte – Selbstbewusst! Eigen! Widerspenstig!: Bayern in der Bundesrepublik Hervorragend – Kostenlose Ansichtsmöglichkeit des gesamten Sonderhefts im Internet mit diesem Link – Die Ansicht lohnt schon allein wegen der vielen bestens ausgewählten Abbildungen. Die Texte sind sachlich ausgewogen und staatstragend. Mehr Kritik an der von der CSU verantworteten Bevormundung und Ausbeutung durch die Berliner Republik wäre notwendig.
Wolfgang Müller – Wittelsbacher Schicksale: Ludwig II., Otto I. und Sisi: Ein ewig Rätsel bleiben will ich… Ludwig II. war nicht geisteskrank, kein Selbstmörder und erfüllte seine Pflichten als König. Das Schuldenproblem wäre zu lösen gewesen, er wurde aber Opfer eines Staatsstreichs, an dem der spätere Prinzregent vermutlich beteiligt war. Ich vertraue diesen in meinen Augen objektiven Darstellungen und kann sie ohne Kenntnis weiterer Literatur empfehlen.
Robert Holzschuh – Das verlorene Paradies Ludwig II. – Die persönliche Tragödie des Märchenkönigs Dieses unglaubwürdige Machwerk verurteilt Ludwig II. einseitig und wird seiner gesamten Persönlichkeit nicht gerecht. Ich vertraue dieser Bewertung der Guglmänner bei den Literaturempfehlungen zu Ludwig II. Vermutlich wollte der Autor mit Geschichtsfälschung Geld verdienen.
Turmschreiber – Geschichten, Gedanken, Gedichte – Ein bayerisches Hausbuch auf das Jahr 2018 im 36. Jahrgang Die diesjährige Auswahl von bislang unveröffentlichten Geschichten, Gedanken und Gedichten der Turmschreiber entspricht nicht immer meinen Vorlieben. Ich freue mich aber schon auf das Hausbuch im nächsten Jahr.
Wolfgang Johannes Bekh – Gott mit dir du Land der Bayern – Bilder aus der Geschichte eines europäischen Staates Ich habe das Original von 1976 für einen Euro erworben. Bekh forderte 1980 die Loslösung des Freistaates von der Bundesrepublik: “Setzen Sie ein Ende des seit 110 Jahren für uns immer katastrophalen deutschen Abenteuers.” In diesem Werk sieht der Patriot Bayern als das älteste europäische Land, das seine Kontinuität aus der Antike herleitet.
Karl Stankiewitz – Badelust – in München & Oberbayern Was für ein schönes, gescheites und bayerisches Heimatbuch! Nichts wird ausgelassen. Man liest über Gesundheit, Natur, Kultur, Heimat, Geschichte, Wirtschaft und Sport – um nur einige Aspekte zu nennen. Die Veröffentlichung ist mehr als reich und schön bebildert. Die Texte sind sachlich informativ, aber auch lebendig und sympathisch ansprechend. Fotos und Texte vermitteln die Vielfalt des Badens und die Schönheit der Orte, an denen man dieser Lust frönen kann. Dabei fehlt es nicht an unterhaltsamen Geschichten und sachlicher Kritik. Badelust ist ein Heimatbuch für das gesamte Jahr. Man kann es mit Genuss lesen, aber bestimmt auch mit Lustgewinn zur Planung von Unternehmungen verschenken.
Martin Maier – Schicksalshoibe – Wie Bier Leben veränderte Ein niederbayerisches Meisterwerk in Idee, Text und Bild. Der Autor erzählt Geschichten von Menschen aus den Landkreisen Passau, Deggendorf und Dingolfing-Landau, deren Leben vom Bier bestimmt ist.
Benno Hubensteiner – Bayerische Geschichte – Staat und Volk, Kunst und Kultur Ein Klassiker, eine Pflichtlektüre für alle lesenden Bayern. Im bayerischen Bildungswesen wird die eigene Geschichte leider viel zu oft vernachlässigt.
Georg Lohmeier – Liberalitas Bavariae – Von der guten und weniger guten alten Zeit in Bayern Liest man die vorherigen drei Bücher kommt man zwangsläufig auf Georg Lohmeier. Ich habe die Originalausgabe von 1971 antiquarisch und preiswert erworben. Das ist schon für einen Cent und drei Euro Versandkosten möglich. Man bekommt ein Meisterwerk.
Wilfried Scharnagl – Bayern kann es auch allein – Plädoyer für einen eigenen Staat Ich habe auch viele Rezensionen zu dieser 2012er Veröffentlichung gelesen. Scharnagl hatte und hat Recht. Sieben Jahre danach und nach zwölf Jahren Merkel muss es aber heißen: Bayern muss es allein.
Bernhard Ücker – Lieber bayrisch Frei, als preußisch Reich – Ein weißblaues Contra aus dem widerspenstigen Freistaat Bayern wurde das Grundgesetz der Bundesrepublik trotz Ablehnung der damaligen bayerischen Volksvertreter von den drei westlichen Besatzungsmächten aufgezwungen. Diese und vorherige geschichtliche Zusammenhänge wurden 1974 verfasst und 1991 zum dritten Mal aufgelegt. Geändert hat sich leider nichts. Die Wahrheit ist bekannt. Die heutigen bayerischen Volksvertreter und das Volk lassen sich wie seit 1871 vom zunehmenden Zentralstaat unterdrücken.
Turmschreiber – Geschichten, Gedanken, Gedichte – Ein bayerisches Hausbuch auf das Jahr 2017 im 35. Jahrgang Der Wechsel zum Volk Verlag hat dem Hausbuch sehr gut getan. Bei der Auswahl habe ich mir mehr erwartet – vor allem mehr Humor. Insgesamt gibt es aber empfehlenswerte, interessante und geistreiche Unterhaltung aus Bayern.
Franz Freisleder (Hrsg.) – Bock auf Bier – Der bayerische Bier-Kosmos, literarisch betrachtet Mit Genuss gelesen
Edition Bayern, herausgegeben vom Haus der Bayerischen Geschichte – Wer ko, der ko – Süddeutsch und Bairisch Hervorragend – Kostenlose Ansichtsmöglichkeit des gesamten Sonderhefts im Internet mit diesem Link – Die Ansicht lohnt schon allein wegen der vielen bestens ausgewählten Abbildungen.
Sepp Lehner – Mooser Gschichtn2 – mit de Huadara Die kleine Gaudi ist so gut und geheim, dass nicht einmal der Verlag auf seinen Internetseiten etwas davon weiß. Einzige Kauf- oder Bestellmöglichkeit ist vor Weihnachten 2015 vermutlich die Buchhandlung Kemme am Stadtplatz in Osterhofen.
Günter Georg Boehmisch – Derf´s a bisserl mehr sei? – Niederbayerische Dorfkindheit in den Fünfzigerjahren Hervorragend! Das Dorfleben meiner Kindheit aus der Sicht eines zwei Jahre älteren Buben als ich im Nachbarort Kirchdorf. Ich bin mit dem Erleben, den Handlungen und der Sprache wohlvertraut. Eine besondere Freude ist es, Wörter und Wendungen wiederzuentdecken, die ich seit der Kindheit nicht mehr wahrgenommen oder verwendet habe.
Edition Bayern, herausgegeben vom Haus der Bayerischen Geschichte – Niederbayerische Donau Hervorragend – Kostenlose Ansichtsmöglichkeit des gesamten Sonderhefts im Internet mit diesem Link – Die Ansicht lohnt schon allein wegen der vielen bestens ausgewählten Fotos.
Daniel Wiechmann – Schleich di! – oder Wie ich lernte, die Bayern zu lieben Was soll man davon halten?
Alfons Schweiggert – Ganz Bayern ist ein Biergarten – Interessantes und Heiteres um eine urbayerische Kultstätte Zusammengeschrieben – wahrscheinlich ohne eigene Erfahrungen, Erkenntnisse und Erlebnisse. Durch die feste Klebebindung kann das Taschenbuch nur schwer geöffnet werden.
Thomas Grasberger – Flins – Das Geld des Südens Hervorragend! Unterhaltsam und sachkundig, humorvoll und kritisch.
Turmschreiber 2015 – Geschichten, Gedanken, Gedichte – Ein bayerisches Hausbuch auf das Jahr 2015 im 33. Jahrgang Für mich ist immer etwas dabei, das mich interessiert und mir gefällt. Ärgerlich ist die Klebebindung dieser sogenannten Hausbücher. Legt man ein Buch auf den Tisch, dann klappt es von selbst zu. Will man das Buch aufbiegen, dann zerstört man die Klebebindung mit einem Riss. Die Inhalte hätten eigentlich etwas Besseres verdient.
Ludwig Zehetner – Basst scho! Band 1: Wörter und Wendungen aus den Dialekten und der regionalen Hochsprache in Altbayern Band 2: Weitere Streiflichter auf die deutsche Sprache in Altbayern Band 3: Eine neue Runde auf dem Spaziergang durch die Heimatsprache Altbayerns Die ersten beiden Bände hatte ich schon bei ihrem Erscheinen 2009 und 2010 gelesen. Ich las sie erneut mit Genuss und Gewinn. Dann erwarb ich Band 3 von 2011. Wenn man die Heimatsprache Altbayerns kennt und liebt, sind die drei Bände eine Pflichtlektüre.
Heinz Hager – Um Gottes Lohn – Die Ehrenamtlichen Diese 2014er Hager-Veröffentlichung ist wieder einmal so neu, dass sie nur in der Buchhandlung Kemme und im Cafe Siebenhandl in Osterhofen erworben werden kann. Sogar der Verlag Morgenroth oder Duschl führt den Titel nicht auf der Internetseite. Diesmal konnte ich mit dem jährlichen Hager-Buch nicht viel anfangen, weil mir die Ehrenamtlichen in Osterhofen und Umgebung wenig bekannt sind.
Helmut Eckl – Alte Männer füttern keine Enten – Erzählungen In den heiteren und unterhaltsamen Geschichten geht es nicht nur ums Älterwerden.
Johann Höfer – Bairisch gredt II – Der zweite Teil von Bairisch gredt mit einer Einführung in das Südhochdeutsche Der zweite Band ist nur mehr gebraucht zu beziehen. Er richtet sich vor allem an Medien und Bildungsverantwortliche. Johann Höfer und eine Reihe von Gleichgesinnten gründeten 1989 den Förderverein Bairische Sprache und Dialekte. Förderung und Pflege der bairischen Sprache und der zu ihr passenden Variante des Hochdeutschen, das Südhochdeutsche sind Professor Höfers Anliegen. Zum angekündigten Band III ist er leider nicht mehr gekommen.
Johann Höfer – Bairisch gredt – Bassds auf! Die Veröffentlichung von 1995 entspricht Beiträgen aus der Serie „Bairisch gredt“ im Münchner Merkur und im Oberbayerischen Volksblatt. Meine Ausgabe ist die 7. Auflage von 2005. Das Buch ist eine Pflichtlektüre für Freunde der Bairischen Mundart und Lebensart. Es geht um eine Hochsprache, die durch außerbayerische, scheinbar moderne und schlampige Sprechweise zurückgedrängt wird. Die Ausführungen sind sehr unterhaltsam und lesenswert.
Niederbayern – Ein ReiseLeseBuch – herausgegeben von Hubert Ertl Manches kann man vielleicht überlesen oder übersehen, aber insgesamt ist dieses Werk eine Pflicht für Büchermenschen, die eine Beziehung zu Niederbayern haben.
Turmschreiber 2014 – Geschichten, Gedanken, Gedichte – Ein bayerisches Hausbuch auf das Jahr 2014 im 32. Jahrgang
Heinz Hager – Altes vergeht – Neues entsteht Entwicklungen und Veränderungen im Heimatraum Unterer Gäuboden werden sprachlich und fotografisch bestens dokumentiert, z. B. das Jahrhundert-Hochwasser, die Energiewende. dörfliche und städtebauliche Erneuerung.
Herbert Schneider – Mia san Bayern Ein Hochgenuss! Als Leser wird man zum Mitbesitzer unseres schönen Landes.
Thomas Grasberger – Stenz – die Lust des Südens Hervorragend! Ein unterhaltsamer und geistreicher Hochgenuss!
Erich Rudolf Stockbauer – Helden, Hallodri, Heilige und andere Leut’ – Geschichten aus Altbayern Das Buch der Cl. Attenkofer’sche Buch- und Kunstdruckerei KG in Straubing ist so neu und geheim, dass man es derzeit im Internet nicht finden kann. Ich wurde über eine Besprechung im Deggendorfer Teil der Passauer Neuen Presse darauf aufmerksam und kaufte es in der Osterhofener Buchhandlung Kemme. Wie der Titel schon sagt, handelt es sich weniger um Geschichten, die durch große Zusammengehörigkeit gekennzeichnet sind. Vieles las ich aber gerne.
Bayern fürs Handgepäck: Geschichten und Berichte – Ein Kulturkompass. Herausgegeben von Bianca Stein-Steffan Im Vorbeigehen in der Buchhandlung des Hauptbahnhofs München entdeckt und mit Genuss gelesen
Hans Kratzer – Ausgesprochen Bairisch – Von Mongdratzerln, Tschamsterern und anderen sprachlichen Kostbarkeiten Der Redakteur in der Bayernredaktion der Süddeutschen Zeitung versteht es mit Sachverstand und Humor, Dialektausdrücke sehr unterhaltsam vorzustellen.
Bruno Mooser – Niederbayern – Fotografische Seitenblicke – Text Wolfgang Schmidbauer – Rosenheimer Raritäten 1995 Antiquarisch gibt es noch einige Exemplare dieser meisterlichen Fotosammlung in Schwarz und Weiß.
Turmschreiber 2013 – Geschichten, Gedanken, Gedichte – Ein bayerisches Hausbuch auf das Jahr 2013 im 31. Jahrgang
Günter Albrecht – 99 Sachen, die muss ein Bayer machen! – Das Buch zur gleichnamigen Bayern 1-Aktion Das sehr schöne Foto- und Lesebuch ist ein Genuss für den Betrachter und Leser. Es eignet sich sehr gut als Geschenk.
Alfons Schweiggert – Waar i a Charivari – Heitere Geschichten, Gedichte und Fundstücke
Heinz Hager – Kurioses und Bemerkenswertes Das Buch ist so neu, dass es nicht einmal der Verlag drei Wochen nach dem Druck auf seiner Internetseite aufführt. Bemerkenswert ist auch das Fehlen im Angebot von Amazon, wo es sonst doch alles Mögliche gibt. Meine Fundorte waren das Cafe Siebenhandl und die Buchhandlung Kemme in Osterhofen. Der neue Webshop dieses empfehlenswerten Geschäfts wirbt mit den Worten: “Kauft vor Ort, sonst ist er fort. Bücher kosten überall dasselbe! Heute bestellt, morgen da!” Den neuen Hager gibt es dort sogar mit Signatur des Autors. In meinem Exemplar hat er geschrieben: “Was es nicht alles gibt!” In der Zwischenzeit verführte mich das schön gestaltete Schaufenster mit Bavarica schon wieder zum Bücherkauf.
Bruno Mooser, Alois Fink – Niederbayern – Rosenheimer Raritäten 1988 Ein Meisterwerk in Text und Bild bei Amazon gebraucht und in gutem Zustand für 3,74 € entdeckt.
Hans Wimmer – Niederbayerische Kindheit und Jugend – Piper 1982 Neupreis 22 DM. Gebrauchtpreis mit Versand 5,95 € bei buchexperten24.de Versandantiquariat. Keine Gebrauchsspuren.
Sepp Lehner – Mooser Gschichtn – mit de Huadara Herzlichen Dank an den Sepp Lehner für die gelungene, humorvolle und heimatliche Unterhaltung in den Mooser Gschichtn. A oubaringa Mingara griast de moosara Huadara.
Tobias Dorfler – Mein Bayern – Prominente stellen ihre Heimat vor Schöne Ortsansichten und harmloses Geplauder, ausreichend für eine Unterhaltung bei der Fahrt mit dem Donau-Isar-Express von Osterhofen nach München, teilweise eingeschränkte Lesbarkeit wegen zu kleiner Schriftgrade trotz ausreichendem Platzangebot
Wolfgang Johannes Bekh – Richtiges Bayerisch – Ein Handbuch der bayerischen Hochsprache – Eine Streitschrift gegen Sprachverderber Das Handbuch aus dem Jahr 1973 von Wolfgang Johannes Bekh (1925–2010) kann man nur mehr gebraucht kaufen. Im Internet ist das sehr einfach möglich. Ich fand es durch einen Nachruf für den Autor in dem Hausbuch der Turmschreiber 2012. Der Kauf des sehr gut erhaltenen Buches erfolgte für 4.49 € im Händlershop von booksbuy bei amazon.de.
Heinz Hager – Sodala – nochad hammas – Bebilderte Geschichte von der Arnt bis zum Weara-Huat Auf Hochdeutsch würde der Untertitel von der Ernte bis zum Werktags-Hut heißen. So gefällt er mir aber besser. Ich habe alle Bücher des Osterhofener Autors im Regal und diese mit Genuss gelesen. Der frühere PNP-Redakteur ist ein Glücksfall für die Dokumentation der Geschichte in meiner niederbayerischen Heimat. Der mir bestens bekannte Dialekt meiner Kindheit wird hier in Texten und Bildern hervorragend festgehalten.