Wasser im Park

Link für den freien Download des Artikels als PDF-FotobuchLink für die animierte Buchansicht oder eine Bestellung bei fotobuch.deNach Licht im Park und Musik im Park zeige ich jetzt Wasser im Park. Gemeint sind die Gewässer in einer der größten innerstädtischen Parkanlagen der Welt, dem Englischen Garten in München. Es geht um drei große Bäche mit mehreren kleinen Verbindungen, drei Weiher und einen See. Die Isar als Fluss kann man nicht dazu nehmen, weil sie nur an den Park grenzt, ihn aber nicht durchfließt. Die Bäche heißen Schwabinger Bach, Oberstjägermeisterbach und Eisbach, wobei letzterer ein teilweise mit Mauern eingefasster Kanal ist.

Inhalt: Schwabinger Bach im Südteil, Eisbach im Südteil, Entenvolierebach, Oberstjägermeisterbach im Südteil. Kleinhesseloher See, Schwabinger Bach am und im Lodenfrey-Park, Schwabinger Bach im Nordteil, Oberstjägermeisterbach im Nordteil, Oberer Wehrbach, Reitbach, Unterer Wehrbach, Biotopbach, Schwammerlweiher, Entenfallweiher und Libellenteich, Eisbach im Nordteil

Als Münchner oder vielleicht sogar als Anwohner am Englischen Garten meint man den Park zu kennen. Es gibt vertraute Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Meist wird gar nicht wahrgenommen, dass man dabei häufig Wasserläufe quert. Die Brücken über die Bäche sind sozusagen eingewachsen. Es wird möglicherweise nicht bewusst, dass die Gewässer und das Landschaftsbild systematisch und künstlich geplant wurden. Dies geschah auf der Grundlage der natürlichen Gegebenheiten im westlich zur Isar liegenden Gelände zwischen Lehel, Maxvorstadt, Schwabing und Freimann. Fragen, z. B. woher der Kleinhesseloher See das Wasser bekommt, stellt man sich meist nicht, und wie es abfließt, ist doch egal. Bezeichnungen für Gewässer, Brücken, Wege und Wiesen braucht doch nur die Parkverwaltung. Und was die machen, nimmt man kaum wahr, weil es ja auch nicht interessant ist. Es gibt doch wichtigeres als diese Selbstverständlichkeiten. Zum Wahrnehmen, Bewerten und Bezeichnen von alltäglichen, gewöhnlichen oder normalen Gegebenheiten braucht man Freiheit und Motivation. Mein Antrieb ist die Freiheit mit dem Fahrrad und der Fotokamera. Ich mache es mir immer mehr zur Aufgabe, meine nahe Wohnumgebung mit Fotografien und Worten festzuhalten.

Dieser Beitrag zum Englischen Garten hat eine etwas kuriose Vorgeschichte. Bei meinen vielen Fahrradfahrten vom Tivoli zum Aumeister entstand schon lange der Wunsch nach einer Gesamtdarstellung des Naturerlebens im Park. Ich wusste, an welchen Stellen ich bereits fotografiert hatte und welche Ansichten noch fehlten. Besonders umfangreich war mein Fotoarchiv im Frühling und im Herbst. Mit Frühling im Englischen Garten und Englischer Garten im Mai sowie Licht im Park und Entenfallweiher gab es bereits zahlreiche Ansichten zu den Übergangs-Jahreszeiten bei Tivolifoto. Dann sammelte ich im Sommer 2013 viele Bilder im Nordteil am Oberstjägermeisterbach, Schwammerlweiher und Libellenteich.

Meine Überlegung war, in der fahrradarmen Winterzeit eine Archivarbeit mit den bisher zusammengetragenen Fotos durchzuführen. Der Winter 2013/14 hatte aber etwas dagegen. Er war und ist ein Frühling im Winter. Dies hieß für mich, dass es keine Fahrradpause gab und ich weiterhin fotografieren konnte. Die schnee- und laublose Winterzeit hatte sogar für etliche Ansichten Vorteile, weil sie Durchblicke und Lichtstimmungen ermöglichte, die ungewöhnlich sind. Laub ist zu allen Jahreszeiten schön. Es kann aber auch verdecken oder durch Farben die Aufmerksamkeit beanspruchen – fast so wie ein tiefblauer Himmel. Ich versuchte Archivbilder und aktuelle schnee- und laubfreie Winteransichten zu mischen. Das Ergebnis gefiel mir aber nicht. Erwachendes, kräftiges oder welkendes Laub verdeckte manche Motive, hatte aber häufig eine anmutigere Bildwirkung als die Laublosigkeit. Meine Sorge war, dass Bilder zu unterschiedlichen Jahreszeiten den Eindruck eines Durcheinanders vermitteln könnten. Deshalb musste ich mein Vorhaben insgesamt nochmal fotografieren. Bauwerke ließ ich aber weg, weil ich mich an der Natur orientieren wollte. Als verbindendes Element hätte ich die Wege nehmen können. Diese waren aber nicht vorrangig maßgebend für die Entwicklung des Parks. Somit kam ich auf das Wasser.

Ich dachte, dass ich mir für die aktuellen Fotos viel Zeit lassen kann, weil der Winter mild bleibt, und es möglich ist, auf sonnige Ansichten zu warten. Da las ich in der Münchner Abendzeitung vom 11. Februar 2014, dass am 15. Februar die Bachauskehr im westlichen Flussarm der Isar beginnt. Das Baureferat schließt den Zulauf zum Fabrikbach, und dadurch sinkt der Wasserspiegel in den Bächen des Englischen Gartens. Ich vermutete, dass dies wohl auch das Ende der Tivolifoto-Ansichten des Wassers im Park im Winter 2014 sein dürfte. Die Bachauskehr dauerte dann bis 10. März 2014. Das Wasser war aber nicht vollständig abgelassen, sondern nur abgesenkt. Der Winter blieb ein Vor-Frühling. Spüren konnte man den Frühling 2014 schon Mitte Februar. In diesem Beitrag geht es aber nicht um Jahreszeiten, sondern um Gewässer.

Der milde Winter fand seinen Höhepunkt am 15. Februar mit einer Temperatur von 19,4 Grad. Dieser Tag war auch der Beginn der Bachauskehr. Nach getaner Arbeit meinte ich zu den zwei Herren, die mich auf der überfüllten Terrasse des Restaurants Aumeister an ihren Tisch ließen, dass mir jetzt vier Wochen schlechtes Wetter nichts ausmachen würden, weil ich fertig bin. Später wechselte ich zu einer Tischgesellschaft im noch provisorisch bestuhlten, aber vollbesetzten Biergarten Aumeister. Mir war fast ein wenig nach Feierabend zumute, weil der fotografische Teil des Projekts abgeschlossen war. Zurück in der Wohnung stellte ich fest, dass ich in den sechs Wochen des Januars und halben Februars 2014 insgesamt 1563 Fotos im Englischen Garten für diesen Beitrag gesammelt hatte. Die Speicherung erfolgte in zwölf Ordnern, die nicht die Ortsnamen, sondern die Reihenfolge der Fahrradfahrten betrafen, damit ich eventuelle Zuordnungen später nachvollziehen kann. Meine Sorge war, dass sich bei der hohen Anzahl von Fotografien und den etwa 100 Brücken oder Stegen Fehler mit den Ortsbezeichnungen einschleichen könnten. Für die Anordnung der Bilder im Fotobuch konnte ich bis Mitte März zusätzliche Fotos ergänzen, so dass die Sammlung auf fast 2000 Bilder anstieg. Betrachtet man jetzt die gesamte Fotostrecke, können naturbedingte Veränderungen des Lichts und der Farben in den ersten zehn Wochen des Jahres 2014 festgestellt werden.

Natürliche Gegebenheiten des Wassers im Park sind drei Bäche im Englischen Garten, die auf der Grundlage von ehemaligen Nebengewässern der Isar angelegt wurden. Verläufe, Wassermengen und Fließgeschwindigkeiten veränderte man in der Geschichte und Vorgeschichte des Parks vermutlich mehrfach. Die Parallelrichtung zur Isar und der Rückfluss blieben aber durch das natürliche Gefälle in der Schotterebene bestehen. Der Schwabinger Bach im Westen bekam seinen Namen durch das erst 1890 eingemeindete Dorf Schwabing nördlich von München. Der Eisbach, ein ehemaliger Stadtbach wurde so benannt, weil er mit weiteren Bächen im Winter die Schneemassen der Münchner Straßen aufnahm. Der Name könnte aber auch von der Eisgewinnung stammen. Diese war möglich, weil der Eisbach 1790 nur halb soviel Wasser führte wie der Schwabinger Bach. In diesem Jahr bekam auch der Oberstjägermeisterbach als Ableitung des Eisbachs seinen Namen. Die Hirschau wurde 1724 aus dem Münchner Burgfrieden ausgeklammert, um sie als kurfürstliches Jagdrevier zu nutzen. Der Hirschanger blieb im Hoheitsgebiet der Stadt. Die Jäger hatten ihren Sitz im ebenfalls 1724 eingemeindeten Lehel und später im Aumeister. Der Oberstjägermeister war am kurfürstlichen Hof eine Exzellenz, welche unter anderem die Hirschau verwaltete und vermutlich für die Hofjagden zuständig war. Näheres über dieses Amt und die Personen ist mir nicht bekannt.

Bilder von Gewässern sind mit Aussagen über den Ort in der laubfreien Zeit oft kräftiger als Bilder mit den wechselnden Farben des Laubs. Letztere wirken aber meist schöner. Mit den Luftbild-Angeboten im Internet kann man häufig nicht auf den Verlauf der Bäche schauen, weil sie sich unter dem Laub befinden. Plan- und Kartenzeichnungen zeigen für Beschreibungen mehr als Satellitenfotos. Bei dem nachfolgenden Text wurde meist ein ausklappbarer Plan des Englischen Gartens verwendet, der sich im offiziellen Festprogramm 200 Jahre Englischer Garten 1789–1989 befand. Die Veranstaltungen waren in den Festwochen vom 30. Juni bis zum 16. Juli 1989. Bezeichnungen für Orte, Wege, Straßen, Brücken und Stege in diesem vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen herausgegebenen Plan sind ausführlicher als in anderen Plänen und Karten mit dem Englischen Garten.

Der Plan im Maßstab 1:5000 befindet sich auch in einer entnehm- und ausklappbaren Vorgängerversion von 1985 in der vom Finanzministerium herausgegebenen Festschrift: 200 Jahre Englischer Garten München, 1789-1989, offizielle Festschrift, zusammengestellt von Dr. Pankraz Freiherr von Freyberg, hrsg. vom Freistaat Bayern (Bayerisches Staatsministerium der Finanzen), Alois-Knürr-Verlag, München 1989. Freiherr von Freyberg erstellte in der damaligen Festschrift eine sehr umfangreiche Bibliographie zum Englischen Garten in München. Diese ist allerdings durch den fast unleserlichen Kleindruck und die Gliederung in Jahreszahlen kaum brauchbar. Als Standartwerk gilt wohl Theodor Dombart: Der Englische Garten zu München. Geschichte seiner Entstehung und seines Ausbaues zur großstädtischen Parkanlage. Hornung, München 1972. Eine weitere Gesamtdarstellung erarbeitete Michael Schattenhofer: Der Englische Garten, Broschürensammlung „Bavaria Antiqua“ der Bayerischen Vereinsbank, München 1989. Seit nunmehr 25 Jahren gibt es keine mir bekannte Veröffentlichung über den gesamten Englischen Garten. Somit beschränke ich mich auf diese drei Werke. Als Autor dieses Textes verfüge ich bei der Wortwahl über keine Kenntnisse in den Fachgebieten Wasser- und Brückenbau. Daher kann der entsprechende Fachwortschatz nicht verwendet werden.

Wie beschreibt man aber die Bäche und Weiher sowie den See in einem Text? Grundlage ist die sachlich richtige Ortsbezeichnung. Gelegentlich lasse ich persönliche Wahrnehmungen und Erkenntnisse einfließen. Ein weiterer persönlicher Aspekt ist die Auswahl und Anordnung der Fotografien. Hier kann ich Wahrnehmungen bei der Betrachtung erzeugen, die mit Text nur schwer möglich sind. Eine der besten Seiten des privaten Veröffentlichens im Internet ist, dass sich niemand Gedanken machen muss, ob ein Thema oder eine Zusammenstellung von Fotos und Texten wirtschaftlich erfolgreich sein wird. Entscheidend sind meine eigene Motivation und Freude für diese Arbeiten. Ich begleite das Wasser im Park mit dem Fahrrad und freue mich über die vielseitigen Ansichten und Lichtstimmungen für Fotografien zu unterschiedlichen Jahreszeiten. Und diesmal ist es eben ein schneefreier Ausnahme-Winter 2014 im 225 Jahre alten Englischen Garten. Ich wünsche gute Unterhaltung mit 420 aktuellen Fotografien.

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Schwabinger Bach im Südteil
Das heutige Bachsystem des 1789 gegründeten Englischen Gartens beginnt im Südwesten mit dem Köglmühlbach. Dieser Name hat seinen Ursprung in einem Mühlenbetrieb der Graggenau, dem nordöstlichen Altstadtbereich. Der 1968 aufgelassene und 1992 wieder angelegte Bach wird 120 Meter nach dem Eintritt in den Englischen Garten zum Schwabinger Bach, welcher wie in einem ovalen See das Japanische Teehaus von 1972 umfließt und sich mit dem Eisbach vereinigt. Der Schwabinger Bach verläuft dann zwischen Schönfeldwiese und Große Carl-Theodor-Wiese sowie parallel mit dem Weidenweg nach Norden. Mit nur kleinen Richtungsänderungen geht der Bach am westlichen Rand des Englischen Gartens zum Isarring. Besonderheiten sind die Einmündung des Entenbachs westlich des Rumfordhauses von 1791, eine Insel in der Nähe des Gästehauses Englischer Garten an der Liebergesellstraße und zwei kleine Zuflüsse aus dem Kleinhesseloher See. Die Strecke zwischen Teehaus und Isarring hat eine ungefähre Länge von 2200 Metern und insgesamt 13 Brücken: Wasserfallbrücke, Veterinärbrücke, Brücke mit dem Militärgartenweg, Brücke mit der Max-Joseph-Straße, Brücke mit dem Frühlingsweg, Ohmbrücke, Brücke zum Prof.-Rudolf-Esterer-Weg, Brücke zur Reitschule, Martiusbrücke, Brücke mit dem Weg zur Seestraße, Gunetzrainerbrücke, Liebergesellsteg und Brücke mit dem Isarring.

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Der Köglmühlbach fließt vor der Prinzregentenstraße am Altstadtring vorbei an Staatskanzlei und Prinz-Carl-Palais. Er tritt mit einem Wasserfall und dann fast parallel zur Königinstraße in den Englischen Garten ein.

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Zwei Fußgängerbrücken überspannen den Köglmühlbach vor der Abbiegung zum Japanischen Teehaus.

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In zwei Armen umfließt der Bach das Japanische Teehaus, welches wie eine Insel im See vom Wasser umgeben wird.

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Nach dem Japanischen Teehaus wird der Köglmühlbach zum Schwabinger Bach und vereinigt sich mit dem Eisbach.

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Das Wasser fließt entlang einer Mauer als Eisbach nach Osten und mit einem Gefälle als Schwabinger Bach nach Norden.

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Der Schwabinger Bach wird nach dem Wasserfall von Zuschauern erwartet und verläuft entlang des Weidenwegs.

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Er fließt zwischen Große Carl-Theodor-Wiese und Schönfeldwiese zu den Weiden an der Vetrinärbrücke.

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Die Bänke am Weidenweg sind wegen des Blicks über die Kleine Carl-Theodor-Wiese auf den Monopteros sehr beliebt.

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Nach der Jesuitenwiese kommen die Brücken mit dem Militärgartenweg, der Max-Joseph-Straße und dem Frühlingsweg.

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Ohmbrücke und Brücke über den Bach zum Prof.-Rudolf-Esterer-Weg, vor dem der Entenvolierebach mündet

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Brücke zur Universitäts-Reitschule mit meist geöffneten Toren für Ausritte oder Rückkehr zu den Pferdeställen

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Vier Seitenansichten der Martiusbrücke mit einer breiten Teerstraße für den Buslinienverkehr durch den Park

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Ansichten von der Martiusbrücke auf den am westlichen Rand des Englischen Gartens fließenden Schwabinger Bach

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Rückseite der Häuser an Königin- und Mandlstraße sowie Brücke mit dem Weg zur Seestraße

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Gunetzrainerbrücke mit Kopfsteinpflaster sowie Ornamenten und nicht lesbaren Inschriften aus dem Baujahr 1906

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Etwa 180 Meter nach der Gunetzrainerbrücke bildet der Bach zwei Arme und umfließt eine schmale, 60 Meter lange Insel.

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Nach der Insel am Osterwaldgarten ermöglicht der Liebergesellsteg aus den 1960er Jahren den Weg in den Park.

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Vor dem Liebergesellsteg münden zwei Kanäle mit abfließenden Wasser aus dem Kleinhesseloher See in den Bach.

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Die Liebergesellstraße neben dem Schwabinger Bach hieß vor dem Bau des Isarrings Osterwaldstraße.

Eisbach im Südteil
Der südöstliche Anfang des heutigen Bachsystems im Englischen Garten ist der Eisbach mit der gegenwärtig durch Surfer weltbekannten Eisbachwelle beim Haus der Kunst an der Prinzregentenstraße. Der Eisbach biegt hier nach dem Zusammenfluss mit dem Schwabinger Bach an einer Unterwasser-Mauer bei einem großen Wasserfall nach Nordosten ab. Dieser hat seinen Ursprung in einem Plan des Gartengestalters Friedrich Ludwig von Sckell von 1807. Es folgte ein Modell des Hofbauintendanten Johann Andreas Gärtner und die Fertigstellung 1815. Der weitere Verlauf des Eisbachs gestaltet sich entlang der Sportanlage am Hirschanger mit zwei Brücken nach Nordosten: Brücke auf der Nord-Süd-Verbindung vom Weidenweg zur Prinzregentenstraße und Dianabadbrücke. An der Ableitung des Oberstjägermeisterbachs wird eine zweite Welle von Surfern genutzt. Nach insgesamt etwa 850 Metern im Südteil des Englischen Gartens verlässt der Eisbach unter der Brücke an der Oettingenstraße den Volkspark und kehrt erst kurz vor dem Isarring wieder zurück.

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Nach dem Wasserfall geht es unter einer Brücke über den Eisbach weiter entlang des Sportplatzes am Hirschanger.

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Die derzeit baufällige Dianabadbrücke beziehungsweise ein Behelfsbauwerk erwarten den Eisbach am nördlichen Lehel.

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Jetzt versuchen Surfer an der Ableitung zum Oberstjägermeisterbach möglichst lange auf einer zweiten Welle zu stehen.

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Der Oberstjägermeisterbach beginnt seinen Weg in einem Betonbett. Surfer sollen durch einen Zaun abgehalten werden.

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Entenvolierebach
An der Dianabadschwelle erfolgt die Ableitung des Oberstjägermeisterbachs. Das Dianabad war eine viel besuchte Badeanstalt, die in dem 1863 erschienen München-Führer von Dr. G. K. Nagler umfangreich beschrieben wurde, dann einige Jahrzehnte weiterbestand, aber um 1900 einging. Auch auf dieser Welle oder Schwelle gibt es mittlerweile regen Surfbetrieb. In einer Entfernung von weniger als 100 Meter fließt der Entenbach oder Entenvolierebach aus dem Gewässer. Dieser kleine Wasserlauf geht nach der Steinernen Bank von 1838 nordwestlich in den Schwabinger Bach. Die halbrunde Steinbank von Leo von Klenze umgibt sich mit einer Abzweigung zum Rückfließen in den Oberstjägermeisterbach, so dass der Eindruck einer Halbinsel entsteht. Über dem Rückfluss befindet sich am Weg zur Steinernen Bank ein Holzsteg. Das Wasser fließt dann unter dem Oberstjägermeisterweg in einem Kanal zum Oberstjägermeisterbach zurück. Der Entenbach hat eine ungefähre Länge von 630 Metern und fünf Brücken: Brücke mit dem Oberstjägermeisterweg, Carl-Theodor-Brücke, X-Brücke, Brücke mit der Max-Joseph-Straße und Brücke mit dem Frühlingsweg.

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Vom Oberstjägermeisterbach wird nach einer kurzen Strecke der Entenvolierebach oder Entenbach abgeleitet.

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Dieser Bach führt unterhalb des Monopteros zu einer Steinernen Bank, die scheinbar auf einer Halbinsel steht.

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Der Rückfluss verläuft entlang der Ökonomiegebäude am Chinesischen Turm mit der Verwaltung des Englischen Gartens.

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Die Carl-Theodor-Brücke mit Blick auf den Entenvolierebach und die Steinerne Bank ist bei Straßenmusikern sehr beliebt.

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Es geht weiter am Entenbach neben einem Holzlager zur X-Brücke. Der Chinesische Turm ist im Hintergrund zu sehen.

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X-Brücke, Brücke mit der Max-Joseph-Straße, Brücke mit dem Frühlingsweg und Mündung in den Schwabinger Bach

Oberstjägermeisterbach im Südteil
Der Oberstjägermeisterbach zweigt nördlich der Dianabadbrücke mit geringer Wasserführung in einem Betonbett vom Eisbach ab. Er ist der Natur wesentlich näher geformt als der kanalmäßige Eisbach. Etwa 50 Meter nach der Ableitung gibt er einen kleinen Teil seines Wassers an den Entenvolierebach, bekommt aber nach ungefähr 150 Metern durch einen Rückfluss etwas zurück. Jetzt geht es parallel zum Oberstjägermeisterweg an der Rückseite der Gebäude der Ludwig-Maximilians-Universität an der Oettingenstraße 67 und hinter der Orangerie unter der Straße zwischen Lehel und Schwabing weiter zur Carl-Theodor-Brücke. Die parallele Sonnenliegeplatzstraße führt zum Kiosk Seeeinlauf. Nach der Bachableitung zum Kleinhesseloher See heißt die ab hier parallele Straße Carl-Theodor-Straße, welche den gesamten Südteil des Englischen Gartens durchzieht. Jetzt kommen der Seeauslauf und ein kleiner südlicher Bogen vor dem Weiterfließen unter dem Isarring. Der Oberstjägermeisterbach hat im gesamten Englischen Garten 18 Brücken, wobei sich acht im Südteil befinden: Riedelsteg, Tivolibrücke im Englischen Garten, Prinz-Carl-Brücke, Brücke nördlich des Kiosks am Seeeinlauf, Brücke mit dem Weg von der Carl-Theodor-Straße zum Seestadl, Brücke mit der Milchhäuslstraße, Brücke mit der Gyßlingstraße und Brücke mit dem Isarring.

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Tivolibrücke im Englischen Garten bei der Orangerie, Bushaltestelle Chinesischer Turm, Silberweide im Bachbett

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Blicke von der Prinz-Carl-Brücke nach Norden Richtung Kiosk und nach Süden zur Bushaltestelle am Chinesischen Turm

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Nach dem kunstvollen Metallgeländer hat die Brücke beim Kiosk am Seeeinlauf ein einfaches Holzgeländer.

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Jetzt zweigt der Einlauf vom Oberstjägermeisterbach in den Kleinhesseloher See unter der Carl-Theodor-Straße ab.

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Die Brückengeländer sind wieder aus kunstvoll geschmiedetem Metall. Weiter geht der Bach zum Seestadel.

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Brücke zum Seestadel, der für Veranstaltungen genutzt wird, und Brücke über den Abfluss des Kleinhesseloher Sees

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Veränderung des Bachlaufs nach dem östlichen Abfluss aus dem See mit einem großen Bogen nach Norden zum Isarring

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Weiterfluss des Bachs nach der Brücke mit der Milchhäuslstraße bei niedrigem Wasserstand wegen der Bauchauskehr

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Brücke mit der Gyslingstraße, Richtungsänderung nach Westen und nach Norden zum Unterfließen des Isarrings

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Der Isarring kommt und hat zunächst ein Brückengeländer, das offensichtlich schon in seiner Vorgeschichte bestand.

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Ein Blick in den Nordteil zeigt, wie man den Verkehrslärm nutzen kann und dass sich das Geländer wiederholt.

Kleinhesseloher See
Ein landschaftlicher Höhepunkt des Wassers im Park ist der Kleinhesseloher See. Das Gelände für die künstliche Anlage des Sees lag bei der Entstehung des Englischen Gartens zwischen dem Dorf Schwabing und dem am damaligen Nordrand des Parks gelegenen kleinen Hesellohe. Der See wurde 1803 unter der Leitung von Reinhard Freiherr von Werneck (1757-1842) ausgehoben und von 1807 bis 1813 durch Friedrich Ludwig von Sckell (1750-1823) auf die doppelte Größe erweitert. Abgeräumtes Erdreich verwandte man beim Monopteros-Hügel von 1836. Werneck bekam ein Denkmal in der Nähe des heutigen Bootsverleihs, Sckell eine Säule beim Seeauslauf und eine Büste vor der Orangerie.
Der Seeeinlauf zweigt im Südosten vom Oberstjägermeisterbach ab. Das Wasser fließt zunächst unter einer Brücke mit der Carl-Theodor-Straße und dann fast wie ein Bach zum See hin. Der Westen hat zwei kleine Wasserabläufe mit Kanälen zum Schwabinger Bach, der Norden einen Ablauf zu einem Kanal unter dem Isarring. Der große Abfluss des Sees erfolgt im Osten bei der Sckellsäule wieder unter einer Brücke für die Straße mit dem Namen des Kurfürsten Carl Theodor (1724-1799), unter dessen Regentschaft der Englische Garten 1789 gegründet wurde. Die drei Inseln im See heißen Kurfürsteninsel im Nordwesten, Königsinsel in der Mitte und Regenteninsel im Süden. Die Bezeichnungen entsprechen der bayerischen Herrschaftsgeschichte des 19. Jahrhunderts. Bayern war bis 1806 Kurfürstentum, dann bis 1918 Königreich, wurde aber zwischendurch von Prinzregenten geführt.
Karl Valentin meinte zum Kleinhesseloher See, dass dieser von Fußgängern nicht betreten werden dürfe. Vielleicht wurde deshalb ein Verleih für Ruder- und Tretboote geschaffen, der aber im Winter nicht zur Verfügung steht. Der Komiker und Philosoph erklärte, dass der See ohne Eis im Winter eigentlich sinnlos sei, außer man will ihn anschauen. Zu sehen gibt es das ganze Jahr über eine reiche Tier- und Pflanzenwelt. Wenn der Kleinhesseloher See abgelassen wird, dann wird er trocken. Wenn es regnet, dann wird er nass. Somit kann man dem See auch die Eigenschaften trocken und nass zuordnen. Der zugefrorene See ist beliebter Treffpunkt zum Schlittschuhlaufen und Eisstockschießen. Das Nordostufer bietet Restaurant und Biergarten an. Dort muss man die Lage am See mitbezahlen und teilt sich die Aussicht mit etlichen Gästen, die Luxus wollen. Der Rundweg um den See wird mit vielen Sitzbänken ganzjährig von zahlreichen Spaziergängern und Ruhesuchenden genutzt. Der Kleinhesseloher See ist sowohl ein Ort für Bewegung und Unterhaltung als auch für Ruhe und Erholung mitten in der Großstadt und meist mitten unter vielen Menschen.

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Seeeinlauf, Turm von Sankt Sylvester in Schwabing, Kurfürsten- und Königsinsel, Blick zum Seehaus und zur Sckellsäule

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Sckellsäule und Hängebirke, Seeblick zu den Weidenzwillingen auf der Königsinsel. Seeauslauf mit Seestadel

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Halbinsel mit der Sckellsäule am 28. Februar 2014, dem letzten Tag im meteorologischen Winter, der keiner war

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Beliebte Tisch- und Bankreihe direkt am Wasser, Biergartenbetrieb und Blick auf die Terrasse des Restaurants Seehaus

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Bootsverleih ohne Boote, Blick auf Biergarten und Restaurant Seehaus vom Westufer, Werneck-Denkmal

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Der nördliche Seeablauf fließt unter den Gehweg am See, den anschließenden Fahrradweg und den Isarring.

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Die zwei westlichen Abflüsse des Kleinhesseloher Sees gehen in kleinen oberirdischen Kanälen zum Schwabinger Bach.

Schwabinger Bach am und im Lodenfrey-Park
Nach dem Isarring umfließt der Schwabinger Bach in einem großen Bogen nach Osten das 1870 gegründete Fabrikgelände von Lodenfrey, welches 1988 zum heutigen Lodenfrey-Park wurde. Ein direkter Kanal macht diese Anlage für nahezu 100 Firmen zu einer Insel. Für die frühere Tuch-, Loden- und Kleiderfabrik an der Osterwaldstraße war der Schwabinger Bach ein wichtiger Standortfaktor, weil man die Wasserkraft zunächst für eine Walkmühle und später zur Stromgewinnung nutzen konnte. Eine vergleichbare Entwicklung gab es schon vorher mit der Tivolimühle, dem Tivolikraftwerk und der Lokomotivenfabrik Maffei weiter östlich am Eisbach. Die Industrialisierung hatte es aber nicht geschafft, den Englischen Garten zu teilen. Dies geschah erst mit der Automobilisierung durch den Bau des Isarrings in den 1960er Jahren.

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Der Schwabinger Bach wird nach dem Isarring geteilt. Der nördliche Kanal fließt zum alten Turbinenhaus.

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Kurz vor der Brücke mit dem Weg zur Mommsenstraße fließen der Bach und der Kanal wieder zusammen.

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Ein Schild für die Feuerwehrzufahrt zeigt Gebäude mit Bach- und Kanalverlauf sowie Mommsen- und Osterwaldstraße.

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Zufluss unter dem Isarring aus dem Kleinhesseloher See, östlicher Bogenteil des Bachs um den Lodenfrey-Park

Schwabinger Bach im Nordteil
Nach dem Lodenfrey-Park vereinigt sich der Schwabinger Bach wieder mit dem Kanal durch das Firmengelände und verfolgt seinen Weg jetzt mehr nach Nordosten am westlichen Rand des Englischen Gartens. In einer Luftlinien-Entfernung von etwa 500 Meter nach dem Isarring ist die Ableitung des Oberen Wehrbachs, der mit ungefähr 300 Metern Länge nordöstlich zum Oberstjägermeisterbach fließt. Dann bekommt der Schwabinger Bach einen westlichen Zufluss von der Schwarzen Lacke, der Fortsetzung des Nymphenburg-Biedersteiner Kanals, also der Anfang des 18. Jahrhunderts angelegten Verbindung zwischen Würm und Isar. Weiter geht es nach Nordosten zur Schwabinger Bucht, einem großen östlichen Bogen nahe der Studentenstadt. Kurz vor dem nördlichen Ende des Englischen Gartens wird der Schwabinger Bach nach Osten abgeleitet. In der geraden Nordostrichtung heißt er jetzt Garchinger Mühlbach, der nach dem Forschungszentrum Garching in die Isar mündet. Südlich des Aumeisters fließt der Schwabinger Bach fast parallel zum Föhringer Ring und vereinigt sich mit dem Oberstjägermeisterbach, um außerhalb des Englischen Gartens seinen Weg in den Isarauen fortzusetzen. Die Mündung in die Isar befindet sich nach der Bundesstraße zwischen Garching und Ismaning. Die Strecke zwischen Isarring und Föhringer Ring ist etwa 3200 Meter lang und wird sieben Mal überbrückt: Brücke mit dem Weg zur Mommsenstraße, Ernst-Petzoldt-Steg, Zistlersteg, zwei Brücken im Süden und im Norden der Schwabinger Bucht, die vermutlich Sulzbrücke und Alte-Heide-Steg genannt werden, sowie Aumeisterbrücke und Brücke nach der Mündung des Oberstjägermeisterbachs.

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Brücke mit dem Weg zur Mommsenstraße

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Ableitung des Oberen Wehrbachs vom Schwabinger Bach

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Treffende Beispiele für den in der Bayerischen Verfassung beinhalteten freien Zugang zu Gewässern

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Ernst-Petzoldt-Steg mit dem Gleisweg, auf dem die Lokomotiven von Maffei ins Gleisnetz befördert wurden

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Nach dem Gelände des Sportclubs der Bayerischen Landesbank mündet die Schwarze Lacke in den Schwabinger Bach.

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Der Schwabinger Bach fließt weiter zum Zistlersteg. Jetzt sind die Häuser nicht mehr direkt am Bach.

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Die zwei Brücken an der Schwabinger Bucht heißen laut Nacktbadeverordnung von 1982 Sulzbrücke und Alte-Heide-Steg.

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Der Schwabinger Bach wird nach Osten geleitet. Die nördliche Brücke ist somit schon über den Garchinger Mühlbach.

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Der Schwabinger Bach fließt unter der Aumeisterbrücke und weiter zur Mündung des Oberstjägermeisterbachs.

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Mündung in den Schwabinger Bach und Weiterfluss unter einem Holzsteg und dem Föhringer Ring in die Isarauen

Oberstjägermeisterbach im Nordteil
Nach dem Isarring fließt der Oberstjägermeisterbach zur Brücke mit dem Weg zwischen Fußgängerbrücke über den Ring und Biergarten Hirschau. Dann folgt er kurvenreich der Thompsonstraße nach Norden. Vor der Brücke mit dem Gleisweg mündet der Obere Wehrbach. Nach der Blauen Brücke und der Brücke mit dem Weg zwischen Baumschulstraße und Neumairwiese ist die Teilung in zwei Arme, welche die Vogelinsel umschließen. Weiter geht es zwischen Neumairwiese und Reitwiese zur Ableitung des Unteren Wehrbachs. Nach einer großen Wehranlage kommen ein vergittertes Rohr mit einer kleinen Wasserableitung und die Effnerbrücke. Bis zum Schwammerlweiher ist der Bachlauf zwischen Friedrich-Ludwig-von-Sckell-Straße und Friedrich-Ludwig-von-Sckell-Weg, welcher vor dem Weiher vom Fasanensteg getragen wird. Nach dem Weiher ist der Weiterfluss unter der Jagdbrücke östlich des Friedrich-Ludwig-von-Sckell-Wegs. Vor dem Entenfallweiher teilt sich der Oberstjägermeisterbach wiederum in zwei Arme für eine nicht benannte Insel. Der Entenfallweiher hat zwei Abflüsse, wobei der südliche sowohl zum Libellenteich als auch zum nördlichen Abfluss führt. Der südliche Abfluss umschließt eine weitere unbenannte Insel. Vor der Entenfallbrücke vereinigen sich diese beiden Abflüsse mit dem Ablauf des Libellenteichs. Nach der Brücke verläuft der Bach westlich eines unbefestigten Pfads Richtung Aumeister. Vorher mündet er aber in den Schwabinger Bach. Nach der Mündung befindet sich ein Wehr mit einer Wasserableitung und einer Fischtreppe, die unter den Föhringer Ring gehen. Dieses Gewässer wird dann als Eiskanal bezeichnet und fließt außerhalb des Englischen Gartens zwischen Föhringer Ring und Leinthalerstraße in die Isar. Der Oberstjägermeisterbach hat zehn seiner insgesamt 18 Brücken im Nordteil: Brücke mit dem Isarring, Brücke mit dem Weg zwischen Fußgängerbrücke über den Isarring und Biergarten Hirschau, Brücke mit dem Weg zwischen Thompsonstraße und Theresienweg, Brücke mit dem Gleisweg, Blaue Brücke, Brücke mit dem Weg zwischen Baumschulstraße und Neumairwiese, Effnerbrücke, Fasanensteg, Jagdbrücke nach dem Schwammerlweiher und Entenfallbrücke.

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Der Oberstjägermeisterbach fließt nach dem Isarring in den Nordteil des Englischen Gartens.

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Brücke nach der Fußgängerüberführung über den Isarring zwischen Lodenfrey-Park und Biergarten Hirschau

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Brücke mit dem Weg zwischen Thompsonstraße östlich und Theresienweg westlich des Oberstjägermeisterbachs

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Kurvenreicher Weiterfluss und Mündung des Unteren Wehrbachs in den Oberstjägermeisterbach

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Brücke mit dem Gleisweg, der auch nach dem Schriftsteller als Ernst-Petzoldt-Weg benannt ist

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Blaue Brücke mit blauem Himmel im schneefreien Ausnahmewinter am Anfang des Februars 2014

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Brücke mit dem Weg zwischen Baumschulstraße und Neumairwiese sowie Weiterfluss zur Vogelschutzinsel

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Weiterfluss nach der Brücke, Abzweigung des Reitbachs, Bogen um die Vogelschutzinsel, Vereinigung mit dem Reitbach

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Bachverlauf zwischen Neumairwiese und Reitwiese, Ableitung des Unteren Wehrbachs und anschließendes Wehr

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Bach nach dem Wehr, Fernblick und nahe Ansicht der Effnerbrücke, vorherige Wasserableitung zu einem Biotop

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Effnerbrücke mit der Effnerstraße, einer Verbindung zwischen Schwabing und Oberföhring, kurvenreicher Weiterfluss

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Rückfluss von Wasser aus dem Biotop, stehendes Wasser in einem Seitenarm, spiegelndes Wasser an der Straße

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Der Oberstjägermeisterbach fließt zum Fasanensteg. Im Hintergrund ist schon der Schwammerlweiher zu sehen.

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Abfluss des Schwammerlweihers unter der Jagdbrücke mit dem Jagdweg, Weiterfluss östlich des F.-L.-v.-Sckell-Wegs

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Pfad am Bach, Mündung in den Entenfallweiher, Bildung einer Insel, Durchblicke auf den Weg am Weiher

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Südlicher Bachabfluss vom Entenfallweiher mit östlicher Inselbildung und westlicher Ableitung zum Libellenteich

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Nördlicher Bachabfluss mit dem Zufluss vom südlichen Weiherablauf und dem wenigen Wasser aus dem Libellenteich

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Entenfallbrücke mit der Forststraße und Weiterfluss des Oberstjägermeisterbachs neben einem Pfad nach Norden

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Mündung in den Schwabinger Bach, Wehranlage und Fischtreppe, Eiskanal unter dem Föhringer Ring in die Isar

Oberer Wehrbach, Reitbach, Unterer Wehrbach, Biotopbach
Der Obere Wehrbach zweigt bei der Brücke über die Werneckstraße vom Schwabinger Bach ab. Seine Funktion ist mir nicht verständlich, weil er ohne Wehranlage im Schwabinger Bach nicht als Umleitung für diesen verwendet werden kann. Nach der Brücke über die Werneckstraße wird der Obere Wehrbach mit dem Werneckweg und dem Theresienweg überbrückt. Er mündet aber schon nach etwa 300 Metern in den Oberstjägermeisterbach. Dieser teilt sich nach etwa 200 Metern in zwei Arme. Der östliche Bachteil fließt unter einer Brücke mit einem verschlossenen Tor zur Reitwiese und vereinigt sich nach 200 Metern mit dem westlichen Teil. Dazwischen befindet sich die nicht zu betretende Vogelschutzinsel. Nach dem Zusammenfluss und wiederum in einer Entfernung von etwas mehr als 200 Metern wird der Untere Wehrbach in Richtung Oberföhringer Wehr abgeleitet. Dieser dient eindeutig zur Trockenlegung der nachfolgenden Weiher. Erst im Herbst 2013 wurde der Schwammerlweiher vom angesammelten Schlamm auf seinem Grund befreit. Für Fahrradfahrer und Spaziergänger war es eine große Belästigung durch den Schmutz auf den Wegen, den der Abtransport verursachte. Der Schlamm wurde zwischen Eisbachmündung und Umspannwerk zum Trocknen gesammelt. Das Wasser des Oberjägermeisterbachs ist mit dem Wehr am Weiterfließen gehindert und in den Unteren Wehrbach abgeleitet worden. Dieser Bach hat eine Fußgängerbrücke bei der Ableitung und eine Reitbrücke im mittleren Bereich. Er wird nach etwa 300 Metern in einem Rohr unter der Forststraße und dann vor dem Oberföhringer Wehr in die Isar geleitet. Eine weitere Ableitung vom Oberstjägermeisterbach befindet sich einige Meter vor der Effnerbrücke. Dort zweigt Wasser in einem vergitterten Rohr vom Bach ab, fließt unter der Effnerstraße und dann etwa 70 Meter als kleiner Nebenarm zur Mündung eines weiteren 170 Meter langen Seitengewässers. Das Wasser aus beiden Armen geht nach wiederum etwa 170 Metern in den Oberstjägermeisterbach zurück. Da ich keinen Namen für dieses Nebengewässer finden konnte, nenne ich es Biotopbach, weil die Parkverwaltung mit einem Schild am Gewässer bittet, das Biotop nicht zu betreten und Hunde fernzuhalten. Vermutlich handelt es sich beim zufließenden Seitengewässer um Wasser, das unterirdisch geleitet wurde oder wird. Der Plan des Englischen Gartens im Festprogramm von 1989 verzichtet auf diesen Wasserlauf – ebenso wie GoogleMaps. Dieses Gewässer ist sogar in der aktuell vom Finanzministerium veröffentlichten Amtlichen Karte des Bayern-Atlas nicht richtig eingezeichnet. Die privaten Mitwirkenden der OpenStreetMap geben den richtigen Bachverlauf an, die eingezeichneten Wege und Brücken östlich der Effnerbrücke sind aber ungenau.

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Brücke mit der Werneckstraße nahe bei der Ableitung des Oberen Wehrbachs vom Schwabinger Bach

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Brücke mit dem Werneckweg im mittleren Verlauf des Oberen Wehrbachs

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Brücke mit der Theresienweg nahe bei der Mündung des Oberen Wehrbachs in den Oberstjägermeisterbach

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Reitbach, Brücke mit dem Tor zur Vogelschutzinsel, Blick auf die Reitwiese, Mündung in den Oberstjägermeisterbach

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Ableitung des Unteren Wehrbachs, Brücke für den Fußweg zwischen Effnerstraße und Reitwiese

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Reitbrücke im mittleren Verlauf des Unteren Wehrbachs für den Reitweg zwischen Reitwiese und Von-Seidl-Wiese

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Der Untere Wehrbach fließt zum Wehr an der Forststraße und dann unterirdisch vor dem Oberföhringer Wehr in die Isar.

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Ableitung vom Oberstjägermeisterbach vor der Effnerbrücke, Rohr unter der Effnerstraße, Weiterfluss zum Biotop

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Das Seitengewässer verläuft entlang der Effnerstraße, kreuzt den Reitweg und mündet oder kommt vom Biotopbach.

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Brücke oder Steg über den Biotopbach

Schwammerlweiher, Entenfallweiher und Libellenteich
Viel gibt es über die Weiher nicht in Erfahrung zu bringen. Alle drei sind vermutlich künstlich angelegte Gewässer, obwohl nur einer als Teich so benannt ist. Nach Dombart ist der nordöstliche Forstteil erst 1929 zum Englischen Garten hinzukommen. In diesem Jahr wurde auch der Entenfallweiher angelegt. Am Ufer von Schwammerlweiher und Entenfallweiher befindet sich bei den Hauptwegen jeweils ein Wetterpilz. Wenn man diese Schirme in der Nähe als Radfahrer oder Fußgänger kennt, dann können sie bei Regen sehr wertvoll werden. Außerdem ergeben sich schnell Gesprächsmöglichkeiten mit anderen Hilfesuchenden. Die Schwammerl werden aber auch gerne als Ruhebänke genutzt. Parkbänke mit sinnvollen Blickrichtungen gibt es mehrfach an den drei Gewässern. Das nördliche Ufer des Schwammerlweihers ist besonders beim nachmittäglichen Sonnenstand sehr einladend. Am östlichen und nordöstlichen Ufer des Entenfallweihers kann es Probleme mit Hunden, die unerlaubt nicht angeleint sind, und mit Fahrradfahrern geben, die sich nicht an den gebotenen Gehweg halten. Schwammerlweiher und Libellenteich haben jeweils eine, Entenfallweiher zwei Inseln. Ich erlebe die drei Weiher zu allen Jahreszeiten als besondere Orte der Natur, des Lichts und der Schönheit.

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Schwammerlweiher mit Blicken nach Norden und Ansichten im südlichen Bereich

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Ruhebänke im Norden, Gehweg im Westen, Blick von Süden und Giraffenhals am Pfad des östlichen Schwammerlweihers

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Der Schwammerl versteckt sich beim Blick vom östlichen Ufer. Enten finden Ruhe auf einer kleinen Insel im Westen.

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Enten umrunden ihre Insel. Im Hintergrund ist der Abfluss des Schwammerlweihers unter der Jagdbrücke zu sehen.

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Vielbesuchter Schwammerl am und ebensolche Enteninsel im Schwammerlweiher

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Fußweg und Schwammerl am Entenfallweiher

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Lichtstimmungen und Spiegelungen im südöstlichen und nördlichen Bereich des Entenfallweihers

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Ablauf zum Weiterfluss des Oberstjägermeisterbachs zur Entenfallbrücke und Zufluss zum Libellenteich

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Libellenteich mit Insel im laublosen und schneefreien Winter 2014, Zufluss und Abfluss

Eisbach im Nordteil
Der Eisbach tritt nach dem Durchfluss des nördlichen Lehels und des Tucherparks wieder in den Englischen Garten ein. Eine aufwendige Verkehrsführung für den Isarring mit Zubringern, Abfahrten, Fahrrad- und Fußwegen lies insgesamt sieben Brücken über den Eisbach entstehen. Spaziergänger im Englischen Garten sind in dieser Umgebung häufig überfordert, weil sie durch die vielen Brücken oder Unterführungen oft eine andere Richtung als zum Ziel einschlagen müssen. Es drängt sich die Frage auf, ob kommende Generationen den Unterhalt für solche aufwendigen Bauten finanzieren können. Der Englische Garten wurde an dieser Stelle vermutlich unwiederbringlich dem Automobilverkehr geopfert. Auch die gegenwärtige Initiative für einen Tunnelbau zur Wiedervereinigung des Englischen Gartens schließt diesen fast an der Isar gelegenen Bereich aus. Er ist hässlich, laut und stinkt – ganz im Gegensatz zum weiteren Verlauf des Eisbachs. Hierzu findet man Beschreibungen bei Werner A. Widmann: Ein Stück Schönheit liegt über dem Eisbach. Das Tivoli-Kraftwerk im Englischen Garten. Tivoli Handels- und Grundstücks-Aktiengesellschaft, München 1986. Auf den Wiesen am Eisbach vor dem Tivoli-Kraftwerk entwickelte sich ein nicht genehmigter Sonnenbade-Platz für Anhänger der Freikörperkultur. Das Kraftwerk lieferte von 1896 bis 1931 Strom für die Lokomotivenfabrik Maffei. Die 1946 wieder in Betrieb genommene und seit 1985 denkmalgeschützte Anlage erzeugte bis 1968 Strom für die ehemalige Tivoli-Mühle und anschließend für den allgemeinen Energiebedarf. Der Eisbach im Nordteil des Englischen Gartens ist ungefähr 1200 Meter lang und mündet kurz nach einer Brücke in die Isar. Eine Besonderheit ist, dass man zwischen Tivoli-Kraftwerk und Oberföhringer Wehr seit kurzem Ergebnisse der Nagetätigkeit von Bibern wahrnehmen kann. Bei GoogleMaps findet sich eine Ableitung des Eisbachs kurz vor der Mündung in die Isar, die unterirdisch und parallel zur Isar zum Unteren Wehrbach fließt. Das Rohr verläuft vermutlich unter dem Wehrbach und gibt Wasser nach dem Oberföhringer Wehr in die Isar. Eine umzäunte Wasseranlage vor der Eisbachmündung trägt ein Schild mit der Aufschrift Stadtentwässerung München. Entlang der Isar kann man Hinweise auf einen unterirdischen Wasser- oder Abwasserlauf wahrnehmen, z. B. Kanaldeckel, Belüftungs- oder Abluftrohre. Weitere Erkundungen würden aber über den vorliegenden Rahmen des Wassers im Park an der Oberfläche des Englischen Gartens hinausgehen.

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Brücke über den Eisbach nach dem Tucherpark, Brücke zur Isarbrücke nach Bogenhausen, Unterführung des Isarrings

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Isarring, Zubringer und Abfahrt mit der Ifflandstraße, Brücke über den Eisbach vor dem Tivoli-Kraftwerk

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Die Wiesen vor dem Kraftwerk sind beliebte Plätze zum Sonnenbaden. Ein Schild weist auf die Gefahren des Wassers hin.

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1985 wurde das Tivoli-Kraftwerk in die Denkmalschutzliste der Stadt München eingetragen: „Ehemaliges Wasser- und Dampfkraftwerk der Maffei-Eisenwerke, 1896 errichtet, um 1900 ausgebaut; Blankziegelbau, die zweigieblige Turbinenhalle den Eisbach überbrückend, anliegend die Kesselhalle, die ursprüngliche Maschineneinrichtung teilweise erhalten.“ Im Sommer 1986 erfolgte die Wiederinbetriebnahme nach Modernisierung und Renovierung.

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Vor der Eisbachmündung befinden sich eine Ableitung, eine technische Anlage der Stadtentwässerung und eine Brücke.

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Mündung des Eisbachs in die Isar mit Blick auf das Oberföhringer Stauwehr und den Herzogpark am östlichen Ufer

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Auf halber Strecke zwischen Mündung des Eisbachs und Oberföhringer Wehr nagen Biber an einigen Bäumen.

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Wasser, das kurz vor der Mündung des Eisbachs in die Isar bei einer technischen Anlage der Stadtentwässerung abzweigen kann, fließt unterirdisch parallel zur Isar weiter. Es bekommt vermutlich einen Zufluss von Betzwiese und Gyslingstraße. Aufmerksame Radfahrer oder Fußgänger nehmen vor dem nördlichen Ende der Gyslingstraße ein deutliches Rauschen unter einem Kanaldeckel wahr. Bei den Kleingärten nach Umspannwerk und vor der Baumschule sind eine Parkbank und ein Gitter vor dem Isarufer. Hier befindet sich direkt an der Isar eine Zuflussmöglichkeit, ebenso wie nach dem Oberföhringer Wehr. Von der Betzwiese bis zu den beiden Zuflussbauwerken gibt es etliche Stellen, die auf unterirdisches Wasser oder Abwasser hinweisen, z. B. Kanaldeckel sowie Belüftungs- oder Abluftrohre. Dieses Wasser im Park kann aber in der vorliegenden Veröffentlichung nicht berücksichtigt werden.

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14 Kommentare

  1. Der Englische Garten ist wunderschön und auf jeden Fall einen Besuch wert – vielen Dank für deine Eindrücke, mir haben vor allem die Fotos der Surfer gut gefallen – ich kann mir buchstäblich vorstellen, dabei zu stehen und sie beim Surfen zu beobachten.
    Herzliche Grüße,
    Angelina

    • Liebe Angelina, der Englische Garten ist natürlich noch viel schöner als in diesem Beitrag. Hier zeige ich nur einen Aspekt in einer etwas ungewöhnlichen Jahreszeit. Ich mache laufend Bilder und plane, diesen Schwerpunkt meines Angebots auszubauen. Die Surfer sind im Netz vielfältig dokumentiert. Mich interessieren eher Ansichten, die nicht so bekannt sind. Ich freue mich, dass Du hier vorbeischaust, kommentierst und grüße herzlich von München nach Frankfurt, Josef

  2. Lieber Josef, welch umfangreiche Projekte du doch in Angriff nimmst! Mir gefällt die Idee sehr gut, den Park anhand seiner Gewässer genauer zu entdecken. Ich habe richtig viel dazugelernt – die Namen der einzelnen Bäche waren mir bisher gar nicht bekannt. Auch nicht, dass sie künstlich angelegt sind. Danke für die Fülle an schönen Eindrücken und Informationen.
    Schade, dass das mit dem Word-Press-Abo meiner Seite irgendwie nicht klappt. Ich freue mich aber sehr, wenn du auch ganz spontan gelegentlich vorbeischaust!
    Herzliche Grüße aus Obersendling in Richtung Tivoli
    das Preißndirndl

    • Liebe Petra, vielen Dank für Deine lobende Bewertung. Wasser im Park ist für mich schon Geschichte. Auch ich habe sehr viel gelernt. Wenn ich aber wie heute vom Tivoli zum Aumeister radle, dann sehe ich Frühlingsblüte und neues Laub. Vor drei Wochen hat mir der Beitrag noch gefallen. ich glaube, dass ich das Beste aus diesem milden Winter im Englischen Garten gezeigt habe. Heute sah der Park aber sehr viel schöner aus. Da kann man nur feststellen: Alles zu seiner Zeit. Die zurückliegende Jahreszeit hatte ihren Sinn ein wenig verfehlt, die Freude über den Frühling ist aber doch möglich. Außerdem ist heute ein Feiertag für mich, weil ich die gedruckte Version des Beitrags bekommen habe. Wegen des Umfangs und der Herstellung als Einzelexemplar war das Fotobuch sehr teuer, aber man kann es auch als PDF-Datei mit dem Link in der ersten Zeile des Beitrags anschauen.
      Es ist wirklich schade, dass man Dein Angebot nicht abonnieren kann. Den Rat einfach gelegentlich vorbeizuschauen werde ich natürlich befolgen. Herzliche Grüße vom Tivoli nach Obersendling, Josef

  3. Puh, lieber Josef
    das ist ein Projekt besonderer Güte. Ich kenne München so gar nicht, wer weiß ob ich je dort hin gelange. Sollte ich es tun, wird ein Besuch des Englischen Gartens sicherlich eingeplant. Vorher kann ich mir dann deine Fotogalerie anschauen, um die schönsten Plätze aufzusuchen.
    Deine Verbundenheit zu den Plätzen deiner Heimat schwingt in all deinen Projekten deutlich mit, eine schöne Eigenschaft, so empfinde ich es.

    Viele liebe Grüße
    Elke

    • Liebe Elke, Dein Empfinden mit den Bewertungen Güte, Heimatverbundenheit und Schönheit freut mich sehr. Vielen Dank dafür und herzliche Grüße von München nach Leverkusen, Josef

  4. Ein eindrucksvoller wunderschön bebilderter Bericht, lieber Josef. Ich sehe, es gibt noch sehr viel zu entdecken im Engl. Garten. Auch ich werde vor unserer nächsten Münchenfahrt nochmals hier reinschauen, um Anregungen zu holen. Vielen Dank dafür.

    • Liebe Ute, Vorsicht vor beeindruckenden Texten und wunderschönen Bildern. Bei den ersten weiß man nicht, ob sie sachlich richtig sind, bei den zweiten, welche Hilfsmittel benutzt wurden. So ein Schmarrn! Natürlich freue ich mich sehr über Deinen freundlichen, wohlwollenden Kommentar und grüße herzlich vom Tivoli in München, Josef

  5. Lieber Josef,
    Wahnsinn, was für einen Aufwand du betrieben hast, um dein hoch gestecktes Ziel zu erreichen. Das Ergebnis ist so umfangreich wie spannend. So viele Anblicke sind mir höchst vertraut, nur habe ich mich nie danach gefragt, wie das jeweilige Gewässer heißt. Aber in der Tat spielt das Wasser im Englischen Garten eine große Rolle.
    Dein enormes Hintergrundwissen, das du hier zusammen getragen hast, ist ganz außerordentlich. Auf dem Weg hab ich erfahren, dass die Osterwaldstraße nicht mehr so heißt, das war mir neu.
    Jedenfalls ist mir jetzt klar, was du die ganze Zeit gemacht hast. In der letzten Zeit hab ich öfter mal an dich gedacht und mich gefragt, ob es keine Tivoli-Stories mehr geben wird? Hier ist die Antwort. Alles klar 🙂
    Ich komme nochmal wieder, um die Details besser aufnehmen zu können. Heute Abend wird mir die Zeit zu knapp, morgen muss ich wieder früh raus.
    Liebe Grüße nach München
    Marion

    • Liebe Marion, Du hast meine Absichten sehr gut verstanden. Ich zeige den betrachtenden und lesenden Personen meine Blicke und Ansichten der nahen Umgebung und des persönlichen Erlebens, die gewohnt und selbstverständlich sind. Was dabei herauskommt überrascht mich oft selbst – Tivoli-Geschichten. Manchmal sind sie in einer Nacht fertig, dann dauern sie so viele Wochen wie dieses Wort ohne den Buchstaben N. Herzlichen Dank für Deinen spontanen, freundlichen und lobenden Kommentar und liebe Grüße von München in die Schweiz, Josef

      • Lieber Josef,

        jetzt hab ich mir nochmal mehr Zeit genommen für dein beachtenswertes Zusammentrag-Werk. Übrigens finde ich sehr interessant, was du Michèle geschrieben hast zu der versehentlichen Doppelgestaltung bei der Arbeit mit jeweils gleichem Ergebnis.

        Ich wusste, dass es am Eingangsbereich des Englischen Gartens – dort wo deine „Reise“ beginnt und wo auch ich oft eingetreten bin – ein japanisches Teehaus gibt, allerdings war ich tatsächlich nie drin, obwohl ich Tee liebe und es immer mal wieder vorhatte. Vielleicht sollte ich mir das für einen München-Besuch im Hirnkasterl anhakeln. Hab mir gerade die Geschichte dazu durchgelesen (http://www.urasenke-muenchen.de/pages/teehaus/) und die ist in der Tat wissenswert. Eine Stiftung 1972, als auch die Münchner U-Bahn und das Olympiastadion entstanden (ich war 12 Jahre alt).

        Die Brücke zur Universitäts-Reitschule ist mir bisher völlig durch die Lappen gegangen. Dort muss ich noch nie vorbei gekommen sein oder ich habe sie übersehen. So wie mir überhaupt entgangen ist, dass es dort die Uni-Reitschule gibt. Mir scheint, es gäbe noch viel in München zu erkunden und kennen zu lernen. Manchmal denke ich, vielleicht kehre ich nach abgeschlossener Berufszeit nach München zurück und genieße meine Heimatstadt. Aber wer weiß heute schon, was dann sein wird.

        Es gibt einige Lieblingsfotos in dieser Serie. Eins davon ist das mit den Lichtpunkten zu „Rückseite der Häuser an Königin- und Mandlstraße sowie Brücke mit dem Weg zur Seestraße“ – eine sehr verträumte Ansicht mit schönem Licht. Übrigens haben meine Eltern im Standesamt an der Mandlstraße geheiratet und auch meine Geburt beurkunden lassen. Ein weiteres Lieblingsbild ist die Silberweide im Bachbett.

        Jetzt hab ich es gesehen, die Osterwaldstraße gibt es immer noch, aber das Stück beim Biedersteiner Krankenhaus wurde umbenannt, aha. Google Maps hilft mir, mir das alles besser vorzustellen und mich zu orientieren.

        Der Herr Gunetzrhainer scheint ja einiges in München gebaut zu haben. Schade, dass die Inschriften bei der Brücke nicht lesbar sind. Ich hab dazu auch nichts finden können.

        Beim Diana-Bad handelte es sich offensichtlich nicht nur um eine öffentliche Badeanstalt, sondern um eine sehr frühe Naturheilanstalt, wenn ich das richtig verstehe.

        Die jetzige Nutzung des Lodenfrey-Parks als Firmensitz für über 100 Firmen ist ebenfalls eine interessante Neuigkeit für mich. Meine Eltern hatten einen Bekannten, der beim damaligen Lodenfrey arbeitete, daher wurde jedes Mal beim Vorbeifahren gesagt: „Seht ihr (Kinder), hier arbeitet der …“ Eine andere Bekannte hatte eine Tochter, die später auch bei Lodenfrey in der Stoffdesignierung arbeitete und es hieß einmal, vielleicht könne die mich dort hineinbringen, weil ich stundenlang Muster malte.

        Du erwähnst Maffei. Als ich geboren wurde, arbeitete mein Vater dort und radelte von dem Haus meiner Oma in Freimann (Grusonsiedlung), wo wir anfangs wohnten, jeweils durch den Englischen Garten dorthin. Den Weg mochte er sehr und hat ihn oft bei Spaziergängen dort erwähnt.

        Die Biber sind auch aktiv im Münchner Bereich, das überrascht mich.

        Ja also, überwältigend dein Werk und wertvoll als Geschichtsbewahrung mit all diesen Daten und Fakten.

        Liebe Grüße und einen sonnigen Dienstag nach München
        Marion

        • Es gefällt mir, dass so viele Marion-Geschichten mit meinen Bildern in Verbindung stehen. Diesen Dienstag habe ich mit Django, einem Zenterling Gselchtes aus Niederbayern und ein Paar Hofbräu-Bieren im Biergarten am Aumeister verbracht. Deine Wünsche sind in Erfüllung gegangen. Vielen Dank und liebe Grüße von München in die Schweiz, Josef

  6. Lieber Josef,

    das war für mich ein hochinteressanter Einblick, für den ich mir ausgiebig Zeit gelassen habe, um die Fotos nicht nur zu überfliegen, sondern mit deinen Informationen im Text zu verbinden.
    Ich bin richtig begeistert!
    Was für ein umfangreiches Werk, was du über die Gewässer in und auf dem Areal des Englischen Gartens zusammengetragen hast! Enorm!
    Ich denke, da wird man sicher irgendwann noch auf dich zukommen, wenn derartige Details einmal gesucht werden oder ein wirklicher Kenner benötigt wird! Unheimlich viel Recherche hast du betrieben und penibel darauf geachtet, alles wirklich exakt, chronologisch etc. aufzuführen und darzustellen. Das ist dir auf eine sehr interessante Weise gelungen, denn selbst als Nichtkenner der Umgebung und der örtlichen Gegebenheiten, ist man gefesselt.
    Die Fotos sind stimmungsvoll und vielseitig. Schönes Wetter und Licht trägt natürlich auch dazu bei, dass eine besonders schöne Atmosphäre entsteht. Das abwechslungsreiche Bildmaterial hat den Inhalt deines Textes wunderbar verdeutlicht und Details unterstrichen! Und die Aufnahmen – so viele es sind – wirken absolut homogen. Dein angepeiltes Ziel, wie du es eingangs mit etwas anderen Worten erzähltest. Mit dem Neufotografieren in mehr oder weniger einer Jahreszeit (zumindest unter ziemlich gleichen klimatischen Verhältnissen und im unbelaubten Zustand) ist dir das ganz hervorragend gelungen.
    Ich habe festgestellt, dass du absolut recht hast mit deiner Bemerkung, dass man als Radler oder Spaziergänger leicht übersehen kann, dass man gerade einen der Wasserläufe quert. Die Wege verlaufen auf gleichem Niveau und mit gleichem Belag einfach weiter oder die Brücken sind tatsächlich an einigen Stellen mit der Umgebung irgendwie verwachsen.

    Ich glaube, deinen Blogpost werde ich mir noch mehrmals ansehen, um die Bilder von einzelnen Bereichen des Parks getrennt anzuschauen. Dann kann ich das noch einmal Stück für Stück nachvollziehen.

    Liebe Grüße aus Hamburg nach München!
    Michèle

    • Liebe Michèle, über Deinen Kommentar habe ich mich sehr gefreut. Vielen Dank für Deine Zeit des Betrachtens, des Lesens und des Kommentierens. Ich glaube, dass Du sehr gut verstehst, warum ich solche aufwendigen Arbeiten mache. Ich möchte mit meinem Erleben vor der Haustür erfreuen, informieren und unterhalten. Du bestätigst mit vielen lobenden Worten, dass ich diese Absichten verwirklichen konnte. Da muss ich mich fast ein wenig schämen, weil ich bei Deinen umfangreichen und sehr schönen Arbeiten über Planten un Blomen in Hamburg oft nur auf die Gefällt-mir-Schaltfläche gedrückt habe. Du weißt, dass meine Bildansichten eigentlich Seiten in einem Fotobuch sind. Da muss ich Dir eine Geschichte erzählen. Bei den Bächen kann man Bilder der Ableitung oder Mündung dem Hauptbach oder dem Nebengewässer zuordnen. Ich vergas, dass ich drei Bilder der Ableitung des Oberen Wehrbachs bereits beim Schwabinger Bach angeordnet hatte. Die Arbeiten für das neue Kapitel des Wehrbachs erfolgten einige Zeit später, und ich begann eine Seite mit der Ableitung neu zu gestalten. Nachdem ich fertig geworden bin, dämmerte es mir, dass ich diese Arbeit schon gemacht haben könnte. Ich klickte zurück zum Schwabinger Bach und sah dieselbe Seite, die ich gerade gestaltet hatte. Überrascht musste ich feststellen, dass ich bei einer fünffachen Fotomenge zu derselben Auswahl und Anordnung gekommen war. Bei dieser Geschichte könne man über Vergesslichkeit oder Unterbewusstsein spekulieren. Ich glaube aber, dass Wahrnehmung und Bewertung von Texten und Bildern allgemeingültigen Regeln folgen. In diesem Sinne nehme ich Deinen Kommentar zum Beitrag sehr gerne an. Liebe Grüße von München nach Hamburg, Josef

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