Aktualisiert am 2. April 2024
Inhalt
Anfänge in der Nutzung der Isarauen
- Anfänge von 1724 bis 1836
- Grundstücke, Gebäude, Gärten, Dämme und Brücken
- Bilder zu Wirtshaus und Garten am Tivoli in München
- Entwicklungen von 1837 bis 1924
Ehemaliges und Bestehendes in der Nachbarschaft des Tivoli
- Chinesischer Turm, Chinesisches Wirtshaus und Ökonomie
- Straßen
- Bogenhauser Straße
- Baudenkmäler
- Ehemalige Bauwerke
- Weitere Abbildungen, Fotos, Ortsblätter und Zeitungsinhalte
Entwicklungen bis zur Gegenwart
- Eisbach
- Tennisanlage 1924 bis 2014
- Interimscontainer 2014–2021 und Verlängerung bis 2034
- Schwarzbau der Socceranlage ab 2019
- Gaststätte Tivo mit Tennisplatz und Eisstockbahn ab 2022
- Allgemeine Grünanlage im Regionalen Grünzug
- Trambahn durch den Englischen Garten
- Luxussanierung und Baumkiller
- Radio Freies Europa und Universitätsgebäude
- Tucherpark
- Hirschau
Persönliches
Vorbemerkungen
Die biedermeierliche Biergartenszene im Beitragsbild ist eine anonyme Lithographie um 1830 in meiner digitalen Bearbeitung. Wahrscheinlich handelt es sich beim Original um die älteste Darstellung eines Biergartens in München. Kennt jemand frühere Bilder mit dem Hauptmotiv Gartenwirtschaft in München, bitte ich um Mitteilung.
Theodor Dombart (1884–1969) weist in der posthumen Veröffentlichung Der Englische Garten zu München, 1972, S. 195 auf 1830 als ungefähres Entstehungsjahr des Bildes hin. Dombarts Werk entwickelte sich mit Inhalten, die vermutlich auf 1933 zurückgehen.
Der Online-Archivkatalog des Stadtarchivs München bietet das digitalisierte, öffentlich zugängliche und uneingeschränkt nutzbare Original der Abbildung zum Download an. Das in der Abbildung rechte Gebäude von 1812 zeigt die frühere Gaststätte Zum Tivoli (1827–1923).
Historische Karten und Pläne sind im Beitrag beinhaltet und verlinkt. Ausführungen zur heutigen Lage der Grundstücke mit der Ortsbezeichnung Tivoli in München findet man in der Seite: Lage des Tivoli in München. Die Literatur zum Inhalt ist auf der Seite Tivolibücher zusammengestellt. Der gesamte Beitrag berichtet nicht nur sachlich, sondern enthält auch persönliche Bewertungen.
Anfänge von 1724 bis 1836
Tivoli in München wurde 1808 erstmalig in einem provisorischen Kataster des früheren Dorfes und heutigen Stadtteils Schwabing erwähnt. Der Name kam von der italienischen Stadt Tivoli in der Nähe von Rom, die im 19. Jahrhundert als Bezeichnung für Vergnügungsparks verwendet wurde. Das Münchner Gelände mit dem späteren Ortsnamen Tivoli war eine Sumpf- und Auenwildnis sowie ein Wildwasserbett mit Kies- und Sandbänken, Altwässern und Gebüschen. Bäche durchzogen dieses Hochwassergebiet westlich der Isar. Damals sollten solche unproduktiven Flächen für Wasserkraft, Land- und Forstwirtschaft beseitigt werden, gegenwärtig wären sie wertvolle Biotope. Große Wiesen im späteren Englischen Garten waren bereits landwirtschaftlich genutzt worden.
Das Gelände südlich der Linie Burgfriedenweg und Paradiesstraße lag ab 1724 im Zuständigkeitsbereich der städtischen Gerichtsbarkeit. Dies wird als Eingemeindung des Lehels nach München im Sinne einer ersten Vorstadt bezeichnet. Analog zu anderen Vorstädten wollte die Verwaltung den Stadtteil 1812 mit Sankt Anna Vorstadt benennen. Das setzte sich in der Bevölkerung aber nicht durch.
Auf dem nördlichen Gebietsteil wurde die kurfürstliche Jagd betrieben. Der Forstmeister hatte seinen Dienstsitz im Lehel und ab 1810 im Aumeister. Die Bezeichnung Hirschau ergab sich aus dem früheren Wildreichtum der Isarauen im Norden von München. Der südliche Teil des heutigen Englischen Gartens war stark besucht. Wiesen wurden landwirtschaftlich genutzt. Große Teile der nördlich gelegenen Hirschau hatten den Charakter eines ruhigen, stadtnahen Walds. Tivoli, Hirschau und Kleinhesselohe, die früher kleine Hesellohe hieß, waren Ortsbezeichnungen im Dorf Schwabing, im ehemaligen Jagdrevier und im späteren Englischen Garten. Schwabing wurde 1886 zur Stadt erhoben und 1890 nach München eingemeindet.
„Hier wo ihr wallet da war sonst Wald nur und Sumpf.“
Die Steinbank steht an der Stelle eines hölzernen, nicht erhaltenen Monopteros von 1789. Ab dem Ende des 18. Jahrhunderts gestaltete die kurfürstliche Verwaltung die Auenlandschaft oder das Ödland zum Landschaftspark nach dem Vorbild der englischen Landschaftsgärten. Die Ödgründe der Isarauen wurden zum Volkspark Englischer Garten.
Grundstücke, Gebäude, Gärten, Dämme und Brücken
Die frühere Bogenhauser Brücke ist die heutige Max-Josef-Brücke von 1901/02 und wird im Volksmund Tivolibrücke genannt. Amtlich hat aber die Brücke mit der Tivolistraße über den Eisbach diesen Namen. Beide Brücken waren aus Holz und entstanden 1804. Die Isarbrücke musste 1811 wegen technischer Mängel und Hochwasser als Holzbrücke mit zwei gemauerten Pfeilern neu errichtet werden. 1826 kam es zu einer Behelfsbrücke und 1876 zu einer Eisenfachwerkbrücke, die am 13. September 1899 durch ein Hochwasser zerstört wurde. Im November 1901 wurde mit dem Bau der heute noch bestehenden Brücke aus Stein begonnen.
Mitte des 19. Jahrhunderte wurden die Riedl-Dämme beidseitig zwischen dem Lehel und Ismaning ausgebaut. Zur Landgewinnung und zum Hochwasserschutz errichtete man schwerpunktmäßig ab 1839 weitere Dämme, legte Sümpfe trocken und schüttete Wasserarme auf. Die Isar wurde an das östliche Hochufer zurückgedrängt.
Der zweite Grundstückserwerb galt dem Neubau einer Mühle auf den Wiesen zwischen Isardamm und Schwabinger Bach. Der am Riedl-Grundstück schnell vorbeifließende Eisbach eignete sich mit einer Kanalableitung für eine Mahlmühle, die von den Bauernhöfen der nahen Dörfer Schwabing, Bogenhausen und Föhring genutzt werden konnte. Der Neubau begann im September 1808. Bereits im März 1809 verkaufte Adrian von Riedl einige Tage vor seinem Tod die erst zur Hälfte gebaute Neumühle mit Kanal. Der Münchner Bäcker und Müller Johann Jakob Schöttl wurde zum neuen Eigentümer. Schöttl erweiterte die Neumühle und übergab sie 1821 seinem gleichnamigen Sohn. 1826 ging die Anlage in den Besitz von Johann Grad oder Gradl, einem Wirt in Schwabing, über.
Bilder zu Wirtshaus und Garten am Tivoli in München
In der verlinkten Vergrößerung der Abbildung kann man die Schrift entziffern: “Über ein neuzuerbauendes Gartengebäude des (?) Herrn Kaula in dessen Garten nächst dem Eisbach an der Bogenhauser Brücke … Fasade … Zu ebener Erde … Seite gegen die Strasse”.
Oberhalb der linken Mitte befindet sich wahrscheinlich die Genehmigung:
”(?) München den (?) Jänner 1812
Königl. Bau. Komission
J. Stubensnack” (vermutlich).
Über den Tivoli in München schrieb Christoph Oppelt 1904 auf den Seiten 56 und 57 in Das alte Lehel nebst Bogenhausen, Brunnthal, Tivoli und Hirschau in Wort und Bild:
„Tivoli war lange Zeit ein Ort der Mode. An schönen Sommerabenden war es mit zahlreichen Menschen angefüllt, die besonders dem Tanzvergnügen huldigten. An Werktagen fanden sich bis in unsere Zeit noch Beamte aus den höchsten Kreisen dort ein.“
Das Archiv bietet mit der Stichwortsuche “Tivoli” in der Bildersuche einige Fotografien an, die ich ebenfalls bearbeitet habe und nachfolgend zeige. Beim Klick auf das jeweilige Foto öffnet sich ein großes Quellbild. Das Originalfoto kann man mit Klick auf eine der Ziffern anschauen: 1, 2, 3, 4. Die vier Originale stammen aus der Sammlung von Karl Valentin.
Auf der nachfolgenden Stadtkarte von 1891 erkennt man die genaue Lage der Gaststätte und der Mühle mit der Bezeichnung Tivoli am Ende des 19. Jahrhunderts. Die nebenstehende, 1898 versandte Ansichtskarte des Tivoli entstammt einer Fotostrecke zum Tucherpark in den Internetseiten der Sep Ruf Gesellschaft e. V. Die Fotos und die Zeichnung der Tivoli-Gebäude zeigen den Neubau von 1883.
Das Werk wird antiquarisch angeboten. Es wurde aber von der Bayerischen Staatsbibliothek vollständig digitalisiert und ist online zur Ansicht verfügbar. Alle Abbildungen der Veröffentlichung zeigt die hier verlinkte Bildsuche der Bayerischen Staatsbibliothek.
Entwicklungen von 1837 bis 1924
Nördlich des Gartenhauses und späteren Wirthauses Zum Tivoli lag die am 15. Oktober 1837 gegründete Königlich privilegierte Ludwig-Walzmühle, die spätere Kunstmühle Tivoli.
In der noch weiter im Norden vom Tivoli gelegenen Hirschau bestand am Eisbach die bayerische Hofhammerschmiede. Das Werk wurde vom Hofhammerschmied Lindauer im Jahr 1814 errichtet. Dabei leistete der Hofgartenintendant und Gestalter des Englischen Gartens Friedrich Ludwig von Sckell (1750–1823) erbitterten, aber erfolglosen Widerstand. 1837/38 übernahm Joseph Anton von Maffei (1790– 1870) den Lindauer’schen Hammer, führte die Firma als Eisenwerk Hirschau weiter und entwickelte daraus die Lokomotiv- und Maschinenfabrik J. A. Maffei.
Ursprünglich war am Platz des historischen Zum Tivoli beabsichtigt, die Maffei’sche Fabrik zu erbauen. Dafür gab es aber keine polizeiliche Genehmigung. Joseph Anton Ritter von Maffei war Industrieller, Bankier und Politiker. Er gilt als ein Wegbereiter der Eisenbahn in Bayern. Aus dem einfachen Lindauer’schen Hammer- und Walzwerk mit Gießerei entstand 1841 eine Fabrik für Dampfmaschinen, Lokomotiven und Dampfschiffe. In den folgenden fast einhundert Jahren wurden in der Hirschau etwa 5000 Lokomotiven gebaut. Der Eisbach hatte sich zum Energielieferanten für Mühle und Fabrik entwickelt.
Die Abbildung zeigt den Transport der 400. Lokomotive vom Maffei-Werk über die Ludwigsstraße zum Bahnhof. Das Werk musste die Lokomotiven lange Zeit mit Pferden und Transportwagen ausliefern. Es bekam erst 1901/02 einen Gleisanschluss. Direkter Konkurrent war ab 1866 die Lokfabrik von Georg Krauss in München. 1931 übernahm Krauss wegen der Wirtschaftskrise und firmierte unter der Bezeichnung Lokomotivfabrik Krauss & Comp. – J.A. Maffei AG. 1937 wurde das Werk in der Hirschau aufgegeben und zog nach München-Allach.
Die Gaststätte in der Hirschau wurde 1839/40 errichtet und 1874 durch Baumeister Josef Wolf auf drei Stockwerke mit schlichter Fassade und mit einem kubischen, zeltförmigen Dach erweitert. Ein Wirt verpflegte die Arbeiter der nahen Maffei-Fabrik unter dem Namen Zum Hasenstall. Danach wurde die Gaststätte neben der Werkskantine zum Ausflugslokal und in einem Reiseführer erwähnt. Sie bezeichnete sich ab 1894 als Schank- und Bierwirtschaft Hirschau nebst Kegelbahnen und Gartenbetrieb. 1902 kam ein ebenerdiger Anbau dazu. 1913 kaufte die Spatenbrauerei – Sedlmayr Grund und Immobilien AG – das gesamte Anwesen. Das historische Gebäude steht unter Denkmalschutz.
1883 wurde der von Kaula-Murat stammende Mittelbau des Tivoli aus dem Jahr 1812 abgerissen und zusammen mit einer modernen Erweiterung wiederaufgebaut. Der damalige Neubau ist auf den obigen Fotos des Eislaufplatzes und auf der Ansichtskarte zu sehen. Grundstück und Gebäude des Restaurants und Gastgartens Tivoli verblieben im Besitz der Tivolimühle.
In diesem Jahr sind wahrscheinlich der Tennisplätze angelegt worden, wobei nach dem Grundstückskauf die nördlichen zwei Drittel der Fläche im Besitz der Stadt waren. Das südliche Drittel gehörte weiterhin der Aktiengesellschaft Tivolimühle. Dort entstand die zur Tennisanlage gehörende Betriebs-, Sanitär- und Bewirtungsbaracke.
Diese Eigentumsverhältnisse haben sich in den folgenden 100 Jahren nicht verändert. Die Nutzung der Tennisanlage wechselte ab 2014 mit einer Containeranlage für Schulen und ab 2022 mit einer Gaststätte in der ehemaligen Betriebsbaracke des Tennisplatzes. Beides erfolgte zum Nachteil der Anwohner wegen rücksichtslosen Lärms.
Chinesischer Turm, Chinesisches Wirtshaus und Ökonomie
Im 19. Jahrhundert hatte die ganze Gegend um die Mühle und den dortigen Teil des Eisbachs im Volksmund den Namen der Gastwirtschaft Tivoli angenommen. Vorher erbaute die kurfürstliche Verwaltung 1789/90 den benachbarten Chinesischen Turm, die Chinesische Wirtschaft mit Kegelbahn, Tanzboden und vier kleinen Holzpavillons sowie die Gebäude für den landwirtschaftlichen Betrieb.
Die drei Bauwerke liegen nahe der uralten Straßenverbindung zwischen den früheren Dörfern und heutigen Stadtteilen Schwabing und Bogenhausen. Das Foto aus dem Jahr 1900 zeigt die südlich des Turms gelegene Gaststätte, die am 1. April 1792 eröffnet wurde. Der Architekt des Turms, Johann Baptist Lechner (1758–1809), errichtete sie 1790 aus Holz. Das heutige, 1912 gemauerte Gaststättengebäude ist die Nachbildung des Vorgängerbaus an derselben Stelle mit Gastraum unten und Festsaal im Obergeschoss. Es gehört zum staatlichen Eigentum und wird seit 1974 von der Haberl Gastronomie bewirtschaftet.
Vermutlich schloss die Pächterfirma 2020 die Gaststätte, weil die Gewinne aus dem umliegenden Biergarten ausreichend waren. Auf der Terrasse ist schon seit 2017 nicht mehr bedient worden. Verantwortlich für die missbräuchliche Schließung ist Antje Haberl, die Tochter des Gründers der Betriebsgesellschaft, Hermann Haberl (1939–2011). Als Gastronomieerbin bricht sie mit einer mehr als 200jährigen Tradition wahrscheinlich aus habgierigen, unsozialen und unrechtmäßigen Gründen.
Die zuständige Staatsverwaltung duldet den Leerstand. Ein Schaukasten am Eingang teilt der Allgemeinheit als Eigentümerin „wegen Umbaus geschlossen“ mit. Bauarbeiten waren seit 2020 nicht zu beobachten. Das Gebäude wird als Warenlager genutzt, anstatt es der Öffentlichkeit bestimmungsgemäß zur Wirtshauseinkehr bei Spaziergängen im Englischen Garten anzubieten. Außerdem könnte es einem anderen Pächter übergeben werden. Mit dieser Gaststättenschließung erfüllen Parkverwaltung und Finanzministerium ihre Pflichten im Auftrag des Volkes nicht. Sie lassen eine verantwortungslose Pächterfirma gewähren.
Die Haberl Gastronomie hat den Biergarten am Chinesischen Turm zum Supermarkt mit Selbstbedienung, Touristen, Blasmusik und 7000 Plätzen entwickelt. Bei Krügen, Gläsern und Tassen werden die Gäste mit Pfandzwang und Selbstzurücktragen um den Service des Abräumens betrogen. Zudem zeigt die Habgier-Gastronomie für Selbstbedienung überhöhte Preise und unrechtmäßige Einnahmen, die vermutlich nicht versteuert werden. Viele Pfandmünzen werden nämlich nicht eingelöst, und ihr Preis ist verdoppelt worden.
Südlich des Supermarkt-Biergartens und des geschlossenen Restaurants befinden sich Ökonomiegebäude, die 1793 fertiggestellt wurden. Anfänglich hießen die denkmalgeschützten Bauwerke Ökonomiegebäude bei der Schwaige. Johann Baptist Lechner plante sie so wie den Chinesischen Turm und das Wirtshaus. Der heutige Name in der Bayerischen Denkmalliste ist Ökonomie- und Verwaltungsgebäude. Die niedrigen Gebäude umgeben einen offenen und dahinter einen geschlossenen Hof mit vielfach erneuerten Nebengebäuden. Im Gebäudekomplex befindet sich heute die Verwaltung des Englischen Gartens. Diese ist eine Außenverwaltung der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, die zum Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat gehört – kurz: Gartenverwaltung und Schlösserverwaltung sind dem Finanzministerium unmittelbar nachgeordnete Verwaltungsbehörden.
Bereits im 19. Jahrhundert mit dem Schwerpunkt Biedermeierzeit, also etwa 1825 bis 1848, schenkte man im und am Turm Bier aus. Dreimal die Woche gab es Tanzmusik, Konzerte oder Militärkapellen. 1952 wurde der heutige Chinesische Turm nach der Weltkriegszerstörung 1944 wieder aufgebaut.
Die Angebote am Chinesischen Turm, im Chinesischen Wirtshaus und am Tivoli hatten freilich nichts mit der Tradition der Münchner Biergärten zu tun, die über den Bierkellern von Brauereien entstanden waren.
Weitere Nachbarn des Tivoli gehören thematisch zum Englischen Garten, z. B. Orangerie, Steinerne Bank, Monopteros, Rumfordhaus und das rekonstruierte Karussell aus dem Biedermeier. Eine Vielzahl von geschichtlichen Abbildungen findet man mit der Volltextsuchsuche des Stadtarchivs beim Wechsel in die Bildliste.
Der heutige Biergarten am Chinesischen Turm ist ein Schwerpunkt von Tivolifoto mit den Beiträgen:
- Der Servicebetrug vom Chinaturm 2023
- Der Schlangenbeschleuniger vom Chinaturm 2023
- Leberkas-Scheiberl am Chinaturm 2020
- Chinaturm – Supermarkt und Preißngarten 2017
- Fotoalbum: 1263 Fotos vom Biergarten 1998–2004
- Fotobuch: Der Turm 1998–2004
Straßen
Eine der frühesten Straßenbenennungen im nördlichen Lehel ist die nur 93 Meter lange Karolinenstraße von 1809. Namensgeberin war Karoline von Bayern (1776–1841), die zweite Gemahlin des ersten bayerischen Königs. Bei dieser Erstnennung darf man sich aber keine befestigte und bebaute Straße vorstellen, sondern einen Fußweg, der von Bogenhausen kommend über den sogenannten Wedel-Damm in westlicher Richtung zur Eisbachstraße ging. Der untere Teil der heutigen Lerchenfeldstraße hieß Eisbachstraße und mündete südlich in die Bogenhauser Straße, die in Oettingenstraße umbenannt wurde.
Das Gelände nördlich der Karolinenstraße wurde von der Tivolimühle beansprucht. Diese errichtete wegen des wachsenden Fuhrwerksverkehrs einen Zaun längs der Karolinenstraße. Es kam zur Auseinandersetzung mit dem Bezirksamt und der Lokalbaukommission. Der Zaun musste bis zum östlichen Teil der Straße von Schwabing nach Bogenhausen, der heutigen Tivolistraße, zurückgesetzt werden. Die Stadt hatte sich bis in die Nähe des Tivoligeländes ausgedehnt (Jubiläumsschrift der Mühle S. 57).
Ende des 19. Jahrhunderts benannte die Stadtverwaltung viele Straßen neu. Im Straßenverzeichnis München befinden sich die Jahreszahlen und die Ursprünge der Namensgebung. Die Erstnennung der Tivolistraße für die Verbindung von Schwabing nach Bogenhausen erfolgte 1897 – so wie bei der Hirschauer Straße.
Die frühere Hirschauer Straße hat mit der heutigen nur den Namen und die Richtung gemeinsam. Weiter nördlich mündete sie in die Gyßlingstraße am Maffeiwerk. Deren Benennung erfolgte 1905 nach Walter Gyßling (1836–1903), Direktor des bayerischen Dampfkessel-Revisionsvereins in München. Am Anfang der alten Hirschauer Straße führte eine östliche Straßenabzweigung oder ein Weg direkt zur Gaststätte Tivoli und danach zur Mühle. Die heutige Hirschauer Straße endet am Tucherpark. Einen spannenden Vergleich bekommt man bei Aufruf dieses Links zum BayernAtlas mit der Überlagerung zur Topografischen Karte 1:25000 aus dem Jahr 1900.
1897 kam es auch zur Bezeichnung Oettingenstraße, benannt nach dem bayerischen Staatsmann und Fürst Ludwig zu Oettingen-Wallerstein (1791–1870). Vorher hieß die Oettingenstraße Bogenhauser Straße. Die Straße längs des Eisbaches zwischen Tivoli und Oettingenstraße wurde ab 4.1.1900 Theodorparkstraße genannt. Theodorpark war die erste amtliche Bezeichnung des Englischen Gartens nach dem Auftraggeber Kurfürst Karl Theodor (1724–1799).
Bogenhauser Straße
Bemerkenswert ist, dass nach den weiteren Abbildungen im NordOstMagazin zwischen der heutigen Lerchenfeldstraße und der Oettingenstraße ein Arm des Eisbachs verlief, der 1877 bis zur Paradiesstraße nicht an der Oberfläche war. Noch ein Eisbacharm wurde 1891 nach dem Dianabad in Richtung Dianastraße abgeleitet. Bei der Karolinenstraße mündete er wieder in den gegenwärtigen Eisbach zurück. Die Skizze von 1877 zeigt außerdem den anstelle der derzeitigen Reitmorstraße fließenden Hammerschmiedbach, der östlich des Wedel-Damms verlief und auf Höhe der Karolinenstraße wieder in die Isar zurückfloss.
Der Lageplan der Bogenhauser Straße beinhaltet von Norden nach Süden die historischen Zollhäuser von 1844, 1847 und 1887, die den Stadtzoll für den Warenverkehr von und zur Mühle regelten und insgesamt der Kontrolle der städtischen Zoll- und Aufschlagsgefälle dienten. Beschreibungen hierzu finden sich im NordOstMagazin. An der Stelle des ersten Zollhauses befindet sich heute der Kiosk Oettingenstraße. Beim 1887er Zollhaus liegt die Trambahnhaltestelle Paradiesstraße.
Baudenkmäler
Nördlich der Ecke Hirschauer und Tivolistraße wurde 1923 die herrenhausartige, neuklassizistische Villa für Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen errichtet. Heute ist das Gebäude der Altbau der Frauenklinik Dr. Geisenhofer an der Hirschauer Straße 6. Die benachbarte, neoklassizistische Villa aus dem Jahr 1924 von Paul Bücklers hat die Hausnummer 8.
Darüber hinaus haben die Riedlstraße ein, die Paradiesstraße zwei und die Emil-Riedl-Straße neun Baudenkmäler. Der weitere Umkreis in nördlicher Richtung zur Prinzregentenstraße und in östlicher zur Isar verfügt ebenfalls über denkmalgeschützte Bauten des nördlichen Lehels, die in der hier verlinkten Liste der Baudenkmäler im Lehel mit Fotos und Beschreibungen vorgestellt werden.
Ehemalige Bauwerke
Das Dianabad (1818–1909) und das Wirtshaus Zum Himmelreich lagen am Eisbach und wurden von der Aktiengesellschaft Kunstmühle Tivoli abgebrochen. Zum Dianabad oder Dianenbad im Jahr 1846 beinhaltet das Bildarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek München einen Stahlstich von Johann Gabriel Friedrich Poppel (1807–1882), der nach einer Zeichnung koloriert wurde.
Die Lithografie Dianabad des J. G. Frey im Englischen Garten beinhaltet neun Ansichten von 1858. Die Detailbilder zeigen die Anwendungsräume, Wintergärten mit Springbrunnen und einen überdachten Kaffeesaal.
Die Teilansichten des Dianabads aus den Jahren 1900 und 1905 sind von der Oettingenstraße aus fotografiert.
Alex Vell stellte in der Facebook-Gruppe „München historisch“ am 01.04.2024 zwei Beiträge zum Dianabad vor:
- Fritz Zink „Das Dianabad in München“ im Monatsmagazin 1/97 der Digitalen Bibliothek der Universität Heidelberg
- Sabine Ludyga in ihrer Doktorarbeit 2004 „Geschichte der Naturheilkunde in Bayern im 19. Jahrhundert“
In Oppelt: Das alte Lehel, 1904 befinden sich Abbildungen vom Paradiesgarten vor dem Abriss 1894, von der Kgl. priv. Ludwigs-Walzmühle, dann Kunstmühle Tivoli, und von der 1901 abgebrochenen Gastwirtschaft zum Himmelreich
Die Gaststätte zum Himmelreich wird einmal bei Oppelt abgebildet. Im Online-Archivkatalog des Stadtarchivs München findet man sogar fünf Bilder.
Nordöstlich zwischen Isar und Widenmayerstraße hatte der Turn- und Sportvereins Jahn München bereits 1904 eine Turnhalle errichtet. Das Gebäude wurde 1944 zerstört und konnte nicht mehr genutzt werden. Mit Eigenleistung wurden an der Widenmayerstraße eine neue Vereinsanlage mit kleiner Gymnastikhalle und großer Sporthalle wiederaufgebaut. Später musste aber ein neues Baugelände gesucht werden, weil für das Grundstück nur ein befristetes Erbbaurecht bestand. Weltkriegsruine und Nachfolgebauten wurden 1962/63 für die Straßenverbreiterung abgerissen.
Zum ersten Foto beinhaltet Wikipedia die Jahreszahlen 1906, 1907 und 1911. Der Nutzungsrechtinhaber ist Ottmar Zieher in München. Die Abbildung befindet sich auch auf einer Internetseite des Vereins NordOstKultur München. Im Vereinsangebot findet man weitere Informationen zur Max-Joseph-Brücke, Bogenhauser Brücke oder Tivolibrücke. Die drei anderen Fotos von 1905, 1908 und 1909 sind aus dem Online-Archivkatalog des Stadtarchivs München.
Zwischen 1970 und 1985 bestand anstelle des Restaurants und Biergartens am Kleinhesseloher See nur ein Kiosk. Vorher gab es aber schon zwei Seehäuser. Die nächsten Bilder zeigen das Seehaus von 1905 und eine Luftaufnahme von Schwabing am See mit dem Hintergrund der Fabrik in der Hirschau aus dem Jahr 1910. Die Ansicht der Lokomotivenfabrik Maffei ist von 1905. Bei der Draufsicht von 1927 erkennt man Isar, Eisbach, Tivoli-Kraftwerk und die gesamten Werksanlagen. Kleinhesselohe und Hirschau gehören nicht zum Tivoli, sind jedoch benachbarte Ortsbezeichnungen, die deshalb hier aufgeführt werden.
Weitere Abbildungen, Fotos, Ortsblätter und Zeitungsinhalte zum Münchner Tivoli
So wie bei den obigen historischen Fotos vom Tivoli findet man bei der Bildersuche im Online-Archivkatalog des Stadtarchivs München zahlreiche Fotos aus dem nördlichen Lehel. Eine aktuelle Aufnahme dieser Bilder würde dem Titel dieses Beitrags und einer künftigen Aktualisierung nicht gerecht. Stichwörter mit einem Suchergebnis sind beispielsweise Dianastraße, Dianabad, Karolinenstraße, Himmelreich, Paradiesgarten, Paradiesstraße, Oettingenstraße und Tivolistraße. Meine Bildersuche und Bildersammlung wurde im Lauf der Zeit immer umfangreicher. Dabei war es nicht immer möglich, die früheren Quellen nachzuvollziehen. Außerdem verändern Onlinequellen ihre Angebote. Neben dem Stadtarchiv bestehen natürlich weitere Informationsquellen.
Das Bildarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek München beinhaltet zum Stichwort Tivoli München nur drei Ergebnisse, die bereits in diesem Beitrag enthalten sind. Bilder der Staatsbibliothek befinden sich auch in bavarikon, dem Internetportal des Freistaats Bayern zur Präsentation von Kunst-, Kultur- und Wissensschätzen aus Einrichtungen in Bayern.
Die Bestände der Bayerischen Staatsbibliothek werden vom Münchener DigitalisierungsZentrum ins Internet gebracht. Das Zeitungsportal mit dem Namen digiPress bietet Zugriff auf digitalisierte historische Zeitungen. Die Volltextsuche mit „zum Tivoli“ ergibt 166 Treffer. Grenzt man Erscheinungsort und Verbreitungsort auf München ein, bekommt man die überschaubare Anzahl von 38 Zeitungsausschnitten im 19. Jahrhundert. Meist sind es Anzeigen der Wirte, aber auch die Suche nach Verlorenem und sogar die Verkaufsanzeige vom Montag, den 17. Januar 1870 in der Abendausgabe der Bayerischen Landeszeitung.
Bei Delcampe, dem größten Marktplatz für Sammler im Internet, findet man 12.370 Artikel bei der Suche nach Tivoli in der Kategorie Ansichtskarten. Für München ist jedoch nichts dabei. Das Ansichtskarten-Center enthält eine Postkarte mit einer Ansicht der Klinik Dr. Geisenhofer aus der Zeit vor 1940 und mit unbekanntem Jahr die Gasträume der Gaststätte zum Paradiesgarten in der Oettingenstraße.
Die umfangreichste Bildquelle zur Gegenwart ist natürlich das gesamte Fotoangebot von Tivolifoto München, auf dessen Verlinkung ich in diesem Beitrag weitgehend verzichte. Der Betrachter oder Leser dieser Geschichte des Tivoli kann sich aber hier ein umfassendes Bild über das nördliche Lehel, den Englischen Garten, den Tucherpark und den Münchner Tivoli seit 2004 machen.
Eisbach
Der Gestalter des Englischen Gartens Friedrich Ludwig von Sckell (1750–1823) nutze ab 1789 die Überschwemmungsräume der Isar für das Bachsystem im Park. Als linke Ableitung der Isar bildete der Eisbach eine Grundlage für die Gewässer im Park. Er fließt östlich im Park parallel zur Isar und mündet nach etwa zwei Kilometern wieder in sie. Zwischen Oettingenstraße und Tivolistraße strömt er neben dem Wohngebiet des nördlichen Lehels entlang der Theodorparkstraße. Danach tritt er in den Tucherpark ein und kehrt wieder in den Englischen Garten zurück.
In seiner Nutzungszeit als Industriekanal grenzte der Eisbach nach der Tivolistraße direkt an das Grundstück der Gaststätte Zum Tivoli (1827–1923) und durchfloss eine Getreidemühle mit den folgenden Bezeichnungen: Neumühle ab 1808, Königlich privilegierte Ludwig-Walzmühle ab 1837 und Kunstmühle Tivoli von 1872 bis 1969. Ab 1814 errichtete der Hofhammerschmied Lindauer gegen den Widerstand des Hofgartenintendanten Sckell eine Stahlfabrik am Eisbach. Aus dem Lindauer’schen Hammer entwickelte sich die Maffei-Fabrik. Die Energie für Mühle und Fabrik lieferte ab 1896 das Tivoli-Kraftwerk am Eisbach.
Das Foto zeigt den Wasserfall mit der Ableitung des Schabinger Bachs vom Eisbach im Jahr 1885.
Der heutige Eisbach ist ein fotografischer und inhaltlicher Schwerunkt bei Tivolifoto mit mehreren Beiträgen:
- Eisbach-Ansichten 2011
- Die Münchner Taufe 2013
- Sommer im Park 2015
- Die Schreischwimmer vom Eisbach 2019
- Die Schlangen im Eisbach 2023
Tennisanlage 1924 bis 2014
Angesichts der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse des Jahres 1924 denkt man nicht gleich an die Anlage von Tennisplätzen. Das nördliche Lehel war mit seiner Lage zwischen Isar und Englischem Garten wie ein Dorf in der Großstadt. Im Süden gab es bereits die herrschaftliche Prinzregentenstraße mit repräsentativen Bauten. Die luxuriösen Mietshäuser der Gründerzeit hatten sich bis zum Tivoli vorgeschoben. Die meisten Menschen lebten aber in einfachen Herbergshäusern und besaßen nur Lebenswichtiges.
Warum in dieser Zeit eine Tennisanlage gebaut wurde, ist nur schwer verständlich – ebenso die Hintergründe oder Auftraggeber und die Finanzierung. Aus der Geschichte des Tennissports ist nichts erfahrbar. Bei der Stadtgeschichte müsste man dafür Originalquellen sichten, z. B. Grundbucheinträge, Kaufverträge, Firmenrechnungen und Zeitungsartikel. Dabei ist nicht einmal gesichert, ob 1924 das Erbauungsjahr war. Im Internet und in meinen Tivolibüchern sind keine Informationen zu finden.
Die Tennisanlage am Tivoli wurde vermutlich ab der 1980er oder 1990er Jahre bis 2006 vom Ehepaar Hahn gepachtet und betrieben. Der Name stand in Verbindung mit der Kette von Weinlokalen und Restaurants bis etwa 1980. Legendär waren die Hahnhöfe im München der 1970er Jahre, besonders der Hahnhof in der Leopoldstraße.
Tennisspieler haben mir mitgeteilt, dass Teile der Einrichtung im gastronomischen Bereich des Betriebsgebäudes der Tennisanlage aus diesem Lokal stammen sollen. In der Schublade eines Jockeltisches soll sich ein Album mit Fotos aus der Geschichte der Tennisanlage befunden haben. Diese Information kam von Otto Zelger (1921–2013). Otto war als Kind Balljunge auf dem Tennisplatz und Tennisspieler bis zu seinem Tod im Alter von 92 Jahren. Das Fotoalbum ist verschollen und wäre eine wichtige Geschichtsquelle. Bei Kenntnis über den Verbleib bitte ich um Mitteilung.
2004 bis 2007 hatte das Cafe-Restaurant verschiedene Pächter und Namen. Es bestand die wetter- und personalbedingte Schwierigkeit, Tennis- und Gastronomiebetrieb gleichzeitig anzubieten. 2007 übernahm der Tennislehrer Alexandros Chatzistamou den Platz und 2008 seine Ehefrau Violetta das Lokal. Die weitere Entwicklung ist in meinem Internetangebot umfangreich dokumentiert.
Balljunge und langjähriger, begeisterter Tennisspieler war Sigi Sommer (1914–1996). Es wird berichtet, dass er sehr unzufrieden und aufbrausend mit der eigenen und der Leistung anderer war und nicht gut verlieren konnte. Frau Welzenbach nimmt an, dass Sigi Sommer die Zerstörung der Tennisanlage mit allen Mitteln verhindert hätte. Und diese Mittel wären durch seine journalistischen und schriftstellerischen Erfolge als Münchner Original gewaltig gewesen. In der Münchner Abendzeitung hätte er wahrscheinlich mit seiner fast 40jährigen Lokalkolumne Blasius der Spaziergänger jedes einzelne rote Sandkorn verteidigt.
Neben Sigi Sommer spielten am Tivoli zahlreiche Prominente aus vielen Bereichen, z. B. der frühere Polizeipräsident Manfred Schreiber (1926–2015), der Musikmanager Monti Lüfter (1931–2009) und der Fußballer Philipp Lahm. Viel wichtiger als die Nennung solcher Personen war aber das sehr erfolgreiche Angebot von ganztägigen Ferienkursen für Kinder in den letzten Jahren der Tennisanlage bis 2013. Tennis hatte vielleicht in früheren Jahrzehnten als modisch oder elitär gegolten. Am Tivoli konnten jedoch schon immer alle Gäste ohne Vereinszwang die Anlage bespielen und das Lokal besuchen. Hier waren Anwohner und Prominente, Erwachsene und Kinder eine typisch münchnerische Sportgemeinschaft in einer zentrumsnahen und trotzdem idyllischen Lage.
Interimscontainer 2014–2021, ungenehmigte Nutzung bis 2022 und Verlängerung bis 2034
Danach zog das Maximiliansgymnasium aus Schwabing für weitere vier Jahre trotz Genehmigung für nur drei zusätzliche Schuljahre in die Container ein. Das Schulreferat teilte Mitte 2021 den Anwohner die Verlängerung des Interims um zwölf Jahre mit, obwohl der zugrunde liegende Stadtratsbeschluss nur sechs Jahre vorgesehen hatte. Nach dem Baurecht liegen die Grundstücke im sogenannten Außenbereich. Hier sind nur Nutzungen wie Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau, Energie- und Wasserversorgung möglich, aber keine baurechtliche Zulässigkeit für Schulen.
Als betroffener Anwohner schreibe ich nur sehr ungern über dieses Kapitel und bezeichne diese Vorgänge wegen des Politik- und Verwaltungsversagens als Tivoliskandal. In meinem Internetangebot befinden sich etliche Beiträge mit ausführlichen Informationen und Fotos, z. B. Skandal am Tivoli. Skandal am Tivoli – Erweiterungen, Skandal am Tivoli – Die Klage und Skandal am Tivoli – Verlängerung.
Diese Ungeheuerlichkeiten sind kaum vorstellbar: Erst versagen Politik und Verwaltung der Stadt beim Unterhalt von Schulen, dann zerstören sie eine langjährige, traditionelle Sportanlage gegen den Willen der Anwohner und der Sportler. Schließlich wird das Ausweichquartier für Schulen aus anderen Stadtteilen langfristig etabliert. Erweiterungen werden gebaut – sogar ohne Genehmigung.
Kartendienste im Internet bezeichnen die Containeranlage als Ausweichgymnasium. Dieser Name ist vermutlich von städtischen Stellen so weitergegeben worden, obwohl es sich nur um eine Interimsanlage befristet bis 9/2021 handelt. Der Zeitraum wurde ohne Genehmigung bis 2022 überschritten und dann um zwölf Jahre bis 2034 verlängert. Ab dem Schuljahr 2022/23 nutzt die Helen-Keller Realschule aus Johanneskirchen die Container.
Seit 2015 bestimmen Außengong, Geschrei, Ballknallen, Lichtverschmutzung und hässliche Containerbauten den Tivoli. Rücksichtsloser Schullärm stört die Anwohner. Die Münchner Stadt benimmt sich am Tivoli wie ein selbstherrlicher Immobilienhai, der sich sein Recht selbst bestimmt, und der Freistaat Bayern lässt das zu. Pfui Deife!
Schwarzbau der Socceranlage ab 2019
Ebenfalls von mir veranlasst, musste die Stadtverwaltung nachträglich einen Bauantrag stellen und sich selbst genehmigen. Dieser beinhaltete das Nutzungsende 9/2021 und wird von mir seit Dezember 2020 vor dem Verwaltungsgericht beklagt. Seitdem hat die jeweilige Schule die Socceranlage ohne Baugenehmigung genutzt und die zuständige Lokalbaukommission des Referats für Stadtplanung und Bauordnung hat diesen Verstoß gegen die Bayerische Bauordnung geduldet. Erst am 28.02.2023 genehmigte die Lokalbaukommission den Bau unter Auflagen und befristet auf zwölf Jahre mit dem Nutzungsende September 2034.
Gaststätte Tivo mit Tennisplatz und Eisstockbahn ab 2022
Im Innen- und Außenbereich des Betriebsgebäudes der Tennisanlage an der Oettingenstraße 74 ist 2022 der Gastronomiebetrieb Tivo mit einem einzelnen Tennisplatz genehmigt worden.
Die Betreiber hatten mich aufgrund meines Internetangebots kontaktiert und mir mitgeteilt, nur einen Tennisplatz ohne Gastronomie zu beabsichtigen. Die Verbindung zur sogenannten Szenegastronomie war aber im Internet leicht zu finden. Das Verhalten im Vorfeld ließ Absichten wie Terrassenpartys mit Lärm im Freien und Ruhestörungen für Anwohner vermuten.
Nach der Genehmigung von Gastronomie und Tennisplatz nutzen Gäste des Tivo die benachbarte Socceranlage der Schule unberechtigt. Ab Herbst 2022 wird sogar eine umweltschädliche, lärmintensive Plastik-Eisstockbahn im Wirtschaftsgarten vor dem Gebäude angeboten. Insgesamt kommt es zu den folgenden Ordnungswidrigkeiten und Lärmbelästigungen:
- Betrieb von Musikanlagen und Livemusik mit Beschallung des Wirtschaftsgartens und der ganzen Umgebung
- Nicht genehmigte Veranstaltungen für Privatpartys und Firmenfeiern mit Livemusik
- Geschrei, Lärm und Lichtverschmutzung im Wirtschaftsgarten der Gaststätte
- Nutzung der Socceranlage der Schule trotz Untersagung
- Unsportliches Schreien auf dem Tennisplatz
- Betrieb einer lärmintensiven Eisstockbahn im Wirtschaftsgarten
- Lautstarker Gaststättenbetrieb im Wirtschaftsgarten ohne Genehmigung nach 22:00 Uhr
Als betroffener Anwohner werde ich veranlasst, die zahlreichen Unrechtmäßigkeiten auf einer Internetseite zusammenzufassen. Das für Lärmbelästigungen, Ruhestörungen und Gaststätten zuständige Kreisverwaltungsreferat empfiehlt den Anwohnern polizeiliche Notrufe und Anzeigen, die 2023 mehrfach notwendig werden.
Allgemeine Grünanlage im Regionalen Grünzug
Dieses Grundstück gehört zum Biotop Südlicher Englischer Garten:
„TF 06 – Kleiner Park mit Bürogebäude an der Ecke Tivolistraße / Hirschauer Straße. Schöner alter Baumbestand aus vielen Kastanien (bis 90 cm Stammdurchmesser), Buchen (bis 70 cm) und jüngeren Spitz-Ahorn-Bäumen. Im schattigen Unterwuchs v.a. Jungwuchs der Bäume, Ziersträucher und Efeu. Über der Hirschauer Straße kein Kronenschluß zu den Baumbeständen im Englischen Garten. Jedoch funktioneller Zusammenhang.“
Die umzäunte Fläche umfasste mehrere Schuppen und Container sowie Baumaterial und Gerümpel im Freien. Der Zaun hatte Lücken, durch die man das Gelände betreten konnte. Es gab jedoch Anzeichen, dass sich hier gelegentlich Menschen aufhielten. Weiß-rote Kunststoffteile, wie sie bei Absperrungen wegen Bauarbeiten verwendet werden, sollten wohl vor dem Zutritt abschrecken. Beim Blick auf die Fläche bekam man den Eindruck, dass es sich bei etlichen Gegenständen um Diebesgut von Baustellen handeln könnte. Das Grundstück wurde nach meiner öffentlichen Fotodokumentation Mitte 2021 geräumt.
Für die neuen Eigentümer sind das Biotop-Grundstück und der ehemalige Lagerplatz vermutlich wertlos. Vielleicht wird mit der Vernachlässigung langfristig auf Verkauf, Tausch oder Baurecht hingearbeitet. Das Gelände befindet sich aber im Außenbereich in einer Allgemeinen Grünanlage, die als Regionaler Grünzug in Zusammenhang mit den Isarauen und dem Englischen Garten steht. In meinen Augen ist die Verwilderung des Grundstücks in dieser innerstädtischen Lage eine unverantwortliche, vielleicht sogar unrechtmäßige Handlung, weil die Eigentümer ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. Städtische und staatliche Behörden, die für Flächennutzung und Naturschutz verantwortlich sind, drücken wohl beide Augen zu.
Zwischen diesem ehemaligen Mülllager und der Tivolistraße liegt heute eine Rasenfläche, die vor Jahren noch als ein geteerter Parkplatz für die Hypovereinsbank gedient hatte. In der Folgezeit wurde eine Grünfläche mit Weg und in einem gekiesten Teilstück ein bereits wieder entfernter Kinderspielplatz errichtet. Seit dem Bau des Tucherparks wird der Weg durch das Grundstück als Verbindung mit den Bus- und Trambahnhaltestellen Tivolistraße genutzt. Heute weisen Vermüllung, Glasscherben und Lärmstörungen darauf hin, dass sich hier regelmäßig Jugendliche treffen. Am Weg befinden sich vier Parkbänke, ein Mülleimer und sechs undefinierbare Skulpturen. Ein Zaun mit zwei dauerhaft geöffneten Toren umgibt das Gelände.
Die verantwortliche städtische Naturschutzbehörde weiß offensichtlich nichts von dieser Nutzung, die dem Flächennutzungsplan der Landeshauptstadt München und dem Bayerischen Baugesetz für Grundstücke im Außenbereich in besonderem Maße widerspricht. Die beschriebenen Grundstücke gehören seit 2019 den Investoren des Tucherparks, die keine wesentlichen Veränderungen vornehmen und sich nicht um die Teilflächen kümmern.
Auf dem städtischen Grund der benachbarten Tennisanlage Tivoli an der Oettingenstraße 74-78 stehen Containerbauten für schulischer Nutzung in dieser Allgemeinen Grünanlage und im Außenbereich. Südlich davon befindet sich ein privater Grundstücksteil mit dem Schwarzbau einer lärmintensiven Socceranlage. Das Grundstück umfasst auch das Betriebsgebäude der abgetragenen, aber flächenrechtlich noch bestehenden Tennisanlage und gehört den Investoren des Tucherparks.
Die Rechtmäßigkeit von neuen Sportanlagen und die Betriebsartänderung der Gaststätte im Außenbereich und in einer „Allgemeinen Grünanlage“ mit „Übergeordnetem Grünbezug“ sind fragwürdig. Hinzu kommen die Verstöße gegen neue Verordnungen zum Sportanlagenlärmschutz in der Umgebung von Wohnungen.
Vernachlässigung, Rechtsbrüche und Unwahrheiten waren zu Kennzeichen dieser gesamten, sogenannten Grünanlage geworden. Städtebaulicher Unsinn wurde mit der weiter östlich gelegenen Kreuzung Ifflandstraße und Tivolistraße fortgesetzt. Hier hat die Ifflandstraße sieben Fahrspuren, die Tivolistraße eine aus heutiger Sicht völlig überflüssige Unterführung. Statt dieses überdimensionierte Bauwerk zurückzubauen, wurde es 2019/20 kostenaufwendig renoviert, obwohl der autogerechte, kreuzungsfreie Ausbau der sogenannten Isarparallele wegen Bürgerprotesten bereits nach 1963 eingestellt worden war.
Wer meine Beschreibung in diesem Bereich für eine Übertreibung hält, dem empfehle ich den Digitalen Flächennutzungsplan der Landeshauptstadt München mit seiner Legende und in der Vergrößerung auf den Tivoli sowie meine 254 Fotos bei meinem Tivoli-Rundgang im Februar 2021 aufzurufen. Ich nehme kein weiteres Bereichsfoto in diesen Beitrag auf, weil es sich nicht um historische Angelegenheiten, sondern um gegenwärtiges Versagen von Eigentümern, Stadtverwaltung und Stadtpolitik handelt. Die Landeshauptstadt München ist hier seit langem für einen schmuddeligen, spekulativen Schandfleck verantwortlich, der nur zwei Kilometer vom zentralen Rathaus entfernt ist. Pfui Deife!
Trambahn durch den Englischen Garten
Die Durchquerung des Englischen Gartens mit einer Straßenbahnline hat seit dem Ende des 1. Weltkriegs in der Inflationszeit der Zwanziger Jahre eine über hundertjährige Planungsgeschichte. Die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen hat sogar unter dem Druck der Nationalsozialisten die Streckenführung der Trambahn verhindert. Allerdings musste damals die Omnibuslinie genehmigt werden. Bis in die Gegenwart hatte der Schutz des Englischen Gartens Vorrang.
Ende 2017 griffen Politik und Presse dieses alte Dauerthema zum wiederholten Mal auf. Das wird hier erwähnt, weil es in den Gesamtzusammenhang der Zerstörungen am Tivoli passt. Für mich wusste und weiß jeder Anwohner und Nutzer der bestehenden Busverbindungen durch den Englischen Garten, dass eine Trambahn vom Tivoli durch den Volkspark keinen Sinn macht und reine Geldverschwendung wäre. Die bestehende Busdurchfahrt ist praktisch, weil sie in drei Richtungen verzweigt, wobei eine Ringlinie angeboten wird. Mit einer Trambahn würde man zum Umsteigen gezwungen.
Wer so wie ich zwischen zwei Kurven einer Trambahnline wohnt, weiß um die Nachteile, z. B. nerviges, lautes Quietschen und Pfeifen, ständige langfristige Unterbrechungen wegen Gleisarbeiten, kurzfristige Störungen bei Veranstaltungen, Unfällen oder Falschparken.
2017 vermutete ich, dass die Schreibtischtäter von der SPD und die durch Wahlverluste verunsicherten CSUler aber wohl wieder gegen den Bürgerwillen entscheiden werden. Um es ihnen nicht ganz so einfach zu machen, empfahl ich in meinem Internetangebot Unterschriften bei https://www.openpetition.de/petition/online/keine-tram-durch-den-englischen-garten.
Ich warnte: Wer diese Stadtzerstörer wählt, hinterlässt seinen Nachkommen Unsinn und noch mehr Schulden. Meine Sorge war: Stadträte haben in der Regel keine Ahnung über die Verhältnisse vor Ort und gehen mit Fraktionszwängen gegen die Einwohner dieser noch schönen Stadt vor. Verwaltungsmitarbeiter werden gezwungen, Stadtratsbeschlüsse umzusetzen. In der Folgezeit ab 2018 war das Streitthema erfreulicherweise wieder aus der öffentlichen Diskussion verschwunden.
2022 hieß es bei den MVG-Internet-Seiten unter Bauprojekte U-Bahn/Tram:
„Die MVG plant, die Tram Nordtangente ab 2025/2026 in Betrieb [sic] nehmen. 2022 soll der Stadtrat über die Realisierung der Neubaustrecke entscheiden.“
Der Stadtrat hat natürlich gegen den Bürgerwillen beschlossen. Die Termine wurden verschoben. Ende 2023 sind die Planungen soweit fortgeschritten, dass die fragwürdigen Segnungen der Nordtangente mit mehreren teuren, animierten Videos im Internet zu sehen sind. Bei YouTube gibt es eine Visualisierung der Tram-Nordtangente an der Wendeschleife in der Tivolistraße.
Ich beurteilte die Vorhaben folgendermaßen: Sollte diese Planung verwirklicht werden, würden am Tivoli zahlreiche Parkplätze und Bäume wegfallen. Die Anwohner hätten Nachteile gegenüber den bisherigen Verkehrsanbindungen. Zusätzliche Trambahnkurven wären lautstark quietschende Lärmbelästigungen. Gelder würden in hohem Maße verschwendet. Zudem enthält die Animation unrealistische Fahrradwege. Deren Fortführung und der automobile Gegenverkehr in der Oettingenstraße zwischen Eisbachbrücke und Paradiesstraße wären nur möglich, wenn die bisherige Parkspur vollständig beseitigt würde. Mit solchen Animationen wirft die grün-rote Stadtverwaltung das Geld zum Fenster raus.
Am 13. Dezember 2023 beschloss der Stadtrat wieder einmal die Trambahn durch den Englischen Garten und erwartete gute Chancen für die Zustimmung des Freistaats Bayern als Grundeigentümer. Diesmal ist der Baubeginn für 2025 und die Inbetriebnahme für 2028 vorgesehen. Der Stadtratsbeschluss erfolgte mit der grün-roten Mehrheit und richtet sich gegen den Willen der Bürger und vieler Fachleute. Werner Nohl, ein Landschaftsarchitekt, fasste viele Argumente gegen eine Tramstrecke durch den Englischen Garten zusammen.
Kurioserweise kam der Trambahnverkehr am Tivoli kurz vor dem neuen Beschluss für fast eine Woche schneebedingt zum Erliegen. Mit den drei Buslinien durch den Park blieb die Anbindung an das Gesamtnetz erhalten. Diese sollen aber gänzlich abgeschafft werden, auch die beliebte, erfolgreiche Ringlinie mit dem Bus.
Am 13. März 2024 gab die Staatsregierung als Eigentümerin des Englischen Gartens das Aus für den rot-grünen städtischen Unsinn bekannt. Begründung:
„Die dem Freistaat Bayern bislang vorgelegten Planungsunterlagen zeigen, dass eine Realisierung der Trambahnstrecke nicht ohne massive, nicht denkmalverträgliche Eingriffe erfolgen kann.“
Stadtpolitik und Stadtverwaltung hatten die Gelder für die bereits abgeschlossenen Planungen verschwendet. Damit war wohl auch der Plan für die Trambahn-Wendeschleife Tivoli vom Tisch.
Luxussanierung und Baumkiller
Als langjähriger Bewohner des nördlichen Lehels erlebte ich schon zahlreiche übertriebene Sanierungen, überflüssige Abrisse und luxuriöse Neubauten. Die angestammte, einheimische Bevölkerung veränderte sich in wohlhabende Zugezogene. Gewerbeangebote und Einkaufsmöglichkeiten entwickelten sich in Richtungen, die für die ursprünglichen Bewohner überflüssig waren. Der Stadtbereich wurde vom Einfache-Leute-Viertel zum besseren Wohngebiet mit den höchsten Mieten in Deutschland.
Gebäude müssen regelmäßig modernisiert werden, im nördlichen Lehel geht aber das Gespenst der Luxussanierung um. Besonders krasses Beispiel ist die Widenmayerstraße 51 mit dem Stadtpalais Widenmayer. Etliche Jahre werden die Anwohner mit Baulärm sogar an Samstagen geschädigt, weil dort vermutlich keine Firmen mit ausreichenden Kapazitäten beschäftigt sind, sondern solche, die nur gelegentlich und mit wenig Personal arbeiten.
Soweit entspricht vieles den üblichen Vorgehensweisen. Die rückwärtige Lage des Palais am Eisbach hatte jedoch die Besonderheit einer geschlossenen Baumreihe. Das war aber den neuen Eigentümern nicht zuzumuten. Deshalb wurde die Fällung von drei Bäumen mit der Begründung einer Sanierung der Eisbachwanne beantragt. Der Bezirksausschuss war dagegen. Über den weiteren Verlauf bin ich nicht informiert. Jedenfalls sind die drei Bäume verschwunden. Entweder hat sich die Stadtverwaltung kaufen lassen oder die Eigentümer dieser schändlichen Luxusimmobilie haben eine Strafzahlung in Kauf genommen.
Radio Freies Europa und Universitätsgebäude
Dort nahm der amerikanische Sender Radio Free Europe 1951 den Betrieb auf. 1976 kam der ebenfalls in München ansässige Sender Radio Liberty hinzu. RFE/RL hatte antikommunistische Ziele und wurde bis Anfang der 1970er Jahre vom US-Auslandsgeheimdienst CIA finanziert. Mit den grenzüberschreitenden Radiowellen sollten die Menschen in Tschechoslowakei, Polen, Ungarn, Rumänien und Bulgarien im Sinne des Westens beeinflusst werden. Die Sendungen in den damaligen Ostblock wurden nach dem Zusammenbruch der UdSSR eingestellt, der Sender 1995 nach Prag verlegt. Das Historische Lexikon Bayerns beinhaltet einen umfangreichen Beitrag aus dem Jahr 2018.
Nach dem Auszug der Sender übernahm der Freistaat Bayern das Gebäude in der Oettingenstraße 67 und brachte dort Institute der Ludwig-Maximilians-Universität unter: Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft, Institute für Kommunikationswissenschaft, Empirische Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie, Japan-Zentrum, Informatik als Hauptstandort und eine Fachabteilung der Universitätsbibliothek. 2010 wurde ein neuer Hörsaalbau der LMU im nördlichen Hof des langen Gebäudes errichtet. Der Neubau umfasste zwei übereinanderliegende Hörsäle und zwei Anbauten für Büroflächen.
Tucherpark
Die notwendige Weiterentwicklung des Tucherparks soll mit Bürgerbeteiligung Platz für Leben, Wohnen und Arbeiten schaffen. Auf dem Gelände der ehemaligen Büroanlage sollen Mietwohnungen, Geschäfte, Gastronomie sowie Kultur- und Freizeitangebote entstehen, wobei das Hotel und die Grünflächen erhalten werden. Vertreter der Eigentümer haben aber bislang keine Pläne für die künftige Nutzung vorgelegt, so dass sich die Bürgerbeteiligung auf geführte Rundgänge beschränkt. Dabei werden Beschreibungen vorgetragen, die alle Möglichkeiten offenlassen und versichern, das Natur- und Denkmalschutz sowie Bürgerwohl umfängliche Beachtung finden. Dies steht allerdings im Widerspruch zu wirtschaftlichen Interessen der Investoren.
Kennt man die Geschichte des Tivoli in München, ist die Bezeichnung Tucherpark mehr als fragwürdig. Sie erfolgte nur, weil jemand mit diesem Namen zehn Jahre Vorstandsprecher der Bayerischen Vereinsbank war. Die historische Ortsbezeichnung Tivoli hatte aber eine Tradition seit 1808. Die neuen Eigentümer wären als Zeichen für die Veränderung gut beraten, die historisch begründeten Namen Tivoligarten oder Tivolipark zu verwenden. Zwei Gebäude im Park, die außerhalb des Grundbesitzes der Investoren liegen, sind bereits als Tivoli Garden und Tivoli Office benannt. Im Hilton Munich Park Hotel befindet sich das Tivoli Restaurant. Für kommerzielle und architektonische Aspekte bieten die Internetseiten der Sep Ruf Gesellschaft e.V. ein umfangreiches Informationsmaterial mit vielen Fotos zum Park an.
Hirschau
Der Standort der Maffeifabrik wurde bereits 1938 aufgegeben. Reste mit Grundmauern ruhen unter kleinen Erhebungen in der Hirschau. Geblieben sind das Tivoli Kraftwerk, die ehemalige Arbeiterkantine im Hauptgebäude des heutigen Restaurants und die Gebäude in der Gyßlingstraße. Dort befanden sich eine Krankenstation und ehemalige Werkswohnungen für Führungskräfte der Lokomotivenfabrik.
Restaurant, Biergarten, Spiel- und Sportanlagen in der Hirschau haben eine wechselvolle Geschichte mit Schwarzbauten, Tanzvergnügungen und vielen unterschiedlichen Gästen und Betreibern. Grundstücks- und Gebäude-Eigentümer der gesamten Anlage war ab 1913 die Immobiliengesellschaft von Spatenbräu und danach Löwenbräu. Die Gebäude wurden 2001 umfangreich saniert, die Gaststätte danach bis 2005 von Wiesnwirt Peter Schottenhamel betrieben. Von 2006 bis 2012 pachteten die Wirte Thomas Böhm vom Grasbrunner Hof und Christian Hoyer vom Kloster Bräustüberl Reutberg zusätzlich diesen Betrieb.
Nach dem 2012er Verkauf des gesamten Anwesens sollten die 1962 errichteten Tennisplätze in der Hirschau vertraglich festgelegt renaturiert werden, weil sie Schwarzbauten waren. Wegen der Zerstörung der Tennisanlage Tivoli durch rot-grüne Stadträte und Stadtverwaltung verzichteten diese auf die Beseitigung der nicht genehmigten Hirschauer Tennisplätze. Um die Verärgerung der Tennisspieler am Tivoli zu vermindern, legalisierte die Stadt die Tennisplätze in der Hirschau und genehmigte sogar den Neubau eines Betriebsgebäudes und zweier Beachvolleyball-Plätze im Naturschutzgebiet.
Vereinsfreie Tennisspieler bekamen damit dem Tivoli nahe liegende Spielmöglichkeiten als Ersatz für dessen Zerstörung. Der Ausbau in der Hirschau mit dem Gebäude für den Tennisbetrieb und mit Beachvolleyball-Plätzen sowie die Zerstörung der Tennisanlage Tivoli sind Beispiele, wie die gegenwärtige Stadtverwaltung in München geltendes Recht für Natur- und Landschaftsschutzgebiete bricht und nach anderen Interessen vorgeht.
Die Gyßlingstraße wird zunehmend als Parkplatz für Reisemobile missbraucht, obwohl die Straße dafür nicht geeignet ist. Schilder lassen nur PKWs zu, mit denen viele Hundehalter für ihre Runden kurzzeitig in das Naturschutzgebiet kommen. Berechtigterweise vertreiben die Parkverwaltung und PKW-Fahrer die kurzzeitig und besonders die langfristig parkenden Wohnmobile.
Der Weg am Kiosk hieß früher Gleisweg und wurde bis 1935 als Anschluss der ehemaligen Maffei-Lokomotivenfabrik an das allgemeine Gleisnetz genutzt. 1949/50 baute man die Gleise ab. Alle Wege im Englischen Garten haben geschwungene Formen, dieser verläuft aber von der Gyßlingstraße aus gerade nach Schwabing. Grund hierfür war die Verbindung der Lokomotivfabrik J. A. Maffei über ein drei Kilometer langes Anschlussgleis mit dem Bahnhof Schwabing seit dem 4. März 1902.
Das Maffei-Gleis kam aus dem südlich gelegenen Eisenwerk und wurde mit Rücksicht auf Fuhrwerke und Spaziergänger nur im Schritttempo bis zum ehemaligen Bahnhof München-Schwabing befahren. Die Lokomotiven mussten dann nicht mehr auf Straßenfahrzeuge, die von vielen Pferden gezogen wurden, verladen oder mit Straßenlokomotiven durch die Stadt transportiert werden. Fuhrwerke von und zur Fabrik wurden durch Waggons abgelöst. Das bewirkte einen Anstieg des Güterverkehrs.
Am südwestlichen Anfang der Gyßlingstraße liegt der Bauhof der Residenz München. Es folgt der Privatgrund mit Gastronomie und Sportanlagen in der Hirschau. Danach betreibt das Diakoniewerk München Maxvorstadt eine Gartenanlage, an die sich der Waldkindergarten Naturkind anschließt. Nach einer freien Wiesenfläche bilden eine Kleingartenanlage und die Häuser mit den 1920er Arbeiterwohnungen den Abschluss der Gyßlingstraße im Westen.
Wem gehört der Tivoli? Persönliche Ansichten zum Grundbesitz im nördlichen Lehel, Tucherpark und Englischen Garten
Wer versucht, sich die Geschichte seiner Wohnumgebung zu ergründen, stellt Überlegungen an, die spekulativ sind. Dieses Wort hat im Wesentlichen zwei Bedeutungen: das Nicht-Wissen und das Geschäfte-Machen. Sein Ursprung ist im lateinischen Wort speculor: erspähen, auskundschaften, beobachten, belauern.
Bei der Titelfrage dieses Kapitels innerhalb der Geschichte des Tivoli muss man vorher erkunden, was der Tivoli in München überhaupt ist. Dann könnte man auf die Klarheit der Besitzverhältnisse mit dem Grundbuch verweisen. Es schließen sich die Fragen an, wer mit dem Tivoli einen Nutzen hat und wer einen Gewinn oder ein Geschäft damit machen kann.
Nach meiner Wahrnehmung ist der Tivoli in München eine Fiktion, weil vieles nicht mehr oder nur in der Vorstellung existiert. Im 19. Jahrhundert war Tivoli ein Ort der Freude, der Mode, der Unterhaltung und des Vergnügens. Heute verkommt der Tivoli teilweise zu einem Schandfleck, z. B. mit vernachlässigten Grundstücken, Müllplatz, Containerbauten und Lärm.
Vorweg behaupte ich gleich einmal, dass der Tivoli mir gehört. Leider kann ich mit Ausnahme von Schreiben und Fotografieren nichts gegen das Verkommen unternehmen. Ich besitze den Tivoli in Form von Fotobüchern und Internetbeiträgen mit Fotostrecken. Selbstverständlich ist er in München ein Grundbesitz der Stadt und von Investoren. Es handelt sich somit um privates, kommunales, also öffentliches Eigentum. Die Sportler und Anwohner mit Tivoliblick waren jedoch zu Miteigentümern geworden, bis ihnen die Stadtpolitik und Stadtverwaltung den Besitz geraubt hatten.
Ich verstehe nichts vom Bodenrecht, Wirtschaftstheorien oder Ideologien, sehe aber die folgenden positiven und negativen Auswirkungen von privatem, städtischen und staatlichen Grundbesitz in meiner Wohnumgebung:
- Im „Allgemeinen Wohngebiet“ des nördlichen Lehels werden Gebäude und Grundstücke zum Spekulationsobjekt für private und gewerbliche Eigentümer.
- Der Tucherpark wird zum Anlage- und Renditeobjekt – zuerst für Banken und dann für internationale Konzerne in den Bereichen Immobilien und Vermögensverwaltung.
- Stadtpolitik und Stadtverwaltung in München nehmen der Bevölkerung eine Sportanlage weg und errichten ohne Rechtsgrundlage eine Containerschule für die Bedürfnisse in anderen Stadtvierteln.
- Der Freistaat Bayern verwaltet und schützt den Englischen Garten und die Isarauen in geeigneter Weise.
Wer sich als Grundbesitzer am besten eignet, bleibt persönlichen Einschätzungen und politischen Mehrheitsverhältnissen überlassen. Die Frage steht in ideologischem Zusammenhang mit Privatbesitz und Volkseigentum. Beides hat Vor- und Nachteile, wobei eine Antwort nicht unbedingt allgemeingültig sein muss.
Erster Grundbesitzer war der Gebirgsfluss Isar mit einem Wildwasserbett. Die umliegende Wildnis hatte Bäche, Sümpfe, Auen, Kies- und Sandbänke, Altwässer und Gebüsche. Dann verstand sich der Kurfürst als Eigentümer. Es entstand ein kurfürstliches Jagdrevier. Am Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte sich der Volkspark Englischer Garten.
Mit der Kanalisierung von Isar und Eisbach wurde am Anfang des 19. Jahrhunderts Energie für einen Eisenhammer und eine Getreidemühle möglich. Die Ortsbezeichnung Tivoli verwies auf ein Gasthaus 1827–1923 und eine Mühle 1837–1968. Danach kam das Interesse von Banken, Stadtverwaltung und schließlich von internationalen Konzernen für Immobilien und Investitionen.
Die Kommerzialisierung war nur außerhalb des Englischen Gartens möglich. Trotzdem musste der Volkspark einige Verluste hinnehmen. Heute gefällt es mir, dass Menschen den Englischen Garten so benutzen, als ob er ihnen gehört – leider mit der Folge von zunehmendem Müll. Jede kultivierte Fläche macht aber Arbeit. Genauso wichtig wie die Einrichtung der Anlage ist der ständige Erhalt durch Kultivierung. Ohne diese würde sich der Englische Garten verbuschen und zum Waldgebiet innerhalb der Schotterebene entwickeln. Die gegenwärtige Rechtslage mit dem Grundbuch und der zuständigen Verwaltungsbehörde ermöglicht aber trotzdem ein Naturparadies und verhindert Immobiliengeschäfte, wie sie an Randlagen des Volksparks in der Vergangenheit betrieben wurden.
Öffentlich abgesegneter Raub am Englischen Garten und somit am ursprünglich vorgesehenen Volkseigentum waren die folgenden Grundstücke, wobei aber einige im Staatsbesitz geblieben sind:
- Haus der Kunst
- Städtische Grundstücke an der Eisbachwelle
- Straßenbahntrasse an der Lerchenfeldstraße
- Städtische Sportanlage Himmelreichstraße 5
- ehemaliges Gelände für den Sender Radio Freies Europa und heutiges Grundstück für die Ludwig-Maximilians-Universität an der Oettingenstraße 67
- Grundstücke an der Hirschauer Straße
- Tucherpark mit Grundstücken und Gebäuden im heutigen Eigentum von internationalen Konzernen
- Verkehrsflächen für Isarring und Ifflandstraße
- Grundstücke an der Gyßlingstraße
- Lodenfrey-Park
- Gastronomie und Sportanlagen in der Hirschau
- Sportanlagen für Landesbank, Allianz und Tennisclub Iphitos
Diese Entwicklungen waren in der Vergangenheit möglich, wären heute nicht mehr durchsetzbar, sind aber vermutlich für künftige Generationen festgeschrieben.
Grundstücksgeschenke und -geschäfte des Wittelsbacher Königshauses an oder mit Adrian von Riedl, Joseph Anton von Maffei oder Johann Baptist Frey waren der Anfang. Nationalsozialisten stahlen das Grundstück für das Haus der Kunst, gaben hingegen das Maffei-Gelände an den Volkspark zurück. Mit dem Gelände der Tivoli-Mühle konnte ein solches Vorhaben nicht mehr verwirklicht werden.
Dann kamen Banken und Versicherungen. Sie bedienten sich mit ihrer Kapitalkraft an den Rändern des Volksparks. Die damals entstandenen Sportanlagen sind durch öffentliche Mitgliedschaften für die Allgemeinheit nutzbar.
Der Isarring durch den Englischen Garten stellt aus heutiger Sicht eine Fehlentwicklung dar, die aber von der automobilisierten Bevölkerung mit täglich mehr als 100 000 Autos ausgiebig genutzt wird. Die mehrspurige Stadtautobahn wurde 1966 von der Stadt gebaut und trennt den historischen Park in einen Nord- und Südteil. Mehr als 50 Jahre später wird um die Untertunnelung und Wiedervereinigung des Volksparks gestritten, wobei die Stadt dagegen ist.
Insgesamt ist eine Veränderung bestehender Besitzverhältnisse nicht wünschenswert, in einigen Fällen wäre sie aber durchaus gerechtfertigt. Nicht alle Eigentümer kümmern sich nämlich verantwortungsvoll um die Grundstücke, insbesondere nicht die rot-grünen Stadtzerstörer in Politik und Verwaltung sowie deren Komplizen, z. B. Immobilienhaie, Luxussanierer und Spekulanten.
Wohnen im nördlichen Lehel ist für Familien mit Kindern und ältere Menschen kaum noch bezahlbar, Platz für Neubauten nicht vorhanden. Deshalb werden solide 1950er-Jahre-Bauten mit Mietwohnungen zu Luxus-Eigentumswohnungen saniert oder durch Neubauten in dieser Kategorie ersetzt. Klangvolle Namen wie Lehel Belvedere, Park Avenue oder Palais Widenmayer locken zahlungskräftige, auswärtige Käufer zu Kapitalanlagen. Die letzten Quadratmeter mit Grünfläche am Eisbach werden bebaut. Die Grundstücke der Tennisanlage wären natürlich ein Schmankerl für Neubauten im Luxussegment.
Mit diesem Beitrag möchte ich Entstehungsgeschichten für eine interessierte Öffentlichkeit aufzeigen. Eigentum an Grund und Boden ist nicht natürlich gegeben. Es gibt immer einen geschichtlichen Hintergrund, der nachgefragt werden kann. Bestehender Grundstücksbesitz am Rand des Englischen Gartens hat einen hohen Wert. Da ist es doch bemerkenswert, dass dieses öffentliche Eigentum im 19. Jahrhundert an Adelige und frühe Unternehmer wahrscheinlich verschenkt wurde. Gegenleistungen waren vermutlich besondere Aktivitäten, Unterwürfigkeit und Treue, die schon lange verjährt sind – also ein Nichts aus heutiger Sicht.
Ich verfasse diese Aussagen ohne wissenschaftlichen Hintergrund und ohne belegbare Nachforschungen in Archiven und Bibliotheken, sondern nur nach meinem persönlichen Erkenntnisstand. Diese Freiheit nehme ich mir und hoffe, dass weitere Entwicklungen der Idee des Volksparks Englischer Garten und den einheimischen Bewohnern zwischen Park und Isar dienen. Kurioserweise war der Englische Garten kein Geschenk an die Bevölkerung. Er entstand vielmehr aus der Angst des ungeliebten, auswärtigen Kurfürsten Carl Theodor vor einer in Bayern ebenfalls möglichen Entwicklung wie in der Französischen Revolution.
Literatur, Quellen, Freiheiten
Als Anwohner mit Blick über den Münchner Tivoli und als Internetanbieter von Texten und Fotos aus meiner nahen Wohnumgebung verfolge ich geschichtliche und aktuelle Entwicklungen zum Tivoli mit besonderem Interesse. Dieses hatte mich zur Namensgebung von Tivolifoto im Internet angeleitet. 2011 am Anfang des Internetvorhabens erarbeitete ich mit meinem damalig geringen Kenntnisstand die Fotobücher und Internetbeiträge Tivoli in München und Nördliches Lehel.
In der Zwischenzeit erweiterte ich mein Wissen über den Tivoli und sammelte Literatur, die auf den Seiten Tivolibücher und Das Lehel – die Sankt Anna Vorstadt beinhaltet sind. Die dortigen Übersichten können als Literaturverzeichnisse und Quellenangaben zum vorliegenden Beitrag verstanden werden. Ich habe keine historischen Quellen ausgewertet, sondern nur Internetseiten, Wikipedia und meine Tivolibücher.
Als Einführung zu diesem Beitrag dienten die Abbildung einer historische Biergartenszene und die Umgebungsbeschreibung aus der Geschichte. Möglich und sinnvoll wären auch Aussagen und Karten zur genauen Lage des Tivoli in Vergangenheit und Gegenwart gewesen. Diese befanden sich aber bereits auf der Seite Lage des Tivoli in meinem Gesamtangebot. Die Wiederholung sollte vermieden werden.
Eine Besonderheit dieses Beitrags ist, dass die historischen Abbildungen urheberrechtsfrei und keine digitalisierten Originale sind, sondern meistens von mir bearbeitet wurden. Durch Hinweise und Links sind die Originale aber leicht auffindbar. Außerdem ist jede Abbildung mit dem großen Quellbild verlinkt, das sich beim Klicken in einem neuen Tab öffnet.
Meine Tivoligeschichte ist nicht vollständig und keine wissenschaftliche Arbeit. Ich vertraue jedoch auf die sachliche Richtigkeit beim Zusammenschreiben. Dabei mussten einige Unklarheiten in Büchern und Internetangeboten ausgeräumt werden. Zudem bestand die Schwierigkeit, mich auf die historische Gaststätte Tivoli zu beschränken, weil diese zur Namensgeberin für viele Orte und Bauwerke in der Umgebung geworden war. Die Eingrenzung gelang mir anfänglich, ich gab sie aber in der Folgezeit auf.
Zuerst wollte ich nur sachlich berichten, dann legte ich diese selbst gewählte Beschränkung ab und ließ persönliche Wertungen einfließen.
Persönliche Bezüge
Mich interessieren die vergangenen und gegenwärtigen Entwicklungen meiner nahen Wohnumgebung, in der ich lange und gerne lebe. Dabei möchte ich kein seelenlos zugezogener und austauschbarer Bewohner sein, sondern mit angemessenem Aufwand möglichst viel wissen. Die Suche in Büchern und im Internet sowie das Zusammenschreiben meiner Ergebnisse sind für mich eine geistig anregende Beschäftigung. Das Angebot im Internet soll der öffentlichen Unterhaltung dienen.
Insgesamt möchte ich frühere Gegebenheiten ergründen, Bestehendes dokumentieren und dazu beitragen, künftige kommerzielle Missbräuche zu verhindern. Besonders muss ich die Zerstörung der Tennisanlage, die schulische Dauernutzung und die gesamte Stadtzerstörung in meinem Lebensumfeld kritisieren. Verantwortlich und schuldig sind rote und grüne Bürgermeister, Stadträte und Teile der Stadtverwaltung, die alle gegen den Willen der Anwohner vorgehen, um anderweitige Interessen durchzusetzen.
Meine Münchner Mietwohnung war von 1976 bis 1995 im nördlichen Teil des Lehels. Das mittlerweile abgerissene Wohngebäude befand sich in der Riedlstraße 3, die nach Adrian von Riedl benannt worden war. Nach einer Schwabinger Unterbrechung wohne ich seit 2004 in der Karolinenstraße 6 mit Blick auf das Gelände des historischen Tivoli. Ich war zeitweiliger Gast im Nachfolgelokal des Paradiesgartens, in der ehemaligen Gastronomie der Tennisanlage sowie in den Biergärten und Restaurants Chinesischer Turm, Seehaus, Hirschau und Aumeister.
Tivoli ist mein Ausgangspunkt für die meist täglichen Genuss- und Fitness-Radfahrten über die Reste der früheren Hirschau zum Aumeister, zurück zum Haus der Kunst und zur Wohnung. Dabei ist meine Gedankenwelt unter anderem in der Geschichte dieser Gegend. Das eigene Internetangebot mit Tivolifoto München und die Internetsuche dazu sind für mich ganz einfach interessant und unterhaltsam.
Weiterentwicklung
Natürlich ist die Geschichte des Tivoli in München mit diesem Text und den beinhalteten Bildern nicht zu Ende. Besitz, Nutzung und Preise von Grundstücken und Bauwerken haben sich verändert und werden es weiterhin tun. Einzigartig ist die Lage dieser früheren Isarwildnis zwischen Eisbach und Englischem Garten. Von den Vergnügungen am Tivoli ist nur noch die Ortsbezeichnung geblieben. Ich werde Erkenntnisse, Ergänzungen und Entwicklungen in diesem Beitrag aktualisieren.