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Ottmaring in alten Fotografien

Buchtitel mit einem Ortsnamen und dem Zusatz alte Ansichten oder Fotografien gibt es normalerweise nur für Städte oder als Angebote für touristisch interessante Orte. Das Internet sowie die Erarbeitungs-, Produktions- und Bestellmöglichkeiten für individuelle Fotobücher ermöglichen solche Angebote auch für kleine Ortschaften. Mein Heimatdorf Ottmaring im Unteren Gäuboden oder im niederbayerischen Landkreis Deggendorf ist überregional bekannt durch die Veranstaltungen in der Kulturwirtschaft, die Aktivitäten zur Dorferneuerung und durch die Buchveröffentlichung aus dem Jahr 2007: Hans Herbert Maidl, Stephan Maidl – Chronik der Gemeinde Buchhofen. Schwerpunkt hierbei war Ottmaring.

Wissenschaftliches Arbeiten und Buchproduktion haben andere Vorgehensweisen und Ansprüche als private Unterhaltungsangebote im Internet oder mit Fotobüchern. In beiden Zusammenhängen ist aber die sachliche Richtigkeit verpflichtend. Wenn man jedoch Fotos nicht selbst gemacht oder gesammelt hat, dann entsteht eine Abhängigkeit von anderen Personen oder Veröffentlichungen. Im vorliegenden Angebot ist es die digitale Fotosammlung des Kulturvereins Ottmaring. Xaver Müller ließ mir als Vorsitzender über Agnes und Sepp Knott einen Datenträger mit Fotos zukommen. Bei einem Treffen fragte ich ihn, was er sich damit so vorstelle. Seine vermutlich sehr kluge Antwort war, dass er keine Absichten habe. Ich hatte mir aber längst Überlegungen angestellt, dass diese Bilder eine anregende Unterhaltung für meine fahrradarmen Winterzeiten und später für Bewohner der Dörfer im Unteren Gäuboden sein könnten.

Beim Betrachten der Fotos entwickelte ich schnell eine gliedernde Vorstellung und Anordnung. Eine Besonderheit ist die Auswahl der Umschlagbilder. Für das Titelbild nehme ich einfach meinen Ottmaringer Großvater mit Ochsengespann und Odelfass aus dem Jahr 1950. Dieses stinkt nicht, und zur Landwirtschaft gehörten nun früher einfach die Viecher. Da musste man doch etwas aus dem Dorf fahren. Die Tiere sind heute nicht mehr da, und auch nicht die vielen Arbeitskräfte. Es gibt nur mehr Agrarprodukte und Maschinen. Bauernhöfe starben oder wurden fast zu Industriebetrieben.

Geblieben sind Erinnerungen und alte Fotografien. Ottmaring ist heute eine Schönheit geworden mit Dorferneuerung und Kulturwirtschaft. Früher stand die Arbeit auf Feld und Hof im Vordergrund. Derzeit bezweifle ich aber, dass man mit weniger körperlicher Arbeit zufriedener ist als vorher. Lebewesen sind auf Bewegung angewiesen. Erst kam der Tennisclub, dann die Kulturwirtschaft. Dabei ist es ein Glücksfall, das Ottmaring sich damit das Dorfwirtshaus erhalten konnte.

Mein Heimatdorf Ottmaring ist eine Königin unter den Dörfern des Unteren Gäubodens. Die alteingesessenen Bewohner sind wirtschaftlich gut gestellt und nehmen sich die Zeit für vielfältige Unternehmungen. Somit gibt es Personen und Vereine, die Zeugnisse der Dorfgeschichte wie alte Fotografien sammeln. Aus diesem Grund entsteht ein natürlicher Zusammenhang zwischen Dorfkultur und meiner Person als Dorfkind und Amateurfotograf in München. Ein Heimatdorf ist wohl immer Teil des Wahrnehmens, Denkens und Handelns in einem Menschenleben. Dies veranlasste mich schon zu den Beiträgen Aus dem Leben meiner Mutter, Heimatdorf Ottmaring und Heimatregion Unterer Gäuboden.

Jetzt ist ein milder Winter, und ich kann deswegen Fahrrad fahren. Trotzdem nehme ich mir die Zeit für dieses Fotoprojekt, weil ich glaube, dass es einfach sein muss. Meine Bedenken sind die Urheber- und Persönlichkeitsrechte. Ich vermute aber, dass sich alle Ottmaringer über die Veröffentlichung dieser Fotos im Internet freuen. Die Qualität der Fotografien entspricht natürlich nur den technischen Möglichkeiten der Zeit und dem Können der damals fotografierenden Personen. Da ist schon mal ein Pferdekopf unbeabsichtigt vom Gespann abgeschnitten. Gezielte Ausschnitte erfolgten aber bei meiner Auswahl und Anordnung am Computerbildschirm. Außerdem wurden alle Fotografien in Graustufen umgewandelt sowie mit Bildkorrektur und Fehlerentfernung bearbeitet. Bei der Auswahl hätte ich mir mehr Vollständigkeit gewünscht. Da kann ich nur Werbung für den Kulturverein und die Weitergabe von alten Fotografien aus den Familienalben machen.

Der Kulturverein Ottmaring e. V. verfügt über die Bildrechte und wird derzeit vertreten durch den Vorstand Franz-Xaver Müller, Hauptstraße 5, Ottmaring, 94533 Buchhofen. Ich danke allen Beteiligten für Sammlung und Übergabe der digitalisierten Fotografien sowie für die Genehmigung zur Veröffentlichung. In erster Linie ist natürlich den ursprünglich fotografierenden und fotografierten Ottmaringern zu danken. Ich wünsche gute Unterhaltung mit den alten Bildern aus meinem Heimatdorf.

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