Ich hatte mich nicht getäuscht. Aktuelle Technik in der Landwirtschaft interessierte mich nicht. Diese hat nur dazu geführt, dass sich ein Teil der bäuerlichen Landwirtschaft zu Agrarfabriken entwickelte und die Qualität der erzeugten Produkte abnahm. Ich wollte wie bei der Historischen Wiesn die Ställe und den Großen Ring sehen. Und es war ein Erlebnis der besonderen Art. Das Schauprogramm fand täglich zwischen 11.00 Uhr und etwa 16.00 Uhr statt. Ab 14.30 Uhr gab es eine Schnupperkarte mit ermäßigtem Eintritt. Die Veranstaltungen mit Pferden konzentrierten sich auf diesen Zeitpunkt.
Ich hatte Menschen, die sich in besonderer Weise für Pferdezucht und Pferdesport interessierten, nie verstanden, obwohl ich aus einem kleinen landwirtschaftlichen Anwesen stamme. Beim ZLF 2012 begeisterten mich aber die Veranstaltungen im Großen Ring so, dass ich bei meinen drei Besuchen 2509 Bilder sammelte. Die hohe Anzahl kam zustande, weil ich häufig mit der kontinuierlichen Fokussierung und der Serienbildfunktion am Auslasstor der Arena fotografierte. Und das war aber auch eine Schau! Die Rösser rasten mit Höchstgeschwindigkeit auf mich zu. Der Sand spritzte. Und ich fotografierte todesmutig mit mehreren Bildern in der Sekunde ohne auch nur einen Zentimeter von der Absperrung zurückzuweichen – oder vielleicht doch, aber sicher nur um die Kamera vor dem Sand zu schützen.
Selbstverständlich gab es auch weniger spektakuläre Veranstaltungsteile als die Pferdevorführungen. Am Bäuerinnentag konnte man beispielsweise bayerische Volksmusik mit den Geschwistern Reitberger und einen richtigen Volksgesang mit dem gesamten Publikum erleben.
Das Programm wurde sehr fachkundig und sympathisch moderiert. Obwohl ich einige Teile zum zweiten oder dritten Mal erlebte, nahm ich neue Inhalte sowie spontane und überraschende Beiträge wahr. Gerne würde ich hier mehr Informationen wiedergeben, dazu hätte ich aber die Moderation aufzeichnen müssen. Am dritten Tag hatte ich die Idee, bei einem Herrn der Tierschauleitung zu fragen, ob er mir schriftliche Beiträge zum Programm übergeben könnte. Er stellte mir spontan seinen internen Ablaufplan des Tages zur Verfügung. Dieser Überblick war aber sehr knapp formuliert, so dass ich nur wenig Text anbieten kann. Höhepunkte waren täglich die Münchner Brauereigespanne. Die Moderation wies mit Recht darauf hin, dass diese beeindruckenden Vorführungen und der benötigte Aufwand weltweit einzigartig sind.
Für Fotos besonders lästig war die Werbung am Rand des Großen Rings. Einige Bilder zeige ich hier nicht, weil die Werbung das Motiv zerstört. Hintergründe des Wetters und des Oktoberfests kann ich für den Beitrag gut verwenden.
Beim ersten Besuch des großen Rings machte ich den Fehler, anschließend über die Wiesn zu gehen. Als Münchner muss man sich für das Oktoberfest schämen. An jeder Ecke nimmt man Profitgier und Vergnügungssucht war. Fragwürdige Gestalten bei privaten Sicherheitsdiensten kontrollieren eine internationale Party-, Sauf- und Rauschgesellschaft. Gästen kann man als Münchner die Wiesn nur bis zum frühen Nachmittag empfehlen, danach ist sie für mich kein Ort des Wohlfühlens oder der Lebensfreude, Gemütlichkeit und Tradition. Das Prinzip Angebot und Nachfrage ist ja in Ordnung, aber hier stimmt beides nicht mehr. Beim zweiten und dritten Mal blieb ich bis 18.00 Uhr im Festzelt des ZLF. Es gab Platz, beste Küche und die hervorragende Blaskapelle Finsing.
Sollten sich bei der Anordnung der Bilder oder beim Text fachliche Fehler eingeschlichen haben, dann bitte ich um eine Mitteilung. Ich verstehe nichts von Pferden und fotografierte wie es mir spontan gefiel. Mit Pferdeverstand wären Fotos, Auswahl und Anordnung sicher anders geworden. Gerne würde ich mehr Informationen und Links anbieten, z. B. mehr Hinweise zu vorführenden Teilnehmern sowie bayerischen Züchtern und Gestüten, die in Zusammenhang mit diesem hervorragenden Schauprogramm waren. Vielleicht finden sich beim Betrachten der Fotos Personen, die über dieses Wissen verfügen und es in Form von Kommentaren mitteilen wollen. Ich bitte auch um eine Mitteilung, wenn Teilnehmer Bilder verwenden wollen. Ich verschenke das Nutzungsrecht für die 324 hier gezeigten und die 2185 nicht beinhalteten Bilder gerne, wenn es den Rössern und Rosserern zugute kommt.
Rosserer am Großen Ring beim 125. Bayerischen Zentral-Landwirtschaftsfest 2012
Traumvorstellung einer freilaufenden Herde im Großen Ring ohne Bandenwerbung
Petra Dürr und der Kaltbluthengst Solero dirigieren die Herde bis zum Empfang.
Mutterstuten und ihre Fohlen im Großen Ring und an meiner Fotoposition am Auslasstor
Quadrille mit sechs Islandpferden des Gestüts Etzenberg bei Steinhöring
Reiter vom Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Pferdehaltung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, Haupt- und Landgestüt Schwaiganger
Ungarische Post, eine Meisterleistung nicht mit Artisten, sondern mit bayerischen Bauern
Der gekürte Kaltbluthengst Solero bei Stafettenwettbewerben und Westernreiten
Historische Mähmaschine mit der Moderatorin und Holzarbeit mit dem Moderator
Die Holzarbeit mit Pferden wird wieder beliebter, weil sie den Waldboden schont.
Historischer Gütertransport auf Innplätten vor Paulskirche, Wiesn, ZLF und Bavaria
Ein weltweit einmaliges Erlebnis sind die Gespanne der Münchner Brauereien Augustiner, Hacker-Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu, Paulaner und Spaten sowie der Augustiner Fasswagen von 1901 und der Hofbräuwagen mit den ZLF-Goaßlschnalzern.
Restaurierter, historischer Fasswagen von 1901 des Augustiner-Bräu München
Gespann und Festwagen von Hofbräu München mit den Goaßlschnalzern des ZLF
Andreas Maurus mit dem Allgäuer Zehnerzug vom Reiterhof Maurus in Obergünzburg
Pferderennen mit römischen Kampfwagen und Aurora, römische Göttin der Morgenröte
Bayerische Volksmusik mit den Geschwistern Reitberger am Bäuerinnentag im Ring
Blaskapelle Finsing im ZLF-Festzelt der Familie Wieser-Winklhofer vom Ratskeller
Geschafft, das mach ich nicht nochmal – 324 aus 2509 Fotos auswählen
Pfiatgod bonand, Servus, Habedehre und Wiederschaun beim 126. ZLF 2016