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München-Krimi
Dieter Aurass – Wasserstoff – Temporeicher und hochaktueller Wissenschafts-Thriller (E-Buch) Empfehlenswerte Unterhaltung mit Problemen:
Die bewertenden Adjektive im Untertitel sind ungewöhnlich, aber zutreffend. Handlungsteile werden geschickt mit kurzen Kapiteln sowie mit dem Wechsel von Orten und von Sichtweisen der Personen erzählt. Diese Vorgehensweisen ergeben ein spannendes Miterleben.
Bei den Ortsbezügen erkennt man, dass der Autor kein Münchner ist. Beispielsweise kann man am Chinesischen Turm wegen der Drähte in den Stockwerken nicht so einfach auf das Dach gelangen. Außerdem wären sportliches Geschick und Seilsicherung erforderlich. Eine Begründung für diesen Ort ist nicht zu lesen.
Weitere unbegründete Handlungsteile sind das Anfertigen von zwei Sicherungskopien und die mehrfache Verschlüsselung. Letztere hat doch die Entschlüsselung und damit die Sicherung gefährdet. Das Ledermäppchen mit den Metallstiften zum Türöffnen wird zweimal verwendet, aber von verschiedenen Personen.
Der sachliche Hintergrund mit dem Wasserstoff wird verständlich vermittelt. Ermittler, Täter und Handlungsteam entsprechen gängigen Klischees, sind aber im Gegensatz zur Handlung einigermaßen glaubwürdig.
Trotz der Kritikpunkte ist das Werk eine empfehlenswerte Unterhaltung.
Martin Arz – Gosting Giesing – Krimi (E-Buch) Ohne den lockeren Umgang mit sexuellen Orientierungen, Beziehungen, Betäubungsmitteln und sprachlichen Mitteln hätte mir der Krimi besser gefallen. Auf jeden Fall ist er reich an Ideen und Abwechslung.
Marie Bonstein – Mörderisches Isarflimmern – Ein Fall für Clara Liebig (E-Buch) Durchschnittlich mit Schwächen
Gretel Mayer – Münchner Vergangenheit – Kriminalroman (E-Buch) Überdurchschnittlicher Lesegenuss: Die Lebensumstände der Münchner Nachkriegszeit werden glaubwürdig wiedergegeben. Handlungen finden eine sehr weite Verzweigung. Mit den Personen kann man sich gut identifizieren. Insgesamt kommt aber wenig Spannung auf. Erfreulicherweise sprechen die Personen in ihren natürlichen Sprachen. Das Bairische ist genussvoll zu lesen.
Jürgen Geiger – Nils: Bis alle tot sind! – Thriller (E-Buch) Krimis sind mir lieber, wenn die Aufklärung von Verbrechen im Vordergrund steht – nicht die Grausamkeit der Taten.
Ruth M. Fuchs – Tatort Karlsfelder See – ein Krimi aus dem Dachauer Moos (Ein Fall für Annamirl 2) (E-Buch) Unterdurchschnittlich und langweilig
Georg Brun – Gewissenlose Wege – Ein München Krimi (E-Buch) Durchschnittlicher Krimi: Ich erlebte die gewissenlosen Wege als durchschnittlichen Krimi, bei dem mir die Spannung fehlte. Ohne Wendungen war vieles erwartbar. München als Handlungsort wurde glaubhaft dargestellt, zeigte sich aber nur knapp im Hintergrund. Das Geschehen hätte auch an anderen Orten stattfinden können. Die Personen waren gefangen wie in gespielten Rollen mit wenig Natürlichkeit und Humor. Einige Liebesbeziehungen wirkten aufgesetzt und waren für die Handlung überflüssig – ebenso die Bezüge zum vorherigen Fall mit dem Europäischen Theater und die Bergleidenschaft.
Die Handlungsschritte empfand ich im Gegensatz zum Vorgängerwerk als folgerichtig, lediglich einige Hintergründe zu Familien der organisierten Kriminalität haben mir Verständnisprobleme bereitet. Vielleicht habe ich aber einiges überlesen, weil mir die Spannung fehlte.
Den Ermittlern wird ein hohes Gerechtigkeitsempfinden zugeschrieben, aber illegale Ermittlungsmethoden in der Informationstechnik verwenden sie schon. Als fragwürdige Begründung dient der unzureichende Schutz der Systeme. Insgesamt wird kriminelles Handeln vonseiten der Täter und Ermittler problematisiert, aber nach meiner Meinung verharmlost.
Jede Buchveröffentlichung verdient den Respekt über die Leistung des Autors. Nach dem Erlesen hatte ich aber kein Gefühl des besonderen Lesegenusses, des münchnerischen Erlebens, der geistreichen Information oder der großartigen Unterhaltung. Dafür eignet sich die Problematik der Organtransplantation in Verbindung mit organisierter Kriminalität nicht.
In meinen Augen entwickelt sich der Autor weiter, sollte sich aber fragen, ob eine Serie mit den bisher handelnden Personen nicht hinderlich ist. Serien beinhalten die Gefahr der Durchschnittlichkeit trotz des vielfältigen Autorenpotentials.
Lange Zeit wurde auf positive Bewertungen aus Gefälligkeit verzichtet, die dem Vorgängerkrimi vermutlich eher geschadet hatten. Jetzt sind die Lobeshymnen gut getarnt.
Martin Arz – Münchner Gsindl – Max Pfeffers 7. Fall (E-Buch) Durchschnittlicher München-Krimi: Ich habe einen durchschnittlichen München-Krimi gelesen, bei dem die geschlechtliche Orientierung des Kommissars und des Autors eine Rolle spielen. Das war mir aber egal. Jedenfalls ist alles glaubwürdig und klischeehaft dargestellt. Was mich sehr störte, waren die Fehler in der E-Buch-Formatierung:
Innerhalb der Kapitel gibt es keine Leerzeilen für Handlungsabschnitte
Die richtigen Kapitel sind nicht im Inhaltsverzeichnis und in der zeitlichen Gliederung aufgeführt.
Das Buch befindet sich nicht einmal in der Download-Datei, sondern fünfmal.
Ina Resch – Die Farbe des Vergessens – Spannungsroman (E-Buch) Vorsicht, das ist eine Provokation:
Insgesamt gelingt es der Autorin Handlungsinhalte zu vermitteln. Die formalen Mittel sind aber teilweise so haarsträubend, dass ich das Lesen am liebsten abbrechen wollte.
Meine Erinnerung an die drei Vorgängerromane von Regina Ramstetter mit Themen aus Niederbayern sind zwar schon etwas verblasst, aber ich weiß, dass deren Lektüre ein Genuss war. Deshalb hatte ich eine hohe Erwartungshaltung an den neuen Roman und bekam eine große Enttäuschung im Leseverlauf.
Ständig musste ich zwischen den Zeilen lesen und verlor oft den Inhaltsfaden. Das wird sogar bewusst als Stilmittel eingesetzt, weil viele Wechsel von Personen, Orten und Zeiten nicht kenntlich gemacht werden. Die Sprache verkommt beispielsweise zu Einwortsätzen, selbstgestellten und unbeantworteten Fragen, Auslassungen, Gedankenstrichen. Handlungen werden abgebrochen, übersprungen und erst nachfolgend erklärt. Offensichtlich soll damit der Verwirrungszustand der Hauptperson ausgedrückt werden. Das wäre allerdings auch mit ganzen Sätzen und einfachen erzählerischen Mitteln möglich gewesen.
Spannung entsteht nicht durch die Handlung, sondern durch die Sorge, ob man das gerade Gelesene richtig verstanden hat. Erst im Epilog werden offene Fragen geklärt, aber neue aufgeworfen. Im Verlauf kann ich mich nicht in die Abfolge von Handlungsweisen der Personen hineindenken – also nicht miterleben und mitermitteln.
Fach-, Sach- und Sprachkenntnisse sind zwar beeindruckend, werden aber wegen der Vielfalt gleich wieder vergessen und stammen zudem nicht aus dem Erfahrungsbereich der Autorin. Was bleibt ist eine mehr oder weniger glaubwürdige Geschichte, deren Lesbarkeit vorsätzlich behindert wird, die aber das Potential für handwerklichen Erfolg hätte.
Wenigstens braucht man sich nicht zu sorgen, dass aus der Geschichte eine Serie wird. Offensichtlich sind Leichenteile, Drogenhintergründe, Migrationszusammenhänge, Gesellschaftskritik und wenig lesbare, sprachliche Verzerrung oder Verschlüsselung ausreichend für einen deutschen Buchpreis.
Georg Brun – Bodenloser Fall – Ein München-Krimi (E-Buch) Langweiliges Durcheinander: Meine Kaufargumente waren München-Krimi, Erstling und positive Bewertungen. Schnell musste ich feststellen, auf ein Durcheinander ohne Spannung hereingefallen zu sein. Das Werk ist es nicht wert, dass ich meine negative Bewertung ausführlich begründe. Es handelt sich um keinen bodenlosen Fall, sondern um einen Reinfall, so dass ich den Kauf nachdrücklich empfehle.
Angelika Felenda – Aufmarsch – Kriminalroman (E-Buch) Kein Reihenschicksal, sondern wieder ein Glücksfall: Ich muss vorbemerken, nicht ganz unvoreingenommen an den Roman herangegangen zu sein. Die drei Vorgänger waren mir als hervorragend und sehr lesenswert bekannt, aber nicht mehr in Erinnerung. Schnell befand ich mich jedoch wieder in dieser Welt der zwanziger Jahre meines München Erlebens. Es stimmte einfach alles, und mir fiel keinerlei Unglaubwürdigkeit auf. Ich konnte mitermitteln und erfuhr vielfältige, spannende Wendungen. Die Personen sind für mich wirklichkeitsnah, teilweise bedauernswert und vielfach sympathisch dargestellt. Ich kann der Autorin nur danken, Glück wünschen und die Kraft für weitere Folgen. Viele andere Krimireihen sind ein Schicksal mit Wiederholung und Langeweile. Hier habe ich wieder einen Glücksfall mit hohem Unterhaltungswert, gelungener Milieuschilderung und großem Informationswert gelesen.
Michael Gerwien – Mord am Viktualienmarkt – Kriminalroman (E-Buch) Bitte unbedingt kaufen: Mit dem Kauf erwirbt man ein Höchstniveau an Langeweile, Unglaubwürdigkeit und Unverschämtheit, weil man mit dem Titel hereingelegt wird. Mein Kaufgrund war der lokale Bezug zum Viktualienmarkt. Die Handlung hätte sich aber an beliebigen Orten ereignen können. Alle anderen Autoren des Verlags werden durch die Aufnahme dieses Werks in das Verlagsprogramm beleidigt. Die bisherigen Bewertungen sind genauso unglaubwürdig wie der Roman.
Lotte Kinskofer – Zum Sterben zu viel – Kriminalroman (E-Buch) Hervorragender altbayrischer Heimatkrimi aus dem München der 1920er Jahre: Ich konnte mir zwischendurch keine Notizen machen, weil mich die Handlung gefangen genommen hatte. Dabei verlief alles wenig spektakulär. Das München der 1920er Jahre ist treffend dargestellt. Personen, Handlungsweisen und Umstände brauchen keine Klischees und sind glaubwürdig. Dialoge passen zu den Menschen aus Niederbayern, Oberpfalz und München. Manchmal dachte ich, keinen Krimi zu lesen. Alles ist natürlich und logisch. Einfache Leute leben in bedrückender Not. Auch im Reichtum zeigen sich schlimme Schicksale. Sogar bei den Ermittlern gibt es Abgründe. Im natürlichen Gesamtrahmen wäre Humor unangebracht. Anfangs meinte ich, dass mir die Spannung fehlt, bemerkte aber meine Gebanntheit im Geschehen nicht. Ständig überlegte ich, wer als Täter infrage kommt, scheiterte jedoch so wie der Kommissar. Mitermitteln ist weniger durch Hinweise im Text, sondern mehr durch logische Folgerungen möglich. Meine Gedanken mussten nicht wandern, sie blieben ständig in der Handlung und bei den Personen. Hoffentlich bleibt den Ermittlern das Schicksal der Serie erspart. Dann würde dieser Kriminalroman die Einzigartigkeit des Meisterstücks verlieren.
Uta Seeburg – Der falsche Preuße – Kriminalroman (E-Buch) Unglaubwürdig und nicht bayerisch:
Beispiele: Die Karriere einer Hauptfigur, sein halb weggeschossenes Ohr, der Diebstahl einer Visitenkarte und der Tote mit der selbstverfassten Karte sind unglaubwürdig. Verlauf und Abbruch des Gesprächs bei den Elefantenfüßen wirken unbegründet, ebenso der Anlass des Besuchs. Der Zweck der langen Museumsbesuche erscheint fragwürdig.
Hinzu kommen ausufernde Beschreibungen und zweifelhafte Ausmaße und Ausstattungen der Villa und anderer Orte, wobei die Orts- und Zeitbezüge zu stimmen scheinen. Die Handlung zeigt Längen und verliert zunehmend an Spannung.
Mich stört, dass Verlag und Autorin schon im Vorfeld von einer Reihe schreiben. Vielleicht gefällt das Preußen, mir sind aber echte Bayern lieber als falsche Preußen. Eine Folge werde ich sicher nicht lesen.
Die Erwartungen zu glaubwürdigen Handlungen in der Geschichte meiner nahen Münchner Wohnumgebung wurden nicht erfüllt. Das beschriebene Preußentum ist humorlos und wenig gefällig. Insgesamt handelt es sich um durchschnittliche Unterhaltung mit mangelnder Glaubwürdigkeit.
Patricia Walter – Blutroter Schatten: Nur du kannst ihn aufhalten – Thriller (E-Buch) Spannend, aber blutrünstig und unglaubwürdig: Das Werk bezeichnet sich als Thriller und hat München als Handlungsort. Dieser und viele positive Bewertungen waren Kaufanreiz für mich. Die Handlung braucht aber München nicht und wäre andernorts genauso möglich. Die Gattung Thriller mit Elementen wie Gewalt, Grausamkeiten oder Blut liegt mir nicht. Ich empfinde solche Beschreibungen und die ständigen Leichen als überflüssig und lebensverachtend. Die Spannung ist hoch und wird durch überraschende Wendungen gestärkt. Diese bauen aber auf so viele unglaubwürdige Zufälle, dass die Handlung ins Lächerliche abdriftet. Ein spannender, lebensnaher, geistreicher und für München typischer Krimi mit passendem Humor wäre mir lieber gewesen.
Martin Meyer – Der falsche Karl Valentin – Roman (E-Buch) Erwartungen nur teilweise erfüllt: Auf dem Titel steht die Bezeichnung Roman. Der Verlag legt das Werk in die Reihe Zeitgeschichtliche Kriminalromane. Der geschichtliche Hintergrund ist stimmig, für einen Krimi fehlt dem Geschehen aber jegliche Spannung. Rechtsverstöße werden hingenommen und sogar noch unterstützt.
Die Personen sind glaubwürdig im Gesamtverhalten, das durch viele Medien bekannt gemacht worden ist. Die inhaltsbezogenen Handlungsweisen der Personen haben mich aber nicht überzeugt.
Das Erlesen der Handlung war nicht fließend, sondern holprig. Das lag nicht in meiner Befindlichkeit beim Lesen, sondern in den Formulierungen der Sätze. Man könnte die Störung des Leseflusses und die antiquierte Wortwahl als Kunstform annehmen, aber es bleibt für mich beim Lesen unangenehm.
Bettina Brömme – Des Glückes dunkle Seele – Thriller (E-Buch) Meine Leseerfahrungen liegen mehr bei den Regionalkrimis als bei Thrillern. Die Kriminalgeschichten sind meist einfacher konstruiert als diese Psycho- und Beziehungshandlungen. Rückblenden, die in der zeitlichen Abfolge zurückgehen, verwirren mich. Ich brauche Zeit und wiederholtes Lesen, um zu verstehen, wer die handelnde oder schreibende Person ist. Im Einzelfall erschließt sich der oder die Schreibende überhaupt nicht. Orts- und Zeitangaben wären hilfreich gewesen. Eine inhaltlich knappere Einteilung der Kapitel hätte die Lesbarkeit ebenfalls gefördert. Spannung kommt erst in der zweiten Hälfte auf und entwickelt sich auch dort nur mäßig. Das Gedächtnisprotokoll aus dem Gefängnis ist noch einigermaßen glaubwürdig, die Aufzeichnungen des Jugendlichen hingegen überhaupt nicht. Sein Erscheinungsbild mit Tätowierungen und die Niederschrift sind nicht wirklichkeitsnah. Er kann bei Wort- und Formenwahl kein Schriftsteller sein und würde nicht von sich in der dritten Person schreiben. Der orange Hefter oder Ordner des Jugendlichen ist vollkommen unglaubwürdig. Handlungsschritte sind nicht immer natürlich, z. B. das Auftauchen des Alexander im Neubau. Für mich ergibt sich keine überdurchschnittliche Bewertung, wegen der ich bei Amazon gekauft habe.
Peter Horper – Blutsbande – Krimi (E-Buch) Hier wird der Münchenkrimi zum Psychothriller. Meine üblichen Kriterien wie Glaubwürdigkeit, Spannung und stimmiger Ortsbezug werden in hohem Maß erfüllt. Denken und Handeln der Personen sind schlüssig. Meine Gedankenwelt beim Lesen bleibt am Inhalt und bricht nicht aus. Manchmal ärgere ich mich, dass meine Augen müde werden. Ich versuche, dagegen anzukämpfen, statt Pausen zu machen, weil mich der Fortgang des Geschehens gefangen nimmt. Ich war als Student auch Taxifahrer und kenne Handlungsteile, z. B. Mitternachtsessen und Fahrgäste ins Bordell begleiten. Immer wieder kommt es zu überraschenden Wendungen. Humor liest man in Form von Selbstironie des Ermittlers. Inhaltlich sind mir nur Kleinigkeiten aufgefallen, bei denen ich andere Verhaltensweisen erwartet hätte: In den zwei Telefonaten zwischen Privatdetektiv und Kommissar, würde letzterer niemals darauf verzichten sich wegen Zeitdruck weitere Informationen anzuhören. Ersterer würde um Informationen zu dem Prostituiertenmord nachfragen. Als der Ermittler zum Tatort kommt, ist er in weiblicher Begleitung. Diese Frau wäre nicht egal, sondern als Kollegin bekannt gewesen. Der Hinweis auf diese Besonderheiten soll nur zeigen, dass ich mit hoher Konzentration, aber auch mit kritischem Verstand gelesen habe und hier nicht grundlos eine Lobeshymne schreibe.
Rolf Mai – Brunzkachl – Ein München-Krimi (E-Buch) Eigentlich hätte mich der Titel aus dem Bereich des Ordinären warnen sollen. Ich war aber wieder auf der Suche nach dem Münchnerischen und habe gekauft. Hier versucht ein Autor krampf- und krankhaft komisch zu sein. Ein bisschen geschmackloser Horror mit Amputationen darf auch sein. Bei mir wird jedoch pure Langeweile erzeugt, so dass ich abbrechen muss. Die vielen Sterne bei Amazon haben mich ebenfalls gelockt. Geblieben ist ein Reinfall, den ich natürlich aus Gründen der Glaubwürdigkeit zum Kaufen empfehle. Ich bin schon gespannt, wann der Titel Mord im Scheißhaus kommt.
Ellen Sandberg (Inge Löhnig) – Die Vergessenen – Roman (E-Buch) Vielschichtige Zeit- und Handlungsebenen, Personen mit Glaubwürdigkeitsproblemen, aber insgesamt eine spannende und geistreiche Unterhaltung, die sich durch den bedrückenden zeitgeschichtlichen Hintergrund von üblichen Münchenkrimis unterscheidet.
Inge Löhnig – Unbarmherzig – Kriminalroman (E-Buch) Der Verlag bewirbt mit den Worten: “Spannung auf höchstem Niveau: abgründig, scharfsinnig, düster”. Für mich war das Erlesen eher mühsam und langweilig, obwohl ich die Autorin insgesamt sehr schätze. Auf eine ausführliche Begründung habe ich wegen der Enttäuschung keine Lust.
Manuela Obermeier – Verletzung – Kriminalroman (Ein Toni-Stieglitz-Krimi 1) (E-Buch) Meine Lesezeit hätte ich besser nutzen können. Die handelnden Personen sind für mich unglaubwürdig, obwohl die Autorin im richtigen Leben Polizistin ist. Ohne Spannung plätschert eine langweilige und humorlose Handlung vor sich hin. Der Münchenbezug beschränkt sich auf Straßennamen, Wohnungen und Polizeidienststellen in Stadtvierteln. Die Frage, warum die Leiche auf den Stufen von St. Michael abgelegt worden ist, wird wie viele andere Handlungselemente offengelassen. Die Autorin wird in den Rezensionen bei Amazon überbewertet. Ich stimme den bislang zwei Zwei-Sterne-Rezensionen umfänglich zu und will deren Inhalte nicht mit anderen Worten wiederholen. Eine weitere Folge der bislang drei Toni-Stieglitz-Krimis werde ich sicher nicht lesen.
Jörg Steinleitner – Tod im Abendrot – Der LKA-Präsident ermittelt (E-Buch) Das ist wieder einer dieser Kriminalromane mit parallelen Handlungssträngen, bei denen ich einen Zusammenhang vermute, der aber nicht eintritt. Das Ermittlerteam ist unglaubwürdig, aber sympathisch und logisch. Die Bauernarbeit des LKA-Präsidenten erscheint mir hingegen unmöglich. Der Autor hat sich vermutlich bei etlichen Kriminalbehörden mit Fachwissen eingedeckt, aber nicht bei landwirtschaftlichen Betrieben. Die Internetkenntnisse weisen ebenfalls Lücken auf. Ein Internet- oder Darknetangebot ist noch lange nicht beendet, nur wenn es von jemandem mit Benutzername und Administratorpasswort gelöscht wird. Lokale oder Netzkopien können jederzeit wieder aktiviert werden. Ansonsten werden alle offenen Fragen der Fälle bis zum Ende hin geklärt. Der Grund, warum der Schüler ein Video angefertigt hatte und wie dieses aussehen könnte, bleibt offen. Oder ich habe etwas überlesen, was ich aber nicht glaube, weil Handlungen und Sprache so angelegt sind, dass meine Gedanken nicht zu wandern beginnen. Mit anderen Worten: Das Gesamtgeschehen ist geistreich und spannend. Personen sind natürlich und humorvoll angelegt. Der Ortsbezug zu München ist stimmig. Insgesamt erreicht der Unterhaltungswert eine Höhe, bei der ich auch einen dritten Fall lesen werde.
Nadine Petersen – Eisbach – Kriminalroman (E-Buch) An diesem Machwerk ist so ziemlich alles falsch – sogar der Titel. Der Bachlauf im westlichen Teil des Englischen Gartens heißt Schwabinger Bach und nicht Eisbach. Wenn die Autorin den Englischen Garten schon nicht kennt, hätte sie wenigstens auf dem Stadtplan nachschauen können. Da ich am Eisbach wohne, hat der Titel falsche Erwartungen bei mir geweckt. Das ist ärgerlich, und deshalb gehe ich gar nicht auf den Inhalt ein. Die Autorin sollte dringend eine Schreibwerkstatt besuchen und Münchenbücher lesen, dann besteht eine kleine Chance, dass sie jemals einen lesbaren München-Krimi verfassen kann.
Max Bronski – Der Pygmäe von Obergiesing – Kriminalroman (E-Buch) Ich habe den Eindruck bekommen, dass der Autor München kennt, aber nicht liebt. Der Ortsbezug besteht oft nur aus Straßennamen und ironischen, abwertenden Beschreibungen. München leuchtet nicht, wie der Verlag behauptet, sondern wird herabgewürdigt. Dem Humor fehlen der feine Münchner Sinn und Charme, aber Gossec ist nach Verlagsaussage Kult. Die Handlung plätschert ohne Spannung zu einem jähen Ende, das nicht mit dem vorherigen Inhalt zusammenhängt. Der gesamte Text hat unbegründete Abweichungen vom Handlungsfluss mit Nebensächlichkeiten und Gedankensprüngen. Die Titelformulierung ist nur reißerische Verkaufsförderung ohne Inhaltsbezug. Als formale und störende Besonderheit wird direkte Rede durch einen Gedankenstrich statt zwei Anführungszeichen gekennzeichnet.
Angelika Felenda – Herbststurm – Kriminalroman Da stimmt alles. Auf Amazon gibt es zwei Wochen nach dem Erscheinen neun positive und zutreffende Bewertungen. Der Verlag betreibt sachliche Aussagen. Da muss ich meinen Senf nicht dazugeben oder doch? Der Herbststurm ist hervorragend so wie die beiden Vorgänger. Insgesamt liest man glaubwürdige und spannende Münchner Geschehnisse mit historischen Hintergründen von 1914, 1920 und 1922.
Leonhard M. Seidl – Besäufniserregend – Eine bierernste Krimikomödie
Leider war ich nicht so gescheit wie J. Sterr bei der vorherigen Amazonrezension. Der Amazon-Blick-ins-Buch hätte mich vor dem Kauf bewahrt. Stattdessen bin ich auf die Empfehlung der Erstrezension, die Klappentexte des Verlags und die Autoreninformationen hereingefallen. Kaufgründe waren Neugier, Krimi, München und Komödie. Schnell musste ich jedoch feststellen, dass die Krimihandlung ohne Spannung ist, und dass man bei dieser Form von scheinbar komödiantischer Darstellung nicht erheitert wird oder lachen kann. Typisch Münchnerisches konnte ich nicht erkennen und beschränkt sich auf Ortsbezeichnungen. Feinsinnigen Münchner Humor mit deftigen Altbairischen Einschlägen gibt es nicht. Mit Sicherheit ist das Buch kein Heimatkrimi, wie es ein SZ-Schreiberling formuliert. Diese Zeitungswerbung bewirkt bestimmt gute Verkaufszahlen. Ich möchte auch zum Kauf ermuntern, damit meine Bewertung bestätigt wird.
Jetzt könnte man natürlich argumentieren, dass der Text als Satire auf Trivial- und Schundliteratur zu verstehen sei. Dann müsste dies aber dazugeschrieben werden. Mit der Formulierung bierernst muss man bei der Wahrheit bleiben. Ohne vernünftige Beschreibung von Handlung und Charakteren entstehen keine Bilder im Kopf. Ich kann Zustand, Verfassung oder Stimmung der Personen nicht nachempfinden, weil alles übertrieben wird. Der Umschlagtext, es handle sich um skurrile Originale, und die vermeintlich komischen Namen reichen nicht aus. Ohne Übergänge zwischen den Handlungsteilen entwickelt sich keine Vorstellung des Handlungsverlaufs. Der Fortgang muss zwischen den Zeilen erlesen oder vermutet werden und ist so abgehackt wie die Anordnung der vielen Kapitel.
Die beworbene, rasante Schrägheit entsteht durch Ausdrucksweisen, die möglicherweise, im entferntesten Sinn von Fußballfans, Boazngästen, Obdachlosen und Kleinkriminellen verwendet werden könnten. Sprachliche Mittel und stilistische Figuren sind beispielsweise Einwortsätze, Wortwiederholungen, wiederholte Satzanfänge, Dialoghäufungen, Sprechdurchfall mit Wortfolgen, unvollständige Sätze, übertriebene Formulierungen, Wiederholung von scheinbar witzigen Ausdrücken. Eine überladene und ungezügelte Wort- und Sprachgewalt geht zu Lasten der Lesbarkeit. Man bemerkt, dass der Autor gefällig schreiben kann, hier verdirbt er aber die Sprache. Vielleicht gibt es Leser, welche die Dialoge als wortgewaltige, pointenreiche Sprücheklopferei wahrnehmen, für mich sind sie aber abgedroschenes, aufgeblähtes Geschwätz. Ich hatte mir ein feinsinniges, heiteres und humorvolles Münchner Lebensgefühl mit augenzwinkernder Fußballleidenschaft erwartet, musste aber die Lektüre abbrechen.
Schließlich stellte sich die Frage, was ist hier Besäufnis erregend. Ein Paar Augustiner Edelstoff erregen kein Besäufnis, nicht einmal ein Aufsehen, sondern einen Genuss. Ich erkenne nur ein Buch, das Besorgnis erregend ist, weil Autor und Verlag dem Leser mit Antäuschung falscher Erwartungen Geld und Zeit wegnehmen. Ein echter Münchner würde keinen solchen Krampf verzapfen.
Sabine Vöhringer – Das Ludwig Thoma Komplott – Kriminalroman 4,8 von 5 Sternen bei 24 Kundenrezensionen. Das ist unglaubwürdig – genauso wie die Romanhandlung. Eine Vielzahl von Handlungsteilen, Personen und Namen verwirren beim Lesen und verhindern Spannung. Im Hintergrund agieren zwei große Unbekannte aus dem Vorgänger, denen man wohl für weitere Nachfolger nicht näherkommen darf. Die Vermarktung des Komplotts mit dem berühmten Namen ist aufwendig, das Komplott eher durchschnittlich. Der Ortsbezug zeigt keine Mängel. Klischees werden alle genutzt – von den gebildeten Mitgliedern der erfolgreichen Großstadt-Clique bis zu den Eigenheiten der Ermittler-Typen und sogar dem armen Hund.
Andreas Föhr – Eifersucht – Ein neuer Fall für Rachel Eisenberg Hervorragend
Jörg Steinleitner – Blutige Beichte – Der LKA-Präsident ermittelt Ich erlebte beim Lesen gelungene humorvolle Übertreibungen, aber auch ein Verkennen von Wirklichkeiten trotz intensiver fachlicher Beratung. Ein Dienststellenleiter darf natürlich anders vorgehen, als ermittelnde Kommissare. Er würde aber deren Erkenntnisse trotz Misstrauens berücksichtigen. Zum Politikermord gab es keinerlei Ermittlungen. Die Landwirtschaft ist so nicht zu betreiben. Der Potus und die Ehefrau sind zeitgemäß und lustig, aber überflüssig. Diese und weitere Unstimmigkeiten nehme ich aber gerne in Kauf, weil der Autor eine sehr hohe Spannung aufbaut. Umschlaggestaltung und Titel haben mehr mit Verkaufsförderung als mit dem Inhalt zu tun. Die Ermittler sind für eine Serie geeignet, werden dann aber vermutlich langweilig. Der Autor hat bislang eine große Wandlungsfähigkeit gezeigt, die er beibehalten soll.
Nicole Neubauer – Scherbennacht – Kriminalroman Anfänglich dachte ich wegen der vielen positiven Bewertungen und des gelungenen Einstiegs, einen spannenden Münchenkrimi gefunden zu haben. Dann merkte ich aber bald, dass einzelne Teile flüssig lesbar sind, andere mir aber die Gedanken verwirren oder abgleiten lassen, z. B. durch sehr viele, ständig neue Namen, schneller Wechsel der Orte und Handlungen oder Langatmigkeit. Es kommt keine Spannung auf. Mir war es schließlich egal, wer Leo erschossen hatte. Irgendein Polizist wird es schon gewesen sein. Der Leser kann selbst nicht mitermitteln. Er ist ständig in Gefahr, den Faden zu verlieren. Ortsbezug und Beschreibung der Polizeiarbeit sind stimmig. Die ständigen Gerüche wie so vieles überflüssig.
Angelika Felenda – Wintergewitter – Kriminalroman Hervorragender historischer Kriminalroman – München im Winter 1920
Angelika Felenda – Der Eiserne Sommer – Kriminalroman Hervorragender historischer Kriminalroman – München im Sommer 1914
Egon Kobald – Der Tote im Hofgarten – Hauptkommissar Färbers erster Fall Weniger wäre mehr gewesen. Der Münchenbezug ist stimmig, ich vermisse aber die Liebe zur Stadt. Mit großer Ausführlichkeit und hoher Sachlichkeit werden alle Klischees zur Polizeiarbeit, zu Opfern und Tätern genutzt. Die vielen Sterne bei Amazon sind vermutlich Gefälligkeiten oder gekauft im Rahmen von Amazon Self-Publishing.
Kaspar Panizza – Teufelskatz – Kriminalroman Schräger, skurriler und klamaukhafter Humor mit dem ernsten Hintergrund von Kindesmissbrauch innerhalb von Einrichtungen der katholischen Kirche. Da passt etwas nicht zusammen. Der Täter wird durch eine Wendung enttarnt, auf die man als Leser nicht kommen kann. Die Spannung und das Münchnerische fehlen. Trotz der Schwere der Verbrechen wird es schließlich egal, wer der Täter ist. Die Katze ist diesmal überflüssig. Mehrfach bemerkt man beim Lesen Fehler. Der Vorgänger Saukatz war für mich eine gelungen Mischung aus Gaudi und Krimi. Die Teufelskatz hat mir Zeit und Geld gestohlen.
Inge Löhnig – Sieh nichts Böses – Kriminalroman Hervorragend
Helmut Ahrens – Mord im Hofbräuhaus – Kriminalroman Der Tod ereignet sich im Hofbräuhaus aus Gründen eines verkaufsfördernden Titels. Der Kriminalroman von 1984 hätte den Vergifteten überall sterben lassen können. Die Handlung ist auf dem Niveau von billigen Vorabendserien der 1980er Jahre. Damals ist die Gattung des München-, Bayern oder Regionalkrimis noch nicht erfunden. Die Medien sind noch analog, das Telefon ist noch nicht mobil, und bei den Kriminalern kann man sich wunderbar die entsprechenden Personen aus Fernsehserien dieser Zeit vorstellen. Seitenfenster im Auto werden noch mit einer Kurbel bewegt. Der Kriminalhauptkommissar und sein Assistent rauchen. Zeitreise, Einfachheit und Leichtigkeit bewirken einen kleinen Unterhaltungswert.
Olaf Maly – Sandler – Ein Kommissar Wengler-Krimi Eine Buchveröffentlichung hat zunächst einmal meine Achtung und meinen Respekt vor der Leistung des Autors. Bemerke ich dann formale und inhaltliche Mängel und Fehler, habe ich ein wenig Verständnis, wenn die Veröffentlichung mit Self-Publishing erfolgte. Stelle ich aber bei Lesen Langeweile und ein Sammelsurium von Nebensächlichkeiten fest, ärgere ich mich über den Kauf und die Zeitverschwendung beim Lesen. Um es kurz zu machen – ich bin wieder einmal den Sternen bei Amazon auf den Leim gegangen und muss mich über diese Verbreitung von Langeweile beklagen.
Ulrich Radermacher – Schickimicki – Kommissar Alois Schöns 2. Fall Langweilig! Unter den vielen Fehlern hat der “Hautkommissar Schön” auf Seite 246 zur Erheiterung beigetragen. Dieser Kommissar und seine Kollegin haben bei mir ausgedient.
Werner Gerl – Champagner für den Mörder – Kommissarin Tischler jagt den Mörder Reißerisch, blutrünstig, aktionlastig, aber geschickt, intelligent und stimmig gemacht. Spannende und humorvolle Unterhaltung. Beim Lesen wird man durch die kleine Schrift und die unnachgiebige Klebebindung behindert.
Antonia Günder-Freytag – Hundstage – Konrad von Kamms 3. Fall – Kriminalroman Spannende und geistreiche Unterhaltung, die ständig neue Wendungen beinhaltet. Lange wusste ich nicht, wie das enden könnte. Man liest Indizien, wird aber bis zum Ende wenig zu Vermutungen geführt. Ortsbezug und Glaubwürdigkeit stimmen meist, aber bei summertime ist nicht the life, sondern the livin’ easy.
Marcus Sammet – Aderlass – Thriller Inhaltliche und sprachliche Mängel trotz mitgeteilter, mehrfacher Überarbeitungen. Die vielen positiven Rezensionen sind sehr fragwürdig. Selbstverlag.
Andreas Schröfl – Altherrenjagd – Ein Bierkrimi Abbruch wegen Verbreitung von Langeweile sowie mangelhafter Verwendung der Deutschen Sprache und des Dialekts. Die Sterne bei Amazon wurden vermutlich von Lohnschreibern gekauft. Das Lektorat war konsequent, aber der Verlag hat versagt. Die Buchreihe heißt Spannung.
Kaspar Panizza – Saukatz – Kriminalroman Ungewöhnlich, aber sehr amüsant und gefällig. Gelungene Mischung aus Gaudi und Krimi. Hier würde ich eine Fortsetzung sofort bestellen. Es geht nicht um Glaubwürdigkeit, sondern um geistigen Reichtum. Sau und Katze werden auch nicht zur Verkaufsförderung missbraucht.
Moses Wolff – Monaco Mortale – Ein Fall für Hans Josef Strauß Langweilige, aufgeblasene, ungewürzte, lauwarme Buchstabensuppe mit einer Häufung von nichtssagenden Dialogen, ohne Humor, aber mit guter Ortskenntnis. Die Treppe zur Herrentoilette im Weißen Bräuhaus geht jedoch nach unten, nicht hinauf wie auf Seite 25 beschrieben.
Bettina Plecher – Isarlauf – Kriminalroman Gescheit, stimmig, glaubhaft, spannend… – ein besonders lesenswerter München-Krimi
Rupert Pfeffer – Todsicher – Ein München-Krimi Eine hervorragende Abwechslung zu den Kommissar-Sowieso-Serien, in denen man sich mit dem Privatleben der Ermittler abgeben muss. Hier geht es um kriminelle Machenschaften, die geistreich, spannend und mit gehobenen sprachlichen Mitteln erzählt werden.
Andreas Föhr – Eisenberg – Kriminalroman Ich hatte das frühere Ermittlerduo mit humorvollen und regionalen Eigenheiten erwartet, bekam aber eine geschiedene, attraktive und erfolgreiche Rechtsanwältin mit pubertierender Tochter. Das Milieu ist realistisch, die Handlung abwechslungsreich und spannend. Der regionale Hintergrund stimmt. Ich werde aber den Eindruck nicht los, dass ich an die Eigenheiten von Privatfernsehen und Facebook erinnert werde, bei denen es vielfach ums Geldverdienen mit einfachen und vorgeformten Mitteln geht.
Inge Löhnig – Verflucht seist du – Kriminalroman Wie arm sind doch sämtliche Filmkrimis, wenn man von dieser hervorragenden Autorin einen Fall zu lösen bekommt. Diesmal habe ich die Täter erahnt, trotzdem gab es überraschende Wendungen.
Ulrich Radermacher – Saukerl – Kriminalroman Schon wieder ein neuer Kommissar mit Freundin und Team. Überbewerteter Erstling mit wenig natürlichen Bezügen und gekünstelter Originalität.
Inge Löhnig – Mörderkind – Kriminalroman Hervorragend ohne die vielfach üblichen Serien-Kommissare
Markus Ridder – Das Messias-Projekt – Psychothriller Ich bin nicht ganz so überzeugt wie die vielen positiven Bewertungen bei Amazon. Ob die wohl alle echt sind?
Inge Löhnig – Deiner Seele Grab – Kriminalroman Hervorragend. Und wieder wird ein aktuelles Thema mit großem Geschick und hoher Spannung in München und Umgebung erzählt.
Inge Löhnig – Nun ruhet sanft – Kriminalroman Hervorragend mit bemerkenswerter Vorstellungskraft zu Beziehungen
Inge Löhnig – Gedenke mein – Kriminalroman Hervorragend mit einem möglichen, aber widernatürlichen Hintergrund
Martin Arz – Geldsack – Max Pfeffers 6. Fall Kenntnisreich, gescheit, auf das Reichen-Milieu und das Glockenbachviertel bezogen. Lesenswert, aber manchmal vermisste ich ein wenig die Spannung der Handlung.
Harry Kämmerer – Mangfall ermittelt – Roman Erster München-Krimi des Volk Verlags mit Hardcover, Schutzumschlag und Leseband! Da hätte ich mir mehr erwartet. Die Handlung ist klischeehaft. Ich erkenne immer den Fortgang, obwohl ich keine Vorabendserien im Primitivfernsehen konsumiere. Die Beschränkung der sprachlichen Mittel zur Darstellung einer schnellen, erwartbaren Handlungsfolge ergibt einen mittelmäßigen Zeitvertreib, der wie beim Fernsehkonsum nicht im Gedächtnis bleibt.
Ina May – Isarkiesel – Kriminalroman Viermal fünf Sterne bei Amazon sollten eigentlich misstrauisch machen. Diese Isarkiesel haben wenig Münchenbezug, sind umständlich geschrieben und fehlerhaft gesetzt. Die Handlung ist aufgeblasen, verkompliziert und zähflüssig. Ich will nicht ständig zwischen den Zeilen lesen müssen. Diese langweilige Geld- und Zeitverschwendung musste abgebrochen werden.
Herbert Becker – Blutwurz: Mord in der Karpfenteichsiedlung – Ein Krimi aus der Münchner Vorstadt Lesenswerter München-Krimi mit wirklichkeitsnaher Beschreibung der Personen, Orte und Handlungen. Empfehlung von Bumeders Buchtipps: Die Bayerische Bücherschau Ostern 2015.
Julie Fellmann – Der Schatten und sein Meister – München-Krimi Empfehlenswert – genauso wie der Erstling
Michael Gerwien – Isarblues – Kriminalroman Da passt aber einiges nicht zusammen und ergibt keinen Sinn, oder habe ich etwas überlesen, weil mir die Spannung fehlte.
Max Bronski – Schampanninger – Kriminalroman Bei Heyne gibt es den Schampanninger zum halben Preis wie beim Originalverlag. Auf der Rückseite des Umschlags steht, dass Gossec Kult ist. Ich glaube aber, dass mir ein Gossec oder Bronski reicht. Ich vermisste das Gute und Schöne in München.
Martin W. Brock – Schneejagd München-Krimi mit geringen örtlichen Bezügen und Neigungen zur Langeweile
Martin Arz – Pechwinkel – Max Pfeffers 4. Fall Ich erinnere mich gerne an die Beschreibungen und die Spannung in diesem Krimi. Der Autor versteht es, Münchner Gegenwart und Vergangenheit wirklichkeitsnah in dramatischen Handlungen darzustellen.
Georg M. Oswald – Unter Feinden Vorsicht Hochspannung!
Jakob Maria Soedher – Rotkreuzplatz da Vinci – Schicksal oder Fügung
Bayern-Krimi
Thomas Bogenberger – Hattinger und der verschollene Bruder – Chiemgau-Krimi (E-Buch) Durchschnittlicher Regionalkrimi mit bairischen Dialogen: Nach positiven Erfahrungen mit den drei Vorgängern hatte ich mir mehr erwartet. Das Erlesen war eine durchschnittliche Unterhaltung, von der mir nur wenig im Gedächtnis blieb. Gründe waren die plätschernde Spannung, Klischeehaftigkeit und Vorhersehbarkeit von Handlungen. Irgendwie kam ich mir vor wie in einem Fernsehkrimi, der nur durch die Qualität der Schauspieler nicht abgeschaltet wird. Der Titel gleicht einer Themaverfehlung, weil der Bruder ja die ganze Zeit nicht verschollen ist.
Annemarie Regez – Die Lago Maggiore-Morde – Kriminalroman (E-Buch) Ja, aber: Kaufgrund waren die Handlungsorte, in die ich mich gut hineinversetzten konnte. Das Geschehen war spannend und ungewöhnlich, aber geschickt aufbereitet. Der Schluss enttäuschte mich. Muss denn aus allem gleich eine Serie angekündigt werden?
Isla Tosetti – Hotel Bertani – Lago Maggiore Krimi (E-Buch) Durchschnittlicher Krimi mit verwirrendem Personengefüge und wenig Spannung. Kaufgrund waren die Handlungsorte im Tessin mit Schwerpunkt Ascona.
Guido Buettgen – Champagnergrab – Oberbayern Krimi (E-Buch) Unterhaltung über dem Durchschnitt
Claudia Sagmeister – Willkommen im Leben, sagte der Tod – Regionalkrimi (E-Buch) Einfältig, spannungslos und fragwürdig: Regionalkrimis mit meiner Heimatregion in Niederbayern finden natürlich mein besonderes Interesse. Normalerweise würde ich amateurhafte Anfängerwerke diskret als durchschnittliche Unterhaltung bewerten. Der ganze Eberhofer-Schmarrn gehört natürlich dazu. Hier wurde aus Niederkaltenkirchen Schnaipfing und aus dem Eberhofer eine junge Polizistin mit Dreadlocks. Es wimmelt von Klischees und mangelnden Kenntnissen über Polizeiarbeit, menschliche und regionale Eigenheiten. Niederbayern werden also wieder einmal mit vermeintlich humorvollen Mitteln abgewertet. Das fragwürdige Werk wird hingegen überbewertet. Ich empfehle deshalb nachdrücklich den Kauf ohne eine ausführliche Begründung der Kritik.
Lenz Koppelstätter – In tiefen Seen – Ein Fall für Commissario Grauner 8 (E-Buch) Mein Kaufgrund war, dass diese anfänglich gute Serie eine gelunge Fortsetzung findet. Leider wurde ich wieder enttäuscht.
Isabella Archan – Schießt nicht auf die MörderMitzi – Kriminalroman (E-Buch) Durchschnittliche Serienfalle: Mitzi und Agnes sind mir immer noch sympathisch. Mittlerweile missfallen mir aber Wiederholungen und Unglaubwürdigkeiten. Alles entwickelt sich in Richtung Durchschnittlichkeit und Serienfalle. Für mich ist die Reihe nach diesem 5. Fall beendet.
Armin Ruhland, Hans Weber – Ausgewildert – Niederbayern-Krimi (E-Buch) Kaufgründe waren meine positiven Erfahrungen mit den beiden Vorgängerwerken der Autoren. Meine Freude beim Erlesen hielt sich aber in Grenzen. Alles erschien mir zu einfach gestrickt und bereits bekannt. Es kam keine Spannung auf. Das enttäuschte mich, weil mir der Regionalbezug gefiel. Außerdem geht es bei Krimis vorrangig um Straftaten nicht um die persönlichen Beziehungen der Ermittler.
Markus Richter – Königsherz – Neuschwanstein-Thriller (E-Buch) Der Autor und die Medien betreiben ein derartiges Werbegeschrei, dass man um die Lektüre nicht rumkommt – noch dazu, wenn man die beiden Vorgänger der Trilogie gelesen hat. Beim dritten Streich kam aber keine Spannung auf. Das Erlesen zog sich in die Länge. Es bleibt eine durchschnittliche Version der Vorgeschichte und Umstände des Königstods. Die ausufernden Ortsbeschreibungen bei den Handlungen in Neuschwanstein und Hohenschwangau sind langweilig.
Manfred Faschingbauer – Gnadenlos im Bayerwald – Kriminalroman (E-Buch) Ich habe mir mehr Glaubwürdigkeit und Spannung erwartet. Die Handlungsweisen der Täter waren für mich im Gegensatz zum Vorgehen der Opfer nicht begründet. Die keltische Vergangenheit wird nur vordergründig benutzt.
Natascha Keferböck – Salzburger Männerherzen – Kriminalroman (E-Buch) Mein dritter Keferböck-Krimi erreicht leider nicht den Unterhaltungswert der Vorgänger. Ich vermisste die Spannung. Mir wurde es egal wer die Verbrechen begangen hat.
Heinz von Wilk – Der Tegernsee-Deal – Oberbayern Krimi (E-Buch) Nicht mein Geschmack – zu reißerisch, zu trivial.
Andreas Föhr – Herzschuss: Jedes Verbrechen hat seine Geschichte – Kriminalroman (E-Buch) Wenn man diese Reihe mit der 10. Folge kennt, ist das kein Bestseller, der unbedingt gelesen werden muss, aber eine angenehme Unterhaltung.
Isabella Archan – Sterz und der Mistgabelmord – Ein Steiermark-Krimi (Servus Krimi) (E-Buch) Nicht mit mir: Kaufgrund war die Mördermitzi. Natürlich kann man so eine gelungene Figur nicht beliebig fortsetzen. Also musste ein neuer Ermittler mit einem anderen Umfeld her. Als Zugabe gibt es ein reißerisches Mordwerkzeug und eine neue Region mit ihren Eigenheiten. Herausgekommen ist ein mittelmäßiger Krimi, der einen Inspektor mit allen menschlichen Vorzügen und Schwächen einführen soll, damit wieder eine Serie entstehen kann – aber nicht mit mir.
Karoline Eisenschenk – Fahnenweihe – Niederbayern-Krimi (E-Buch) Großartiger Lesegenuss: Da stimmt einfach alles bis auf die Silbentrennung. Dieser vierte Niederbayernkrimi der Autorin ist wiederum ein großartiger Lesegenuss. Übliche Kriterien wie Spannung, Regionalität, Lebensnähe und Humor werden in besonderem Maß erfüllt. Personen handeln, denken und sprechen glaubwürdig in lebensnahen, natürlichen Situationen.
Elisabeth Florin – Merano mortale – Kriminalroman (E-Buch) Typisches Serienprodukt mit durchschnittlichem Unterhaltungswert: Kaufgrund waren viele Erinnerungen an zwei Wochen Meran und Umgebung. Diese wurden auch aufgefrischt. Für mich entstand aber keine Spannung für die Aufklärung des Kriminalfalls. Handlungen und Personen haben von allem etwas, aber insgesamt nichts, das mich interessierte – nicht einmal die Neigung zum Action-Krimi mit reißerischer Sprache.
Walter Christian Kärger – See ohne Wiederkehr – Bodensee Krimi (E-Buch) Alles stimmt:
Schade, dass ich so schnell zu Ende gelesen habe. Es war aber ein großer Lesegenuss. Meine Gedanken mussten nie auf Wanderschaft gehen. Der Autor versteht es, mit wenigen, aber wirkungsvollen Mitteln den Leser an sein Werk zu binden.
Bei Harriet Holtby und Max Madlener wurde ich mittlerweile zum Serientäter, wobei nur die fünfte Folge aus dem Rahmen fiel. Dieser siebte Teil war wieder großartig. Ich könnte jetzt lang und breit die inhaltlichen und formalen Vorzüge aufzählen, habe aber keine Lust dazu.
Genauso eigenwillig handeln die Hauptpersonen. Daraus entstehen Spannung, Glaubwürdigkeit, Miterleben und Mitermitteln. In meist kurzen Kapiteln wird man durch die Gegenwart und ein wenig in die Vergangenheit geführt. Es kommen keine Zweifel auf, weil alles stimmt.
Wer einen aktuellen, spannenden Krimi lesen will, wird hier bestens bedient, auch wenn die Bodensee-Region nicht bekannt ist.
Fabian Borkner – Zoigltod – Oberpfalz Krimi (E-Buch) Serienkrimi, der bereits morgen vergessen ist: Kaufgrund war die altbayerische Region der Oberpfalz. Regionale Eigenheiten werden beachtet, aber die Menschen sind für mich keine Oberpfälzer mit Heimatverbundenheit in Verhalten und Sprache. Der Handlungshintergrund hat bei mir kein Interesse geweckt. Spannung fehlte. Mitermitteln war nicht möglich. Ich habe einen beliebigen Serienkrimi mit durchschnittlichem Unterhaltungswert gekauft und gelesen.
Josef Volsa – Ritzi Mitzi – Ein historischer Wien-Krimi aus dem Jahr 1924 (E-Buch) Durchschnittliche Unterhaltung: Kaufgrund waren überdurchschnittliche Bewertungen, die nicht erfüllt wurden. Das Werk ist sprachlich-formal nicht fehlerfrei. Inhaltlich müssen einige Ungenauigkeiten und Handlungssprünge übersehen werden. Spannung entsteht durch das Geschick des Ermittlers, welches aber häufig wenig glaubwürdig ist. Für die Handlungsabfolge sind viele Zufälle notwendig. Insgesamt besteht eine Neigung zu Grausamkeiten.
Georg Haderer – Seht ihr es nicht? – Kriminalroman (E-Buch) Die zweite Hälfte gebe ich zurück:
Der Autor bemüht sich nicht, eine natürliche Handlungsfolge zu erzählen. Ständig fängt irgendeine Person oder ein Ort mit einer Handlung an, die im Gesamten nicht zugeordnet werden kann.
Formal muss man sich mit Endlossätzen oder Abgehacktem beschäftigen. Ich werde gezwungen, mir etwas zwischen den Zeilen vorzustellen. Das strengt an und widerspricht meinem Wunsch nach angenehmer Unterhaltung.
Außerdem ist der Autor ein Gscheidhaferl, der mich laufend in irgendwelche inhaltlichen Sphären schicken will, die mit der Handlung nichts zu tun haben. Diese sollten vielleicht in die Gedankenwelt der neuen Serienfigur einführen, die mir aber egal ist. Der Verlag hätte verstehen müssen, dass man so eine Serie nicht einführen kann.
Nach der Hälfte weiß ich zwar, um was es gehen soll, ich breche aber lieber ab. Das Weiterlesen wäre mir zu umständlich und anstrengend.
Nikola Förg – Hohe Wogen – Ein Alpen-Krimi (E-Buch) Enttäuschender Bestseller: Ich wollte den Erfolg einer Bestseller-Autorin ergründen, erlebte aber einen langweiligen Kriminalroman. Anfänglich fand ich Interesse am Thema und an der Einfachheit der ermittelnden Personen. Diese wurden mir aber genauso wie die Handlung langweilig. Dem Geschehen fehlt jegliche Würze. Menschen sind gesichtslos, Dialoge teilweise verpreußt. Regionale Bezüge wirken künstlich aufgesetzt. Der Verkaufserfolg wird mir unverständlich. Das Motiv der Autorin sind vermutlich die Einkünfte aus bislang 13 solchen Fällen. Als Hilfsmittel wird in diesem Fall der Naturschutz bemüht.
Elisabeth Nesselrode – Die Tote vom Galgenberg – Oberpfalz Krimi (E-Buch) Zwei Teile:
Das Erstlingswerk der Autorin war für mich ein empfehlenswertes Leseerlebnis. Von der Folge bin ich ein wenig enttäuscht. Glaubwürdigkeit und Wirklichkeitsnähe sind zwar gewahrt worden. Es kommt für mich aber keine Spannung auf, und ich kann nicht mitermitteln. Der Krimi zerfällt in zwei Teile. Handlungsstränge bleiben offen. Die Aktionslastigkeit im zweiten Teil ist überflüssig.
Elisabeth Nesselrode – Nebeleck – Oberpfalz Krimi (E-Buch) Empfehlenswertes Leseerlebnis:
Der Kriminalroman zeigt eine glaubwürdige und wirklichkeitsnahe Darstellung der Ereignisse und Handlungsweisen. Lediglich der Immobilienpreis und eine Actionszene fallen ein wenig aus dem Rahmen. Dorfbewohner, Verdächtige und Polizeibeamte werden in positiven und negativen Zusammenhängen gesehen. Miterleben und Mitermitteln sind möglich. Man wird in eine andere Welt versetzt, die ohne die Übertreibungen von Regionalkrimis auskommt. Zwei Handlungsebenen geben ein stimmiges, abwechslungsreiches und spannendes Gesamtbild preis. Mein Kaufgrund waren viele positive Bewertungen, und ich bin nicht enttäuscht worden.
Caroline Sendele – Chiemsee-Komplott – Kriminalroman (E-Buch) Wer‘s glaubt wird selig:
Die wichtigsten Eigenschaften dieses Komplotts sind Unglaubwürdigkeit und Vorhersehbarkeit. Das Schicki-Micki-Umfeld wird so beschrieben, als ob die Autorin Teil davon sei. Häufig werden für Bayern untypische Modewörter, Wendungen und sogar Unwörter verwendet, z. B. lecker, tschüß.
Viele Handlungsweisen sind Übertreibungen. Ein Höhepunkt ist das übelriechende Haarspray, weil es mittlerweile zahlreiche geruchlose Produkte gibt. Der illegale Umgang mit Kommunikationstechnologie wird als einfach möglich verharmlost. Jetzt höre ich aber auf.
Bewundernswert ist, dass sogar eine Folge mit solch seichter Unterhaltung angekündigt wird. Immerhin habe ich den ersten Roman ganz durchgestanden. Kaufgrund waren ausschließlich positiven Rezensionen, denen ich nicht zustimme. Wenigstens stimmt die regionale Orientierung.
Armin Ruhland, Hans Weber – Ausgerechnet – Niederbayern-Krimi (E-Buch) Mir hat es wieder gut gefallen:
Manches erschien mir konstruiert, entwickelte sich aber natürlich im Verlauf. Ungewöhnlich und erfreulich ist die häufige Selbstreflexion der Ermittler, die Veränderungen in Verhalten und Sprache bewirken. Meine üblichen Kriterien an einen Krimi aus meiner niederbayerischen Heimat und ehemaligen Schulstadt werden erfüllt, z. B. Glaubwürdigkeit, Regionalbezug, Spannung, feinsinniger Humor, stimmige Dialoge.
Im Nachhinein fühle ich mich sehr gut unterhalten, aber irgendwas hat mir gefehlt. Vielleicht war es eine besondere Würze, etwas Gschpinnertes oder es lag ganz einfach an meiner eigenen Stimmungslage.
Jedenfalls fingen meine Gedanken nicht zu wandern an. Ich las konzentriert und bin von der Aufklärung des Falls ein wenig enttäuscht. Dafür können aber die Autoren nichts und bekommen somit die bestmögliche Bewertung, obwohl ich keine Begeisterung entwickeln konnte.
Natascha Keferböck – Im Flachgau wartet der Tod – Kriminalroman (E-Buch) Hervorragend, ich würde sofort eine Fortsetzung lesen, obwohl ich bei Serien eher vorsichtig bin. Für mich war der Bierbrauerblues schon eine beste Unterhaltung. Die Personen sind mir vertraut geworden. Der fiktive Handlungsort entspricht meiner altbayerischen Heimat, obwohl er im Salzburger Land liegt. Alles ist liebenswert, spannend und humorvoll erzählt. Die großartige Silvesterfeier habe ich schon erlebt. Vielen herzlichen Dank an die Autorin.
Natascha Keferböck – Bierbrauerblues – Ein Krimi aus dem Salzburger Land (E-Buch) Beste Unterhaltung
Isabella Archan – Die MörderMitzi und der Sensenmann – Alpenkrimi (E-Buch) Ich bin Serientäter geworden:
Man kann zu Regionalkrimis stehen, wie man will. Bei vielen gibt es Qualität, aber auch berechtigte Kritik und überflüssige Quantität. Üblicherweise lassen sie bei mehreren Folgen nach – nicht so bei dieser Autorin. Nach dem ersten Titel musste ich den zweiten, dritten und vierten lesen. Sofort würde ich eine fünfte Folge verschlingen.
Die Autorin versteht es, mich mit den Personen, Handlungen und Orten zu begeistern. Ich kann miterleben und mitermitteln. Meine gesamten Ansprüche, die ich bei bisher 108 Rezensionen angelegt habe, werden umfassend erfüllt. Neben den tatsächlichen Handlungen gibt es auch Träume und Phantasien. Die Glaubwürdigkeit muss natürlich in Frage gestellt werden. Das ist aber nicht so wichtig. Ich werde zum Lesen verführt und zum Weiterlesen gezwungen.
Der hervorragenden Autorin ist zu danken für die großartige Unterhaltung und Glück zu wünschen für ihre künftigen Werke.
Armin Ruhland, Hans Weber – Ausgetrabt – Niederbayern-Krimi (E-Buch) Guter Krimi ohne Mitermitteln:
Eines der häufigsten Probleme bei vielen Bayernkrimis ist in meinen Augen die Glaubwürdigkeit. Deshalb freut es mich sehr, wenn ich ein Erstlinkswerk entdecke, das damit überhaupt keine Probleme hat. Das Lebensfeld und die Handlungsweisen der Personen sind natürlich dargestellt. Für mich kommt eine kleine Vertrautheit mit den örtlichen Gegebenheiten hinzu, weil ich Pfarrkirchen und Umgebung aus einem Teil meiner Jugendzeit kenne.
Der Hintergrund des Trabrennsports war mir dagegen fast gänzlich fremd. Deshalb hatte ich beim Kauf ein wenig gezögert, aber die Neugierde hat gesiegt. Und ich bin nicht enttäuscht worden. Das Erlesen ist insgesamt eine gute Unterhaltung, bei der ich anfänglich keine Kritikpunkte entdecke. Die Ausrichtung auf diese Sportart bereichert mich.
Spannung entsteht durch mehrere Tatmotive, die mögliche Täter vermuten lassen. Jenseits der Eberhofer-Peinlichkeiten ergibt sich der Humor feinsinnig, dezent und natürlich aus den Beziehungen der Personen, die nicht immer konfliktfrei sind. Land und Leute werden ohne Übertreibungen und nicht wie so häufig zum Nachteil von Niederbayern dargestellt.
Die Polizeiarbeit ist klassisch angelegt oder was man gewöhnlich dafürhält. Mehrere Motive und überraschende Wendungen sind für viele Krimis üblich. Leser bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Mitteilungen, Erwartungen und Mitermitteln. Geschickte Autoren geben den Lesern Anhaltspunkte für die Aufklärung von Taten. Leider ist bei Ausgetrabt ein Mitermitteln, das zur Auflösung führt, fast unmöglich.
Zwei Kleinigkeiten: Die Auslassungszeichen für Vokale in gesprochenen Wörtern sind für preußische Leser vielleicht eine Hilfe, für bayerische aber störend und vor allem inkonsequent, weil meist auch die [e]-Endungen verkürzt werden. Ein niederbayerischer Kommissar verwendet das Unwort lecker nicht.
Lenz Koppelstätter – Bei den Tannen – Ein Fall für Commissario Grauner 7 (E-Buch) Durchschnittliche Serien-Unterhaltung: Fragt man mich, ob ich den Krimi nochmal kaufen würde, müsste ich verneinen. Beim anfänglichen Erlesen war ich positiv gestimmt. Bald wurde mir aber egal, wer den Mord begangen hat. Es folgten sehr viele Handlungsschritte, deren Zusammenhang nicht zu erkennen war. Ich hatte nicht mehr das Verlangen, dringend weiterlesen zu müssen. Mir fehlten Hinweise zum Mitermitteln. Die Auflösung war schlüssig, für mich aber vorher nicht vermutbar oder vorstellbar. Es kann natürlich sein, dass meine Erfahrungen und die mangelnde Spannung nicht zu verallgemeinern sind. Befindlichkeiten der Personen des Ermittlungsteams werden sehr ausgebreitet. Zu den Vorzügen gehören für mich die Ortsbeschreibungen. Ich stelle eine durchschnittlichen Unterhaltungswert fest, der die anfängliche Qualität der Reihe nicht mehr erreicht.
Christiane Omasreiter, Kathrin Scheck – Die Bildermacherin – Kriminalroman (E-Buch) Inhaltlich unterdurchschnittlich und sprachliche Mängel
Nicole Lingen – Finsteres Donautal – Niederbayern Krimi (E-Buch) Ärgerlicher Zeitdiebstahl und Schande für Niederbayern
Nicole Lingen – Suppenbrunzer – Niederbayern Krimi (E-Buch) Ein nur wenig glaubwürdiger Gesamtrahmen mit unwahrscheinlichen Zufällen. Teilweise negative Sicht auf Niederbayern in der Handlung.
Sonja Silberhorn – Naabtalblues – Kriminalroman (E-Buch) Hervorragend
Christiane Tramitz – Das Dorf und der Tod – Kriminalroman (E-Buch) Hervorragend
Katharina Lukas – Sacklzement! – Kriminalroman (E-Buch) Durchschnitt mit Täuschungen: Mein Kaufgrund war: Krimi-Erstling aus Niederbayern mit vielen positiven Bewertungen. Schnell stelle ich aber fest, dass es sich um einen durchschnittlichen Kriminalroman handelt, der sich auf dem Niveau der Einfältigkeit von Vorabendserien im Fernsehen befindet. Hinweise zum Boulevardjournalismus ergeben sich im Inhalt und zwischen den Zeilen.
Der Roman wird als Beginn einer Serie mit der Journalistin und Ermittlerin angekündigt. Einigermaßen glaubwürdige Rezensionen werden eingekauft. Ein reißerischer, unsinniger und nicht inhaltsbezogener Titel soll wohl der Verkaufsförderung dienen. Die Handlung schleppt sich aber ohne Spannung und mit der Erfüllung von Vorerwartungen durch das Geschehen. Räumliche, zeitliche und personenbezogene Darstellungen sind klischeebehaftet. Mein Kaufgrund, von einer neuen Autorin ein treffendes Niederbayernbild im Rahmen einer anspruchsvollen Unterhaltung zu bekommen, wird nicht erfüllt.
Die durchschnittliche Kost beinhaltet eine Prise Niederkaltenkirchen mit dem erhängten Hund, ein wenig Prosecco für die Damen, eine Prise Vergangenheitsbewältigung und Kapitalismuskritik, ein Quäntchen aktuelle Flüchtlingsthematik und eine Aktioneinlage gegen Ende. Hinzu kommt die mangelnde Glaubwürdigkeit, z. B. bei den Handlungsmotiven des Professors.
Handlungsregion ist natürlich Niederbayern, weil es dort so ursprünglich und verkaufsfördernd zugeht. Der Ortsname Hintersbrunn, die Flughafennähe, der Professor mit dem Pferdehof, der Golfplatzneubau, Bauunternehmer, Bürgermeister, pensionierte Lehrer, Flüchtlinge, Gelegenheitsarbeiter und die Damen zeigen aber alle üblichen Klischees eines Regionalkrimis, die mit Niederbayern, den menschlichen und regionalen Eigenarten nur sehr oberflächlich zu tun haben.
Niederbayern und die Landbevölkerung werden insgesamt negativ und mit einem aufgesetzten Humor dargestellt. Hintergrund des Romans ist kein natürliches Erleben mit Liebe zur Heimat. Das trifft aber auf die Mehrheit der sogenannten Regionalkrimis zu.
Bei fünf Sternen wäre die durchschnittliche Bewertung drei Sterne. Ein Stern muss wegen der Täuschungen beim Titel, der Region und den Rezensionen verglühen.
Nachdem Amazon meine kritische Rezension an die erste Stelle gesetzt hatte, wurden zwei Lobeshymnen
von jeweils zwei Personen als hilfreiche Informationen befunden, so dass sie vor mir platziert wurden.
Monika Pfundmeier – Die Blaue Reiterin – Ein Oberammergau-Krimi (E-Buch) Wenn die Dinge holpern statt rollen: Kaufmotivation waren Murnau, Ähndl, Münter und das Russenhaus. Damit verbinde ich viele positive Bilder, Ereignisse und Erlebnisse. Vermutlich will die Autorin mit dem Hintergrund des Blauen Reiters und der Bilderbuchlandschaft erfolgreich sein. Ein bisschen Kritik an den ewig Gestrigen, eine Prise Lokalkolorit und einige Elemente der Bairischen Sprache kommen hinzu. Die Handlung wird aber langweilig und teilweise wenig verständlich präsentiert. Das Motiv ist schnell klar. Todesumstände und Schuldfragen werden mir im Leseverlauf egal. Der Lesefluss wird vielfach gestört und erschwert. Beispielweise erkennt man in Dialogen häufig nicht die sprechende Person. Sach- und Sinnzusammenhänge erschließen sich oft nur durch zurückblättern. Die Verlags-Werbung mit Kunst und Krimi-Spannung im Blauen Land wird nicht erfüllt. Ein Oberammergau-Krimi ist das Werk ebenfalls nicht. Mit rollender oder fließender Darbietung wäre ein durchschnittlicher Bayern-Krimi daraus geworden.
Tessy Haslauer – Ausg’spuit im Bayerwald – Kriminalroman (E-Buch) Es war halt so üblich in Bayern: Dieser Nebensatz auf Seite 117 ist kennzeichnend für den gesamten Roman. Sofort ist man mit den Personen vertraut. Ihre Eigenheiten und Handlungsweisen werden als natürlich wahrgenommen. Sie sprechen so, wie man selbst spricht, und pflegen einen humorvollen Umgang miteinander. Die Handlungsorte sind bekannt oder werden auf eine treffende Weise beschreiben. Das Erlesen wird erlebt, als ob einem eine gute Bekannte eine Geschichte erzählt.
Die beinhalteten Elemente des in Altbayern üblichen sprachlichen Umgangs sind so gewählt und angelegt, dass sie allgemeinverständlich sind. Auf Nordizismen, Anglizismen und Fremdwörter wird verzichtet, weil es dem üblichen niederbayerischen Sprachgebrauch widersprechen würde. Zinnari müsste aber beim Abschiedsgruß Tschüß seine Tochter belehren, dass dies in Altbayern unpassend ist.
Der heimatliche Unterhaltungswert und die Spannung sind durchschnittlich, die Liebesbeziehungen, der Hund und etliche weitere triviale Elemente überflüssig. Zum größten Problem wird die Glaubwürdigkeit. Wo sich Straftaten ereignen, ist im Handlungsverlauf bald zu vermuten. Die Polizei hätte dort viel früher aktiv werden müssen. Hanfplantagen in Maisfeldern sind möglich, aber THC in einer Gemeinschaftsverpflegung ist unglaubwürdig – ebenso der Geldfluss, der Umgang mit der Erbschaft und die Begründung für die Drohnenflüge. Der ganze Zusammenhang mit Drogen wirkt künstlich aufgesetzt und unpassend. Außerdem wäre ein Junkie von harten Drogen abhängig.
Anfänglich hatte ich mir wegen der drei Vorgängerromane mehr erwartet. Der Lesefluss und das Interesse flachten aber insgesamt ab. Ausgspuit ist ein durchschnittlicher Bayernkrimi, der wenigstens keine Übertreibungen und Lächerlichkeiten enthält. Die Verlagsaussage “Ein vergnüglicher Kriminalroman aus dem Herzen Niederbayerns” beinhaltet die Widersprüchlichkeit. Ein Krimi ist kein Vergnügen und dieser Fall hat mit dem Herz Niederbayerns nichts zu tun.
Sonja Silberhorn – Höllbachtal – Oberpfalz Krimi (E-Buch) Für Wahrheit und Freiheit:
Der Roman beinhaltet eine glaubwürdige Darstellung der Verhältnisse und menschlichen Schicksale in der dörflichen Oberpfalz zwischen 1939 und 1947, die bei mir Beklemmung und Betroffenheit auslösen.
In die geschichtliche Handlung ist ein gegenwärtiger Regionalkrimi mit typischen Elementen eingebunden. Die Ermittler sind mir sympathisch. Ich empfinde ihre Eigenheiten und Verhaltensweisen als natürlich. Es gibt keine Übertreibungen, sondern ebenfalls glaubwürdige Handlungen. Dabei werden aktuelle politische und soziale Verhältnisse einbezogen. Spannung und Humor sind wohldosiert.
Über meine Erwartbarkeit der Lösung des Kriminalfalls kann ich nichts schreiben, um niemanden zu beeinflussen. Wer nach überraschenden Wendungen sucht wird fündig und bleibt erfolglos zugleich. Für mich war es schwierig beim Lesen die Personen auseinanderzuhalten. Ein Überblick zu Personen und Orten wäre hilfreich gewesen. Manchmal habe ich mir gewünscht, dass die Handlungsstränge nicht so oft unterbrochen werden.
Durch mein Mitfühlen des Erleidens wird das Lesen manchmal nicht zum Genuss, aber insgesamt zu Gewinn und Bereicherung. Die Autorin beeindruckt und überzeugt, weil sie für Wahrheit und Freiheit schreibt. Die Verpackung in die Form eines Regionalkrimis ist berechtigt, geschickt und überzeugend.
Martina Schmid – Hungersacker – Gustl Bayers erster Fall: Ostbayernkrimi (E–Buch) Spannend, aber erwartbar – eingeschränkt glaubwürdig – räumlich und zeitlich stimmig, aber nicht tiefgründig.
Lenz Koppelstätter – Das dunkle Dorf – Ein Fall für Commissario Grauner (E-Buch) Durchschnittliche Krimikost mit Täuschung: Die ersten drei Titel hielt ich dem Commissario und dem Land Tirol die Treue. Vom vierten Werk weiß ich nur noch Eisacktal und Rotlichtmilieu. Das fünfte ließ ich ausfallen. Und jetzt sollte mich ein dunkles Dorf wieder in die Bergwelt Südtirols zurückbringen. Stattdessen musste ich mich mit Bozen und sogar Neapel begnügen. Mittelpunkt der vorangegangenen Krimis war Südtirol mit den Eigenheiten des Landes und der Menschen. Jetzt lese ich einen durchschnittlichen Krimi mit mäßiger Spannung und Mafiahintergrund. Mafiaklischees werden aufgedeckt, aber auch benutzt.
Der Titel lässt vermuten, dass es um dörfliches Erleben und Handeln in Südtirol geht, was aber nicht zutrifft. Ich bin somit als Käufer getäuscht worden. Die Handlung ist Action lastig, z. B. mehr Drogen, Waffen und Hubschrauber als Einheimische und Wirtshaus. Örtliche und zeitliche Räume werden übersprungen. Als Leser werde ich manchmal in die Irre geführt – so wie die handelnden Personen. Dann tauchen wieder Handlungsstränge in der Vergangenheit auf, die ich schon vergessen habe. Das Lesen wird erschwert, der Leser verwirrt.
Die Kapitelgliederung ist sehr kleinteilig und bezieht sich auf fünf Personen mit ihren Handlungssträngen. Kapitelanfänge beginnen oft mit Personalpronomen, so dass man einige Zeit braucht, um die handelnde Person zu erkennen. Für mich behindert das die Spannung, weil die Gesamthandlung nicht fließend, sondern zerhackt ist. Als die Spannung steigt, bin ich schon in Neapel, obwohl ich Südtirol gekauft habe. Durchschnitt minus Täuschung ergibt nur zwei Sterne.
Dieter Weißbach – Böse – Thriller (E-Buch) Für mich war das kein außergewöhnlicher Politthriller, wie der Verlag schreibt. Ich vermisste die Spannung und las einen Detailreichtum mit überflüssigen Nebensächlichkeiten. Meine Gedanken begaben sich beim Lesen ständig auf Wanderschaft. Bei den Gedanken des Autors erkennt man Sprünge in den Handlungs- und Textabschnitten, die verwirrend sind. Die Personen des Ermittlerteams sind mit den vielen Namen, Vornamen und Funktionen schwer zu identifizieren. Bei Kapitel- oder Abschnittsanfängen weiß man häufig nicht, um welche Person es geht und wo der Handlungsort ist. Insgesamt ist die Handlung zu wenig realistisch und glaubwürdig. Lokale und regionale Gegebenheiten werden aber richtig beschrieben. Immerhin quälte ich mich bei dem umfangreichen Werk bis zum Ende durch. Jemand hat offensichtlich gezielt Exemplare an Qualitäts-Rezensenten für positive Bewertungen abgegeben.
Alexander Bálly – Hopfenbitter – Oberbayern Krimi (E-Buch) Ich habe Hopfenbitter mit großem Wohlgefallen für die Handlung und Wohlwollen für die sympathischen Personen gelesen. Die Kriminalgeschichten mit dem Metzger im Ruhestand, seiner Enkelin und den Ingolstädter Beamten gibt es jetzt schon in der fünften Folge. Ich kenne sie alle und kann sie uneingeschränkt empfehlen. Sie sind spannend, glaubwürdig und mit bester altbayerischer Heimatorientierung. Mir ist die Hallertau nicht näher bekannt, durch Dialoge in bairischer Sprache, Beschreibungen der Region und des Verhaltens der Personen fühle ich mich aber in allen fünf Büchern daheim. Bei Hopfenbitter kommt ein sachlicher Anspruch zum Hopfen hinzu. Für mich ist dieser Oberbayern Krimi geist- und wendungsreich. Meine Gedanken beginnen niemals zu Wandern, weil ich jedes Detail wahrnehmen möchte. Durch die kurzweiligen Handlungs-, Zeit-, Orts- und Personenwechsel komme ich kaum zum Mitermitteln. Das machen aber der Wimmer und die Anna für mich. Der Wimmer redet mit den Leuten vor Ort, die Anna nutzt ihre schulischen Kontakte und den Computer. Da brauche ich keine große weite Welt. Das ist beste heimatliche Unterhaltung: Dahoambleim mit Alexander Bally.
Marion Ambros – Wenn er fällt, dann stirbt er: Von Bierhenkeln, Brezn & Karabinern – Ein humorvoller Alpenkrimi (E-Buch) Durchschnittliche Bergtour: Für mich war es eine mühsame Bergtour, weil mir die Spannung gefehlt hat. Mit Anstrengung musste ich die vielen Namen und Personen entwirren. Ermittler, Verdächtige und Täter sind klischeebehaftet, Handlungen vorher zu erwarten. Vieles folgt gängigen Mustern eines Regionalkrimis. Handlungsorte in München sind sachlich richtig dargestellt. Die bisherigen vier Fünf-Sterne-Rezensionen bei Amazon dienen der Verkaufsförderung und sind von erstmaligen, vermutlich fiktiven Autoren angelegt worden. Ich bin darauf hereingefallen, weil ich es vorher nicht geprüft hatte und mir das Bergsteigermilieu verlockend für einen interessanten Krimirahmen erschien. Außerdem hatte ich dem Rother Bergverlag für Qualität vertraut. Der Unterhaltungswert ist in meinen Augen bestenfalls durchschnittlich. Als veraltet erscheint mir, dass in der Kindle-Ausgabe die Angabe der im Kapitel verbleibenden Zeit fehlt. Eigentlich hätte das Werk wegen der unprofessionellen, gefälschten Rezensionen gar keinen Stern verdient.
Walter Christian Kärger – Der Tote aus dem See – Bodensee Krimi (E-Buch) Jetzt wieder Profi: Der Autor ist natürlich genauso ein Profi wie sein Ermittlerteam. Ich habe alle sechs Krimis gelesen und nur den Fünften nicht als hervorragend bewertet. Nach dem enttäuschenden fünften Fall wollte ich keinen Neuen mehr kaufen, habe mich aber durch viele positive Bewertungen wieder überzeugen lassen. Die Bodenseeregion als Handlungsort interessierte mich nicht, wird aber glaubwürdig dargestellt. Personen und Handlungen sind für mich sehr stimmig und gefällig angelegt. Ich konnte mitermitteln und war natürlich mit meinen Vermutungen richtig gelegen. Dabei suchte ich ständig nach Unglaubwürdigem. Ich stellte mir die Frage, woher wusste der Täter mit Sicherheit von der Schuld seines Opfers, fand aber keine Antwort. Der lange Zeitraum zwischen Ursachen und Tatmotiven ist mir ebenfalls nicht erklärbar und eher unwahrscheinlich. Das sind aber nur Kleinigkeiten, die man in dieser Spannung und dem Lesegenuss vernachlässigen kann. Ich fühlte mich bestens unterhalten, und meine Gedanken mussten niemals auf Wanderschaft gehen.
Fanny König – Himmel, Herrgott, Hirschgeweih – Ein Dorfkrimi (E-Buch) Die Identität der Autorin, das Titelbild mit einem Alpenpanorama und der inhaltliche Bezug auf Niederbayern in der Umgebung von Passau sind unglaubwürdig – genauso wie die derzeit sechs Fünf-Sterne-Bewertungen bei Amazon. Ich bin aber darauf hereingefallen. Es handelt sich nämlich um durchschnittliche Krimikost, die mit Kenntnis von Bayernkrimis und mit weiblichen Sichtweisen leicht herstellbar ist. Bei einer glaubwürdigen Autorin würde ich im Text innere Zwänge für Inhalt und Humor wahrnehmen. Bald merkt man, wo sich die Autorin ihre Anregungen geholt hat. Dabei hat sie aber nicht abgeschrieben, sondern eine eigene Welt erschaffen. Diese betrifft jedoch keine niederbayerischen Eigenheiten oder Besonderheiten. Wild lebende Hirsche bei Passau gibt es nicht. Der Unterhaltungswert ist durchschnittlich. Mitermitteln kann ich nicht. Die Spannung fehlt gänzlich. Humor und Sprache bewegen sich auf der Ebene von Vorabendserien im Privatfernsehen. Ein bisschen “Ja mei” und doppelte Verneinungen sind halt nicht ausreichend für eine hervorragende Bewertung. Der Text beinhaltet zweimal das bayerische Unwort “lecker” und ebenfalls zweimal “Niederbayern”, wobei Maulfaulheit unterstellt wird. Eine altbairische Fanni würde sich nicht mit Ypsilon schreiben.
Fabian Marcher – Tod im Inntal – Oberbayernkrimi (E-Buch) Einige Male bin ich jetzt schon bei Buchkäufen hereingefallen. Wird etwas als skurril oder mit schrägem Humor bezeichnet, läuten bei mir schon die Alarmglocken. Dann lade ich mir lieber die Leseprobe, bevor ich kaufe – ebenso wie bei einem neuen Autor. Ich suche nach glaubwürdigen und spannenden Geschichten, bei denen ich mitermitteln kann und die nicht zuletzt aus heimatlichen Regionen kommen. Genauso einen Krimi habe ich hier gefunden. Die Handlungsorte haben Geheimnisse und die Personen verdächtige Abgründe. Ermittler und Polizeiarbeit sind mit bekannten Eigenheiten und Vorgehensweisen dargestellt. Die Handlung ist schlüssig und vorstellbar. Lediglich der Arbeitsauftrag des Historikers ist fragwürdig. Nach der Leseprobe will ich den Fall lösen.
Markus Richter – Ohne Herz – Neuschwanstein-Thriller (E-Buch) Ich habe bereits auf den Nachfolger gewartet und bin nicht enttäuscht worden. Beste geistreiche Unterhaltung mit Glaubwürdigkeit, Spannung sowie stimmigen räumlichen und historischen Zusammenhängen. Es überrascht mich, dass der Autor fiktive Handlungen so gekonnt in tatsächliche historische Gegebenheiten, Entwicklungen und Rahmenhandlungen einbinden kann. Ich kann miterleben und mitermitteln. Meine Anspannung beim Lesen ist so fest, dass die Gedanken nicht zu wandern beginnen. Dem Autor ist wieder ein Meisterwerk des Bayernkrimis und des historischen Romans gelungen, das sich wohltuend von der Alltagskost abhebt.
Edwin Haberfellner – Tod im Salzkammergut – Kriminalroman (E-Buch) Meine Bayernkrimis erstrecken sich nun auch auf das Salzkammergut, aber der Ermittler kommt aus München. Die Krimikost ist bereits in der sechsten Folge und durchschnittlich, der Regionalbezug vermutlich stimmig. Die Handlung nehme ich als vorhersehbar und unglaubwürdig wahr. Rezensionen bei Amazon sind verkaufsfördernde Übertreibungen mit dem Gipfel ”Höchste Spannung mit literarischem Anspruch”. Mir fehlt die Spannung, und ich kann nicht mitermitteln. Der Sprachstil ist nicht “locker und leicht”, sondern teilweise ganz schön verschachtelt. Beispielsweise werden umfangreiche Nebensätze sprachlich richtig, aber zur Erschwerung der Lesbarkeit in Umklammerungen angeordnet.
Richard Auer – Walburgisöl – Oberbayernkrimi (E-Buch) Gute Unterhaltung aus Eichstätt und Umgebung
Andreas Föhr – Tote Hand – Kriminalroman (E-Buch) Die Tote Hand hat überhaupt nichts mit dem Fall zu tun. Handlungsteile sind beliebig zusammengeschustert und unrealistisch, z. B. die Wirtshausschlägerei und das Golfplatzpflügen. Höhepunkt der Wirklichkeitsferne sind die Videos im Mangfalltal. Die Beschreibungen, wer mit wem in welchem Auto wo gefahren ist, sind verwirrend und führen zu Desinteresse. Es kommt im gesamten Krimi keine Spannung auf und wird mir egal, wer letztendlich der Mörder ist. Ich kann nicht mitermitteln und vergesse Handlungsteile, die zur Auflösung führen. Für mich gibt es kein Miterleben mit den handelnden Personen. Der eigentliche Kriminalfall ist Zeit- und Gelddiebstahl, weil ich ein Serientäter bin und die Werke des Autors bislang sehr geschätzt habe. Aus diesem Grund wollte ich zunächst zwei Sterne vergeben, aber die Tote Hand ist an sich schon geschmacklos, weil man über Behinderungen keine Witze macht. Dieser Krimi ist für mich tot. Die beste Kundenrezension unter den vielen fragwürdigen ist, dass es sich um einen richtig guten Allgäu Krimi handle.
Walter Christian Kärger – Das Lodern der Flammen – Bodensee Krimi (E-Buch) Dieser Krimi ist mein fünfter Kärger. Die vier zuvor gelesenen hatte ich noch als hervorragend bewertet, aber schon eine abnehmende Tendenz festgestellt. Vom fünften Fall bin ich enttäuscht. Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass dem Autor nichts mehr eingefallen ist. Deshalb erzählt er zwei Geschichten, die nichts miteinander zu tun haben. Ich werde in die Irre geführt, weil ich einen Zusammenhang erwarte. Zudem ist mir vieles bekannt und wiederholt sich. Die Wiederholung der Eigenheiten von handelnden Personen ist auf die Dauer langweilig. Insgesamt fehlt mir die Spannung, weil ich nicht mitermitteln kann. Die Handlung hat keine typischen regionalen Hintergründe, sie könnte sich überall ereignen. Das Geschehen und die handelnden Personen sind klischeebehaftet, aber insgesamt glaubwürdig. Eine Ausnahme ist der Grund für den Beziehungsabbruch zur Ärztin, sie wird allerdings für die Handlung nicht benötigt. Der Schreibstil ist so angelegt, dass ich als Leser gedanklich immer bei der Handlung und den Personen bin.
Hubertus Hinse – Drudenherz – Das Erwachen der Magie (E-Buch) Scheinbar geht es um Mord in der Oberpfalz, der seine Begründung in der Sagenwelt und im Übernatürlichen hat. Meine Zuordnung zu den Bayern-Krimis ist somit nicht ganz treffend. Der Handlungsverlauf blieb mir beim Erlesen kaum im Gedächtnis. Eine Rückblende wirkte auf mich zusammenhanglos. Heimatliche oder schauerliche Empfindungen hatte ich keine. Eine bildhafte Vorstellung der Personen ist ausgeblieben. Mir waren der Hias, seine Tanten und Kollegen egal geworden. Die Geister auf dem Hof und in der Umgebung müssen ohne mich weitermachen. Ein wenig ärgere ich mich, weil ich vor dem Kauf auf positive Bewertungen hereingefallen bin. Andererseits scheint mir diese Literaturgattung nicht zu liegen. Dafür sind Autor und Verlag nicht verantwortlich. Ich mag aber nach der Hälfte nicht mehr weiterlesen.
Hilde Artmeier – Dunkle Donau – Kriminalroman (E-Buch) Beim Krimi-Schreiben gibt es viele Möglichkeiten den Leser an der Nase herumzuführen. Hier werden zunächst Handlungen und Ereignisse verfasst, die mir unglaubwürdig erscheinen. Danach bietet die Autorin Erklärungen und Lösungen an. Das weckt bei mir Misstrauen bezogen auf die gesamte Glaubwürdigkeit. Die Handlung ist sehr umfangreich und vielschichtig verwoben. Ich habe den Eindruck von Übertreibungen, deren Höhepunkte Erklärungsbrief und anschließender Herzinfarkt sind. Außerdem kann ich nicht mitermitteln, weil für die Wendungen keine vorherige Wahrscheinlichkeit bestanden hatte. Es fehlt mir etwas, wenn ich die Übeltäter nicht auch überführen kann. Handlungsstränge enden in der Bedeutungslosigkeit. Vielleicht habe ich aber auch einiges überlesen, weil es mir nicht wichtig erschienen ist. Insgesamt glaube ich, dass weniger mehr gewesen wäre. Das häusliche Umfeld der Privatdetektivin ist überflüssig. Ich brauche keine Italien-Klischees und keine Ermittlerin, die ein Serientäter ist. Deshalb werde ich keine Folge mit Anna di Santosa mehr lesen. Der Unterhaltungswert der Dunklen Donau ist für Bayernkrimis durchschnittlich. Titel und Titelbild sind nur zur Verkaufsförderung gedacht.
Lenz Koppelstätter – Das Tal im Nebel – Ein Fall für Commissario Grauner (E-Buch) Man möge mir verzeihen, dass ich Südtirol bei den Bayern-Krimis einordne. In Südbayern halten wir aber überall dem Land Tirol die Treue – so wie ich dem Commissario Grauner. Der Reiz des Neuen ist für mich bei diesem 4. Fall natürlich verflogen. Die Personen sind mir aber immer noch sympathisch. Bei der Handlung glaubte ich, dass mich die Vorgänger mehr interessiert hatten. Außerdem lies ich mich im Lesefluss ständig stören, weil ich alle Funktionen meines neuen Kindle Oasis erkunden wollte. Dennoch möchte ich diesen Krimi als hervorragende, regionaltypische und geistreiche Unterhaltung bewerten.
Fabian Borkner – Berg, Fest, Mord – Oberpfalz Krimi Im Leseverlauf verstärkt sich mein Eindruck, dass der Autor ein Oberpfälzer mit dem Verstand, aber nicht mit dem Herzen ist. Die Handlung wird humorvoll und glaubhaft erzählt. Ich erkenne aber Handlungsteile, die in einem Übermaß künstlich konstruiert und unglaubwürdig sind. Deshalb entsteht für mich keine Spannung. Warum erfolgen die Morde nicht früher und in dieser zeitlich und örtlich ungewöhnlichen Art und Weise? Eine Antwort darauf bekomme ich aber am Ende. Wie kam es zum Arbeitsverhältnis in der Computerfirma und worin bestand die Tätigkeit? Auch hier gibt es eine Auflösung. Die Wohnungsnutzung der Hauptfiguren ist ein Schmarrn so wie das Arbeitsverhältnis in der Versicherung. Es erfolgen keine Berichte an die Firma. Der Arbeitgeber der Detektive würde in der Wirklichkeit mitmischen wollen, wenn er für Leistungen bezahlt. Personen und Handlung sind nicht so sehr von Originalität, sondern von Klischees und Übertreibungen gekennzeichnet. Insgesamt fühle ich mich gut unterhalten, einen Nachfolger mit diesen Ermittlern werde ich aber nicht kaufen.
Alexandra Kolb – Rindviehdämmerung – Heimatthriller
Auf Seite 186 hatte ich das Lesen beendet und im Internet nach den Gründen für den Buchkauf gesucht. Diese waren der Begriff Heimatthriller, die positiven Pressestimmen, die Produktinformation des Verlags, dass es sich um ein Roman-Debüt mit starken Charakteren, mit Witz, Verstand und jeder Menge Spannung handle, sowie die vielen Sterne bei Amazon. Schon vorher war ich geneigt gewesen, die Lektüre abzubrechen, und hoffte auf einen Strohhalm, an den ich mich zum Weiterlesen hängen kann. Wegen meiner Lesefreude und Leseerfahrung war es nicht an mir gelegen, wenn mir das Weiterlesen schwerfiel. Ich bin einfach wieder einmal auf einen, von mir so empfundenen, Schmarrn hereingefallen und habe mich nur noch gelangweilt. Die Bilder im Kopf sind nicht entstanden, und mir ist es egal geworden, wie es weitergeht. Künftig werde ich vorsichtiger sein, wenn ich wieder die Bezeichnungen Heimat und schräg im Zusammenhang lese, damit ich nicht von Schreibenden, Verlegenden und scheinbar Rezensierenden hereingelegt werden kann.
Heimatliche Bezüge zu mir bekannten Orten und Personen kann ich nicht erkennen, Spannung und Nervenkitzel bleiben aus. Mir fehlen Begründung und Logik für das Verhalten der Personen und für den Fortgang der Handlung. Ständig passieren unerklärliche und unnatürliche Vorgänge. Tiere sprechen und denken wie in Kinderbüchern. Dafür bin ich zu alt. Vermutlich soll eine Atmosphäre von Schauer, Horror und Geheimnis erzeugt werden, gegen die ich wohl immun bin. Bei mir entsteht Langeweile. Ich bin einfach im falschen Buch gelandet. Die Autorin kann nichts dafür. Der Verlag hatte andere Erwartungen erzeugt.
Die Gedankenwelt der handelnden Personen und eines Hundes sowie die Äußerungen der Tiere sind in kursiver Schrift dargestellt. Dabei ist alles Mögliche beinhaltet, auch Gegenteiliges zum Handlungsfortgang. Das stört den Lesefluss. Dazu fällt mir der Unterschied in der Sprechweise von Bayern und Preußen aus dem Brandner Kaspar ein, wobei Bayern nur das Ergebnis bekanntgeben und Preußen den gesamten Denkvorgang ausbreiten. Die Autorin hat einfach alles niedergeschrieben, was ihr in den Sinn kam. Das darf sie, ich muss es aber nicht lesen. Der Verlag hätte mich nicht dazu verleiten dürfen.
Einen Stern vergebe ich, weil das Produkt so beschrieben und bewertet worden ist, dass ich es gekauft habe. Der zweite Stern ist, weil die Autorin nichts dafürkann, dass ich mit dieser literarischen Gattung oder Mischung nichts anfangen kann. Außerdem möchte ich mich von der Amazon-ein-Stern-Rezension ohne Begründung absetzen. Die Profile der vielen Lobeshymnen habe ich angeschaut. Dabei sind treffliche Aussagen aus dem Genrebereich Mystery beinhaltet. In der Mehrheit zweifle ich aber die Glaubwürdigkeit an.
Detlef Schneidawind – Fallobst – Der Fall Wendelin Kolb Dieser Fall ist ganz nach meinem Geschmack. Eigentlich sind es einige Fälle, die abwechslungsreich und mit feinsinnigem Humor erzählt werden. Immer ergibt sich ein logisches Gesamtbild. Der Autor ist ein Heimat- und Menschenversteher, der die handelnden Personen hervorragend beschreibt. Auffallendes sprachliches Mittel ist die häufige Verwendung der indirekten Rede. Daneben werden glaubhafte Dialoge im Wortlaut zu natürlichen Höhepunkten verwendet. Ich kann die verwendeten Stilmittel nicht umfassend bestimmen, habe aber den Eindruck, dass sie sehr bewusst und zielgerichtet gewählt worden sind. Der Text ist mit vielen Kapiteln und Überschriften gegliedert. Bei den Ermittlungen wird hohe Sachlichkeit und angemessener Abstand erzeugt, z. B. durch die häufige Verwendung des Konjunktivs bei der indirekten Rede, des unpersönlichen Passivs und des Passivs ohne Täterangabe. Der Autor kommt mir mit seinen Mitteln stark entgegen, weil meine Gedanken immer bei der Handlung bleiben. Ich kann ein glaubhaftes und natürliches Geschehen miterleben und mitermitteln. Es entsteht eine Spannung, die mich gemütlich, aber auch konzentriert schmökern lässt. Eine gute Vorstellung der Ereignisse entwickelt sich ohne die Kenntnis der tatsächlichen Ortsangaben. Ich freue mich, aus inhaltlicher und formaler Sicht wieder einen Höhepunkt des Bayernkrimis entdeckt zu haben.
Gretel Mayer – Tod des Chiemseemalers – Kriminalroman Der Klappentext sollte wohl “Locker, humorvoll und spannend bis zum Schluss” beinhalten. Das ist dann aber berechtigterweise doch vermieden worden. Ich Internet kann man diese Formulierung dennoch zahlreich finden. Leider bin ich auch darauf hereingefallen. Der tatsächliche Umschlagtext beinhaltet “leichthändig und scheinbar harmlos”. Ich kann keine besonderen Vorzüge oder Nachteile entdecken, hatte mir aber einfach mehr erwartet. Der Orts- und Zeitbezug ist stimmig. Die Handlung hat für mich zu viele unnötige Nebengeräusche. Die Glaubwürdigkeit der Personen halte ich für eingeschränkt. Ich bitte Leser dieser Rezension sich selbst ein Bild zu machen. Ich kann nur den Durchschnitt entdecken, muss aber dem Anfangstext widersprechen.
Bernd Flessner – Teufelsküche – Kriminalroman Dem Autor gelingt es nicht, mich an die Handlung zu binden und mich für die Personen zu interessieren. Plötzlich tauchen immer wieder Namen auf, die ich nicht zuordnen kann. Das Geschehen ereignet sich im Milieu von Humoristen, ist aber selbst humorfrei. Zum Ortsbezug habe ich keine Erfahrungen. Die Handlung ist unglaubwürdig und langweilig. Es entstehen keine Spannung und kein natürlicher Handlungsfluss. Kapitelanfänge beginnen, ohne dass man weiß, wer, wann, wo oder warum handelt. Das behindert den Inhaltsfluss und führt zum Ablenken der Gedanken. Vermutlich lässt der Autor Informationen für den Leser aus, weil sie ihm in seiner Gedankenwelt bekannt sind. Es kommt mir vor, als ob sich hier ein Autor mit einem Krimi versucht, obwohl er nichts davon versteht. Mir wird es egal, wer der Mörder ist. Ich bekomme keine Hinweise auf die finstere Gestalt, die andere verfolgt oder wegen der sich jemand verfolgt fühlt. Einen zweiten Stern vergebe ich, weil ich nicht gänzlich analysieren kann, warum mich der Krimi langweilt. Aus diesem Grund wollte ich das Lesen auch nicht abbrechen.
Rolf Peter Sloet – Tödliche Diamanten – Thriller Das ist kein Bayernkrimi nach meinen Vorlieben und wahrscheinlich auch nicht nach den Ansprüchen von Autor und Verlag. Es geht nicht um Land und Leute in der Heimat, sondern um internationalen Terrorismus und die Bekämpfung durch Ämter und Geheimdienste. Es wurden keine Vorgänge, Orte und Organisationen beschrieben, die ihren Hintergrund im natürlichen Erleben des Autors haben, sondern dem Internet entnommen worden sind. Dabei liest man Aktionlastigkeit, Blutrünstigkeit, Statussymbolik, Technikfetischismus, überflüssige Körperverletzungen und Leichen. Der Autor berichtet teilweise von Vermutungen handelnder Personen und schließt den Leser dabei aus. Tatrelevante Sachverhalte in Besprechungen, werden dem Leser nicht mitgeteilt. Das ist unfair und in meinen Augen kein guter Stil, weil ich mitermitteln und miterleben will. Ich habe aber Verständnis für die vielen Sterne bei Amazon, weil sich der Krimi sehr einfach und spannend liest. Es ist wie der Konsum eines klischeebeladenen Fernseh-Tatorts, wobei sich dieser die vielen Körperverletzungen und Leichen nicht trauen dürfte.
Sonja Silberhorn – Regenteufel – Kriminalroman Weil mir der Waidlertod so gut gefallen hatte, kaufte ich auch den Regenteufel. Die erste Hälfte ist so dahingeplätschert und hat ein wenig Verwirrung erzeugt – vermutlich auch deshalb, weil ich Neueinsteiger in die fünfte Folge war. Die vielen Namen ließen den Zusammenhang erst langsam erkennen. Der Wechsel zwischen Handlung und Vorgeschichte wurde leider nur durch eine Leerzeile kenntlich gemacht. Aber dann entsteht ein eindrucksvolles und hervorragend erzähltes Gesamtbild – beklemmend, grausam und sehr spannend. Der Leser wird an den Ermittlungen beteiligt, braucht aber selbst nicht mitzuermitteln. Für die Spannung ist das nicht notwendig. Das Erleben und Handeln der Personen werden miterlebt, mitgefühlt und immer als glaubhaft wahrgenommen. Die Autorin nimmt den Leser gefangen, weil man meint, alles nach Möglichkeit selbst zu erleben. In beiden Romanen sind die größten Vorzüge nach meiner Wahrnehmung die Glaubwürdigkeit dieser freien Erfindungen und deren geschickte Darstellung, bei der man die sprachlichen Mittel nicht mehr wahrnimmt, sondern sich gedanklich mitten im Geschehen befindet.
Jens Schäfer – Wer sich in die Provinz begibt, kommt darin um – Kriminalroman Bayern ist ein Teil der beinhalteten Provinzen. Der Privatdetektiv hätte in Berlin bleiben sollen, dann wäre ich nicht auf diesen Schmarrn hereingefallen. Die Buchstabensuppe ist einfach langweilig, humorlos und unglaubwürdig, aber cool. Sollte man Handlung und Inhalt als Satire verstehen, hätte dies dazugeschrieben werden müssen.
Manfred Faschingbauer – Bayerisch Kalt – Kriminalroman Ist „Bayerisch Kalt“ kälter oder anders als normales „Kalt“? Was soll dieser unsinnige Titel? Er stammt bestimmt nicht vom Autor. Dieser hat nämlich keinen Sinn für Unsinn. Die Handlung ist glaubwürdig und wird geschickt erzählt. Personen sind stimmig. Das Thema ist aktuell, der Ortsbezug realistisch. Der Leser kann mitermitteln. Dazu kommen höchste Spannung und überraschende Wendungen. Meine Gedanken beginnen nicht zu wandern, wie bei vielen der sogenannten Regionalkrimis. Es gibt auch keine übertriebene Vermarktung oder verlogenen Sterne. Ich danke dem Autor für den beschriebenen Umgang mit dem Verbrechen und die hervorragende Unterhaltung.
Sonja Silberhorn – Waidlertod – Kriminalroman Ich hatte mir den Waidlertod bestellt, obwohl er noch von niemandem bewertet worden war. Die bisherigen Titel der Autorin fanden aber glaubhafte Rezensionen, und der Bayerische Wald gefällt mir nicht nur als Handlungsraum für Bayernkrimis. Anfänglich erlebe ich einen klassischen Krimi mit Kommissarin, Kollegen, Staatsanwalt und mit dem privaten Beziehungsgefüge. Dann rücken aber der Wald und die Waidler ins Zentrum der Handlung. Der ständige Wechsel von Handlungsorten und Personen erfordert Konzentration und bewirkt hohe Spannung. Ich darf als Leser mitermitteln. Die Autorin erzeugt ausdrucksstarke, aussagekräftige Bilder der Personen und Orte. Das spannende Familiengeheimnis nimmt mich gefangen. Es ist unvorstellbar, aber glaubwürdig und wird mit sehr großem Geschick erzählt.
Marion Stadler – Bayernhymne – Ein Altmühltal-Krimi mit Herz Ich vermute, die ich-erzählende Autorin ist wie die Kommissarin. Erleben, Denken und Handeln sowie Sichtweisen und Sprache waren mir anfänglich sympathisch. Der Untertitel hätte mich aber warnen müssen. Der Krimi mit Herz wird zu Gefühlsduselei und Übertreibung. Das gefällt den vielen weiblichen Sternen bei Amazon. Ich halte mich zurück und will diesen nicht widersprechen.
Anke Neder – Zum Sterben braucht man keine Heimat – Bayerwald-Krimi Als niederbayerischer Krimileser kommt man natürlich auf den SüdOst Verlag und auf Anke Neder. In meinen Augen machen der Verlag und die Autoren, der bislang von mir gelesenen fünf Krimis, alles richtig. Anke Neder schreibt auf ihrer Homepage: “Schreiben ist für mich eine von vielen kreativen Möglichkeiten, das eigene Leben zu bereichern”. Diese Bereicherung wird an den Leser weitergegeben. Man entwickelt Wohlwollen und Verständnis für handelnde Person, auch wenn sie ungewöhnlich sind. Ich entdecke keine scheinbar verkaufsfördernden Übertreibungen, sondern natürliche Bezüge bei der Darstellung von Handlungen, Personen und Heimatraum. Dazu findet man gesellschaftliche und politische Aktualität, hohe Spannung und augenzwinkernden Humor. Sicherlich kann man über die Glaubwürdigkeit der Handlung streiten, das ist aber nicht so wichtig. Entscheidend sind gute Unterhaltung und gescheite Bereicherung beim Lesen.
Hugo Nefe – Sündige Wandlung – Bayerwaldkrimi Die Einordnung in eine Schublade ist für mich nicht möglich und notwendig. Spontan fallen mir Eigenschaften wie satirisch, grotesk, absurd, skurril, makaber, gruselig oder grauenhaft ein. Bezeichnungen wie schwarzer Humor oder Thriller sind genauso treffend wie Heimatroman. Für einen gewöhnlichen Krimi fehlen Polizei, Schuld und Strafbarkeit. Das trifft jedoch nur in Teilen und dann wieder gar nicht zu, weil sehr wohl gegen Gesetze verstoßen wird. Strafbares wird aber aus Verursachersicht als normal und zwingend notwendig dargestellt. Sogar die Dialoge mit dem Frettchen werden als gewöhnlich wahrgenommen. Personen und Handlungen zeigen verständliche, teilweise karikierte Eigenschaften und Verhaltensweisen sowie satirisch verpackte Gesellschaftskritik. Die Verharmlosung von Verbrechen und Tod ist beabsichtigtes Stilmittel. Auf unangenehme Übertreibung bei Humor und Erotik wird zugunsten von Feinsinnigkeit, Hintergründigkeit und Natürlichkeit verzichtet. Die Glaubwürdigkeit der Handlung ist nicht notwendig. Einige Handlungsteile sind in der Realität nur schwer vorstellbar, insgesamt werde ich jedoch vom Anfang bis zum Ende gefangen genommen, ohne dass meine Gedanken zu wandern beginnen. Der Autor mutet mir viel Ungewöhnliches zu, beschenkt mich aber mit sachkundiger Unterhaltung, sprachlichem Geschick, stimmigen Personen, kenntnisreichen philosophischen Weltsichten, augenzwinkernden Einsichten, trefflichen heimatlichen Hintergründen und hohem Abwechslungsreichtum. Und das ist nach meiner Kenntnis in der Flut von Heimatkrimis nicht die Regel. Die Sündige Wandlung ragt für mich hervor. Nach meiner Wahrnehmung findet keine Anpassung an Publikumsgeschmack oder Verkaufsförderung statt. Wer meine Buchbewertungen bei Tivolifoto oder mein Amazonprofil kennt, weiß, dass ich kritisch mit den Sternen umgehe. Mir hat die Sündige Wandlung aber ganz einfach gut gefallen, obwohl ich ständig auf der Lauer nach einer berechtigten Kritik gelegen war. Zuletzt glaubte ich, doch noch etwas gefunden zu haben, weil ich anfänglich das Titelbild nicht verstanden hatte, bis sich mir Aussagen erschlossen. So ist sie halt, die Sündige Wandlung.
Tessy Haslauer – Tod im Bayerischen Wald – Kriminalroman Ich lese die Autorin gerne. Nach Bruthitze und Nebel über dem Bayerwald folge ich ihr auf Amazon. Mit Vorfreude und hohen Erwartungen hatte ich diesen neuen Titel bestellt und wurde nicht enttäuscht. Der regionale Bezug und die Beschreibung der handelnden Personen stimmen mit meinen Erfahrungen überein. Das Mädchen-Pferdehof-Klischee wird überzeugend bedient, Handlungen und Auflösungen sind erwartbar. Obwohl ich geahnt hatte, wie es ausgehen muss, las ich gerne und angespannt. Es tat gut, dass nichts verkompliziert und übertrieben wurde oder ins Lächerliche abgeglitten ist. Der Kriminalroman ist nach meiner Erkenntnis zu vielen Bayernkrimis ganz einfach eine gelungene, angenehme, heimatliche Unterhaltung.
Werner Gerl – Haberfeldtreiber – Krimi aus dem Berchtesgadener Land Diesmal hat der Autor alles richtig gemacht. Beste heimatliche Unterhaltung mit Spannung, Humor und augenzwinkernder Glaubwürdigkeit. Die Rezensionen bei Amazon sind ebenfalls richtig.
Inga Persson – Tod am Ammersee – Oberbayern Krimi Die Autorin ist norddeutsche Wahlbayerin mit Erfahrungen im Berliner Politikbetrieb und in der Gastronomie am Ammersee. Der Verlag hat sie weg vom Politikmilieu zu einem sich besser verkaufenden Heimatkrimi gedrängt. Das merkt man, weil die Heimatbezüge unnatürlich erscheinen. Die Handlung ist künstlich zusammengeschustert, unglaubwürdig und enthält viele scheinbar bayerntypische Nebensächlichkeiten. Sprachlich und inhaltlich aufgebläht, ergibt sich in der ersten Hälfte kein Lesefluss, weil die Gedanken zu wandern beginnen. Die zweite Hälfte liest sich flüssiger und beinhaltet reißerische Sprachanteile. Die meisten Bayern-Klischees werden bedient. Der Debutkrimi ist insgesamt langweilig und bekommt bei Amazon Gefälligkeitsbewertungen zur Verkaufsförderung, die von bislang zwölf Personen als hilfreich gefunden wurden. Ich finde das auch. Der Ammersee gefällt mir.
Alexander Bally – Der Tote am Kirchturm – Ein Holledau-Krimi
Alexander Bally – Der Tote am Maibaum – Ein Holledau-Krimi Die dritte und vierte Folge der Ermittlungen des Metzgermeisters Wimmer im Ruhestand und seiner Enkelin Anna hatte ich schon gelesen. Nummer eins und zwei sind wiederum beste heimatliche Unterhaltung.
Werner Gerl – Mord auf Entzug – Kriminalroman Unglaubwürdig – auch als Satire. Die vermeintlich reißerischen und scheinbar witzigen Dialoge stören den Handlungsfluss und verhindern Spannung. Der Sternenhimmel bei Amazon stammt vermutlich von Lohnschreiberinnen. Das ansonsten geschätzte Verlagshaus begibt sich auf das Niveau des Groschenromans.
Alma Bayer – Wildfutter – Ein Rosenheim-Krimi Das ist alles schon einmal dagewesen – auch das Pseudonym als Marketinginstrument. Wegen meiner hier nachgewiesenen Kenntnis dieser Gattung der Schreiberei, erlaube ich mir, die Autorin anzuklagen, mangelnde Originalität, vermeintlichen Humor und andauernde Langeweile zu verbreiten. Andererseits können sich 69 Prozent der bewertenden Weiber bei Amazon natürlich nicht täuschen. Wahrscheinlich haben aber viele erstmalig seit ihrer Schulzeit von ihrem Fußballfreund ein Buch geschenkt bekommen und dieses auch noch gelesen.
Jörg Maurer – Am Abgrund lässt man gern den Vortritt – Alpenkrimi Hervorragend – er bleibt der verdiente Meister, auch wenn ich ihm schon untreu geworden bin.
Ruth M. Fuchs – Tod einer Zwiderwurzn – Ein Niederbayernkrimi Der Verlag ist der Eigenverlag der Autorin, die auch über die URLs rutmfuchs.de und niederbayernkrimi.de verfügt. Da scheint jemand großes vorzuhaben, die Substanz ist aber noch gering. Bei der Bezeichnung Niederbayernkrimis werde ich hellhörig, ob regionale Eigenheiten meiner Heimat trefflich beinhaltet sind und formuliert werden. Hier sind wohl die Ortsbezüge stimmig, Handlung und Personen aber beliebig. Vielleicht habe ich einfach auch viel überlesen, weil keine Spannung aufkam und meine Gedankenwelt oft in andere Gefilde abwanderte. Mir wurde es einfach egal, was passierte und wer gerade klischeehaft agierte.
Paul Fenzl – Der Freigänger von Stadelheim – SüdOst Verlag Bausteine bekommen langsam und mit mäßiger Spannung einen Zusammenhang. Hinweise zur möglichen Auflösung der Verwicklungen werden nicht gegeben – eher das Gegenteil. Das ist Irreführung des Lesers und strafbar.
Alexander Bálly – Ein Mord und zwei Leichen – Ein Oberbayern-Krimi Die zwei Leichen sind der dritte Teil der bislang vier Wolnzachkrimis und noch beim Sutton-Verlag erschienen. Beste heimatliche Unterhaltung.
Alexander Bálly – Tod im Hopfengarten – Oberbayern Krimi Hier bietet der Emons Verlag Qualität an. Die vielen Sterne bei Amazon sind berechtigt. Beste heimatliche Unterhaltung
Ines Eberl – Boandlkramer – Kriminalroman Unglaubwürdig, oberflächlicher Regionalbezug, scheinbar verkaufsfördernder Titel, unverständliche Handlungsabbrüche, unwidersprochene Fünf-Sterne-Bewertungen bei Amazon – langsam verdichten sich diese Bewertungen für etliche Produkte des Emons Verlags, der aber auch Qualität anbieten kann.
Inge Hirschmann – Bibergeil – Kriminalroman Langweilig, unglaubwürdig und mit eigenartigem Humor, der mich nicht anregt. Ständig werden Nebensächlichkeiten und die gesamte Gedankenwelt der handelnden Personen ausgebreitet. Mir war es schließlich egal, wie das ausgeht. Der Verlag missbraucht Käufer und Leser für Schreibübungen der Autorin. Die vielen Sterne bei Amazon kann ich nicht nachvollziehen. Eigentlich müsste ich dagegen anschreiben, habe aber momentan keine Lust dazu.
Markus Richter – Ins Herz – Neuschwanstein-Thriller Das Buch wird mit vielen Mitteln zum Bestseller gemacht und hat dies verdient. Es ist glaubwürdig, spannend und verfügt über ein hohes Maß an historischer Kenntnis und realistischem Ortsbezug. Leider musste ich letzteren überfliegen, weil ich mich dort überhaupt nicht auskenne. Ich hätte mir vorher das hervorragende Internetangebot des Autors anschauen sollen. Mir wurde es also egal, an welchen Orten im Schloss und der Umgebung die jeweilige Handlung erfolgte. Außerdem wird die Handlungsfolge an spannenden Stellen oft durch Erklärungen und Rückblenden behindert. Dieses Stilmittel ist natürlich beabsichtigt. Ich würde das Werk aber sofort wieder kaufen, und freue mich, weil eine Folge angekündigt ist.
Hugo Nefe – Gäubodengschwerl – Roman Ausgefallen humorvolle, leichte Unterhaltung, die sprachlich geschickt formuliert ist und von der lokalen Presse umfassend und verkaufsfördernd bewertet wird. Entgegen der Aussage des Umschlagtextes hat mich die Frage nach dem Toten aus der Donau überhaupt nicht beschäftigt.
Walter Christian Kärger – Das Knistern von Eis – Bodensee Krimi Hervorragend, aber etwas blutrünstig und aktionlastig
Lenz Koppelstätter – Nachts am Brenner – Ein Fall für Commissario Grauner Hervorragend
Lenz Koppelstätter – Die Stille der Lärchen – Ein Fall für Commissario Grauner Hervorragend
Doris Fürk-Hochradl – Kräuterrosi, ledig, sucht … – Kriminalroman “Fröhliche Unterhaltung mit Hochspannung” steht auf der Rückseite. Nach meiner Wahrnehmung ist dies eine Irreführung und Verarschung des Käufers und Lesers. Es handelt sich um eine langweilige, humorlose, vorhersehbare, naive und primitive Gefühlsduselei ohne regionalen Bezug zum Innviertel. Wieder wurden die vielen Sterne bei Amazon vorwiegend von Damen vergeben. Ich hätte besser aufpassen sollen.
Tatjana Kruse – Der Gärtner war’s nicht – Die K&K-Schwestern ermitteln Bayern-Krimi ist die falsche Abteilung – Deutsch-Klamauk würde gehen. Ins Absurde überzeichnete Personen und ein unverständliches Tatmotiv – oder liegt mir diese Form von Humor vielleicht weniger als der Damenwelt. Die vielen überschwänglichen Rezensionen bei Amazon wurden fast nur von Damen verfasst.
Lenz Koppelstätter – Der Tote am Gletscher – Ein Fall für Comissario Grauner Südtirol muss sich wie der Bodensee bei den Bayern-Krimis einordnen lassen. Bayern lieben die Bodenseeländer, Tirol und Österreich mehr als die Preußen und Deutschen. Krimi-Leser werden diesen Commissario, den Ispettore, die Menschen und das Land mögen. Eine spannende Geschichte mit Ötzi-Hintergrund.
Tessy Haslauer – Bruthitze – Straubing Krimi Die Bruthitze von 2012 ist mit Recht schon in der vierten Auflage und hat die vielen Sterne bei Amazon verdient. Hervorragend
Walter Christian Kärger – Der Zorn des Zeppelin – Bodensee Krimi Die beiden Vorgänger waren deutlich spannender und glaubwürdiger. Nummer drei ist aber immer noch gute Unterhaltung.
Karoline Eisenschenk – Bluternte – Niederbayern-Krimi Nach meiner Begeisterung über Walpurgisnacht und Der letzte Tanz habe ich die Bluternte schon vorgemerkt. Ich lasse mich gerne mit geistreichen, spannenden und heimatlichen Motiven unterhalten, und die Bluternte ist beste heimatliche Unterhaltung. Man spürt die Liebe zur Heimat und das Verständnis für die Menschen, das natürlich seine Grenzen bei Habgier und kriminellen Handlungen hat. Die Autorin kennt die Personen, das Leben und die Arbeit in einem Bauerndorf. Freilich ereignet sich eine Fülle von Handlungssträngen, die für mehr Dörfer als Neukirchen gereicht hätte. Dafür bekommt man aber viele überraschende Wendungen, laufende kleine Lösungen und eine sich ständig steigernde Spannung. Die sprachlichen Mittel sind eine abwechslungsreiche Mischung aus Dialogen, Gedanken, Gefühlen, Beschreibungen und Handlungen, die glaubwürdig ist. Der Leser hat es leicht, wird aber schon gefordert, sich mit dem Übersichtsplan von Neukirchen und dem zweiseitigen Personenüberblick im Vorspann zu befassen. Die Handlungsstränge und deren Auflösung haben eine positive Grundstimmung. Erwartbares wird in kleiner Dosierung verarbeitet. Es wird aber so gekonnt erzählt, dass man gerne zustimmt. Außerdem sind bei Personen und Handlungen auch die Widersprüche und Widrigkeiten des richtigen Lebens zu erkennen. Das Ende beinhaltet Lösungen bei denen nichts offen bleibt, die aber auch nicht von einem geübten Krimi-Leser zu erwarten sind. Nur warum Konrad Stadler seine Felder trotz anfänglicher Weigerung verkaufen wollte, ist mir entgangen. Ich freue mich, wieder einen Höhepunkt des Bayern-Krimis gelesen zu haben. Meine Erwartungen sind mehr als erfüllt worden.
Andreas Föhr – Schwarzwasser – Kriminalroman Hervorragende Unterhaltung
Franz Hafermeyer – Das Spätzle Syndikat – Schwabenkrimi Am Anfang der Syndizierung stand vermutlich der Verlag, welcher mit reißerischem Titel und Titelbild sowie dem Format Schwabenkrimi Geld verdienen will. Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Es hat ja mit den Groschenromanen gut funktioniert und funktioniert mit Taschenbüchern wie diesem heute noch. Um den Autorennamen wird die Legende gesponnen, dass er nicht stimmt, weil der Autor selbst die bösen Jungs jagt, und diese ihn nicht erkennen sollen. Ein Portraitfoto findet sich aber schon auf den Internetseiten des Verlags. Die Handlung neigt zu Unglaubwürdigkeit, Klischeehaftigkeit und Aktionlastigkeit. Das Geschehen ist leicht verständlich, weil zu Vorgängen und Dialogen die gesamte Gedankenwelt der handelnden Personen in Wiederholungen ausgebreitet wird. Wer auch immer der Autor ist, er sollte sich wegen des Verdachts der Graphorrhö behandeln lassen. Die bisherigen drei Fünf-Sterne-Kundenrezensionen bei Amazon sind unglaubwürdig und dienen nur der Verkaufsförderung. Auch ich empfehle nachdrücklich den Kauf, damit die Kriminalfälle dieses Syndikats aufgeklärt werden.
Nikola Förg – Scharfe Hunde – Ein Alpen-Krimi Für viele Menschen ein Bestseller, den ich nicht nochmal kaufen würde. Ich hatte aber viel Zeit, weil meine Internetverbindung längerfristig gestört war.
Jörg Maurer – Im Grab schaust du nach oben – Alpenkrimi Ein aktuelles Thema, das geschickt mit den üblichen Vorgehensweisen des Autors verpackt worden ist. Das ist gute Unterhaltung, die mir gefällt.
Dietmar Gschrey – Rabenkrähe die letzte – Ein Michael-Kramer-Kriminalroman Unglaubwürdig, humorlos und langweilig
Walter Christian Kärger – Tunichtgut und Tunichtböse – Bodensee Krimi Hervorragend
Pfr. Alfred Binder – Requiem Aeternam oder Quiquid latet, apparebit Der Bayern-Krimi macht vor nichts und niemandem Halt. Empfehlung der Buchhandlung Kemme, Altstadt 5, 94486 Osterhofen
Ossi Heindl – Max Esterl und das drumherum – Max Esterls vierter Fall – Ein Böhmerwaldkrimi Sympathisch, menschlich, liebenswert und gelegentlich ein wenig naiv. Ein Muss für Freunde des Böhmerwaldes und der Volksmusik.
Günther Frühmorgen – Spionin Escora – Bayerischer Kriminalroman der anderen Art Ein Wunder, dass ich diese andere Art nochmal durchgehalten habe.
Günther Frühmorgen – Katzendraller – Bayerischer Kriminalroman der anderen Art Diese “andere Art” ist sehr gewöhnungsbedürftig. Würde ich das Lebensgefühl der 1970er Jahre, die damals aktuelle Musik und den Dialekt nicht kennen, hätte ich abgebrochen. So entstanden aber immer wieder Erinnerungsbilder, die zum Weiterlesen anregten. Die Handlung war für mich chaotisch erzählt und langweilig. Der Umgang mit der Sprache ist sehr eigenwillig, ungewöhnlich und manchmal verwirrend.
Walter Christian Kärger – Das Flüstern der Fische – Bodensee Krimi Hervorragend
Jutta Mehler – Mord mit Schokoguss – Kriminalroman Normalerweise bin ich bei solchen Titeln von Autorinnen eher vorsichtig. Diesmal wurde ich von der Osterhofener Zeitung auf den Krimi aufmerksam gemacht, weil die Geschichte im benachbarten Künzing spielt. Und ich musste nichts bereuen. Das ist beste heimatliche Unterhaltung in jeder Hinsicht.
Karin Holz – Herbstfinsternis – Bayerwald-Krimi Der Weisswurstbayern-Blog hatte mich auf diesen Titel hingewiesen. Ich nahm ihn in meinen Wunschzettel bei Amazon auf und wartete, bis erste Bewertungen kommen würden. Weil diese aber ausblieben, suchte ich im Netz nach weiteren Informationen. Meine Absicht war, wieder eine spannende, wirklichkeitsnahe und bayerische Unterhaltung zu finden. Die Jagd im Bayerischen Wald interessierte mich eigentlich nicht, der Kauf erfolgte aber trotzdem. Und ich wurde reich belohnt. Die beschriebenen Personen und der Wald waren mir bekannt. Beim Lesen erlebte ich Verständnis und Liebe für Menschen, Natur und Heimat. Die Herbstfinsternis braucht keine Klischees und keinen Humor. Es geht um sehr intensives, natürliches Erleben. Das ist keine übliche Krimi-Kost, die den Bayern-Krimi vielfach sogar in die Lächerlichkeit führt. Es ist aber ein spannendes Miterleben und beste Unterhaltung mit dem ernsten Hintergrund von kriminellen Handlungen. Am Anfang war ich ein wenig mit den vielen Namen überfordert, bis ich mir eine Liste machte. Durch die Fachsprache der Jäger musste ich auch einiges nochmals lesen oder überlesen. Jetzt bin ich aber gespannt, ob sich nach dieser ersten Bewertung eine Folge einstellt. Nach meiner Wahrnehmung und Leseerfahrung ist die Herbstfinsternis ein hervorragender Bayern-Krimi.
Thomas Bogenberger – Hattinger und der Nebel Beste, bairische Unterhaltung. Zitat auf Seite 383: “Klar ist, dass durch einen Verzicht auf das Bairische das Wesentliche verloren ginge – wenn nicht die Seele des Ganzen.”
Thomas Bogenberger – Chiemsee Blues – Hattinger und die kalte Hand Der Chiemsee Blues ist eine Entschädigung für den Schmarrn, den ich unter den Bayern-Krimis schon gelesen habe. Als Erstlings-Krimi des Autors von 2011 ist er 2016 mit Recht schon in der fünften Auflage. Aus altbayerischer Sicht ist der Krimi allein schon wegen der Wahl der sprachlichen Mittel bei Dialogen im Dialekt ein Genuss. Die Schreibweise des Dialekts ist so geschickt gemacht, dass der Inhalt im gesamten deutschsprachigen Raum verstanden wird. Es gibt sogar eine kleine Sprachkunde im Anhang. Die Sterne bei Amazon lügen nicht. Ich warne aber davor, wieder hereingelegt zu werden.
Tanja Voit – Kinikiller – Oberbayern Krimi Unglaubwürdig und langweilig – ein Kommissar, der sein Gedächtnis verloren hat, dennoch arbeitet und ständig nicht in seinem Buch über Kriminalistik liest. Das einzig spannende und der Grund meines Auslesens waren, welche abgenutzten Klischees die handelnden Personen auslassen. Denk- und Handlungsweisen sowie Dialoge sind einfältig und naiv, die Sterne bei Amazon vermutlich als Gefallen erbeten oder erkauft. Der Verlag muss sich fragen lassen, ob es ihm nur ums Geldverdienen mit einem reißerischen Titel geht. Als Käufer werde ich betrogen und als Leser beleidigt, weil an meinem Verstand gezweifelt wird. Prien und der Chiemsee haben dieses Buch nicht verdient. Ich möchte zum Kauf ermuntern, damit meine Bewertung bestätigt wird. Sechsmal fünf Sterne kann ich bei Amazon nicht sprachlos stehen lassen, deshalb kopiere ich diese Zeilen zum Amazon-Kinikiller.
Johannes K. Soyener – Toteissee – rosenheimerkrimi Hervorragend in allen Blickpunkten, mit denen man einen regionalen, wirklichkeitsnahen Kriminalroman bewerten kann
Patrick Borsi – Der Blogger – Kriminalroman Ich verlege den Schwarzwald kurz nach Bayern, damit ich den Roman bei den Bayern-Krimis einordnen kann. Froh war ich, als ich fertig war. Der ständige Wechsel von Personen, Orten und Handlungen ist anstrengend gewesen – um nicht zu schreiben verwirrend. Es geht fast nicht um das Bloggen, sondern um kriminelle Machenschaften der Pharmaindustrie. Unterhaltungswert und Spannung sind besonders in der zweiten Hälfte hoch.
Wolf Schreiner – Lammfromm – Ein Krimi aus dem Bayerischen Wald Überbewertet bei Amazon. Es kommt keine Spannung auf. Mir war es bis zum Schluss egal, wer den Mord begangen hat. Handlungen und Personen sind klischeehaft.
Karoline Eisenschenk – Walpurgisnacht – Niederbayern-Krimi Durch die vielen Personen musste ich sehr konzentriert lesen. Einiges erschien mir etwas wirklichkeitsfremd. Insgesamt war es aber eine angenehme Unterhaltung. Den Nachfolger hatte ich uneingeschränkt hochgelobt. Einen weiteren Nachfolger werde ich bestimmt lesen.
Thomas Bogenberger – Hattinger und die Schatten – Krimi Seite 508: “Das alles ist so nicht passiert, es hätte aber durchaus so gewesen sein können.” Aktuell, wirklichkeitsnah, spannend, humorvoll. Beste Krimi-Unterhaltung!
Susanne Rößner – Sparifankerl – Oberbayern Krimi Wenig glaubhaft, vielleicht etwas zu grausam, aber geschickt erzählt und somit eine spannende Unterhaltung mit einem ernsten Hintergrund
Markus Ridder – Die Krabbe – Landsberg-Ammersee-Krimi Unglaubwürdig, grausam, Regionalbezug nur mit Ortsnamen, beim Lesen wird man aber durch unerwartete, abartige Entwicklungen gefesselt
Anke Bahr, Lotte Kinskofer – Die ganze Wahrheit über das Dirndl im Moor – Oberbayern Krimi Auf Seite 39 ist von einer Villa in Oberföhring zu lesen, deren Garten an den Englischen Garten grenzt. Auf 41 geht es dann weiter mit dem nur einen Steinwurf entfernten Fernsehgelände des Bayerischen Rundfunks. Wenn so etwas gedruckt wird, vermutet man weitere Fehler. Insgesamt wurde es dann doch unterhaltsam, neigt aber eher zur Unglaubwürdigkeit.
Lisa Graf-Riemann und Ottmar Neuburger – Steckerlfisch – Kriminalroman Unterhaltsame Geschichte mit mäßiger Spannung, aber stimmigen regionalen und kritischen Hintergründen
Regina Ramstetter – Apostelwasser – Niederbayern Krimi Zum Schluss musste ich sogar auf einen sonnigen Septembertag im Biergarten verzichtet, weil ich im Apostelwasser gefangen war. Die Niederbayern Krimis der Autorin heben sich genauso wie das Internetangebot von der Masse ab. Das Apostelwasser ist hervorragend und ausgezeichnet mit bislang fünfzehn Mal fünf Sternen bei Amazon, die den Roman von vielen Seiten besonders lobend bewerten. Da ist alles treffend und wahr formuliert. Personen, Handlung und Orte im Apostelwasser sind wirklichkeitsnah und meist überzeugend. Heimatbezug, Sprache, Sachlichkeit, Spannung und Humor verdienen besonderes Lob.
Regina Ramstetter – Lattenknaller – Niederbayern Krimi Wirklichkeitsnah, gescheit und unterhaltsam. Die Wahl der sprachlichen Mittel ist abwechslungsreich und kreativ. Bei mir beeinträchtigt dies aber ein wenig den Lesefluss. Das Internetangebot der Autorin ist auffallend gut gestaltet.
Susanne Rößner – Diridari – Oberbayern Krimi Unterhaltsam, aber unglaubwürdig und als Fortsetzungsfall ein wenig langweilig. Fingerabdrücke mit auf Gummihandschuhen aufgeklebter Menschenhaut sind ein alter Hut – genauso wie die Titelwahl.
Guido Buettgen – Champagnerblut – Oberbayern Krimi Unterhaltsames Erstlingswerk mit bemerkenswerten sprachlichen Mitteln. Dem Kriminalrat und dem Kommissar bleibt hoffentlich das Schicksal der Serie erspart.
Thomas Neumeier – Reinheitsgebot – Kriminalroman Spannend und mit abwechslungsreicher Handlung, die wirklichkeitsnahe, aber auch unglaubwürdige Züge hat. Über den Autor erfährt man wenig – auch auf Facebook. Titel und Verlagstext lassen eine unangemessene Werbestrategie vermuten.
Jörg Maurer – Schwindelfrei ist nur der Tod – Alpenkrimi Ich habe mir mehr erwartet.
Karoline Eisenschenk – Der letzte Tanz – Niederbayern-Krimi Nach meinen Vorlieben einer der besten Krimis, die ich kenne. Zuerst wollte ich nur hervorragend schreiben. Da die Autorin noch wenig bekannt ist, füge ich diese Bemerkung hinzu.
Michael Gerwien – Krautkiller – Ein Fall für Exkommissar Max Raintaler Handlung, Personen, Dialoge, einfach nur dumm und schlecht. Mit Satire hat das nichts zu tun.
Robert Hültner – Am Ende des Tages – Kriminalroman Ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimipreis 2014
Harry Kämmerer – Heiligenblut – Kriminalroman Die Handlung verliert sich in Nebensächlichkeiten, ist wenig spannend und humorvoll.
Franz Xaver Roth – Falscher Mann – Wirtshauskrimi Ich bin gerne Gast im Hammer-Eck und kenne die Stammgäste recht gut. Es ist immer etwas los, das mich bestens unterhält.
Susanne Rößner – Fangermandl – Oberbayern Krimi Abartige Verbrechenslage, die spannend, aber vermutlich leider auch wirklichkeitsmöglich erzählt wird. Der Titel und sein Zusatz sind nur Verkaufsstrategie.
Joe Fischler – Veilchens Winter – Valerie Mausers erster Fall – Alpenkrimi Unrealistisch, überbewertet und abbruchreif, wenn mich nicht eine Bahnfahrt zum Lesen gezwungen hätte. Die vielen Sterne bei Amazon wurden vermutlich bei Lohnschreibern gekauft. Das ist als Betrug der eigentliche Kriminalfall.
Tessy Haslauer – Nebel über dem Bayerwald – Kriminalroman Hervorragend
Jörg Maurer – Der Tod greift nicht daneben – Alpenkrimi Nach den ersten vier Titeln von Maurer hatte ich mir vorgenommen, keinen weiteren zu lesen. In der Bahnhofsbuchhandlung wurde ich dann bei diesem siebten Werk wieder schwach. Einen neuen Maurer kann man mittlerweile nicht mehr übersehen. Das Buch bekam sogar in der SZ vom Samstag, den 28. Februar 2015 eine ganzseitige Werbeanzeige. In meinen Augen sind Andreas Föhr und Marc Ritter um Klassen besser, weil sie geschickter mit Spannung und Humor umgehen. Diesen Krimi mit dem Hintergrund von Amputation und Prothetik empfinde ich als mittelmäßig und teilweise geschmacklos.
Hans-Peter Dinesh Bauer – Nantovinus – der Che-Faktor – ein Alpenkrimi Der Kauf erfolgte über die Empfehlung bei Amazon. Ich musste die Lektüre abbrechen. Der Inhalt ist Schmarrn. Layout und Satz sind ohne Silbentrennung in sehr langen Blöcken. Der Text hat rechtschriftliche und grammatikalische Mängel. Ich habe den Eindruck, dass Bewertungen bei Amazon geschickt gefälscht werden. Das Buch hat nicht einmal das Gnadenbrot im Regal verdient. Es muss zum Altpapier.
Andreas Föhr – Wolfsschlucht – Kriminalroman Hervorragend
Marc Ritter – Frauenmahd – Kriminalroman Den direkten Nachfolger von Stieranger ließ ich aus, da lief mir in der Bahnhofsbuchhandlung die Frauenmahd über den Weg. Sehr schnell liest man sich wieder in das Lebensumfeld des Gonzo Hartinger ein. Die Geschichte nimmt erstaunliche Wendungen, ist aktuell und wird humorvoll erzählt. Hat man Zeit zum Anfangen, dann hat man schnell keine Zeit mehr, weil man alles wissen und erleben will.
Leonhard F. Seidl – Genagelt – Kriminalroman Mehrfach bin ich schon vom Münchner Tivoli mit dem Fahrrad zu Protestveranstaltungen gegen den Autobahnausbau in und durch das Isental gefahren. Ich kenne den Schwammerl, das Lindumer Kircherl und die umliegenden Ortschaften aus eigener Anschauung. Was dort durch Politiker und Geschäftemacher passiert, ist ein legales Verbrechen. Örtlichkeiten und politische Hintergründe werden mit Liebe und Sachlichkeit beschrieben. Es gibt satirische und hintergründige Elemente. Die Handlung ist aber vielfach unglaubwürdig und wenig spannend. Trotzdem empfehle ich den Roman, weil er wichtige Politik- und Gesellschaftskritik beinhaltet.
Alexander Frimberger (Hrsg.), Lothar Wandtner (Hrsg.) – Der Zamp und andere Krimi-Kurzgeschichten aus dem Bayerischen Wald – Ralf-Bender-Krimipreis 2013 Ausgezeichnete Unterhaltung mit den 15 besten Kriminalkurzgeschichten aus 93 Einsendungen
Andreas Föhr – Totensonntag – Kriminalroman Hervorragend
Marc Ritter – Herrgottschrofen – Kriminalroman Für März 2014 ist Stieranger vom Verlag angekündigt. Dann will ich wieder ein Abenteuer mit Gonzo Hartinger erleben.
Marc Ritter – Josefibichl – Kriminalroman Nach Aussage des Autors handelt es sich um einen kriminellen Heimatroman. Mir hat er sehr gut gefallen. Ich werde wohl auch den Nachfolger bestellen.
Roland Krause – Fuchsteufelswild – Ein Fall für Josef Sandner Für mich wenig verständlich und schwer lesbar – abgebrochen
Wolf Schreiner – Stoßgebete – Ein Krimi aus dem Bayerischen Wald Unglaubwürdig, aber offensichtlich ernsthaft gemeint
Andreas Föhr – Karwoche – Kriminalroman Hervorragend
Julie Fellmann – Nacht der Einsamen – Oberbayern-Krimi Hervorragendes Erstlingswerk der Autorin. Der Untertitel müsste eigentlich Oberbayern- und München-Krimi heißen. Das Ermittler-Team lebt und arbeitet in München, es muss aber einen Fall südlich von München klären. Die Lokal-Szene um den Gärtnerplatz und die Kripo-Zentrale in der Ettstraße sind geschickt miteingebaut. Den bisherigen zwei Kundenrezensionen bei Amazon braucht man nichts hinzufügen. Einen weiteren Fall werde ich bestimmt lesen.
Markus Ridder – Der Blütenstaubmörder – Landsberg-Ammersee-Krimi Hervorragend, die Sterne von Amazon lügen nicht.
Volkmar Steininger – Mordshexe – Ein Niederbayernkrimi Unglaubwürdig, aber offenbar ernst gemeint. Bald bemerkt man sprachliche und inhaltliche Mängel. Oberflächlichkeit und Vordergründigkeit der Handlung sind mit Vorabendprogramm oder Primitivfernsehen vergleichbar. Die wenigen Bezüge zu Niederbayern sind fast nur Ortsnamen. Im Vorspann ist eine übertriebene Lobhudelei von so genannten Krimiexperten aus dem Vorabendmilieu platziert. Dabei wird die Täterin verraten, die sich dann ohne Verdachtsmomente und besondere Handlungsanteile nach der ersten Lesehälfte selbst zu erkennen gibt. Wenn etwas nicht so gut gefällt, dann schweigt man im Normalfall diskret. Wenn aber etwas mit Niederbayern unglaubwürdig und unnatürlich in Beziehung gesetzt wird, dann muss ich das kritisieren, weil es leider kein Einzelfall ist.
Dorothea Böhme – Sauhaxn – Kriminalroman Mordsgaudi
Ingrid Werner – Niederbayerische Affären – Kriminalroman Unglaubwürdig, einfältig und keine natürlichen Bezüge zu Niederbayern! Die Sterne bei Amazon sind manchmal trügerisch. Sollte ich wieder ein Buch von einer Autorin bekommen, das im Anhang Rezepte beinhaltet, werde ich es ungelesen zurückschicken.
Ono Mothwurf – Werbevoodoo – Wondraks zweihärtester Fall
Christiane Tramitz – Himmelsspitz – Ein Alpen-Krimi Bilder in Worten, beste Unterhaltung und Spannung
Roland Voggenauer – Kreuzweg – Chiemgau-Krimi Lesenswert – teilweise baierisch geschriebene Dialoge
Christian Limmer – Unter aller Sau – Kriminalroman Beste Niederbayern-Gaudi
Jörg Steinleitner – Aufgedirndlt – Ein Fall für Anne Loop Eine Gaudi – wie man diesen Videos entnehmen kann
Jörg Maurer – Oberwasser – Alpenkrimi Wenn man Föhnlage, Hochsaison und Niedertracht gelesen hat, dann… Ich werde keine weitere Fortsetzung mehr lesen und versuche lieber Neues zu entdecken.
Franz Xaver Roth – Böser Mann Mir gefällt es. So böse ist er gar nicht. Ich habe eine Vorliebe für Bayern-Krimis. Leuterding oder anders gesagt Zorneding kann ich mir einfach besser vorstellen als die Bronx, weil ich viel mit dem Fahrrad im Speckgürtel von München unterwegs bin. Die handelnden Personen kenne ich aus meiner eigenen Erfahrung.