Buchbewertungen

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Bewertungen zu MonacensiaBavaricaHistorische Romane aus München und BayernMünchen-KrimiBayern-KrimiRomane und Sachbücher
Die Bewertungslinks entsprechen den Gliederungspunkten oder Kapiteln dieser Sammlung, wobei die inhaltliche Einordnung manchmal nicht genau möglich ist. An der ersten Stelle im jeweiligen Kapitel befindet sich meine zuletzt gelesener Titel.

Die Absatzanfänge meiner Buchbewertungen beinhalten

  • Name der Autorin oder des Autors mit einem Link zum eigenen Internetangebot
  • Titel mit einem Amazon-Link zum Buch und E-Buch
  • Untertitel mit einem Verlags-Link zum Buch und E-Buch

Monacensia

Gisela WelzenbachDie Prinzessin vom LehelErinnerung einer Münchnerin (E-Buch) Eine gute Freundin erzählt mir Geschichten: Zuerst gratuliere ich der Autorin zur Buchveröffentlichung. Eine solche Leistung muss man erst schaffen oder nachmachen. Oft behauptet jemand, ein Buch über etwas schreiben zu können. In den seltensten Fällen wird das auch umgesetzt.

Dann gebe ich zu, beim Erlesen voreingenommen gewesen zu sein. Mir sind nämlich viele schöne Erinnerung an meine studentische Jugend in den Sinn gekommen, als ich nur eine Straßenecke entfernt von der Autorin gewohnt habe.

Das nördliche Lehel der 1970er Jahr ist mir also bekannt, die etwa gleichaltrige Autorin dagegen nicht. Wir haben uns aber schon E-Mails aufgrund meines Internetangebots Tivolifoto München geschrieben. Die Tivolistraße und die zerstörte Tennisanlage liegen ja im Nordteil des Lehels. Und ich biete Beiträge über die Geschichte des Tivoli und seiner Umgebung an.

Für mich war das Erlesen der Lehelprinzessin, als ob jemand einer befreundeten Person Geschichten erzählt. Sprachliche Mittel sind einfach und treffend. Nichts ist schwierig zu verstehen, alles nachzuvollziehen und mitzuerleben. Ich empfinde die Geschichten als natürlich, sympathisch und originell.

Vergleiche zur eigenen Kindheit und Jugendzeit kommen mir in den Sinn, obwohl ich in einem bäuerlichen, dörflichen Umfeld aufgewachsen bin. Meine fotografische und textliche Dokumentation aus Elternhaus und Heimatdorf ist eine Gemeinsamkeit mit der Autorin. Sie hat ein Buch geschrieben und ich betreibe ein Internetangebot mit privaten Fotobüchern und Geschichten.

Sprachlich erkenne ich städtische Einflüsse, z. B. wird viermal das bayerische Unwort lecker verwendet. Der Schweinsbraten hat das falsche Mehrzahl-e bekommen, weil er nur von einem Schwein ist. Aus dem Metzger ist ein Schlachter geworden, aus dem Wirtshaus oder der Boazn eine Kneipe.

Die erste Hälfte des Buchs bezieht sich nicht umfänglich auf den Stadtteil Lehel, sondern mehr auf die Kindheit, Familiengeschichte sowie auf die Verwandtschaft in Niederbayern und der Oberpfalz. Auch das ist für mich durch das eigene Erleben gut nachvollziehbar. Außerdem kenne ich etliche Buchveröffentlichungen zu Kindheit und Jugendzeit in München und Niederbayern.

Nach den Kindheitserinnerungen werden die städtische Umgebung sowie die Alltäglichkeiten von Medienwelt und Popkultur der 1970er und 1980er Jahre aus der Sicht der damals jungen Vorstadtbewohnerin vorgestellt. Ich habe Vergleichbares im gemeinsamen Stadtviertel als zugezogener Student erlebt.

Das Lehel wird in der zweiten Hälfte zum Schwerpunkt. Dann erinnere ich mich an Häuser und Personen in der Umgebung der Lerchenfeldstraße. Beispielsweise kannte ich den Metzger-Sepp und den Jake. Die Verherrlichung der Gaststätte Hammerschmiede kann ich nicht ganz nachvollziehen. Für mich war sie damals eher spießig. Heute wäre ich aber froh um ein solches Wirtshaus im Viertel.

Höhepunkt ist die Faschingszeit Ende der 1970er Jahre. Die Autorin war zu dieser Zeit städtische Angestellte und Faschingsprinzessin. Ich habe studiert und musste als Taxifahrer Geld verdienen. Damals wie heute kann ich mit Faschingsveranstaltungen, Ballvergnügungen und Prinzessinnengefühlen nicht viel anfangen. Die Erlebnisse dieser Prinzessin haben mir aber gefallen.

Mit Kritik an den Veränderungen im Viertel wird nicht gespart. Sie ist gegen Ende umfassend ausgeführt und begründet. Hierzu habe ich auch etliches geschrieben, z. B. den derzeitigen Höhepunkt: Die Umweltsau vom Tivol.

Meine Buchbewertung ist keine Gefälligkeit an die Autorin und erfolgt ungefragt. Ich möchte aber dieses Erinnerungsbuch empfehlen und lasse natürlich den Hinweis auf meine eigenen Veröffentlichungen im Internet einfließen. Dort geht es nicht nur um die Vergangenheit, sondern um gegenwärtige Auswüchse der Stadtzerstörung im Viertel.

Insgesamt ist das Buch sehr ehrlich und persönlich. Dazu braucht man erst einmal Mut und muss sprachliche Fähigkeiten entwickeln. Es fällt mir auf, dass dieses Werk nicht von einer professionellen Autorin geschrieben worden ist. Gerade das bewirkt aber die Natürlichkeit und macht den Charme der Lehelprinzessin aus. Viele originale, fotografische Zeitdokumente unterstützen die Aussagekraft der originellen Geschichten. Für mich sind die Erinnerung einer Münchnerin ein besonders angenehmer Lesegenuss.

Franz FreislederMeine Münchner KindheitFliegeralarm, Pferderennen und Schwarzmarkt (E-Buch)

Thomas GrasbergerGebrauchsanweisung  für MünchenMünchen (E-Buch) Ich habe mich von Grant, Stenz und Flins begeistern lassen. Hier vereint der Autor alle Sichtweisen auf meine Heimatstadt. Mir hat es gefallen.

Eva-Maria Bast, Heike ThissenMünchner Geheimnisse (Band 2) – 50 neue Geschichten aus der Weltstadt mit Herz Das hervorragende Münchenbuch hat einen angenehm unterhaltsamen und einen hohen sachlichen Anspruch. So wie Band 1 würde es sich auch sehr gut für jemanden als Geschenk eignen, der schon viel über München weiß.

Florian KinastMenschen in MünchenGeschichten, die das Leben schrieb Gute Unterhaltung mit 24 Münchner Lebensgeschichten, welche für die Serie „Mei Münchner Leben“ in der Münchner tz geschrieben wurden

Felix Leibrock, Melanie Sommer, Karin Wolf (Hrsg.) – München mit anderen Augen sehen23 Stadtrundgänge zu besonderen Orten Eine angenehme und bereichernde Erweiterung der Münchenbücher, auch wenn man die Touren nur in der Vorstellung macht. Leider hat das für die Jackentasche gedachte Buch eine so feste Klebebindung, dass es sich nur schwer aufmachen lässt.

Axel Winterstein – Der ViktualienmarktMit Fotografien von Alexander Winterstein Für Marktgänger und Münchenliebhaber ist diese Neuveröffentlichung nach der 2007er Ausgabe des Autors eine Pflicht, die sich trotz vieler Wiederholungen lohnt.

Harry GUnter DeppenVom Leben mit Isarpreißn und anderen Rindviechern Der Autor lässt erkennen, dass er mehr kann als die dauernde Beschimpfung der Isarpreißn, die gelesen zunehmend langweilig wird. Und außerdem braucht er sich ja nicht ständig mit den Deppen abgeben, dann muss er sich nicht aufregen.

Olaf MalyMittersendlingMünchner Lausbubengeschichten Liebens- und lesenswerte Kindheitserinnerungen aus dem München der Nachkriegszeit

Max Spiegl“S’Münchner Herz wird’s immer geben!” Geboren, aufgewachsen und dahoam in München, der Weltstadt mit Herz – aus der Lebensgeschichte des Autors und Beschreibungen der gleichnamigen Benefizveranstaltungsreihe zugunsten des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.

Karl Stankiewitz – Die Große GaudiGeschichte und Geschichten vom Münchner Fasching Gesellschafts-, Politik- und Stadtgeschichte vor einem ungewöhnlichen Hintergrund – reich bebildert, lesenswert, unterhaltsam und informativ dargestellt

Karl Stankiewitz – Minderheiten in MünchenZuwanderung, Ausgrenzung, Integration – vom Mittelalter bis zur Gegenwart Der 1928 geborene Journalist und Buchautor zeigt, wie schwierig Integration in der Vergangenheit war und in der Gegenwart ist.

Karl Stankiewitz – Außenseiter in MünchenVom Umgang der Stadtgesellschaft in München Lesenswertes von einem hervorragenden München-Kenner

Karl KlühspiesMünchen nicht wie geplantStadtpolitik, Bürgerwille und die Macht der MedienHerausgegeben vom Münchner Forum Als Wahlmünchner seit 1974 wurden mir durch diese Veröffentlichung viele Entwicklungen verständlich, die zur Zerstörung der Stadt durch die eigene Verwaltung und Politik führten. Ausführlich werden Methoden offengelegt, welche auch zur Zerstörung des Tivoli führten. http://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-buerger-an-die-macht-1.2851252

Annette von Altenbockum – Das Münchner HofbräuhausDas Wirtshaus, das Bier und weitere Glaubenssätze Als ich das schöne und preiswerte Buch einigen Stammgästen, die sogar abgebildet sind, zeigte fragten sie, wo man es kaufen könne. Dieses gestalterisch, fotografisch und inhaltlich gelungen Werk von 2008 gibt es nicht mehr im Buchhandel, sondern nur mehr vor Ort im Fanshop des Hofbräuhauses und im Webshop.

Heinz GebhardtAls die Oper mit Bier gelöscht wurdeMünchner Bilder und Geschichten von 1158 bis heute München mit kurzen Geschichten, phantasievollen Überschriften und leider nur sehr kleinen Fotos, aber von einem großen Fotografen

Historischer Verein Laim e. V. – Laimer Almanach 2014/15 und Laimer Almanach 2015/16 Beide Werke sind ein Geschenk des Historischen Vereins Laim. Zunächst beachtete ich die Bücher wenig, weil ich kaum Bezüge zu diesem Stadtteil habe. Bald stellte ich aber fest, dass es sich um hervorragende Beiträge zur Stadtgeschichte handelt, die ich mit Genuss und Gewinn gelesen habe.

Eva-Maria Bast, Heike ThissenMünchner Geheimnisse – 50 Spannende Geschichten aus der Weltstadt mit Herz So geheimnisvoll sind diese Geheimnisse auch wieder nicht. Dieses hervorragende Münchenbuch hat einen angenehm unterhaltsamen und einen hohen sachlichen Anspruch.

Cornelia ZieglerEinmal rundherumDas Lesebuch für München und das Umland Hier wird vieles, das man in anderen München-Büchern nicht findet unterhaltsam und lesenswert erzählt.

Markus Schreiber – Was geschah wo in München50 Schauplätze Überflüssig

Hans Fischach – Die vier Heiligen Drei Könige – Geschichten und Geschichtliches um Münchner Denkmäler Heitere Ausflüge in Münchner Geschichte mit einer geschickten Mischung von sachlichem Hintergrund und erzählerischer Kommentierung

Hans Fischach – Solang die grüne Isar – Münchnerische Erzählungen und Plaudereien Der Titel sagt alles. Das kleine Buch ist ein Genuss.

Miriam Antretter und Uta Künkler – Stadtgespräche aus München Der Begriff des Gesprächs wird in dieser Reihe des Gmeiner Verlags im weitesten Sinne verwendet. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass dies auch für Sachverhalte gilt. Die sogenannten Gespräche haben aber nur einen unterhaltsamen Anspruch, den sie erfüllen.

Sigi SommerErinnerungen – Werner Meyer (Herausgeber) Die Geschichten aus dem Leben von Sigi Sommer wurden in seinem Todesjahr 1996 von Werner Meyer, dem damaligen Chefreporter der Abendzeitung herausgegeben.

Axel Winterstein – 200 Jahre Viktualienmarkt München – Tradition und Frische Empfehlenswert, auch wenn ich mir manchmal ein bisschen mehr Markt und weniger Stadt gewünscht habe. Eine Nachauflage oder Nachproduktion der Erstausgabe von 2007 soll in Vorbereitung sein.

Wie rasend verfliegen die Jahr: Sigi SommerChronist, Journalist, Spaziergänger von Werner Meyer (Herausgeber) Mein zweiter Sigi Sommer, der mir wiederum sehr gut gefallen hat.

Elisabeth Tworek (Hg.) – grad rausMusik und Literatur im Wirtshaus

Christine Metzger, Franz Marc Frei99x München wie Sie es noch nicht kennen

Sigi SommerSendlinger G’schichtenHerausgegeben von Helga Lauterbach-Sommer Es ist mein erstes Buch mit Geschichten von Sigi Sommer. Ich las und genoss es sehr gerne. Diese Vorstadtgeschichten führten mich auch in meine Dorfkindheit zurück.

Oliver Braun, Thomas Götz, Thomas Grasberger, Sylvia Krauss-Meyl, Dominik TomenendalRevolution in München: 1800 – 1848 – 1918 – 1933 – 1968 Ein abwechslungsreicher Überblick, der sich unterhaltsam liest – Pflichtlektüre für München-Liebhaber

Andreas Hallaschka (Herausgeber)Merian erzählt München In meinem Bücherregal befinden sich fast alle Münchner Merian-Hefte. In diesen hervorragenden Textbeiträgen mit inhaltlich gegliederter Anordnung nochmal im Zusammenhang zu schmöckern, ist ein Genuss.

Alexandra Brücher-Huberova – 111 Geschäfte in München, die man erlebt haben mussDer ungewöhnliche Shopping-Guide Eine gute Idee! Der Verlag baute mit diesem Titel offensichtlich auf die Veröffentlichungen von Rüdiger Liedtke. Die Umsetzung des Themas war für mich langweilig und überflüssig. Wer sich für Shopping in München interessiert, wird aber vermutlich angemessen bedient.

Rüdiger Liedtke111 Orte in München, de man gesehen haben muss – Band 2 Empfehlenswertes Lese- und Fotobuch auch für Münchner

Rüdiger Liedtke111 Orte in München, die Geschichte erzählen Angenehm lesbare und gut gestaltete Unterhaltung und Information

Mirela Stanly, André Stanly – Unnützes Wissen München711 erstaunliche Fakten Der Titel trifft zu. Es ist erstaunlich wieviel man dennoch weiß und was man entdecken kann.

Hans Fischach – Solang die grüne Isar – Münchnerische Erzählungen und Plaudereien Die Veröffentlichung erfolgte 1983 in der Bayerland-Reihe “Kurz und guad”. Das sagt alles.

Merian München Das September-Heft 2013 ist die achte Ausgabe mit München seit dem Jahr 1949. Ein Hinweis zum aktuellen Titelbild beinhaltet: “…im Vordergrund steht das Lebensgefühl, der Sommer im Englischen Garten.” Die Themenwahl und die Inhalte mit Texten und Fotos sind hervorragend.

Werner A. Widmann: Ein Stück Schönheit liegt über dem Eisbach. Das Tivoli-Kraftwerk im Englischen Garten. Tivoli Handels- und Grundstücks-Aktiengesellschaft, München 1986 Zu dieser antiquarischen Neuerwerbung biete ich keine Links. Der Autor widmet sich der Vorgeschichte und der Geschichte der industriellen Entwicklung am Eisbach kenntnisreich und eingehend. Die Geschichte und die Geschichten, um alles was mit dem Namen Tivoli in München zusammenhängt, werden liebevoll beschrieben. Diese zwei Aussagen des Geleitworts sind sehr zutreffend. Für mich ist diese neu entdeckte Veröffentlichung ein Glücksfall, weil ich die Geschichte meiner nahen Wohnumgebung noch besser erfahren und verstehen kann.

Daniela Schetar, Friedrich Köthe – Münchner Schmankerl: 66 Lieblingsplätze und 11 Biergärten – Für Münchner Kindl und Zugroaste Der kitschige Dackel mit dem Tirolerhut auf dem Umschlagbild hätte mich fast vom Kauf abgehalten. Die Fotos von Friedrich Köthe sind ein Genuss. Die Begleittexte des Autorenteams machen München vielfältig, lebendig und bunt erlebbar.

Cornelia Oelwein – MünchenBildpostkarten von 1887 bis 1930 Eine großartige Wanderung durch die Stadt und die Vergangenheit

Astrid Assél & Christian HuberMünchen und das BierAuf großer Biertour durch 850 Jahre Braugeschichte Eine hervorragende Veröffentlichung zur Münchner Stadtgeschichte und zum Münchner Bier

Thomas GrasbergerGrantder Blues des Südens Als Vorstadt-Grantler muss man diese Einführung in die Grantologie kennen. Es ist schade, dass der Autor in seinem Internet-Angebot keine Kommentar-Funktion anbietet. Wo soll man ihn denn dann angranteln? Man kann sich über dieses hervorragende Werk nicht einmal gescheit aufregen!

Rüdiger Liedtke111 Orte in München, de man gesehen haben muss Empfehlenswertes Lese- und Fotobuch auch für Münchner

Elisabeth TworekMünchen

Martin MaierDer Mensch ist gut, nur die Leute sind schlecht. Mit Karl Valentin Sinn und Wahnsinn des Lebens entschlüsseln Martin Maier: “Kaum jemand dürfte mit der Sprache, mit ihrem Sinn, Unsinn und Irrsinn mehr experimentiert haben, als der Münchner Komiker und Philosoph Karl Valentin.” So möchte z. B. der Oktoberfestbummler von der Hellseherin wissen, ob sie auch bei Nacht hellsehen kann.

Hans MühlbergerDer Stenz von der Au Kriegserinnerungen eines Kindes und Jugendlichen, spannende Geschichten aus dem Münchner Zuhälter-Milieu der Nachkriegszeit sowie der 1960er und 1970er Jahre, die in Stadelheim, in Straubing und im Altenheim enden

Sarah HakenbergMünchen. Wo Bavaria Dirndl mit Highheels trägtein Heimatbuch Ein Heimatbuch über München von einer Autorin, die gar nicht so lange in München lebt


Bavarica

Wolfgang Schmidbauer – Eine Kindheit in Niederbayern (E-Buch) Mit Genuss gelesen

Alfred Starch – Zwischen Ilz und Inn – Geschichten aus Niederbayern (E-Buch)

Tom Bauer – Bayern hat das schlechteste Bier der Welt – Ein Hopfenskandal von Tom Bauer (E-Buch) – Der Autor hat das beste Buch der Welt:

Diese provokante Vorgehensweise scheint erfolgreich zu sein, deshalb schließe ich mich an. Leider bin ich auf die vielen positiven, durchaus humorvollen Bewertungen hereingefallen. Diese stammen vermutlich nicht von unabhängigen Lesern, sondern sind als Gefälligkeiten anzusehen. Ich bescheinige dem Werk, dass es ein großer Schmarrn ist, bei dem ich nicht lachen konnte, dessen Kauf ich aber nachdrücklich empfehle, damit meine Aussagen auch als nützlich und hilfreich bewertet werden.

Tom BauerBayern hat das schlechteste Bier der WeltEin Hopfenskandal von Tom Bauer (E-Buch) Bitte „Nützlich“ klicken (Ablehnung der Amazon-Veröffentlichung dieser Bewertung):

Auf die Frage, wie Bewertungen berechnet werden, antwortet Amazon, dass ein System Rezensionen analysiert, um die Vertrauenswürdigkeit zu überprüfen. Bei diesem Werk mache ich mir die Mühe, die Vertrauenswürdigkeit mit meinem Verstand zu prüfen, weil 14 Fünf-Sterne-Bewertungen etwas auffällig sind.

Die Autorennamen, das Datum und die Inhalte werden vernachlässigt. Interessant ist die hohe Anzahl von neun verifizierten Käufen und von Personen, die die Informationen für hilfreich halten.

Beim Klick auf die Personen erfährt man die sogenannten Community-Aktivitäten, die Zahl der nützlichen Stimmen und der Rezensionen: 5/2, 10/4, 4/3, 2/7, 1/1, 1/5, 1/2, 4/2, 3/2, 1/1, 18/8, 50/21, 11/21, 4/1. Es handelt sich also um 14 anonyme Personen, die insgesamt 115 hilfreiche Beurteilungen bekommen und 80 Bewertungen verfasst haben, wobei die Hälfte mit zweimal 21 Ausnahmen sind.

Das Amazon-System hat offensichtlich nicht bemerkt, dass hier innerhalb von etwa sieben Wochen sehr ungewöhnliche Häufungen bei wenigen Rezensionen gegeben sind. Mit der vorgestellten Analyse ist es naheliegend, dass hier eine oder mehrere Personen Kaufverhalten beeinflussen wollen.

Diese Vorgehensweise scheint leider erfolgreich zu sein, weil ich als humorvoller Bayer darauf hereingefallen bin. Übrigens beinhalten die Rezensionen durchaus Humor. Der oder die Komiker oder Übeltäter sind vermutlich Autor oder Verlag. Ich nehme das sportlich und bescheinige dem Werk, dass es ein großer Schmarrn ist, bei dem man nicht lachen kann, dessen Kauf ich aber nachdrücklich empfehle, damit meine Aussagen auch als nützlich und hilfreich bewertet werden.

Günther Grewendorf – Warum Bairisch genial istI mog di obwoist a Depp bist (E-Buch) Bairisch ist im Gegensatz zu Standarddeutsch eine Sprache:

Das Buch ist gescheit und humorvoll, liest sich aber stellenweise wissenschaftlich anspruchsvoll. Man sollte mit dem Grundwortschatz der Sprachwissenschaft vertraut sein. Ich verdanke dem Werk Nachweise von einigen eigenen Erkenntnissen und neue Einsichten, die ich hier nur beispielhaft und verkürzt wiedergebe.

Ebenso wenig wie es ein deutsches Volk gibt, besteht aus wissenschaftlicher Sicht eine deutsche Sprache, sondern nur ein deutscher Sprachstandart, eine deutsche Standardsprache oder das Standarddeutsche. Eine Standard- oder Hochsprache ist aus Dialekten künstlich entwickelt und normiert worden, wobei Dialekte die eigentlichen Sprachen sind.

Das Bairische ist so wie alle Dialekte eine eigene Sprache und keine defizitäre Form von Standard- oder Hochdeutsch. Defizite finden sich vielmehr im Standarddeutschen. Im Bairischen wird nicht nur ein anderer Wortschatz verwendet, sondern auch eine andere Grammatik, wobei die veränderte Beugung von Wörtern vielfach nicht bewusst, aber regelhaft ist.

Manche Begründungen und Nachweise sind aus wissenschaftlicher Sicht notwendig, können aber auch überlesen werden. Der Titel lässt ein populärwissenschaftliches und unterhaltsames Werk vermuten, was jedoch nicht immer zutrifft.

Bedauerlicherweise entdeckt man beim Lesen des E-Buchs eine Häufung von Trennungsfehlern und fehlenden Leerzeichen in Wortfolgen. Bei einem aus bayerischer und sprachwissenschaftlicher Sicht so wichtigem Werk mit diesem Preis ist das besonders störend. Mit einer einfachen Rechtschreibprüfung wäre das vermeidbar gewesen.

Klaus Reichold – Warum Bayern ein orientalisches Land istund andere weiß-blaue Wahrheiten (E-Buch) Wiederholung und fragwürdiger Blickwinkel:

Die Veröffentlichung ist nur eine aktualisierte und aufgeblähte Version der 2010er Heimatkunde Bayern des Autors, die unter dem Motto des Orientalischen steht. Dieses Buch gibt es antiquarisch für 1,79 Euro, und mehr ist es auch in der Neuveröffentlichung nicht wert. Die kostet aber das Zehnfache. Halt! Der Inhalt ist tausend Mal mehr wert, aber nicht mit diesem Titel und dem ganzen medialen Remmidemmi.

Nach historischen und journalistischen Aspekten ist die Veröffentlichung ein Meisterwerk. Ich fühle mich aber nach dem Vergleich mit der Heimatkunde von 2010 hereingelegt. Das ist vergleichbar mit der BR-Zwangsanstalt, bei der man erst zahlen muss und dabei nicht weiß, was man bekommt: Meist eine Wiederholung.

Wenn man mehrere Bayernbücher kennt, entsteht der Eindruck, dass die meisten Inhalte dieses Werks nur aus der üblichen Literatur stammen. Persönliche Sichtweisen des Autors werden zunehmend vermisst. Nach dem Medienrummel erwartet man mehr als eine Sammlung von Inhalten und Zitaten, die weitgehend bekannt sind. Die multikulturellen Ursprünge und Entwicklungen des Bayernlandes sind ein alter Hut. Dazu passen die Auszeichnung des Wissenschaftsministeriums und der Bericht des Bayerischen Fernsehens.

Man kann Bayern aus vielen Blickwinkeln sehen, das heutige Bayern ist aber in Sprache, Kultur, Politik und Wirtschaft gefährdet. Mit so einem provokanten Titel darf man dies nicht unterstützen, auch wenn er zutreffend ist. Vielmehr muss die altbayerische Identität gestärkt werden. Sie braucht keine literarischen Belege für den Orient, der nicht nur Bayern, sondern das gesamte Abendland beeinflusst hat.

Gerhard StaguhnMamma Mia Bavaria – Zehn Versuche über ein rätselhaftes Volk der nördlichen Kalkalpen Nicht rätselhaft, sondern richtig:

Wenn jemand über Bayern schreibt, dann gibt es Millionen Menschen, die etwas besser wissen, und zahlreiche Bücher, in denen alles schon geschrieben worden ist. Dieses Buch ist aber einzigartig. Ich finde nichts, über das ich mich aufregen kann. Deshalb musste ich das Buch zweimal lesen. Dabei war es genauso unterhaltsam, treffend und richtig wie beim ersten Mal.

Wer Altbayern verstehen will, muss dieses Buch lesen. Den Einheimischen macht es bewusst, was sie immer schon gewusst haben. Andere bekommen Einblicke, die ich in dieser sachlich treffenden, humorvollen und höchst unterhaltsamen Form noch nie gelesen habe. Das Werk findet nicht nur meine Zustimmung, sondern auch meine umfängliche Bewunderung. Der Autor hat einfach alles aufgeschrieben, was man im traditionellen Altbayern denkt und wie man handelt.

Es findet sich viel Wahres und Richtiges, bei Niederbayern gibt es aber Probleme. Der Autor unterstellt eine dünne Besiedelung in einer waldreichen Gegend, dumpfes und brütendes Gemüt und bellende Sprache. Das sei ihm jedoch verziehen, weil es sicherlich humorvoll und satirisch gemeint ist. Insgesamt werden natürlich viele Klischees bedient, aber mit Humor, Verstand und Augenzwinkern. So kann nur jemand schreiben, der es selbst faustdick hinter den Ohren hat.

Im Vergleich zu anderen Gesamtdarstellungen hebt sich dieses Buch durch Glaubwürdigkeit und Eigenständigkeit ab. Der Inhalt wirkt nicht irgendwo abgeschrieben, hat aber Angaben zu Originalquellen. Leider gibt es keinen Überblick zur verwendeten Literatur.

Der Titel ist irreführenden, der Vergleich von Altbayern und Norditalienern richtig und somit überflüssig. Völlig missglückt ist der Untertitel: Zehn Versuche über ein rätselhaftes Volk der nördlichen Kalkalpen. Das Voralpenland, das Hügelland und das Urgebirge werden auch von Altbayern bewohnt, die gar nicht so rätselhaft sind.

Rita LellMühlhiasl begegnet Corona – Kein Mensch will`s glauben (E-Buch) Unterhaltung mit ernstem, kritischem Hintergrund: Neue Erkenntnisse über den Mühlhiasl und andere oder einen wissenschaftlichen Hintergrund darf man nicht erwarten. Das ist auch nicht notwendig. Ich fühle mich gut unterhalten und genieße die Reise in die Vergangenheit meiner Kindheit. Der Vorwald ist nicht so weit vom Gäuboden entfernt. Etliche Lebensverhältnisse waren früher vergleichbar. Die Anni könnte meine Großmutter gewesen sein. Die Autorin versteht es hervorragend, die Gegenwart mit der bäuerlich, dörflichen Vergangenheit zu verbinden. Ich entwickle Verständnis für die handelnden Personen und die ausschließlich weiblichen Sichtweisen. Die Hauptfigur ist mir sympathisch. Ob die Prophezeiungen des Mühlhiasl tatsächlich auf die Coronapandemie zutreffen, ist Spekulation. Mir geht es nur um die aktuellen, kritischen Anregungen und die Unterhaltung. Lediglich die Einstellung zu Elektromobilität halte ich für fragwürdig.

Hugo NefePudding im Kopf (E-Buch) Glücksfall mit einem Knotenbuch:

Der Autor geht einen eigenen Weg und orientiert sich bei Themenwahl und inhaltlicher Gestaltung weder am Zeitgeist noch an Verkaufszahlen. Diesmal betrifft es eine Kindheit in den 1960er Jahren, wobei der Titel in meinen Augen wenig aussagekräftig und das Titelbild nicht besonders geschmackvoll ist.

Aus der Sicht des Buben ist das Buch kein Tagebuch wie bei Mädchen, sondern eher ein Knotenbuch, in das er alles reinschreibt, was er nicht vergessen will, so wie man einen Knoten in ein Taschentuch macht. Der gesamte Handlungsrahmen ist durch den Umschlagtext bekannt, die Spannung liegt aber in den einzelnen, sehr humorvollen Geschichten, die sich harmonisch aneinanderreihen.

Die Erlebnis- und Handlungswelt des Buben hat vermutlich autobiografische Züge. Hinzu kommt ein Einfallsreichtum, der beim Lesen als wirklichkeitsnah und glaubwürdig erlebt wird. Die Vorstellungskraft des Autors ist beachtlich, weil er vermutlich nicht alles selbst erlebt oder erzählt bekommen hat.

Literatur, in der man sich solche Lausbubenstreiche anlesen kann, ist mir mit Ausnahme von Ludwig Thoma nicht bekannt. Thomas Lausbubengeschichten kennt jeder. Das war aber eine andere Zeit und das Werk ist mit filmischen Mitteln kommerziell ausgebeutet worden. Im direkten Vergleich mit Thoma gefallen mir diese Lausbubengeschichten besser, weil sie in meine Lebenserfahrung passen. Das Erleben und die Sichtweisen des zwölfjährigen Buben in Niederbayern und im Internat in Oberbayern kann ich wegen eigener Internatserfahrungen in den 1960er Jahren nachvollziehen.

Die Wortwahl ist treffend, und ich gewinne beim Lesen den Eindruck, dass ein Zwölfjähriger geschrieben hat. Bei der Formenwahl wird so wie bei Thoma das Imperfekt nicht konsequent vermieden, wie es sich für den heimatlichen Sprachgebrauch eigentlich gehört. Das Perfekt in den Dialogen und Handlungsweisen lässt die Sichtweise des Buben glaubhaft erscheinen. Die Abwechslung zwischen Imperfekt und Perfekt nehme ich ebenfalls wie bei Thoma als willkürlich wahr. Wahrscheinlich führt mich in erster Linie der Leseinhalt zur Vorstellung der Glaubwürdigkeit.

Meist muss ich schmunzeln, aber zwischendurch auch laut lachen und sogar einmal traurig werden. Die kindlichen Sichtweisen, räumliche und zeitliche Gegebenheiten sind in vollem Umfang zutreffend. Ich entwickle großen Respekt und Bewunderung für den Autor, wie er Wahrnehmungen und Gefühle des Buben darstellt. Für mich ist das meisterlich, ich habe allerdings keine Vergleichsmöglichkeiten.

Dieses Knotenbuch ist ein großartiger Lesegenuss und der Autor ein Glücksfall für die altbayerische Heimat. Die Verwendung von Wörtern, die in Bayern als Unwörter gelten, sei ihm verzeihen, z. B. zweimal Brötchen und fünfzehnmal lecker. Dem Atelier-Verlag des Autors in Oberschneiding wünsche ich viel Erfolg und freue mich auf zahlreiche weitere Werke.

Ludwig ZehetnerBasst scho!Band 4: Einblicke in die Geheimnisse des Bairischen Bairisch ist eine Sprache und hat Dialekte: Ludwig Zehetner hat sich ohne Zweifel große Verdienste für die Dokumentation der Sprache und Lebensart in Altbayern erworben. Ich kenne und besitze alle vier Bände von „Basst scho!“ Als Altbayer habe ich sie mit großem Genuss und Gewinn gelesen. Nur eines hat mich immer gestört: Zehetner schreibt vom Bairischen Deutsch oder kurz vom Bairischen. Es wäre doch so einfach gewesen, die Bezeichnung Bairische Sprache zu verwenden. Es geht um altbayerische Identität und nicht um sprachwissenschaftliche Anpassung. Außerdem ist eine Veröffentlichung nur in Buchform und ohne E-Buch nicht mehr zeitgemäß.

Hans Kratzer – Ausgesprochen BairischVon Mongdratzerln, Tschamsterern und anderen sprachlichen Kostbarkeiten Du bist nicht im Regal abgestellt: “Des Biachal vo 2012 nimmi imma wieda gern in d’Hand.” Ein Kenner schreibt über besondere Wörter meiner Sprache so kenntnisreich, dass ich mir gerne alles wieder in meine Gedankenwelt hole.

Hans SöllnerFreiheit muss weh tunMein Leben (E-Buch) Am Anfang war ich ein wenig skeptisch, weil Söllner die Lebensgeschichte nicht selbst geschrieben hat. Der Text ist aber so glaubwürdig, dass ich bald gefangen war. Die Youtube-Videos für das “Making of” zeigen, wie gut sich Söllner mit dem Autor verstanden hat. Herausgekommen sind ein hervorragendes Zeitdokument aus einer ungewöhnlichen Perspektive und ein großartiger Lesegenuss. Ich bin begeistert und lasse das ohne weitere Begründungen so stehen.

Klaus ReicholdHeimatkunde BayernCadeau Ich nehme dieses Buch immer wieder aus dem Bavaricabereich meines Bücherregals, um ein oder mehrere Kapitel wiederholt zu lesen. Es kommt nicht auf die Fülle der landeskundlichen und historischen Informationen an – diese kann man sich ohnehin nicht merken, sondern auf die Art der Präsentation. Die Auswahl der Inhalte und die Formulierung der Titel sind für mich humorvoll und ansprechend. Der Humor ist nicht aufdringlich und laut, sondern feinsinnig und hintergründig. Ich erlebe ein Kapitel, als ob mir ein guter Freund eine interessante und geistreiche Geschichte erzählt, die mich zum wohlwollenden und lächelnden Zuhörer macht.

Horst MünzingerAuf den Spuren der Bairischen Sprache – Eigenverlag Gelegentlich nehme ich ein bereits gelesenes Buch aus dem Bavaricabereich meines Bücherregals, um es nochmal zu lesen. Bei diesem 2016er Werk habe ich das schon mehrfach gemacht, weil es mir einfach sehr gut gefällt. Wer sich nur ein wenig für das Thema interessiert, dem wird es genauso gehen. Der ehemalige Vorsitzende des Fördervereins bairische Sprache und Dialekte vermittelt in leicht lesbarer Form “Herkunft, Entwicklung und Gegenwart eine 1500 Jahre alten Kulturguts”. Ausnahmsweise verlinke ich den Autorennamen und den Buchtitel mit der Googlesuche.

Franziska Wanninger und Martin Frank – Der famose Freistaat: Bayern verstehen für Anfänger und Fortgeschrittene (E-Buch) Ich kenne etliche sogenannte Gebrauchsanweisungen und habe mir mehr erwartet. Kaufgründe waren die zugkräftigen Namen der beiden Autoren, welche ich für ihren frischen Humor schätze. Ich dachte mir, dass sie bestimmt nur ihre persönlichen Sichtweisen, Erlebnisse und Erkenntnisse schreiben. Das traf auch in Teilen zu. Hauptsächlich wurde aber abgeschrieben, was die zahlreichen Titel zum Thema beinhalten. Dazu kamen überflüssige Auffüllungen, z. B. ein Quiz. Die Fußnoten hätte man besser in den Text integrieren sollen. Schnell entstand der Eindruck, dass hier nur jemand ein Geschäft mit den Autoren machen wollte. Beide sind Altbayern und haben altbayerisches Herz, Gemüt und Humor. Die Beschränkung darauf und auf den Freistaat hätte mir gefallen. Es stößt mir auf, dass dauernd, vermutlich im Blick auf zugezogene und zuzugswillige Käufer, von einem Bundesland geschrieben wird.

Hugo NefeNeues aus dem Paradies: Adams geheimes Tagebuch (E-Buch)

Das Taschenbuch ist preislich angemessen, das E-Buch wird aber fast verschenkt. Hier gilt jedoch keinesfalls: Was nichts kostet, ist nichts wert. Sprichwörter können sich nämlich auch irren. Bei diesem Preis verdienen Autor und Verlag fast nichts, der Kaufanreiz ist aber hoch – besonders bei mir, weil ich schon das Gäubodengschwerl und die Sündige Wandlung gelesen und für großartig befunden habe.

Im neuen Werk erkennt der Autor richtig, dass Frauen jederzeit und überall das männliche Verhalten bestimmen können. Die Ausführungen sind geistreich und humorvoll. Spannung entsteht, weil man gebannt ist, was dem Autor als nächstes einfällt und was darauffolgend um die Idee entwickelt wird. Auf jeden Fall ist immer ein leiser, aber auch kräftiger Humor mit dabei. Dieser ergibt sich schon durch die außenstehenden, heiteren und grotesken Sichtweisen des Adam in Vergangenheit und Gegenwart. Das Werk ist eine Bayernreise durch die Geschichte und die Orte von München bis fast nach Deggendorf. Mehr möchte ich zum isarabwärtigen und zeitaufwärtigen Inhalt nicht verraten. Ich empfehle aber dringend die Homepage des Autors zu besuchen und die Zeitungsbeiträge aus Niederbayern aufzurufen.

Beim Lesen des Tagebuchs werden Frauen und Männern Spiegelbilder ihres Verhaltens vorgehalten. Man könnte meinen, das sei schwierig und langwierig, aber das Gegenteil ist der Fall. Ich bin in meiner Gedankenwelt vollständig im Geschehen geblieben. Meine Gedanken haben niemals zu wandern begonnen, obwohl sie das gerne tun. Inhaltliche und sprachliche Mittel haben mich gefesselt. Ich finde keinerlei Anlass zur Kritik, obwohl ich mich gerne dazu hinreißen lasse. Dieses Werk ist wieder einen Lesegenuss mit bester bayerischer Unterhaltung. Schade, dass das immer so schnell vorbei geht. Der Autor richtet sich nicht nach dem Massengeschmack. Er geht seinen Weg, und ich freue mich schon, was es künftig geben wird.

Manfred BöcklDas Abendland am Abgrund – Prophezeiungen großer Visionäre aus dem „Mitteleuropäischen Bermuda-Dreieck“ Bayern, Böhmen, Österreich (E-Buch) Der Autor macht Prophezeiungen glaubhaft, sieht das Göttliche in der Natur und wendet sich besonders gegen den Islam-Faschismus. Dabei verbindet er heimatliches, historisches und kritisches Gedankengut in einer sehr eigenen und persönlichen Sichtweise, die mir gefällt.

Teja FiedlerMia san miaDie andere Geschichte Bayerns (E-Buch) Natürlich gibt es nur eine Geschichte, aber verschiedene Blickwinkel. Der Autor wahrt die sachliche Richtigkeit und schreibt mit einem hohen Unterhaltungswert. Dabei verwendet er persönliche Sichtweisen und humorvolle Wertungen. So wird diese Geschichte Bayerns zu einem besonderen Lesegenuss.

Jörg MaurerBayern für die HosentascheWas Reiseführer verschweigen (E-Buch) Der Titel ist natürlich Schmarrn, weil das Buch kein Reiseführer für die Hosentasche ist und weil die Inhalte in anderen Bayernbüchern ebenfalls zu finden sind. Ich kenne etliche Maurerkrimis und viele aktuelle Bayernbücher. Dieses Werk hebt sich aber angenehm ab. Es ist nicht belehrend oder besserwisserisch, sondern auf eine sehr angenehme Art leicht und heiter. Der Autor färbt sein Bayernbuch mit einer sehr persönlichen Note, die mir einfach gefällt. Beim Lesen beginnen meine Gedanken nicht zu wandern, und ich will ständig noch ein weiteres Kapitel aufnehmen. Mit eigenen Sichtweisen wird man klischeefrei, erfrischend und humorvoll unterhalten sowie ganz nebenbei auch sachlich informiert.

Hans Ulrich SchmidBairisch: Das Wichtigste in KürzeBeck’sche Reihe (E-Buch) Der Autor, Professor in Leipzig für Historische deutsche Sprachwissenschaft, stammt aus Galgweis bei Osterhofen. Er ist also ein Niederbayer in Sachsen. Ich bin zwei Jahre jünger als er und erkenne die gemeinsame Sprache und das Leben in unseren Heimatdörfern, die nur zwölf Kilometer entfernt sind. Meine Lesewelt beinhaltet schon viele Werke zur Bairischen Sprache, dieser Titel bewirkt aber eine besondere Bereicherung. Der Erkennungs-, Informations- und Unterhaltungswert ist hervorragend.

TurmschreiberGeschichten, Gedanken, GedichteDas bayerische Hausbuch auf das Jahr 2019. Im 37. Jahrgang Seit 2012 lese ich das Turmschreiberjahrbuch mit wechselndem, aber zugegeben nachlassendem Interesse. Bei Gedichten ist es oft ein Überlesen. Bei den Beiträgen und Autoren erlebt man Vielfalt – um nicht zu schreiben Durcheinander. Der Humor kommt mir zu kurz.

Volker WeidermannTräumerAls Dichter die Macht übernahmen Der Autor erzählt unterhaltsam und informativ von den fünf Monaten der Münchner Räterepublik 1918/19 aus der Sicht der beteiligten und beobachtenden Dichter. Hervorragend

Klaus Kiermeier (Hrsg.) – DahoamUnser bayerisches Lesebuch Wer meine Buchbewertungen im Internet kennt, weiß, dass ich viele neue und alte Bavarica gelesen habe. Dieses Lesebuch ist aber ein besonderer Glücksfall. Da passt alles. Ich habe es mit besonderem Genuss gelesen und muss dies mitteilen, weil es sich von vergleichbaren Neuerscheinungen abhebt. Für mich stimmt einfach alles. Man kann der Beschreibung auf der Buchrückseite gänzlich vertrauen, wird selbst zum bayerischen Genussleser und/oder erwirbt ein hervorragendes Geschenk.

Bayerisches LesebuchLiteratur und Lesenswertes aus zwei Jahrhunderten Ich hatte mir von der Auswahl mehr Gefallen erwartet.

Gerd Holzheimer & Volker DerlathZum AmmerseeMiniaturen Hervorragend – am liebsten möchte ich sofort wieder mit S-Bahn und Fahrrad raus- und einmal um den See herumfahren. Das Buch beschreibt aber weniger Wege und Orte, sondern Literaten und besondere Menschen rund um den Ammersee.

Michael Waltinger – Niederbayerische Sagen Diese Sammlung von Sagen aus der Jahrhundertwende ist mittlerweile in der fünften Auflage. Sie liest sich etwas unstrukturiert und langweilig, ist aber immer noch besser als kriegerische, germanische Heldensagen, obwohl ich diese nicht näher kenne.

Thomas Kernert – Dicke LederhoseDas Prinzip Bayern – Ein Erklärungsversuch Der Autor ist zwar in München geboren, kann aber kein Bayern sein, sonst hätte er keinen solchen Schmarrn geschrieben. Der Text liest sich einfach. Mit Erklärung, Sachlichkeit und Humor hat der Versuch aber nichts zu tun. Der Inhalt bewegt sich vom Hundertsten ins Tausendste. Und am Schluss weiß man nicht, was man gelesen hat. Wer eine geistreiche und humorvolle Annäherung an Bayern will, dem empfehle ich, Thomas Grasberger zu lesen. Eine ausführliche und treffende Kritik hat Christian Muggenthaler verfasst. Kernert passt als Schreiberling gut zur Zwangsanstalt BR mit ihren gscheidhaferligen, anitibayrischen Rundfunk- und Fernsehschwätzern. Die Preußische Allgemeine Zeitung oder Das Ostpreußenblatt schreibt zu Recht von Andersdenken, Überraschungen, Sprachgewalt und Vergnügen bei der Lektüre. Heimatliche Erklärung und Gaudi ist das Machwerk leider nicht, sondern teure Geld- und Zeitverschwendung. Der Versuch ist so missglückt, dass der Verlag dies hätte erkennen müssen und dass ich mir in dieser Bewertung Unsachlichkeit erlaube. Nachtrag am 3. Juli 2018: Dem BR ist es nicht zu blöd, heute eine als Bericht getarnte Werbung für diesen Unsinn zu machen. Wer dies nicht glauben will, dem sende ich bei Mitteilung gerne mein Exemplar zu.

Edition Bayern, herausgegeben vom Haus der Bayerischen GeschichteRebellen, Visionäre, Demokraten: Über Widerständigkeit in Bayern Hervorragend – Kostenlose Ansichtsmöglichkeit des gesamten Sonderhefts im Internet mit diesem Link

Edition Bayern, herausgegeben vom Haus der Bayerischen GeschichteSelbstbewusst! Eigen! Widerspenstig!: Bayern in der Bundesrepublik Hervorragend – Kostenlose Ansichtsmöglichkeit des gesamten Sonderhefts im Internet mit diesem Link – Die Ansicht lohnt schon allein wegen der vielen bestens ausgewählten Abbildungen. Die Texte sind sachlich ausgewogen und staatstragend. Mehr Kritik an der von der CSU verantworteten Bevormundung und Ausbeutung durch die Berliner Republik wäre notwendig.

Wolfgang Müller – Wittelsbacher Schicksale: Ludwig II., Otto I. und Sisi: Ein ewig Rätsel bleiben will ich… Ludwig II. war nicht geisteskrank, kein Selbstmörder und erfüllte seine Pflichten als König. Das Schuldenproblem wäre zu lösen gewesen, er wurde aber Opfer eines Staatsstreichs, an dem der spätere Prinzregent vermutlich beteiligt war. Ich vertraue diesen in meinen Augen objektiven Darstellungen und kann sie ohne Kenntnis weiterer Literatur empfehlen.

Robert Holzschuh – Das verlorene Paradies Ludwig II. – Die persönliche Tragödie des Märchenkönigs Dieses unglaubwürdige Machwerk verurteilt Ludwig II. einseitig und wird seiner gesamten Persönlichkeit nicht gerecht. Ich vertraue dieser Bewertung der Guglmänner bei den Literaturempfehlungen zu Ludwig II. Vermutlich wollte der Autor mit Geschichtsfälschung Geld verdienen.

TurmschreiberGeschichten, Gedanken, GedichteEin bayerisches Hausbuch auf das Jahr 2018 im 36. Jahrgang Die diesjährige Auswahl von bislang unveröffentlichten Geschichten, Gedanken und Gedichten der Turmschreiber entspricht nicht immer meinen Vorlieben. Ich freue mich aber schon auf das Hausbuch im nächsten Jahr.

Wolfgang Johannes BekhGott mit dir du Land der Bayern – Bilder aus der Geschichte eines europäischen Staates Ich habe das Original von 1976 für einen Euro erworben. Bekh forderte 1980 die Loslösung des Freistaates von der Bundesrepublik: “Setzen Sie ein Ende des seit 110 Jahren für uns immer katastrophalen deutschen Abenteuers.” In diesem Werk sieht der Patriot Bayern als das älteste europäische Land, das seine Kontinuität aus der Antike herleitet.

Karl Stankiewitz – Badelustin München & Oberbayern Was für ein schönes, gescheites und bayerisches Heimatbuch! Nichts wird ausgelassen. Man liest über Gesundheit, Natur, Kultur, Heimat, Geschichte, Wirtschaft und Sport – um nur einige Aspekte zu nennen. Die Veröffentlichung ist mehr als reich und schön bebildert. Die Texte sind sachlich informativ, aber auch lebendig und sympathisch ansprechend. Fotos und Texte vermitteln die Vielfalt des Badens und die Schönheit der Orte, an denen man dieser Lust frönen kann. Dabei fehlt es nicht an unterhaltsamen Geschichten und sachlicher Kritik. Badelust ist ein Heimatbuch für das gesamte Jahr. Man kann es mit Genuss lesen, aber bestimmt auch mit Lustgewinn zur Planung von Unternehmungen verschenken.

Martin Maier – SchicksalshoibeWie Bier Leben veränderte Ein niederbayerisches Meisterwerk in Idee, Text und Bild. Der Autor erzählt Geschichten von Menschen aus den Landkreisen Passau, Deggendorf und Dingolfing-Landau, deren Leben vom Bier bestimmt ist.

Benno HubensteinerBayerische GeschichteStaat und Volk, Kunst und Kultur Ein Klassiker, eine Pflichtlektüre für alle lesenden Bayern. Im bayerischen Bildungswesen wird die eigene Geschichte leider viel zu oft vernachlässigt.

Georg LohmeierLiberalitas Bavariae – Von der guten und weniger guten alten Zeit in Bayern Liest man die vorherigen drei Bücher kommt man zwangsläufig auf Georg Lohmeier. Ich habe die Originalausgabe von 1971 antiquarisch und preiswert erworben. Das ist schon für einen Cent und drei Euro Versandkosten möglich. Man bekommt ein Meisterwerk.

Wilfried ScharnaglBayern kann es auch alleinPlädoyer für einen eigenen Staat Ich habe auch viele Rezensionen zu dieser 2012er Veröffentlichung gelesen. Scharnagl hatte und hat Recht. Sieben Jahre danach und nach zwölf Jahren Merkel muss es aber heißen: Bayern muss es allein.

Bernhard ÜckerLieber bayrisch Frei, als preußisch Reich – Ein weißblaues Contra aus dem widerspenstigen Freistaat Bayern wurde das Grundgesetz der Bundesrepublik trotz Ablehnung der damaligen bayerischen Volksvertreter von den drei westlichen Besatzungsmächten aufgezwungen. Diese und vorherige geschichtliche Zusammenhänge wurden 1974 verfasst und 1991 zum dritten Mal aufgelegt. Geändert hat sich leider nichts. Die Wahrheit ist bekannt. Die heutigen bayerischen Volksvertreter und das Volk lassen sich wie seit 1871 vom zunehmenden Zentralstaat unterdrücken.

TurmschreiberGeschichten, Gedanken, GedichteEin bayerisches Hausbuch auf das Jahr 2017 im 35. Jahrgang Der Wechsel zum Volk Verlag hat dem Hausbuch sehr gut getan. Bei der Auswahl habe ich mir mehr erwartet – vor allem mehr Humor. Insgesamt gibt es aber empfehlenswerte, interessante und geistreiche Unterhaltung aus Bayern.

Franz Freisleder (Hrsg.) – Bock auf Bier – Der bayerische Bier-Kosmos, literarisch betrachtet Mit Genuss gelesen

Edition Bayern, herausgegeben vom Haus der Bayerischen GeschichteWer ko, der ko – Süddeutsch und Bairisch Hervorragend – Kostenlose Ansichtsmöglichkeit des gesamten Sonderhefts im Internet mit diesem Link – Die Ansicht lohnt schon allein wegen der vielen bestens ausgewählten Abbildungen.

Sepp Lehner – Mooser Gschichtn2 – mit de Huadara Die kleine Gaudi ist so gut und geheim, dass nicht einmal der Verlag auf seinen Internetseiten etwas davon weiß. Einzige Kauf- oder Bestellmöglichkeit ist vor Weihnachten 2015 vermutlich die Buchhandlung Kemme am Stadtplatz in Osterhofen.

Günter Georg Boehmisch – Derf´s a bisserl mehr sei?Niederbayerische Dorfkindheit in den Fünfzigerjahren Hervorragend! Das Dorfleben meiner Kindheit aus der Sicht eines zwei Jahre älteren Buben als ich im Nachbarort Kirchdorf. Ich bin mit dem Erleben, den Handlungen und der Sprache wohlvertraut. Eine besondere Freude ist es, Wörter und Wendungen wiederzuentdecken, die ich seit der Kindheit nicht mehr wahrgenommen oder verwendet habe.

Edition Bayern, herausgegeben vom Haus der Bayerischen GeschichteNiederbayerische Donau Hervorragend – Kostenlose Ansichtsmöglichkeit des gesamten Sonderhefts im Internet mit diesem Link Die Ansicht lohnt schon allein wegen der vielen bestens ausgewählten Fotos.

Daniel WiechmannSchleich di! – oder Wie ich lernte, die Bayern zu lieben Was soll man davon halten?

Alfons SchweiggertGanz Bayern ist ein BiergartenInteressantes und Heiteres um eine urbayerische Kultstätte Zusammengeschrieben – wahrscheinlich ohne eigene Erfahrungen, Erkenntnisse und Erlebnisse. Durch die feste Klebebindung kann das Taschenbuch nur schwer geöffnet werden.

Thomas GrasbergerFlinsDas Geld des Südens Hervorragend! Unterhaltsam und sachkundig, humorvoll und kritisch.

Turmschreiber 2015Geschichten, Gedanken, GedichteEin bayerisches Hausbuch auf das Jahr 2015 im 33. Jahrgang Für mich ist immer etwas dabei, das mich interessiert und mir gefällt. Ärgerlich ist die Klebebindung dieser sogenannten Hausbücher. Legt man ein Buch auf den Tisch, dann klappt es von selbst zu. Will man das Buch aufbiegen, dann zerstört man die Klebebindung mit einem Riss. Die Inhalte hätten eigentlich etwas Besseres verdient.

Ludwig ZehetnerBasst scho! Band 1: Wörter und Wendungen aus den Dialekten und der regionalen Hochsprache in Altbayern Band 2: Weitere Streiflichter auf die deutsche Sprache in Altbayern Band 3: Eine neue Runde auf dem Spaziergang durch die Heimatsprache Altbayerns Die ersten beiden Bände hatte ich schon bei ihrem Erscheinen 2009 und 2010 gelesen. Ich las sie erneut mit Genuss und Gewinn. Dann erwarb ich Band 3 von 2011. Wenn man die Heimatsprache Altbayerns kennt und liebt, sind die drei Bände eine Pflichtlektüre.

Heinz Hager – Um Gottes Lohn – Die Ehrenamtlichen Diese 2014er Hager-Veröffentlichung ist wieder einmal so neu, dass sie nur in der Buchhandlung Kemme und im Cafe Siebenhandl in Osterhofen erworben werden kann. Sogar der Verlag Morgenroth oder Duschl führt den Titel nicht auf der Internetseite. Diesmal konnte ich mit dem jährlichen Hager-Buch nicht viel anfangen, weil mir die Ehrenamtlichen in Osterhofen und Umgebung wenig bekannt sind.

Helmut EcklAlte Männer füttern keine EntenErzählungen In den heiteren und unterhaltsamen Geschichten geht es nicht nur ums Älterwerden.

Johann Höfer – Bairisch gredt II – Der zweite Teil von Bairisch gredt mit einer Einführung in das Südhochdeutsche Der zweite Band ist nur mehr gebraucht zu beziehen. Er richtet sich vor allem an Medien und Bildungsverantwortliche. Johann Höfer und eine Reihe von Gleichgesinnten gründeten 1989 den Förderverein Bairische Sprache und Dialekte. Förderung und Pflege der bairischen Sprache und der zu ihr passenden Variante des Hochdeutschen, das Südhochdeutsche sind Professor Höfers Anliegen. Zum angekündigten Band III ist er leider nicht mehr gekommen.

Johann Höfer – Bairisch gredt – Bassds auf! Die Veröffentlichung von 1995 entspricht Beiträgen aus der Serie „Bairisch gredt“ im Münchner Merkur und im Oberbayerischen Volksblatt. Meine Ausgabe ist die 7. Auflage von 2005. Das Buch ist eine Pflichtlektüre für Freunde der Bairischen Mundart und Lebensart. Es geht um eine Hochsprache, die durch außerbayerische, scheinbar moderne und schlampige Sprechweise zurückgedrängt wird. Die Ausführungen sind sehr unterhaltsam und lesenswert.

Niederbayern – Ein ReiseLeseBuchherausgegeben von Hubert Ertl Manches kann man vielleicht überlesen oder übersehen, aber insgesamt ist dieses Werk eine Pflicht für Büchermenschen, die eine Beziehung zu Niederbayern haben.

Turmschreiber 2014Geschichten, Gedanken, GedichteEin bayerisches Hausbuch auf das Jahr 2014 im 32. Jahrgang

Heinz Hager – Altes vergeht – Neues entsteht Entwicklungen und Veränderungen im Heimatraum Unterer Gäuboden werden sprachlich und fotografisch bestens dokumentiert, z. B. das Jahrhundert-Hochwasser, die Energiewende. dörfliche und städtebauliche Erneuerung.

Herbert SchneiderMia san Bayern Ein Hochgenuss! Als Leser wird man zum Mitbesitzer unseres schönen Landes.

Thomas GrasbergerStenzdie Lust des Südens Hervorragend! Ein unterhaltsamer und geistreicher Hochgenuss!

Erich Rudolf Stockbauer – Helden, Hallodri, Heilige und andere Leut’ – Geschichten aus Altbayern Das Buch der Cl. Attenkofer’sche Buch- und Kunstdruckerei KG in Straubing ist so neu und geheim, dass man es derzeit im Internet nicht finden kann. Ich wurde über eine Besprechung im Deggendorfer Teil der Passauer Neuen Presse darauf aufmerksam und kaufte es in der Osterhofener Buchhandlung Kemme. Wie der Titel schon sagt, handelt es sich weniger um Geschichten, die durch große Zusammengehörigkeit gekennzeichnet sind. Vieles las ich aber gerne.

Bayern fürs Handgepäck: Geschichten und Berichte – Ein Kulturkompass. Herausgegeben von Bianca Stein-Steffan Im Vorbeigehen in der Buchhandlung des Hauptbahnhofs München entdeckt und mit Genuss gelesen

Hans Kratzer – Ausgesprochen Bairisch – Von Mongdratzerln, Tschamsterern und anderen sprachlichen Kostbarkeiten Der Redakteur in der Bayernredaktion der Süddeutschen Zeitung versteht es mit Sachverstand und Humor, Dialektausdrücke sehr unterhaltsam vorzustellen.

Bruno Mooser – Niederbayern – Fotografische Seitenblicke – Text Wolfgang Schmidbauer – Rosenheimer Raritäten 1995 Antiquarisch gibt es noch einige Exemplare dieser meisterlichen Fotosammlung in Schwarz und Weiß.

Turmschreiber 2013Geschichten, Gedanken, GedichteEin bayerisches Hausbuch auf das Jahr 2013 im 31. Jahrgang

Günter Albrecht – 99 Sachen, die muss ein Bayer machen! – Das Buch zur gleichnamigen Bayern 1-Aktion Das sehr schöne Foto- und Lesebuch ist ein Genuss für den Betrachter und Leser. Es eignet sich sehr gut als Geschenk.

Alfons SchweiggertWaar i a CharivariHeitere Geschichten, Gedichte und Fundstücke

Heinz Hager – Kurioses und Bemerkenswertes Das Buch ist so neu, dass es nicht einmal der Verlag drei Wochen nach dem Druck auf seiner Internetseite aufführt. Bemerkenswert ist auch das Fehlen im Angebot von Amazon, wo es sonst doch alles Mögliche gibt. Meine Fundorte waren das Cafe Siebenhandl und die Buchhandlung Kemme in Osterhofen. Der neue Webshop dieses empfehlenswerten Geschäfts wirbt mit den Worten: “Kauft vor Ort, sonst ist er fort. Bücher kosten überall dasselbe! Heute bestellt, morgen da!” Den neuen Hager gibt es dort sogar mit Signatur des Autors. In meinem Exemplar hat er geschrieben: “Was es nicht alles gibt!” In der Zwischenzeit verführte mich das schön gestaltete Schaufenster mit Bavarica schon wieder zum Bücherkauf.

Bruno Mooser, Alois Fink – Niederbayern – Rosenheimer Raritäten 1988 Ein Meisterwerk in Text und Bild bei Amazon gebraucht und in gutem Zustand für 3,74 € entdeckt.

Hans WimmerNiederbayerische Kindheit und Jugend – Piper 1982 Neupreis 22 DM. Gebrauchtpreis mit Versand 5,95 € bei buchexperten24.de Versandantiquariat. Keine Gebrauchsspuren.

Sepp LehnerMooser Gschichtn – mit de Huadara Herzlichen Dank an den Sepp Lehner für die gelungene, humorvolle und heimatliche Unterhaltung in den Mooser Gschichtn. A oubaringa Mingara griast de moosara Huadara.

Tobias DorflerMein BayernProminente stellen ihre Heimat vor Schöne Ortsansichten und harmloses Geplauder, ausreichend für eine Unterhaltung bei der Fahrt mit dem Donau-Isar-Express von Osterhofen nach München, teilweise eingeschränkte Lesbarkeit wegen zu keiner Schriftgrade trotz ausreichendem Platzangebot

Wolfgang Johannes Bekh – Richtiges Bayerisch – Ein Handbuch der bayerischen Hochsprache – Eine Streitschrift gegen Sprachverderber Das Handbuch aus dem Jahr 1973 von Wolfgang Johannes Bekh (1925–2010) kann man nur mehr gebraucht kaufen. Im Internet ist das sehr einfach möglich. Ich fand es durch einen Nachruf für den Autor in dem Hausbuch der Turmschreiber 2012. Der Kauf des sehr gut erhaltenen Buches erfolgte für 4.49 € im Händlershop von booksbuy bei amazon.de.

Heinz Hager – Sodala – nochad hammas – Bebilderte Geschichte von der Arnt bis zum Weara-Huat Auf Hochdeutsch würde der Untertitel von der Ernte bis zum Werktags-Hut heißen. So gefällt er mir aber besser. Ich habe alle Bücher des Osterhofener Autors im Regal und diese mit Genuss gelesen. Der frühere PNP-Redakteur ist ein Glücksfall für die Dokumentation der Geschichte in meiner niederbayerischen Heimat. Der mir bestens bekannte Dialekt meiner Kindheit wird hier in Texten und Bildern hervorragend festgehalten.


Historische Romane aus München und Bayern

Oliver PötschDie Henkerstochter und die schwarze MadonnaHistorischer Krimi um eine Mordserie im Wallfahrtsort Altötting (E-Buch) Der 9. Roman aus der Henkerstochter-Saga war mein erster und ein Lesegenuss.

Manfred BöcklTHONARSTEYN Das verwaiste Burgdorf – Historienroman aus Bayern (E-Buch) Hervorragend wie immer

Manfred BöcklDas uralte Geflecht – Ein Seelenwanderungsroman aus Bayern und Wales (E-Buch) Meisterliche Wanderungen:

Bei diesem Werk von Manfred Böckl nehme ich in besonderer Weise wahr, was einen Schriftsteller ausmacht. Wörter und Formen sind so treffend gewählt, dass Vorstellungen entstehen, die nicht mit Abbildungen oder Filmen herstellbar sind. Hinzu kommt eine natürliche Spannung, eine Bereicherung der Erfahrung und des Wissens. Miterleben und Verständnis für die handelnden Personen begleiten die Handlung. Passende Beschreibungen der Umstände und Örtlichkeiten vermitteln ein Gesamterleben, das nur mit sprachlichen Mitteln möglich ist.

Böckl muss nicht recherchieren, er schöpft aus seinem Gesamtwerk stellt eine zeitgemäße Handlung mit ihren historischen Hintergründen vor. Gegenwart und Geschichte bilden eine Einheit. Abhängigkeit und Begrenztheit menschlicher Wahrnehmung zeigen sich und münden in Formen des Glaubens, die nicht zeitgemäß religiös sind.

Beim Lesen lasse ich mich auf andere Welten ein und reise durch die Zeit. Dabei stelle ich fest, dass die bayerntümlichen Kriminalgeschichten, von denen ich mich oft unterhalten lasse, vielfach recht arm sind. Hier erlebe ich einen Schriftsteller der Heimatraum und Geschichte meisterlich verbindet.

Aufgefallen sind mir die teilweise drastische Schilderung von Grausamkeiten und Übertreibungen bei der Darstellung von Liebesbeziehungen. Für ein aktuelles E-Buch habe ich die Anzeige der im Kapitel verbleibenden Zeit und die Verlinkung der Kapitel im Inhaltsverzeichnis vermisst.

Manfred BöcklDie KaiserhureDas sündige Leben der Regensburgerin Barbara Blomberg (E-Buch) Miterleben und Miterleiden: Der historische und geografische Kenntnisstand, den sich der Autor aneignen musste, ist beachtlich und sehr umfangreich. Böckl entführt mich nach Flandern und Spanien, obwohl ich den Schwerpunkt Regensburg erwartet hatte. Das ist aber nicht so schlimm, weil ich gerne seiner Erzählkunst und Spannung folge. Geschichtliche Glaubwürdigkeit wäre im Internet überprüfbar, ist für mich aber nicht wichtig. Ich genieße das Miterleben, auch wenn es manchmal ein Miterleiden ist.

Manfred BöcklKönig der Wildschützen – Das abenteuerliche Leben des Matthäus Klostermayr, genannt Bayerischer Hiasl (E-Buch) Bayrische Volkshelden mit meisterlicher Erzählkunst: Jetzt habe ich die vier bekanntesten, bayerischen Volkshelden bei Böckl durch: Jennerwein, Heigl, Kneißl und Hiasl. Man könnte mir sagen, diese Geschichten kennt doch jeder und die Filme haben auch schon alle gesehen. Das hatte ich zunächst auch gedacht, bis ich auf die Erzählkunst dieses Autors gestoßen bin. Die alten und bekannten Geschichten erwachen zum Leben und garantieren ein zeitloses, spannendes Erlesen. Je mehr man diesen Autor liest, umso intensiver wird das Miterleben bis zu der Steigerung des Hineinversetzens in Raum und Zeit mit Anregung der Fantasie. Das ist viel schöner als jeder filmische Zugang zu diesen bayrischen Inhalten.

Manfred Böckl –  Mathias Kneißl – Der Raubschütz von der Schachermühle (E-Buch) Täter oder Opfer: Der Autor versteht es hervorragend aus historischen Tatsachen in Bayern lebendige, spannende Geschichten zu machen. Das konnte ich schon beim Jennerwein und beim Räuber Heigl erleben. Beides waren Volkshelden. Der Kneißl raubte zur persönlichen Bereicherung und wurde von Volk und Staat zum Verbrecher gemacht. Er war aber auch Sozialrebell, der sich bei den Reichen bediente, weil er ausgegrenzt wurde. Der Roman ist angereichert mit den familiären und persönlichen Beziehungen, die ein umfassendes Bild vermitteln. Die Handlung ist trotz des bekannten Endes immer spannend zu lesen. Man kann die Lebensgeschichte in einigen Minuten bei Wikipedia erfassen oder in einem 90minütigen Spielfilm. Dieser Roman garantiert aber ein intensives Miterleben, wobei ein Film im Vergleich dazu arm ist.

Manfred Böckl –  Die Erbin von Landshut – Historischer Roman aus Bayern (E-Buch)

Lesenswert, aber mit Übertreibungen und Längen:

Ich lese den Autor gerne, manchmal halte ich aber seine Darstellungen von Grausamkeiten und sogar von Gefühlen für übertrieben, z. B. die Gefangenschaft des behinderten Erstgeborenen, die Gefühlsduselei zwischen den Schwestern, der Mutter und der Schwiegermutter. Dass sie dennoch den Vater in seiner Widerlichkeit akzeptieren, erscheint mir unglaubwürdig.

Die Darstellung der Kriegsschlachten mit den vielen Orts- und Personennamen ist sehr umfangreich und wird mir langweilig. Bei den Grausamkeiten, Entwicklungen und Wendungen beginne ich zu überlesen. Nebenbei fällt mir der abrupte Wechsel zwischen der Erzählhandlung und den faktischen, historischen Abfolgen auf. Eine positive Erkenntnis für mich ist die Entwicklung einer Vorstellung über das Reisen und den Nachrichtenaustausch in dieser Zeit. Das kann kein Film oder Sachbuch vermitteln.

Manchmal achte ich bewusst auf die sprachlichen Mittel. Dabei fällt mir eine überflüssige Häufung von Adjektiven auf. Die Abwechslung mit Synonymen bei den Personenbezeichnungen erscheint mir gelegentlich künstlich, hilft aber beim Gesamtverständnis. Hauptsätze und Nebensätze werden zu umfangreichen Gefügen mit Sinnzusammenhängen erweitert. In den komplexen Sätzen findet man zahlreiche Kommas, Gedankenstriche, Doppelpunkte und Strichpunkte. Diese formalen Notwendigkeiten und die großen Satzumfänge sind für mein Inhaltsverständnis hilfreich, können aber für weniger häufige Leser eine Schwierigkeit darstellen.

Manfred BöcklDie Braut von Landshut – Historischer Roman aus Bayern (E-Buch)

Anteilnahme am fiktiven Schicksal:

Bei so einer tragische Familiengeschichte des niederbayerischen Herzogshauses kann man nicht mit Genuss oder Spannung lesen. Ich empfinde Anteilnahme beim Lesen, weiß aber, dass der Autor mit den historischen Gegebenheiten sehr frei umgeht. Das Leben als Verbannte in Burghausen und die männlichen Nachkommen sind umstritten.

Zunächst steht aber das Schwärmen von prächtigen Gewändern, erlesenen Speisen und mittelalterlichen Lustbarkeiten im Gegensatz zu meinem bisherigen Erlesen der Welt des Autors. Hier wird der Natur nicht mehr Nahrung, Kleidung und Wohnung abgetrotzt, sondern alles ist im Überfluss vorhanden.

Dann kommt die bedrückende Schwere der Schicksalsschläge. Ich nehme teil an den Empfindungen einer jungen Ehefrau zwischen Liebe und Leid. Der Ehemann findet kein Verständnis bei mir.

Nebenbei gewinne ich Einblicke in einen Teil der Heimatgeschichte, den ich bisher nicht kannte. Die historische Glaubwürdigkeit der Rahmenhandlung ist gegeben, im Detail erscheint das aber nicht wichtig.

Mir geht es um die Stimmigkeit des Bildes das beim Lesen und Miterleben entsteht. Ich bin gefangen und gefesselt in diesem Schicksal. Meine Gedanken bleiben am Geschehen, obwohl keine spannende Handlungserwartung besteht.

Manfred BöcklSumava – Ein Historienroman aus Bayern und Böhmen (E-Buch)

In diesem Historienroman von 1992 werden sechshundert Jahre bayerisch-böhmischer Geschichte vom Jahr 1010 bis zum Dreißigjährigen Krieg erzählt. Das Böckl-Werk hatte ich mir aufgehoben, weil es sehr umfangreich und mit dem Schwerpunkt im Titel außerbayrisch ist. Beim Lesen musste ich aber erkennen, dass Natur, Kultur und Menschen im Bayerischen und im Böhmerwald keine Grenzen kennen.

Ich bin mit dem Eisernen Vorhang groß geworden und hatte keine Bezüge zu diesem Nachbarraum entwickelt. Somit sind mir die vielen Gebiets-, Orts und Gewässernamen fremd. Das ist aber nicht so wichtig, weil es die Handlungen, Beschreibungen und Empfindungen des Autors sind, die mich beim Lesen beeindrucken, z. B. die Rodungsgeschichte des Böhmerwalds, ein Judenpogrom der Kreuzzugszeit in Prag, die Hussitenkriege, die Gründung von Glashütten, das Aufblühen des Silberbergbaus und den Dreißigjährigen Krieg.

Ich erlebe wortgewaltige, bildhafte Beschreibungen von Vegetation, Landschaften, Wetterlagen und verständnisvolle, liebevolle Zuwendung zu den Personen – und nicht zuletzt die Einheit dieser bayerischen und böhmischen Region in Natur und Geschichte. Bewundernswert ist der Umfang des Wissens, das sich der Autor aneignen musste. Es bezieht sich nicht nur auf die Geschichte, sondern auch das Leben und die Arbeit im Mittelalter.

Manchmal sind geschichtliche Abläufe mit Personen, Orten und Ereignissen so dicht dargestellt, dass ich zum Überlesen neige. Ich weiß aber, dass bald wieder ein spannender Handlungsteil kommt, der mich stärker an den Inhalt bindet. Außerdem ist mir natürlich nicht bekannt, ob die Geschichtswissenschaft mit allen Darstellungen einverstanden ist. Wenn das nicht so wäre, wäre es mir egal, weil ich einen Abenteuerroman oder ein Geschichtenbuch mit einem gemeinsamen personalen und regionalen Hintergrund lese. Mir geht es mehr um spannende und trotzdem lehrreiche Unterhaltung. Das mittelalterliche Geschichtsbuch ist aber eine Beigabe.

Manfred BöcklDer Einöder – Eine bayerische Apokalypse: Leben im Bayerischen Wald nach der Klimakatastrophe (E-Buch) Bedrückend und traurig, aber wie immer bei Böckl ideenreich und hervorragend erzählt

Florian F. Scherzer – ZeppelinpostRoman (E-Buch)

Eine unglaublich glaubwürdige Fiktion: Zuerst schob ich den Kauf der Zeppelinpost ein wenig vor mir her, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass mich ein fiktiver Briefwechsel interessiert. Dann dachte ich immer wieder, mit welchem Genuss ich Neubayern gelesen hatte, und lud mir die Zeppelinpost auf den Kindle.

Und es stellte sich wieder ein: Ich lebte beim Lesen im Münchner Stadtteil Au der Zwanziger Jahre und hatte auch in der Folge ein glaubwürdiges und gelungenes München, Gardasee und Nazizeit Erleben. Orte und zeitliche Umstände sind ausführlich recherchiert, wirklichkeitsnah und phantasievoll dargestellt. Ein vertrautes Miterleben ist bei allen Handlungen möglich. Über Carl musste ich mich wundern, über Burgl ärgern. Sogar das Ausbleiben der Phantasie wird als verständlich wahrgenommen. Die verwendeten Zufälle sind nicht übertrieben.

Bei den Briefen aus Brasilien gab es Längen. Störend empfand ich auf dem Kindle die vielen falschen neuen Zeilen innerhalb von Abschnitten und einige Fehler, die man mit einer Rechtschreibprüfung gefunden hätte.

Dem Autor ist eine glaubwürdige Unglaubwürdigkeit gelungen, bis ihm die Wahrheit nicht geglaubt wird. Ich erkenne, dass wir uns irgendwann und irgendwie alle so verhalten, als ob wir etwas vortäuschen würden und es dann selber glauben, solange bis es andere nicht mehr glauben.

Die Zeppelinpost ist ein Lesegenuss, bei dem man merkt, wie der Inhalt den Autor zum Werk gedrängt hat. Florian Scherzer ist mit Zeppelinpost und vorher Neubayern etwas Neues gelungen, dass in keine Schublade passt, und von dem ich auf einen Nachfolger hoffe, der erneut die Glaubwürdigkeit übertrifft.

Manfred BöcklRäuber Heigl – Der Höhlenmensch vom Kaitersberg (E-Buch) Geschichte von unten, kritisch, glaubwürdig und spannend erzählt. Die Lebensgeschichte des Matthias Heigl und der Ausgang sind bekannt. Beim Lesen lebe ich am Anfang des 19. Jahrhunderts im Bayerischen Wald. Von der ersten bis zur letzten Seite bin ich gefangen in Handlung, Zeit und Raum. Bevor ich jetzt etwas bei der Amazon-Rezension von Nocturno abschreibe, bestätige ich diese und verweise darauf.

Manfred BöcklWaffenlärm in den Wäldern – Historischer Roman aus Bayern (E-Buch) Der Titel ist wenig aussagekräftig gewählt. Die gebundene Erstausgabe bei der Verlagsanstalt Bayerland hatte den schönen Titel “Die Säumerfehde am Goldenen Steig”. Kämpferische Auseinandersetzungen stehen im Mittelpunkt des Romans. Deren Sinn erschließt sich erst am Schluss. Beim Lesen kommt wenig Spannung auf, weil man ständig mit vielen Namen von Personen und Orten überfordert wird. Dazu kommen Natur- und Landschaftsschilderungen im Übermaß. Ich konnte mich für diesen Böckl-Roman nicht so begeistern wie üblich.

Manfred BöcklDie Leibeigenen  – Eine Bayerwald-Saga aus dem finsteren Mittelalter (E-Buch) Beim Lesen fühlte ich mich in die Kindheit zurückversetzt. Die Robinson-Insel ist das Arbergebiet, Beschreibungen erinnern an Karl May. Die Handlung wird durch spätere Chronikeinträge zu den jeweiligen Kapiteln angedeutet, aber nicht vorweggenommen. Durch den ungewissen Ausgang der Handlungsstränge entsteht Spannung. Nur ungern hatte ich das Lesen des E-Buchs unterbrochen. Die Zeit verging wie im Flug. Der Bayerische Wald wird als Urwald erlebt, in den man als Leser erstmals eindringen muss. Das ist beste Unterhaltung und hervorragend vermittelte Heimatgeschichte.

Manfred BöcklAgnes Bernauer: Hexe, Hure, Herzogin  – Historischer Roman aus Bayern (E-Buch)

Manfred BöcklHexenjagd – Historischer Roman aus Bayern (E-Buch) Die Schilderung von unmenschlichen, widernatürlichen Grausamkeiten wirkt auf mich abstoßend. Tatsächliche geschichtliche Ereignisse waren aber vermutlich noch schlimmer als in diesem Roman.

Manfred BöcklDer GlasteufelHistorischer Roman (E-Buch) Ich bin schon wieder beim nächsten Böckl, erinnere mich aber gerne zurück an die spannenden Geschichten von Liebe, Hass und Glas im frühen Mittelalter. Böckls Beschreibungen der Lebensverhältnisse und der Technikentwicklung haben mir Verständnis für die damals neue Glasherstellung und Verwendung gegeben. Dabei geht es auch um den Unterschied zwischen kommerzieller und künstlerischer Produktion. Wie immer fühle ich mich bei einem historischen Roman von Böckl vertraut in meiner niederbayerischen Heimat. Ich kann die Menschen und die Orte der Handlung miterleben.

Manfred BöcklProphet der FinsternisLeben und Visionen des Alois Irmaier (E-Buch) Beeindruckende Gradwanderung zwischen Dichtung und Wahrheit, die spannungsvoll und wortgewaltig erzählt wird.

Julia FreidankDie FälscherinHistorischer Roman (E-Buch) Hervorragend mit Eigenheiten

Angeline BauerIm dunklen TalHistorischer Roman (E-Buch) Durch meine neue Vorliebe für Historische Romane aus Bayern bin ich auf dieses Werk gekommen. Für mich hat alles gepasst, bis Amelie sich mit dem Zeigen auf gestickte, geschriebene oder gedruckte Buchstaben mitgeteilt hat. Das ist unglaubwürdig. Der Lehrer hätte sofort begonnen, sie das Buchstabenschreiben anwenden zu lassen oder zu lehren. Völlig ausgeklammert ist der gestische Ausdruck. Die Autorin erwähnt Johann Konrad Amman, hat ihn aber vermutlich nicht gelesen, ebenso wenig der Lehrer. Die Kommunikationsstörung wird als Handlungsvorlage für den Roman ohne Kenntnisse oder Erfahrungen benutzt.

Manfred BöcklJennerwein: Ein bayerisches WildererdramaHistorischer Roman (E-Buch) Hier ist Manfred Böckl ein Revoluzzer. Bereits 1993 zerstörte er einen wohlgeliebten bayerischen Wildschützen und Volkshelden. Wenn die Geschichten stimmen, hatte er aber Recht. Zur Sicherheit werde ich mir auch den Jennerwein von Georg Stöger-Osin aus dem Jahr 1947 besorgen. Der historische Hintergrund des Romans ist nach meiner Wahrnehmung und Kenntnis stimmig und glaubwürdig. Mit einigen verwendeten sprachlichen Mitteln habe ich Probleme. Vermutlich hat der Autor eine in seinen Augen zeitgemäße und moderne Dichte angestrebt. In manchen Teilen fehlen bei jedem dritten Satz die Verben. Dieses Stilmittel fällt mir auf und stört mich ein wenig. Es ist unruhig, vermittelt aber auf eine eigenartige Weise das unglückliche Leben der handelnden Personen. Ich kenne die Gegend nicht genau, erinnerte mich beim Lesen aber gerne an einige Wanderungen. Die Handlung ist spannend geschrieben, der unglückliche Ausgang leider bekannt.

Manfred BöcklKreuzzug bis ans Höllentor: Machtgier und Glaubenswahn im europäischen und islamischen MittelalterHistorischer Roman (E-Buch) In meinen Augen ist der Titel unglücklich und vielleicht nur verkaufsfördernd gewählt, weil er sich nur auf einen Teil des letzten Romanviertels bezieht. Anfänglich hatte ich wegen des Titels beim Kauf gezögert, beim Lesen merkte ich aber schnell, dass hier ein Teil der bayerischen Geschichte in einer sehr eindrucksvollen Form erzählt wird. Ich bewundere den Autor, wie er mich beispielsweise auf Burgen, Jagden, Ansiedlungen und Feiern führt. Die Feldzüge sind für mich nicht so wichtig. Bedeutender erscheinen mir Entwicklung und Machtausbau der Wittelsbacher, die Beziehung zwischen Ludmilla von Böhmen, später Bogen, und Herzog Ludwig von Bayern, dem Kelheimer und schließlich das Ende der Grafschaft Bogen. Beim Lesen schaue ich zwischenzeitlich Landkarten, Ortsinformationen und Geschichtsbeschreibungen im Internet an. Ich bekomme ein stimmiges Gesamtbild der Geschichte und der Gegenwart. Der Autor versteht es, mich in das Denken und Leben des hochmittelalterlichen Adels zu versetzen und für diesen Teil der bayerischen Geschichte zu interessieren. Dabei erkenne ich, dass die Ursprünge der politischen Macht in Niederbayern waren. Die Bedeutung von Kelheim und Bogen sowie die Gründungen von Landshut, Landau und Cham werden umfassend geschildert.

Yngra WielandDas Schicksal der SchäfflerinHistorischer Roman (E-Buch) Wer den ersten Teil gelesen hat, wird diese Fortsetzung ebenfalls verschlingen. Die Spannung und die anderen Qualitäten bleiben erhalten. Lediglich die eingeschobene, umfangreiche und fiktive Geschichte der Ursprünge des Schäfflertanzes fällt für mich etwas aus dem Rahmen, weil sie für den Handlungsfortgang keine Bedeutung hat. Andererseits werden gerade hier die historischen Lebensumstände wirklichkeitsnah beschrieben. Als gespannter Leser will ich hingegen lieber wissen, wie es weitergeht. Die Handlung ist so vielschichtig, dass ich viele Vermutungen habe, aber immer gibt es andere Wendungen. Natürlich siegt insgesamt das Gute über das Böse, welches jedoch viel Leid und Schaden anrichtet. Ich bewundere den Einfallsreichtum der Autorin und die Geschicklichkeit, mit der es ihr gelingt, dass ich beim Lesen gedanklich in dieser Zeit lebe. Das ist mein dritter Historischer Roman mit Inhalten aus München von Yngra Wieland, und ich würde sofort einen vierten lesen, wenn es denn einen gäbe. Um nichts zu verpassen, habe ich die Autorin bei Facebook abonniert und folge ihr bei Amazon.

Yngra WielandDer Tanz der SchäfflerinHistorischer Roman (E-Buch) Der Rechercheaufwand der Autorin in bewundernswert, der Unterhaltungswert des Romans so gelungen wie der historische Rahmen. Erwartbares und Unerwartetes, Glück und Unglück stehen in einem Verhältnis, das nicht opportunistisch auf den Publikumsgeschmack und die Verkaufsförderung zielt. Leser werden nicht vor Grausamkeiten verschont. Manchmal wirkt das Miterleben beim Lesen fast beängstigend. Der Schreib- und Erzählstil ist handwerklich geschickt und sehr abwechslungsreich. Inhaltlich sind mir drei Besonderheiten aufgefallen: 1. Zunächst ist der Henker weggestorben, auf einmal gibt es ihn ohne Vorgeschichte doch wieder. 2. Der Rauschzustand von Wiguläus wird ausführlich beschrieben, aber nicht begründet. 3. Jakoba legt den Weg von der Residenz zum Elternhaus offenbar in der Schäfflertracht zurück, weil sie erst dann die grüne Kappe ablegt; das wäre viel zu gefährlich gewesen. Die Wörtersuche über den Gesamttext ergab keine Lösungen. Vielleicht hatte ich aber etwas überlesen, weil die gesamte Handlung sehr vielschichtig ist. Formal wäre der Hinweis auf die Personenübersicht und Worterklärungen im Inhaltsverzeichnis hilfreich gewesen. Die Glaubwürdigkeit der Handlung ist in meinen Augen sehr hoch. Man darf allerdings nicht an der Hauptsache zweifeln, dass eine Frau bei den Schäfflern mitgetanzt hat. 2019 ist Schäfflerjahr, und ich habe einige Tänze gesehen. Eine Frau würde bei diesem Tanzstil sofort auffallen.

Yngra WielandDas Geheimnis der FlößerinHistorischer Roman (E-Buch)

Ich merke es ja an mir selbst. Wenn ich mich vom Bildschirm weggezogen fühle, um den Fortgang der Handlung eines Romans zu erlesen, dann hat eine Autorin vieles richtig gemacht. Arbeiten für mein eigenes Unterhaltungsangebot im Internet sind mir wichtig, ich lasse mich aber auch gerne anderweitig gescheit unterhalten. Bei diesem Geheimnis stimmt fast alles: vom historischen Hintergrund bis zum Ortsbezug, von der Natürlichkeit der Personen bis zur Spannung der Handlung. Das Lesen ist für mich wie ein Miterleben in einer anderen Zeit. Ich befinde mich im München des 15. Jahrhunderts und bemerke, dass Denk- und Handlungsweisen der Menschen mit der Gegenwart vergleichbar sind. Durch meine Kenntnis des heutigen Stadtbilds kann ich mich in die Vergangenheit versetzen und am Geschehen teilnehmen.

Beim Erlesen bemerkte ich aber einige unglaubwürdige Inhaltsteile, z. B.
Wer von Fronika Informationen will, überlässt sie keiner Gauklertruppe.
Es gibt keine Begründung für das Säuglingsskelett.
Fronika geht nach ihrer Rückkehr zu Sidonie und nicht zu ihrer Mutter.
Frederica besucht ihren Geliebten vor der Reise nicht.
Der Tod des Hofnarren ist unbegründet und zusammenhanglos.
Der Verbleib der Marienstatue in Benediktbeuren oder Benediktbeuern ist ohne vorherige Übergabe.
Die dritte Wiedereinstellung als Steinmetz wird ohne Probleme vorausgesetzt.

Vielleicht hatte ich Einzelheiten überlesen. Mit der Suchfunktion des E-Buchs konnte ich aber die Unklarheiten auch nicht lösen. Zudem ist das zweite Leben der Flößertochter für mich kaum zu glauben, ein wenig langweilig und klischeehaft. Übertrieben finde ich die vermutlich weiblich bedingte Neigung zur Garderobenbeschreibung. Insgesamt erlebte ich genussvolles und informatives Lesen. Weil scheinbar oder vermeintlich nicht alles stimmte, wurde ich zusätzlich zur Fehlersuche angeregt.

Manfred BöcklDer UttenschwalbEin Mittelalter-Roman aus Bayern (E-Buch) Für mich ist der Uttenschwalb ein Meisterwerk aus meiner Heimat zwischen Isar und Donau. Beim Lesen sehe ich das Schwemmland bei der Isarmündung, die Erhebungen des Isar-Inn-Hügellandes und die Kulisse des Bayerischen Waldes vor mir. Das Dreieck zwischen Landau, das sterbende Dorf Isarmünd und Arnstorf ist mir durch viele Fahrradtouren wohlbekannt. Der Autor versteht es meisterhaft, mich mit spannenden Ereignissen in der Gegend meiner Kindheit und Jugendzeit und natürlich in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts leben zu lassen. Dabei sind die Handlungen nicht nur Abenteuer-, Ritter-, und Liebesroman, sondern auch Sachbuch über das Leben der Menschen in der Geschichte und die Entwicklung des Lebensraums. Aus Isar und Donau wurden Kanäle, aus Wildflusslandschaften trockengelegte, landwirtschaftlich genutzte Flächen. Man könnte dem Werk Elemente von Kitsch und Klischees vorhalten, der Ausdruck von Gefühlen ist für mich aber stimmig, der beste Ritter bekommt jedoch immer die schönste Frau. Ein weiterer Kritikpunkt wäre die vielfache Schilderung von Gräueltaten. Bei Schwertkämpfen sind aber in Wirklichkeit Körperteile abgetrennt worden. Folter und Verbrennungen hat es ebenfalls gegeben. Der Ausgang einzelner Handlungsteile ist nicht immer von Vorteil für die Personen, aber mehrheitlich schon. In der tatsächlichen Geschichte war dies vermutlich nicht der Fall.

Manfred BöcklDer DruidensteinEin Kelten-Roman aus Bayern (E-Buch) Ich habe diesen Roman gekauft, um nach dem Amulett aus Keltengold mehr über die Kelten in Altbayern zu erfahren. Zudem wollte ich die geistige Welt des Manfred Böckl näher kennenlernen. Beide Romane haben einen sachlichen Bezug zu Bayern und werden somit bei mir den Bavarica zugeordnet. Der Autor versteht es, mich neben den historischen Inhalten hervorragend zu unterhalten. Der Druidenstein ist Keltenbuch und Liebesgeschichte, die gefühlvoll und spannend erzählt wird. Ich bin Neuling bei den historischen Romanen, lasse mich aber gerne begeistern. Für mich ist alles stimmig, spannend und sehr gut erzählt. Ich kann in eine neue alte Welt eintauchen, welche die Vorgeschichte meiner Heimat ist. Persönliche Leseerfahrungen sind, dass die natürliche und friedliche Religion der Kelten das erste Gebot aus dem Alten Testament – Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir – als reinen Machtanspruch von Personen und Institutionen entlarvt. Zudem waren die Römer in Bayern als Eroberungs- und Besatzungsmacht eine Mörderbande. Der heute noch in den Schulen gelehrte Kultivierungsaspekt ist derselbe Betrug wie bei der Einwanderung in Amerika.

Manfred BöcklDas Amulett aus KeltengoldEpisodenroman (E-Buch) Untertitel ist: Eine Zeitreise durch Altbayerns Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart. Altbayerische Geschichte wird aus der Perspektive der Oberpfalz erzählt. Als niederbayerischer Münchner kenne ich dort nur Ortsnamen und habe eine ungefähre räumliche Vorstellung. Dennoch habe ich diesen Episodenroman mit Genuss und Gewinn gelesen. Der Autor versteht es, mich mit spannenden Geschichten zu fesseln und zu begeistern. Das Menschliche hat sich im Verlauf der Jahrhunderte nicht verändert. Beim Lesen lebt man in der Welt der jeweiligen Epoche. Schonungslos werden die Verbrechen von Adel und Kirche aufgezeigt, z. B. bei der Landnahme durch Adelige und bei der moralischen Erpressung der Bevölkerung durch Geistliche. Die Zeitreise geht von den Kelten bis zum Widerstand gegen Wackersdorf. Beim Lesen sammelte ich Informationen über den Autor im Internet und konnte eine Bildungslücke zu einem der wichtigsten bayerischen Schriftsteller schließen. Bei mir entstand der Wunsch, möglichst viele seiner Werke zu lesen.

Martin ArzDer GottstehunsbeiHistorischer (Kriminal-)Roman Ich kenne die Max-Pfeffer-Fälle und die Reisen des Schiltbergers. Martin Arz ist Münchner Pflichtlektüre – beim Gottstehunsbei nicht nur für Münchenliebhaber, sondern für alle Geschichtsinteressierten. Umfang und Glaubwürdigkeit der historischen Gegebenheiten sind nach meiner Wahrnehmung und Einschätzung sehr hoch. Ich erkenne mein Wissen über die Heimatgeschichte und den Heimatraum in vielen Zusammenhängen wieder. Man wird zum Gefährten von Tassilo Stubenruß und Stoffel auf ihren Wegen durch die Gassen der Altstadt und bei den Ausflügen in die Umgebung. Wer nicht über diese Hintergründe verfügt, erlebt eine spannende Handlung mit einfühlsamen Charakteren und vielen Wendungen. Beim Lesen wird man ins 15. Jahrhundert versetzt und lernt zu denken wie die Romanfiguren. Das Menschliche ist mit der Gegenwart vergleichbar, obwohl wir uns heute als aufgeklärt und modern verstehen. Das Böse hat sich aber einfach nur anders getarnt. Es gibt gute Historienfilme, aber hier entsteht Geschichte im Kopf. Ich kann beim Lesen den Aberglauben und die Ängste der Menschen miterleben und mitempfinden. Man liest mit Gewinn und Genuss, wobei Abstoßendes dazugehört. Der Gottstehunsbei ist kein aktuell verkaufsorientierter München- oder Historienkrimi, sondern ein sehr unterhaltsames Meisterwerk der Monacensia-Literatur.

Martin ArzDie wilde Reise des unfreien Hans S.… und seine höchst erstaunlichen Erlebnisse auf dem Weg ans Ende Meisterlich, aber blutrünstig, sexuell ausschweifend und drogensüchtig

Florian F. Scherzer – NeubayernRoman Der Roman verdient höchstes Lob. Neubayern ist für Altbayern eine Pflichtlektüre und für alle Büchermenschen ein einzigartiges Meisterwerk, das man mit Genuss und Gewinn liest.


München-Krimi

Jürgen Geiger – Nils: Bis alle tot sind!Thriller (E-Buch) Krimis sind mir lieber, wenn die Aufklärung von Verbrechen im Vordergrund steht – nicht die Grausamkeit der Taten.

Ruth M. FuchsTatort Karlsfelder See – ein Krimi aus dem Dachauer Moos (Ein Fall für Annamirl 2) (E-Buch) Unterdurchschnittlich und langweilig

Georg BrunGewissenlose WegeEin München Krimi (E-Buch) Durchschnittlicher Krimi: Ich erlebte die gewissenlosen Wege als durchschnittlichen Krimi, bei dem mir die Spannung fehlte. Ohne Wendungen war vieles erwartbar. München als Handlungsort wurde glaubhaft dargestellt, zeigte sich aber nur knapp im Hintergrund. Das Geschehen hätte auch an anderen Orten stattfinden können. Die Personen waren gefangen wie in gespielten Rollen mit wenig Natürlichkeit und Humor. Einige Liebesbeziehungen wirkten aufgesetzt und waren für die Handlung überflüssig – ebenso die Bezüge zum vorherigen Fall mit dem Europäischen Theater und die Bergleidenschaft.

Die Handlungsschritte empfand ich im Gegensatz zum Vorgängerwerk als folgerichtig, lediglich einige Hintergründe zu Familien der organisierten Kriminalität haben mir Verständnisprobleme bereitet. Vielleicht habe ich aber einiges überlesen, weil mir die Spannung fehlte.

Den Ermittlern wird ein hohes Gerechtigkeitsempfinden zugeschrieben, aber illegale Ermittlungsmethoden in der Informationstechnik verwenden sie schon. Als fragwürdige Begründung dient der unzureichende Schutz der Systeme. Insgesamt wird kriminelles Handeln vonseiten der Täter und Ermittler problematisiert, aber nach meiner Meinung verharmlost.

Jede Buchveröffentlichung verdient den Respekt über die Leistung des Autors. Nach dem Erlesen hatte ich aber kein Gefühl des besonderen Lesegenusses, des münchnerischen Erlebens, der geistreichen Information oder der großartigen Unterhaltung. Dafür eignet sich die Problematik der Organtransplantation in Verbindung mit organisierter Kriminalität nicht.

In meinen Augen entwickelt sich der Autor weiter, sollte sich aber fragen, ob eine Serie mit den bisher handelnden Personen nicht hinderlich ist. Serien beinhalten die Gefahr der Durchschnittlichkeit trotz des vielfältigen Autorenpotentials.

Lange Zeit wurde auf positive Bewertungen aus Gefälligkeit verzichtet, die dem Vorgängerkrimi vermutlich eher geschadet hatten. Jetzt sind die Lobeshymnen gut getarnt.

Martin ArzMünchner GsindlMax Pfeffers 7. Fall (E-Buch) Durchschnittlicher München-Krimi: Ich habe einen durchschnittlichen München-Krimi gelesen, bei dem die geschlechtliche Orientierung des Kommissars und des Autors eine Rolle spielen. Das war mir aber egal. Jedenfalls ist alles glaubwürdig und klischeehaft dargestellt. Was mich sehr störte, waren die Fehler in der E-Buch-Formatierung:
Innerhalb der Kapitel gibt es keine Leerzeilen für Handlungsabschnitte
Die richtigen Kapitel sind nicht im Inhaltsverzeichnis und in der zeitlichen Gliederung aufgeführt.
Das Buch befindet sich nicht einmal in der Download-Datei, sondern fünfmal.

Ina ReschDie Farbe des VergessensSpannungsroman (E-Buch) Vorsicht, das ist eine Provokation:

Insgesamt gelingt es der Autorin Handlungsinhalte zu vermitteln. Die formalen Mittel sind aber teilweise so haarsträubend, dass ich das Lesen am liebsten abbrechen wollte.

Meine Erinnerung an die drei Vorgängerromane von Regina Ramstetter mit Themen aus Niederbayern sind zwar schon etwas verblasst, aber ich weiß, dass deren Lektüre ein Genuss war. Deshalb hatte ich eine hohe Erwartungshaltung an den neuen Roman und bekam eine große Enttäuschung im Leseverlauf.

Ständig musste ich zwischen den Zeilen lesen und verlor oft den Inhaltsfaden. Das wird sogar bewusst als Stilmittel eingesetzt, weil viele Wechsel von Personen, Orten und Zeiten nicht kenntlich gemacht werden. Die Sprache verkommt beispielsweise zu Einwortsätzen, selbstgestellten und unbeantworteten Fragen, Auslassungen, Gedankenstrichen. Handlungen werden abgebrochen, übersprungen und erst nachfolgend erklärt. Offensichtlich soll damit der Verwirrungszustand der Hauptperson ausgedrückt werden. Das wäre allerdings auch mit ganzen Sätzen und einfachen erzählerischen Mitteln möglich gewesen.

Spannung entsteht nicht durch die Handlung, sondern durch die Sorge, ob man das gerade Gelesene richtig verstanden hat. Erst im Epilog werden offene Fragen geklärt, aber neue aufgeworfen. Im Verlauf kann ich mich nicht in die Abfolge von Handlungsweisen der Personen hineindenken – also nicht miterleben und mitermitteln.

Fach-, Sach- und Sprachkenntnisse sind zwar beeindruckend, werden aber wegen der Vielfalt gleich wieder vergessen und stammen zudem nicht aus dem Erfahrungsbereich der Autorin. Was bleibt ist eine mehr oder weniger glaubwürdige Geschichte, deren Lesbarkeit vorsätzlich behindert wird, die aber das Potential für handwerklichen Erfolg hätte.

Wenigstens braucht man sich nicht zu sorgen, dass aus der Geschichte eine Serie wird. Offensichtlich sind Leichenteile, Drogenhintergründe, Migrationszusammenhänge, Gesellschaftskritik und wenig lesbare, sprachliche Verzerrung oder Verschlüsselung ausreichend für einen deutschen Buchpreis.

Georg BrunBodenloser FallEin München-Krimi (E-Buch) Langweiliges Durcheinander: Meine Kaufargumente waren München-Krimi, Erstling und positive Bewertungen. Schnell musste ich feststellen, auf ein Durcheinander ohne Spannung hereingefallen zu sein. Das Werk ist es nicht wert, dass ich meine negative Bewertung ausführlich begründe. Es handelt sich um keinen bodenlosen Fall, sondern um einen Reinfall, so dass ich den Kauf nachdrücklich empfehle.

Angelika Felenda – AufmarschKriminalroman (E-Buch) Kein Reihenschicksal, sondern wieder ein Glücksfall: Ich muss vorbemerken, nicht ganz unvoreingenommen an den Roman herangegangen zu sein. Die drei Vorgänger waren mir als hervorragend und sehr lesenswert bekannt, aber nicht mehr in Erinnerung. Schnell befand ich mich jedoch wieder in dieser Welt der zwanziger Jahre meines München Erlebens. Es stimmte einfach alles, und mir fiel keinerlei Unglaubwürdigkeit auf. Ich konnte mitermitteln und erfuhr vielfältige, spannende Wendungen. Die Personen sind für mich wirklichkeitsnah, teilweise bedauernswert und vielfach sympathisch dargestellt. Ich kann der Autorin nur danken, Glück wünschen und die Kraft für weitere Folgen. Viele andere Krimireihen sind ein Schicksal mit Wiederholung und Langeweile. Hier habe ich wieder einen Glücksfall mit hohem Unterhaltungswert, gelungener Milieuschilderung und großem Informationswert gelesen.

Michael GerwienMord am ViktualienmarktKriminalroman (E-Buch) Bitte unbedingt kaufen: Mit dem Kauf erwirbt man ein Höchstniveau an Langeweile, Unglaubwürdigkeit und Unverschämtheit, weil man mit dem Titel hereingelegt wird. Mein Kaufgrund war der lokale Bezug zum Viktualienmarkt. Die Handlung hätte sich aber an beliebigen Orten ereignen können. Alle anderen Autoren des Verlags werden durch die Aufnahme dieses Werks in das Verlagsprogramm beleidigt. Die bisherigen Bewertungen sind genauso unglaubwürdig wie der Roman.

Lotte KinskoferZum Sterben zu vielKriminalroman (E-Buch) Hervorragender altbayrischer Heimatkrimi aus dem München der 1920er Jahre: Ich konnte mir zwischendurch keine Notizen machen, weil mich die Handlung gefangen genommen hatte. Dabei verlief alles wenig spektakulär. Das München der 1920er Jahre ist treffend dargestellt. Personen, Handlungsweisen und Umstände brauchen keine Klischees und sind glaubwürdig. Dialoge passen zu den Menschen aus Niederbayern, Oberpfalz und München. Manchmal dachte ich, keinen Krimi zu lesen. Alles ist natürlich und logisch. Einfache Leute leben in bedrückender Not. Auch im Reichtum zeigen sich schlimme Schicksale. Sogar bei den Ermittlern gibt es Abgründe. Im natürlichen Gesamtrahmen wäre Humor unangebracht. Anfangs meinte ich, dass mir die Spannung fehlt, bemerkte aber meine Gebanntheit im Geschehen nicht. Ständig überlegte ich, wer als Täter infrage kommt, scheiterte jedoch so wie der Kommissar. Mitermitteln ist weniger durch Hinweise im Text, sondern mehr durch logische Folgerungen möglich. Meine Gedanken mussten nicht wandern, sie blieben ständig in der Handlung und bei den Personen. Hoffentlich bleibt den Ermittlern das Schicksal der Serie erspart. Dann würde dieser Kriminalroman die Einzigartigkeit des Meisterstücks verlieren.

Uta SeeburgDer falsche PreußeKriminalroman (E-Buch) Unglaubwürdig und nicht bayerisch:

Beispiele: Die Karriere einer Hauptfigur, sein halb weggeschossenes Ohr, der Diebstahl einer Visitenkarte und der Tote mit der selbstverfassten Karte sind unglaubwürdig. Verlauf und Abbruch des Gesprächs bei den Elefantenfüßen wirken unbegründet, ebenso der Anlass des Besuchs. Der Zweck der langen Museumsbesuche erscheint fragwürdig.

Hinzu kommen ausufernde Beschreibungen und zweifelhafte Ausmaße und Ausstattungen der Villa und anderer Orte, wobei die Orts- und Zeitbezüge zu stimmen scheinen. Die Handlung zeigt Längen und verliert zunehmend an Spannung.

Mich stört, dass Verlag und Autorin schon im Vorfeld von einer Reihe schreiben. Vielleicht gefällt das Preußen, mir sind aber echte Bayern lieber als falsche Preußen. Eine Folge werde ich sicher nicht lesen.

Die Erwartungen zu glaubwürdigen Handlungen in der Geschichte meiner nahen Münchner Wohnumgebung wurden nicht erfüllt. Das beschriebene Preußentum ist humorlos und wenig gefällig. Insgesamt handelt es sich um durchschnittliche Unterhaltung mit mangelnder Glaubwürdigkeit.

Patricia WalterBlutroter Schatten: Nur du kannst ihn aufhaltenThriller (E-Buch) Spannend, aber blutrünstig und unglaubwürdig: Das Werk bezeichnet sich als Thriller und hat München als Handlungsort. Dieser und viele positive Bewertungen waren Kaufanreiz für mich. Die Handlung braucht aber München nicht und wäre andernorts genauso möglich. Die Gattung Thriller mit Elementen wie Gewalt, Grausamkeiten oder Blut liegt mir nicht. Ich empfinde solche Beschreibungen und die ständigen Leichen als überflüssig und lebensverachtend. Die Spannung ist hoch und wird durch überraschende Wendungen gestärkt. Diese bauen aber auf so viele unglaubwürdige Zufälle, dass die Handlung ins Lächerliche abdriftet. Ein spannender, lebensnaher, geistreicher und für München typischer Krimi mit passendem Humor wäre mir lieber gewesen.

Martin MeyerDer falsche Karl ValentinRoman (E-Buch) Erwartungen nur teilweise erfüllt: Auf dem Titel steht die Bezeichnung Roman. Der Verlag legt das Werk in die Reihe Zeitgeschichtliche Kriminalromane. Der geschichtliche Hintergrund ist stimmig, für einen Krimi fehlt dem Geschehen aber jegliche Spannung. Rechtsverstöße werden hingenommen und sogar noch unterstützt.

Die Personen sind glaubwürdig im Gesamtverhalten, das durch viele Medien bekannt gemacht worden ist. Die inhaltsbezogenen Handlungsweisen der Personen haben mich aber nicht überzeugt.

Das Erlesen der Handlung war nicht fließend, sondern holprig. Das lag nicht in meiner Befindlichkeit beim Lesen, sondern in den Formulierungen der Sätze. Man könnte die Störung des Leseflusses und die antiquierte Wortwahl als Kunstform annehmen, aber es bleibt für mich beim Lesen unangenehm.

Bettina BrömmeDes Glückes dunkle SeeleThriller (E-Buch) Meine Leseerfahrungen liegen mehr bei den Regionalkrimis als bei Thrillern. Die Kriminalgeschichten sind meist einfacher konstruiert als diese Psycho- und Beziehungshandlungen. Rückblenden, die in der zeitlichen Abfolge zurückgehen, verwirren mich. Ich brauche Zeit und wiederholtes Lesen, um zu verstehen, wer die handelnde oder schreibende Person ist. Im Einzelfall erschließt sich der oder die Schreibende überhaupt nicht. Orts- und Zeitangaben wären hilfreich gewesen. Eine inhaltlich knappere Einteilung der Kapitel hätte die Lesbarkeit ebenfalls gefördert. Spannung kommt erst in der zweiten Hälfte auf und entwickelt sich auch dort nur mäßig. Das Gedächtnisprotokoll aus dem Gefängnis ist noch einigermaßen glaubwürdig, die Aufzeichnungen des Jugendlichen hingegen überhaupt nicht. Sein Erscheinungsbild mit Tätowierungen und die Niederschrift sind nicht wirklichkeitsnah. Er kann bei Wort- und Formenwahl kein Schriftsteller sein und würde nicht von sich in der dritten Person schreiben. Der orange Hefter oder Ordner des Jugendlichen ist vollkommen unglaubwürdig. Handlungsschritte sind nicht immer natürlich, z. B. das Auftauchen des Alexander im Neubau. Für mich ergibt sich keine überdurchschnittliche Bewertung, wegen der ich bei Amazon gekauft habe.

Peter Horper – BlutsbandeKrimi (E-Buch) Hier wird der Münchenkrimi zum Psychothriller. Meine üblichen Kriterien wie Glaubwürdigkeit, Spannung und stimmiger Ortsbezug werden in hohem Maß erfüllt. Denken und Handeln der Personen sind schlüssig. Meine Gedankenwelt beim Lesen bleibt am Inhalt und bricht nicht aus. Manchmal ärgere ich mich, dass meine Augen müde werden. Ich versuche, dagegen anzukämpfen, statt Pausen zu machen, weil mich der Fortgang des Geschehens gefangen nimmt. Ich war als Student auch Taxifahrer und kenne Handlungsteile, z. B. Mitternachtsessen und Fahrgäste ins Bordell begleiten. Immer wieder kommt es zu überraschenden Wendungen. Humor liest man in Form von Selbstironie des Ermittlers. Inhaltlich sind mir nur Kleinigkeiten aufgefallen, bei denen ich andere Verhaltensweisen erwartet hätte: In den zwei Telefonaten zwischen Privatdetektiv und Kommissar, würde letzterer niemals darauf verzichten sich wegen Zeitdruck weitere Informationen anzuhören. Ersterer würde um Informationen zu dem Prostituiertenmord nachfragen. Als der Ermittler zum Tatort kommt, ist er in weiblicher Begleitung. Diese Frau wäre nicht egal, sondern als Kollegin bekannt gewesen. Der Hinweis auf diese Besonderheiten soll nur zeigen, dass ich mit hoher Konzentration, aber auch mit kritischem Verstand gelesen habe und hier nicht grundlos eine Lobeshymne schreibe.

Rolf Mai – BrunzkachlEin München-Krimi (E-Buch) Eigentlich hätte mich der Titel aus dem Bereich des Ordinären warnen sollen. Ich war aber wieder auf der Suche nach dem Münchnerischen und habe gekauft. Hier versucht ein Autor krampf- und krankhaft komisch zu sein. Ein bisschen geschmackloser Horror mit Amputationen darf auch sein. Bei mir wird jedoch pure Langeweile erzeugt, so dass ich abbrechen muss. Die vielen Sterne bei Amazon haben mich ebenfalls gelockt. Geblieben ist ein Reinfall, den ich natürlich aus Gründen der Glaubwürdigkeit zum Kaufen empfehle. Ich bin schon gespannt, wann der Titel Mord im Scheißhaus kommt.

Ellen Sandberg (Inge Löhnig) – Die VergessenenRoman (E-Buch) Vielschichtige Zeit- und Handlungsebenen, Personen mit Glaubwürdigkeitsproblemen, aber insgesamt eine spannende und geistreiche Unterhaltung, die sich durch den bedrückenden zeitgeschichtlichen Hintergrund von üblichen Münchenkrimis unterscheidet.

Inge LöhnigUnbarmherzigKriminalroman (E-Buch) Der Verlag bewirbt mit den Worten: “Spannung auf höchstem Niveau: abgründig, scharfsinnig, düster”. Für mich war das Erlesen eher mühsam und langweilig, obwohl ich die Autorin insgesamt sehr schätze. Auf eine ausführliche Begründung habe ich wegen der Enttäuschung keine Lust.

Manuela ObermeierVerletzungKriminalroman (Ein Toni-Stieglitz-Krimi 1) (E-Buch) Meine Lesezeit hätte ich besser nutzen können. Die handelnden Personen sind für mich unglaubwürdig, obwohl die Autorin im richtigen Leben Polizistin ist. Ohne Spannung plätschert eine langweilige und humorlose Handlung vor sich hin. Der Münchenbezug beschränkt sich auf Straßennamen, Wohnungen und Polizeidienststellen in Stadtvierteln. Die Frage, warum die Leiche auf den Stufen von St. Michael abgelegt worden ist, wird wie viele andere Handlungselemente offengelassen. Die Autorin wird in den Rezensionen bei Amazon überbewertet. Ich stimme den bislang zwei Zwei-Sterne-Rezensionen umfänglich zu und will deren Inhalte nicht mit anderen Worten wiederholen. Eine weitere Folge der bislang drei Toni-Stieglitz-Krimis werde ich sicher nicht lesen.

Jörg SteinleitnerTod im AbendrotDer LKA-Präsident ermittelt (E-Buch) Das ist wieder einer dieser Kriminalromane mit parallelen Handlungssträngen, bei denen ich einen Zusammenhang vermute, der aber nicht eintritt. Das Ermittlerteam ist unglaubwürdig, aber sympathisch und logisch. Die Bauernarbeit des LKA-Präsidenten erscheint mir hingegen unmöglich. Der Autor hat sich vermutlich bei etlichen Kriminalbehörden mit Fachwissen eingedeckt, aber nicht bei landwirtschaftlichen Betrieben. Die Internetkenntnisse weisen ebenfalls Lücken auf. Ein Internet- oder Darknetangebot ist noch lange nicht beendet, nur wenn es von jemandem mit Benutzername und Administratorpasswort gelöscht wird. Lokale oder Netzkopien können jederzeit wieder aktiviert werden. Ansonsten werden alle offenen Fragen der Fälle bis zum Ende hin geklärt. Der Grund, warum der Schüler ein Video angefertigt hatte und wie dieses aussehen könnte, bleibt offen. Oder ich habe etwas überlesen, was ich aber nicht glaube, weil Handlungen und Sprache so angelegt sind, dass meine Gedanken nicht zu wandern beginnen. Mit anderen Worten: Das Gesamtgeschehen ist geistreich und spannend. Personen sind natürlich und humorvoll angelegt. Der Ortsbezug zu München ist stimmig. Insgesamt erreicht der Unterhaltungswert eine Höhe, bei der ich auch einen dritten Fall lesen werde.

Nadine Petersen – EisbachKriminalroman (E-Buch) An diesem Machwerk ist so ziemlich alles falsch – sogar der Titel. Der Bachlauf im westlichen Teil des Englischen Gartens heißt Schwabinger Bach und nicht Eisbach. Wenn die Autorin den Englischen Garten schon nicht kennt, hätte sie wenigstens auf dem Stadtplan nachschauen können. Da ich am Eisbach wohne, hat der Titel falsche Erwartungen bei mir geweckt. Das ist ärgerlich, und deshalb gehe ich gar nicht auf den Inhalt ein. Die Autorin sollte dringend eine Schreibwerkstatt besuchen und Münchenbücher lesen, dann besteht eine kleine Chance, dass sie jemals einen lesbaren München-Krimi verfassen kann.

Max BronskiDer Pygmäe von ObergiesingKriminalroman (E-Buch) Ich habe den Eindruck bekommen, dass der Autor München kennt, aber nicht liebt. Der Ortsbezug besteht oft nur aus Straßennamen und ironischen, abwertenden Beschreibungen. München leuchtet nicht, wie der Verlag behauptet, sondern wird herabgewürdigt. Dem Humor fehlen der feine Münchner Sinn und Charme, aber Gossec ist nach Verlagsaussage Kult. Die Handlung plätschert ohne Spannung zu einem jähen Ende, das nicht mit dem vorherigen Inhalt zusammenhängt. Der gesamte Text hat unbegründete Abweichungen vom Handlungsfluss mit Nebensächlichkeiten und Gedankensprüngen. Die Titelformulierung ist nur reißerische Verkaufsförderung ohne Inhaltsbezug. Als formale und störende Besonderheit wird direkte Rede durch einen Gedankenstrich statt zwei Anführungszeichen gekennzeichnet.

Angelika Felenda – HerbststurmKriminalroman Da stimmt alles. Auf Amazon gibt es zwei Wochen nach dem Erscheinen neun positive und zutreffende Bewertungen. Der Verlag betreibt sachliche Aussagen. Da muss ich meinen Senf nicht dazugeben oder doch? Der Herbststurm ist hervorragend so wie die beiden Vorgänger. Insgesamt liest man glaubwürdige und spannende Münchner Geschehnisse mit historischen Hintergründen von 1914, 1920 und 1922.

Leonhard M. SeidlBesäufniserregendEine bierernste Krimikomödie

Leider war ich nicht so gescheit wie J. Sterr bei der vorherigen Amazonrezension. Der Amazon-Blick-ins-Buch hätte mich vor dem Kauf bewahrt. Stattdessen bin ich auf die Empfehlung der Erstrezension, die Klappentexte des Verlags und die Autoreninformationen hereingefallen. Kaufgründe waren Neugier, Krimi, München und Komödie. Schnell musste ich jedoch feststellen, dass die Krimihandlung ohne Spannung ist, und dass man bei dieser Form von scheinbar komödiantischer Darstellung nicht erheitert wird oder lachen kann. Typisch Münchnerisches konnte ich nicht erkennen und beschränkt sich auf Ortsbezeichnungen. Feinsinnigen Münchner Humor mit deftigen Altbairischen Einschlägen gibt es nicht. Mit Sicherheit ist das Buch kein Heimatkrimi, wie es ein SZ-Schreiberling formuliert. Diese Zeitungswerbung bewirkt bestimmt gute Verkaufszahlen. Ich möchte auch zum Kauf ermuntern, damit meine Bewertung bestätigt wird.

Jetzt könnte man natürlich argumentieren, dass der Text als Satire auf Trivial- und Schundliteratur zu verstehen sei. Dann müsste dies aber dazugeschrieben werden. Mit der Formulierung bierernst muss man bei der Wahrheit bleiben. Ohne vernünftige Beschreibung von Handlung und Charakteren entstehen keine Bilder im Kopf. Ich kann Zustand, Verfassung oder Stimmung der Personen nicht nachempfinden, weil alles übertrieben wird. Der Umschlagtext, es handle sich um skurrile Originale, und die vermeintlich komischen Namen reichen nicht aus. Ohne Übergänge zwischen den Handlungsteilen entwickelt sich keine Vorstellung des Handlungsverlaufs. Der Fortgang muss zwischen den Zeilen erlesen oder vermutet werden und ist so abgehackt wie die Anordnung der vielen Kapitel.

Die beworbene, rasante Schrägheit entsteht durch Ausdrucksweisen, die möglicherweise, im entferntesten Sinn von Fußballfans, Boazngästen, Obdachlosen und Kleinkriminellen verwendet werden könnten. Sprachliche Mittel und stilistische Figuren sind beispielsweise Einwortsätze, Wortwiederholungen, wiederholte Satzanfänge, Dialoghäufungen, Sprechdurchfall mit Wortfolgen, unvollständige Sätze, übertriebene Formulierungen, Wiederholung von scheinbar witzigen Ausdrücken. Eine überladene und ungezügelte Wort- und Sprachgewalt geht zu Lasten der Lesbarkeit. Man bemerkt, dass der Autor gefällig schreiben kann, hier verdirbt er aber die Sprache. Vielleicht gibt es Leser, welche die Dialoge als wortgewaltige, pointenreiche Sprücheklopferei wahrnehmen, für mich sind sie aber abgedroschenes, aufgeblähtes Geschwätz. Ich hatte mir ein feinsinniges, heiteres und humorvolles Münchner Lebensgefühl mit augenzwinkernder Fußballleidenschaft erwartet, musste aber die Lektüre abbrechen.

Schließlich stellte sich die Frage, was ist hier Besäufnis erregend. Ein Paar Augustiner Edelstoff erregen kein Besäufnis, nicht einmal ein Aufsehen, sondern einen Genuss. Ich erkenne nur ein Buch, das Besorgnis erregend ist, weil Autor und Verlag dem Leser mit Antäuschung falscher Erwartungen Geld und Zeit wegnehmen. Ein echter Münchner würde keinen solchen Krampf verzapfen.

Sabine VöhringerDas Ludwig Thoma KomplottKriminalroman 4,8 von 5 Sternen bei 24 Kundenrezensionen. Das ist unglaubwürdig – genauso wie die Romanhandlung. Eine Vielzahl von Handlungsteilen, Personen und Namen verwirren beim Lesen und verhindern Spannung. Im Hintergrund agieren zwei große Unbekannte aus dem Vorgänger, denen man wohl für weitere Nachfolger nicht näherkommen darf. Die Vermarktung des Komplotts mit dem berühmten Namen ist aufwendig, das Komplott eher durchschnittlich. Der Ortsbezug zeigt keine Mängel. Klischees werden alle genutzt – von den gebildeten Mitgliedern der erfolgreichen Großstadt-Clique bis zu den Eigenheiten der Ermittler-Typen und sogar dem armen Hund.

Andreas Föhr – EifersuchtEin neuer Fall für Rachel Eisenberg Hervorragend

Jörg SteinleitnerBlutige BeichteDer LKA-Präsident ermittelt Ich erlebte beim Lesen gelungene humorvolle Übertreibungen, aber auch ein Verkennen von Wirklichkeiten trotz intensiver fachlicher Beratung. Ein Dienststellenleiter darf natürlich anders vorgehen, als ermittelnde Kommissare. Er würde aber deren Erkenntnisse trotz Misstrauens berücksichtigen. Zum Politikermord gab es keinerlei Ermittlungen. Die Landwirtschaft ist so nicht zu betreiben. Der Potus und die Ehefrau sind zeitgemäß und lustig, aber überflüssig. Diese und weitere Unstimmigkeiten nehme ich aber gerne in Kauf, weil der Autor eine sehr hohe Spannung aufbaut. Umschlaggestaltung und Titel haben mehr mit Verkaufsförderung als mit dem Inhalt zu tun. Die Ermittler sind für eine Serie geeignet, werden dann aber vermutlich langweilig. Der Autor hat bislang eine große Wandlungsfähigkeit gezeigt, die er beibehalten soll.

Nicole NeubauerScherbennachtKriminalroman Anfänglich dachte ich wegen der vielen positiven Bewertungen und des gelungenen Einstiegs, einen spannenden Münchenkrimi gefunden zu haben. Dann merkte ich aber bald, dass einzelne Teile flüssig lesbar sind, andere mir aber die Gedanken verwirren oder abgleiten lassen, z. B. durch sehr viele, ständig neue Namen, schneller Wechsel der Orte und Handlungen oder Langatmigkeit. Es kommt keine Spannung auf. Mir war es schließlich egal, wer Leo erschossen hatte. Irgendein Polizist wird es schon gewesen sein. Der Leser kann selbst nicht mitermitteln. Er ist ständig in Gefahr, den Faden zu verlieren. Ortsbezug und Beschreibung der Polizeiarbeit sind stimmig. Die ständigen Gerüche wie so vieles überflüssig.

Angelika Felenda – WintergewitterKriminalroman Hervorragender historischer Kriminalroman – München im Winter 1920

Angelika Felenda – Der Eiserne SommerKriminalroman Hervorragender historischer Kriminalroman – München im Sommer 1914

Egon KobaldDer Tote im Hofgarten – Hauptkommissar Färbers erster Fall Weniger wäre mehr gewesen. Der Münchenbezug ist stimmig, ich vermisse aber die Liebe zur Stadt. Mit großer Ausführlichkeit und hoher Sachlichkeit werden alle Klischees zur Polizeiarbeit, zu Opfern und Tätern genutzt. Die vielen Sterne bei Amazon sind vermutlich Gefälligkeiten oder gekauft im Rahmen von Amazon Self-Publishing.

Kaspar Panizza – TeufelskatzKriminalroman Schräger, skurriler und klamaukhafter Humor mit dem ernsten Hintergrund von Kindesmissbrauch innerhalb von Einrichtungen der katholischen Kirche. Da passt etwas nicht zusammen. Der Täter wird durch eine Wendung enttarnt, auf die man als Leser nicht kommen kann. Die Spannung und das Münchnerische fehlen. Trotz der Schwere der Verbrechen wird es schließlich egal, wer der Täter ist. Die Katze ist diesmal überflüssig. Mehrfach bemerkt man beim Lesen Fehler. Der Vorgänger Saukatz war für mich eine gelungen Mischung aus Gaudi und Krimi. Die Teufelskatz hat mir Zeit und Geld gestohlen.

Inge LöhnigSieh nichts BösesKriminalroman Hervorragend

Helmut Ahrens – Mord im Hofbräuhaus – Kriminalroman Der Tod ereignet sich im Hofbräuhaus aus Gründen eines verkaufsfördernden Titels. Der Kriminalroman von 1984 hätte den Vergifteten überall sterben lassen können. Die Handlung ist auf dem Niveau von billigen Vorabendserien der 1980er Jahre. Damals ist die Gattung des München-, Bayern oder Regionalkrimis noch nicht erfunden. Die Medien sind noch analog, das Telefon ist noch nicht mobil, und bei den Kriminalern kann man sich wunderbar die entsprechenden Personen aus Fernsehserien dieser Zeit vorstellen. Seitenfenster im Auto werden noch mit einer Kurbel bewegt. Der Kriminalhauptkommissar und sein Assistent rauchen. Zeitreise, Einfachheit und Leichtigkeit bewirken einen kleinen Unterhaltungswert.

Olaf MalySandlerEin Kommissar Wengler-Krimi Eine Buchveröffentlichung hat zunächst einmal meine Achtung und meinen Respekt vor der Leistung des Autors. Bemerke ich dann formale und inhaltliche Mängel und Fehler, habe ich ein wenig Verständnis, wenn die Veröffentlichung mit Self-Publishing erfolgte. Stelle ich aber bei Lesen Langeweile und ein Sammelsurium von Nebensächlichkeiten fest, ärgere ich mich über den Kauf und die Zeitverschwendung beim Lesen. Um es kurz zu machen – ich bin wieder einmal den Sternen bei Amazon auf den Leim gegangen und muss mich über diese Verbreitung von Langeweile beklagen.

Ulrich RadermacherSchickimickiKommissar Alois Schöns 2. Fall Langweilig! Unter den vielen Fehlern hat der “Hautkommissar Schön” auf Seite 246 zur Erheiterung beigetragen. Dieser Kommissar und seine Kollegin haben bei mir ausgedient.

Werner GerlChampagner für den MörderKommissarin Tischler jagt den Mörder Reißerisch, blutrünstig, aktionlastig, aber geschickt, intelligent und stimmig gemacht. Spannende und humorvolle Unterhaltung. Beim Lesen wird man durch die kleine Schrift und die unnachgiebige Klebebindung behindert.

Antonia Günder-FreytagHundstage – Konrad von Kamms 3. FallKriminalroman Spannende und geistreiche Unterhaltung, die ständig neue Wendungen beinhaltet. Lange wusste ich nicht, wie das enden könnte. Man liest Indizien, wird aber bis zum Ende wenig zu Vermutungen geführt. Ortsbezug und Glaubwürdigkeit stimmen meist, aber bei summertime ist nicht the life, sondern the livin’ easy.

Marcus SammetAderlass – Thriller Inhaltliche und sprachliche Mängel trotz mitgeteilter, mehrfacher Überarbeitungen. Die vielen positiven Rezensionen sind sehr fragwürdig. Selbstverlag.

Andreas SchröflAltherrenjagdEin Bierkrimi Abbruch wegen Verbreitung von Langeweile sowie mangelhafter Verwendung der Deutschen Sprache und des Dialekts. Die Sterne bei Amazon wurden vermutlich von Lohnschreibern gekauft. Das Lektorat war konsequent, aber der Verlag hat versagt. Die Buchreihe heißt Spannung.

Kaspar PanizzaSaukatzKriminalroman Ungewöhnlich, aber sehr amüsant und gefällig. Gelungene Mischung aus Gaudi und Krimi. Hier würde ich eine Fortsetzung sofort bestellen. Es geht nicht um Glaubwürdigkeit, sondern um geistigen Reichtum. Sau und Katze werden auch nicht zur Verkaufsförderung missbraucht.

Moses WolffMonaco MortaleEin Fall für Hans Josef Strauß Langweilige, aufgeblasene, ungewürzte, lauwarme Buchstabensuppe mit einer Häufung von nichtssagenden Dialogen, ohne Humor, aber mit guter Ortskenntnis. Die Treppe zur Herrentoilette im Weißen Bräuhaus geht jedoch nach unten, nicht hinauf wie auf Seite 25 beschrieben.

Bettina PlecherIsarlaufKriminalroman Gescheit, stimmig, glaubhaft, spannend… – ein besonders lesenswerter München-Krimi

Rupert Pfeffer – TodsicherEin München-Krimi Eine hervorragende Abwechslung zu den Kommissar-Sowieso-Serien, in denen man sich mit dem Privatleben der Ermittler abgeben muss. Hier geht es um kriminelle Machenschaften, die geistreich, spannend und mit gehobenen sprachlichen Mitteln erzählt werden.

Andreas FöhrEisenbergKriminalroman Ich hatte das frühere Ermittlerduo mit humorvollen und regionalen Eigenheiten erwartet, bekam aber eine geschiedene, attraktive und erfolgreiche Rechtsanwältin mit pubertierender Tochter. Das Milieu ist realistisch, die Handlung abwechslungsreich und spannend. Der regionale Hintergrund stimmt. Ich werde aber den Eindruck nicht los, dass ich an die Eigenheiten von Privatfernsehen und Facebook erinnert werde, bei denen es vielfach ums Geldverdienen mit einfachen und vorgeformten Mitteln geht.

Inge LöhnigVerflucht seist duKriminalroman Wie arm sind doch sämtliche Filmkrimis, wenn man von dieser hervorragenden Autorin einen Fall zu lösen bekommt. Diesmal habe ich die Täter erahnt, trotzdem gab es überraschende Wendungen.

Ulrich Radermacher – SaukerlKriminalroman Schon wieder ein neuer Kommissar mit Freundin und Team. Überbewerteter Erstling mit wenig natürlichen Bezügen und gekünstelter Originalität.

Inge LöhnigMörderkindKriminalroman Hervorragend ohne die vielfach üblichen Serien-Kommissare

Markus RidderDas Messias-ProjektPsychothriller Ich bin nicht ganz so überzeugt wie die vielen positiven Bewertungen bei Amazon. Ob die wohl alle echt sind?

Inge LöhnigDeiner Seele GrabKriminalroman Hervorragend. Und wieder wird ein aktuelles Thema mit großem Geschick und hoher Spannung in München und Umgebung erzählt.

Inge LöhnigNun ruhet sanftKriminalroman Hervorragend mit bemerkenswerter Vorstellungskraft zu Beziehungen

Inge LöhnigGedenke meinKriminalroman Hervorragend mit einem möglichen, aber widernatürlichen Hintergrund

Martin ArzGeldsackMax Pfeffers 6. Fall Kenntnisreich, gescheit, auf das Reichen-Milieu und das Glockenbachviertel bezogen. Lesenswert, aber manchmal vermisste ich ein wenig die Spannung der Handlung.

Harry Kämmerer – Mangfall ermitteltRoman Erster München-Krimi des Volk Verlags mit Hardcover, Schutzumschlag und Leseband! Da hätte ich mir mehr erwartet. Die Handlung ist klischeehaft. Ich erkenne immer den Fortgang, obwohl ich keine Vorabendserien im Primitivfernsehen konsumiere. Die Beschränkung der sprachlichen Mittel zur Darstellung einer schnellen, erwartbaren Handlungsfolge ergibt einen mittelmäßigen Zeitvertreib, der wie beim Fernsehkonsum nicht im Gedächtnis bleibt.

Ina MayIsarkieselKriminalroman Viermal fünf Sterne bei Amazon sollten eigentlich misstrauisch machen. Diese Isarkiesel haben wenig Münchenbezug, sind umständlich geschrieben und fehlerhaft gesetzt. Die Handlung ist aufgeblasen, verkompliziert und zähflüssig. Ich will nicht ständig zwischen den Zeilen lesen müssen. Diese langweilige Geld- und Zeitverschwendung musste abgebrochen werden.

Herbert BeckerBlutwurz: Mord in der KarpfenteichsiedlungEin Krimi aus der Münchner Vorstadt Lesenswerter München-Krimi mit wirklichkeitsnaher Beschreibung der Personen, Orte und Handlungen. Empfehlung von Bumeders Buchtipps: Die Bayerische Bücherschau Ostern 2015.

Julie FellmannDer Schatten und sein MeisterMünchen-Krimi Empfehlenswert – genauso wie der Erstling

Michael GerwienIsarbluesKriminalroman Da passt aber einiges nicht zusammen und ergibt keinen Sinn, oder habe ich etwas überlesen, weil mir die Spannung fehlte.

Max BronskiSchampanningerKriminalroman Bei Heyne gibt es den Schampanninger zum halben Preis wie beim Originalverlag. Auf der Rückseite des Umschlags steht, dass Gossec Kult ist. Ich glaube aber, dass mir ein Gossec oder Bronski reicht. Ich vermisste das Gute und Schöne in München.

Martin W. BrockSchneejagd München-Krimi mit geringen örtlichen Bezügen und Neigungen zur Langeweile

Martin ArzPechwinkelMax Pfeffers 4. Fall Ich erinnere mich gerne an die Beschreibungen und die Spannung in diesem Krimi. Der Autor versteht es, Münchner Gegenwart und Vergangenheit wirklichkeitsnah in dramatischen Handlungen darzustellen.

Georg M. OswaldUnter Feinden Vorsicht Hochspannung!

Jakob Maria SoedherRotkreuzplatz da VinciSchicksal oder Fügung


Bayern-Krimi

Isabella ArchanSchießt nicht auf die MörderMitziKriminalroman (E-Buch) Durchschnittliche Serienfalle: Mitzi und Agnes sind mir immer noch sympathisch. Mittlerweile missfallen mir aber Wiederholungen und Unglaubwürdigkeiten. Alles entwickelt sich in Richtung Durchschnittlichkeit und Serienfalle. Für mich ist die Reihe nach diesem 5. Fall beendet.

Armin Ruhland, Hans Weber – AusgewildertNiederbayern-Krimi (E-Buch) Kaufgründe waren meine positiven Erfahrungen mit den beiden Vorgängerwerken der Autoren. Meine Freude beim Erlesen hielt sich aber in Grenzen. Alles erschien mir zu einfach gestrickt und bereits bekannt. Es kam keine Spannung auf. Das enttäuschte mich, weil mir der Regionalbezug gefiel. Außerdem geht es bei Krimis vorrangig um Straftaten nicht um die persönlichen Beziehungen der Ermittler.

Markus RichterKönigsherzNeuschwanstein-Thriller (E-Buch) Der Autor und die Medien betreiben ein derartiges Werbegeschrei, dass man um die Lektüre nicht rumkommt – noch dazu, wenn man die beiden Vorgänger der Trilogie gelesen hat. Beim dritten Streich kam aber keine Spannung auf. Das Erlesen zog sich in die Länge. Es bleibt eine durchschnittliche Version der Vorgeschichte und Umstände des Königstods. Die ausufernden Ortsbeschreibungen bei den Handlungen in Neuschwanstein und Hohenschwangau sind langweilig.

Manfred Faschingbauer – Gnadenlos im BayerwaldKriminalroman (E-Buch) Ich habe mir mehr Glaubwürdigkeit und Spannung erwartet. Die Handlungsweisen der Täter waren für mich im Gegensatz zum Vorgehen der Opfer nicht begründet. Die keltische Vergangenheit wird nur vordergründig benutzt.

Natascha KeferböckSalzburger MännerherzenKriminalroman (E-Buch) Mein dritter Keferböck-Krimi erreicht leider nicht den Unterhaltungswert der Vorgänger. Ich vermisste die Spannung. Mir wurde es egal wer die Verbrechen begangen hat.

Heinz von WilkDer Tegernsee-DealOberbayern Krimi (E-Buch) Nicht mein Geschmack – zu reißerisch, zu trivial.

Andreas Föhr – Herzschuss: Jedes Verbrechen hat seine GeschichteKriminalroman (E-Buch) Wenn man diese Reihe mit der 10. Folge kennt, ist das kein Bestseller, der unbedingt gelesen werden muss, aber eine angenehme Unterhaltung.

Isabella ArchanSterz und der MistgabelmordEin Steiermark-Krimi (Servus Krimi) (E-Buch) Nicht mit mir: Kaufgrund war die Mördermitzi. Natürlich kann man so eine gelungene Figur nicht beliebig fortsetzen. Also musste ein neuer Ermittler mit einem anderen Umfeld her. Als Zugabe gibt es ein reißerisches Mordwerkzeug und eine neue Region mit ihren Eigenheiten. Herausgekommen ist ein mittelmäßiger Krimi, der einen Inspektor mit allen menschlichen Vorzügen und Schwächen einführen soll, damit wieder eine Serie entstehen kann – aber nicht mit mir.

Karoline EisenschenkFahnenweihe Niederbayern-Krimi (E-Buch) Großartiger Lesegenuss: Da stimmt einfach alles bis auf die Silbentrennung. Dieser vierte Niederbayernkrimi der Autorin ist wiederum ein großartiger Lesegenuss. Übliche Kriterien wie Spannung, Regionalität, Lebensnähe und Humor werden in besonderem Maß erfüllt. Personen handeln, denken und sprechen glaubwürdig in lebensnahen, natürlichen Situationen.

Elisabeth Florin Merano mortaleKriminalroman (E-Buch) Typisches Serienprodukt mit durchschnittlichem Unterhaltungswert: Kaufgrund waren viele Erinnerungen an zwei Wochen Meran und Umgebung. Diese wurden auch aufgefrischt. Für mich entstand aber keine Spannung für die Aufklärung des Kriminalfalls. Handlungen und Personen haben von allem etwas, aber insgesamt nichts, das mich interessierte – nicht einmal die Neigung zum Action-Krimi mit reißerischer Sprache.

Walter Christian Kärger – See ohne WiederkehrBodensee Krimi (E-Buch) Alles stimmt:

Schade, dass ich so schnell zu Ende gelesen habe. Es war aber ein großer Lesegenuss. Meine Gedanken mussten nie auf Wanderschaft gehen. Der Autor versteht es, mit wenigen, aber wirkungsvollen Mitteln den Leser an sein Werk zu binden.

Bei Harriet Holtby und Max Madlener wurde ich mittlerweile zum Serientäter, wobei nur die fünfte Folge aus dem Rahmen fiel. Dieser siebte Teil war wieder großartig. Ich könnte jetzt lang und breit die inhaltlichen und formalen Vorzüge aufzählen, habe aber keine Lust dazu.

Genauso eigenwillig handeln die Hauptpersonen. Daraus entstehen Spannung, Glaubwürdigkeit, Miterleben und Mitermitteln. In meist kurzen Kapiteln wird man durch die Gegenwart und ein wenig in die Vergangenheit geführt. Es kommen keine Zweifel auf, weil alles stimmt.

Wer einen aktuellen, spannenden Krimi lesen will, wird hier bestens bedient, auch wenn die Bodensee-Region nicht bekannt ist.

Fabian BorknerZoigltodOberpfalz Krimi (E-Buch) Serienkrimi, der bereits morgen vergessen ist: Kaufgrund war die altbayerische Region der Oberpfalz. Regionale Eigenheiten werden beachtet, aber die Menschen sind für mich keine Oberpfälzer mit Heimatverbundenheit in Verhalten und Sprache. Der Handlungshintergrund hat bei mir kein Interesse geweckt. Spannung fehlte. Mitermitteln war nicht möglich. Ich habe einen beliebigen Serienkrimi mit durchschnittlichem Unterhaltungswert gekauft und gelesen.

Josef Volsa – Ritzi Mitzi – Ein historischer Wien-Krimi aus dem Jahr 1924 (E-Buch) Durchschnittliche Unterhaltung: Kaufgrund waren überdurchschnittliche Bewertungen, die nicht erfüllt wurden. Das Werk ist sprachlich-formal nicht fehlerfrei. Inhaltlich müssen einige Ungenauigkeiten und Handlungssprünge übersehen werden. Spannung entsteht durch das Geschick des Ermittlers, welches aber häufig wenig glaubwürdig ist. Für die Handlungsabfolge sind viele Zufälle notwendig. Insgesamt besteht eine Neigung zu Grausamkeiten.

Georg HadererSeht ihr es nicht?Kriminalroman (E-Buch) Die zweite Hälfte gebe ich zurück:

Der Autor bemüht sich nicht, eine natürliche Handlungsfolge zu erzählen. Ständig fängt irgendeine Person oder ein Ort mit einer Handlung an, die im Gesamten nicht zugeordnet werden kann.

Formal muss man sich mit Endlossätzen oder Abgehacktem beschäftigen. Ich werde gezwungen, mir etwas zwischen den Zeilen vorzustellen. Das strengt an und widerspricht meinem Wunsch nach angenehmer Unterhaltung.

Außerdem ist der Autor ein Gscheidhaferl, der mich laufend in irgendwelche inhaltlichen Sphären schicken will, die mit der Handlung nichts zu tun haben. Diese sollten vielleicht in die Gedankenwelt der neuen Serienfigur einführen, die mir aber egal ist. Der Verlag hätte verstehen müssen, dass man so eine Serie nicht einführen kann.

Nach der Hälfte weiß ich zwar, um was es gehen soll, ich breche aber lieber ab. Das Weiterlesen wäre mir zu umständlich und anstrengend.

Nikola Förg – Hohe Wogen – Ein Alpen-Krimi (E-Buch) Enttäuschender Bestseller: Ich wollte den Erfolg einer Bestseller-Autorin ergründen, erlebte aber einen langweiligen Kriminalroman. Anfänglich fand ich Interesse am Thema und an der Einfachheit der ermittelnden Personen. Diese wurden mir aber genauso wie die Handlung langweilig. Dem Geschehen fehlt jegliche Würze. Menschen sind gesichtslos, Dialoge teilweise verpreußt. Regionale Bezüge wirken künstlich aufgesetzt. Der Verkaufserfolg wird mir unverständlich. Das Motiv der Autorin sind vermutlich die Einkünfte aus bislang 13 solchen Fällen. Als Hilfsmittel wird in diesem Fall der Naturschutz bemüht.

Elisabeth Nesselrode – Die Tote vom Galgenberg – Oberpfalz Krimi (E-Buch) Zwei Teile:

Das Erstlingswerk der Autorin war für mich ein empfehlenswertes Leseerlebnis. Von der Folge bin ich ein wenig enttäuscht. Glaubwürdigkeit und Wirklichkeitsnähe sind zwar gewahrt worden. Es kommt für mich aber keine Spannung auf, und ich kann nicht mitermitteln. Der Krimi zerfällt in zwei Teile. Handlungsstränge bleiben offen. Die Aktionslastigkeit im zweiten Teil ist überflüssig.

Elisabeth Nesselrode – NebeleckOberpfalz Krimi (E-Buch) Empfehlenswertes Leseerlebnis:

Der Kriminalroman zeigt eine glaubwürdige und wirklichkeitsnahe Darstellung der Ereignisse und Handlungsweisen. Lediglich der Immobilienpreis und eine Actionszene fallen ein wenig aus dem Rahmen. Dorfbewohner, Verdächtige und Polizeibeamte werden in positiven und negativen Zusammenhängen gesehen. Miterleben und Mitermitteln sind möglich. Man wird in eine andere Welt versetzt, die ohne die Übertreibungen von Regionalkrimis auskommt. Zwei Handlungsebenen geben ein stimmiges, abwechslungsreiches und spannendes Gesamtbild preis. Mein Kaufgrund waren viele positive Bewertungen, und ich bin nicht enttäuscht worden.

Caroline Sendele – Chiemsee-KomplottKriminalroman (E-Buch) Wer‘s glaubt wird selig:

Die wichtigsten Eigenschaften dieses Komplotts sind Unglaubwürdigkeit und Vorhersehbarkeit. Das Schicki-Micki-Umfeld wird so beschrieben, als ob die Autorin Teil davon sei. Häufig werden für Bayern untypische Modewörter, Wendungen und sogar Unwörter verwendet, z. B. lecker, tschüß.

Viele Handlungsweisen sind Übertreibungen. Ein Höhepunkt ist das übelriechende Haarspray, weil es mittlerweile zahlreiche geruchlose Produkte gibt. Der illegale Umgang mit Kommunikationstechnologie wird als einfach möglich verharmlost. Jetzt höre ich aber auf.

Bewundernswert ist, dass sogar eine Folge mit solch seichter Unterhaltung angekündigt wird. Immerhin habe ich den ersten Roman ganz durchgestanden. Kaufgrund waren ausschließlich positiven Rezensionen, denen ich nicht zustimme. Wenigstens stimmt die regionale Orientierung.

Armin Ruhland, Hans Weber – Ausgerechnet – Niederbayern-Krimi (E-Buch) Mir hat es wieder gut gefallen:

Manches erschien mir konstruiert, entwickelte sich aber natürlich im Verlauf. Ungewöhnlich und erfreulich ist die häufige Selbstreflexion der Ermittler, die Veränderungen in Verhalten und Sprache bewirken. Meine üblichen Kriterien an einen Krimi aus meiner niederbayerischen Heimat und ehemaligen Schulstadt werden erfüllt, z. B. Glaubwürdigkeit, Regionalbezug, Spannung, feinsinniger Humor, stimmige Dialoge.

Im Nachhinein fühle ich mich sehr gut unterhalten, aber irgendwas hat mir gefehlt. Vielleicht war es eine besondere Würze, etwas Gschpinnertes oder es lag ganz einfach an meiner eigenen Stimmungslage.

Jedenfalls fingen meine Gedanken nicht zu wandern an. Ich las konzentriert und bin von der Aufklärung des Falls ein wenig enttäuscht. Dafür können aber die Autoren nichts und bekommen somit die bestmögliche Bewertung, obwohl ich keine Begeisterung entwickeln konnte.

Natascha KeferböckIm Flachgau wartet der TodKriminalroman (E-Buch) Hervorragend, ich würde sofort eine Fortsetzung lesen, obwohl ich bei Serien eher vorsichtig bin. Für mich war der Bierbrauerblues schon eine beste Unterhaltung. Die Personen sind mir vertraut geworden. Der fiktive Handlungsort entspricht meiner altbayerischen Heimat, obwohl er im Salzburger Land liegt. Alles ist liebenswert, spannend und humorvoll erzählt. Die großartige Silvesterfeier habe ich schon erlebt. Vielen herzlichen Dank an die Autorin.

Natascha KeferböckBierbrauerbluesEin Krimi aus dem Salzburger Land (E-Buch) Beste Unterhaltung

Isabella ArchanDie MörderMitzi und der SensenmannAlpenkrimi (E-Buch) Ich bin Serientäter geworden:

Man kann zu Regionalkrimis stehen, wie man will. Bei vielen gibt es Qualität, aber auch berechtigte Kritik und überflüssige Quantität. Üblicherweise lassen sie bei mehreren Folgen nach – nicht so bei dieser Autorin. Nach dem ersten Titel musste ich den zweiten, dritten und vierten lesen. Sofort würde ich eine fünfte Folge verschlingen.

Die Autorin versteht es, mich mit den Personen, Handlungen und Orten zu begeistern. Ich kann miterleben und mitermitteln. Meine gesamten Ansprüche, die ich bei bisher 108 Rezensionen angelegt habe, werden umfassend erfüllt. Neben den tatsächlichen Handlungen gibt es auch Träume und Phantasien. Die Glaubwürdigkeit muss natürlich in Frage gestellt werden. Das ist aber nicht so wichtig. Ich werde zum Lesen verführt und zum Weiterlesen gezwungen.

Der hervorragenden Autorin ist zu danken für die großartige Unterhaltung und Glück zu wünschen für ihre künftigen Werke.

Armin Ruhland, Hans Weber – AusgetrabtNiederbayern-Krimi (E-Buch) Guter Krimi ohne Mitermitteln:

Eines der häufigsten Probleme bei vielen Bayernkrimis ist in meinen Augen die Glaubwürdigkeit. Deshalb freut es mich sehr, wenn ich ein Erstlinkswerk entdecke, das damit überhaupt keine Probleme hat. Das Lebensfeld und die Handlungsweisen der Personen sind natürlich dargestellt. Für mich kommt eine kleine Vertrautheit mit den örtlichen Gegebenheiten hinzu, weil ich Pfarrkirchen und Umgebung aus einem Teil meiner Jugendzeit kenne.

Der Hintergrund des Trabrennsports war mir dagegen fast gänzlich fremd. Deshalb hatte ich beim Kauf ein wenig gezögert, aber die Neugierde hat gesiegt. Und ich bin nicht enttäuscht worden. Das Erlesen ist insgesamt eine gute Unterhaltung, bei der ich anfänglich keine Kritikpunkte entdecke. Die Ausrichtung auf diese Sportart bereichert mich.

Spannung entsteht durch mehrere Tatmotive, die mögliche Täter vermuten lassen. Jenseits der Eberhofer-Peinlichkeiten ergibt sich der Humor feinsinnig, dezent und natürlich aus den Beziehungen der Personen, die nicht immer konfliktfrei sind. Land und Leute werden ohne Übertreibungen und nicht wie so häufig zum Nachteil von Niederbayern dargestellt.

Die Polizeiarbeit ist klassisch angelegt oder was man gewöhnlich dafürhält. Mehrere Motive und überraschende Wendungen sind für viele Krimis üblich. Leser bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Mitteilungen, Erwartungen und Mitermitteln. Geschickte Autoren geben den Lesern Anhaltspunkte für die Aufklärung von Taten. Leider ist bei Ausgetrabt ein Mitermitteln, das zur Auflösung führt, fast unmöglich.

Zwei Kleinigkeiten: Die Auslassungszeichen für Vokale in gesprochenen Wörtern sind für preußische Leser vielleicht eine Hilfe, für bayerische aber störend und vor allem inkonsequent, weil meist auch die [e]-Endungen verkürzt werden. Ein niederbayerischer Kommissar verwendet das Unwort lecker nicht.

Lenz KoppelstätterBei den TannenEin Fall für Commissario Grauner 7 (E-Buch) Durchschnittliche Serien-Unterhaltung: Fragt man mich, ob ich den Krimi nochmal kaufen würde, müsste ich verneinen. Beim anfänglichen Erlesen war ich positiv gestimmt. Bald wurde mir aber egal, wer den Mord begangen hat. Es folgten sehr viele Handlungsschritte, deren Zusammenhang nicht zu erkennen war. Ich hatte nicht mehr das Verlangen, dringend weiterlesen zu müssen. Mir fehlten Hinweise zum Mitermitteln. Die Auflösung war schlüssig, für mich aber vorher nicht vermutbar oder vorstellbar. Es kann natürlich sein, dass meine Erfahrungen und die mangelnde Spannung nicht zu verallgemeinern sind. Befindlichkeiten der Personen des Ermittlungsteams werden sehr ausgebreitet. Zu den Vorzügen gehören für mich die Ortsbeschreibungen. Ich stelle eine durchschnittlichen Unterhaltungswert fest, der die anfängliche Qualität der Reihe nicht mehr erreicht.

Christiane Omasreiter, Kathrin ScheckDie Bildermacherin Kriminalroman (E-Buch) Inhaltlich unterdurchschnittlich und sprachliche Mängel

Nicole LingenFinsteres DonautalNiederbayern Krimi (E-Buch) Ärgerlicher Zeitdiebstahl und Schande für Niederbayern

Nicole LingenSuppenbrunzerNiederbayern Krimi (E-Buch) Ein nur wenig glaubwürdiger Gesamtrahmen mit unwahrscheinlichen Zufällen. Teilweise negative Sicht auf Niederbayern in der Handlung.

Sonja SilberhornNaabtalbluesKriminalroman (E-Buch) Hervorragend

Christiane TramitzDas Dorf und der Tod Kriminalroman (E-Buch) Hervorragend

Katharina LukasSacklzement!Kriminalroman (E-Buch) Durchschnitt mit Täuschungen: Mein Kaufgrund war: Krimi-Erstling aus Niederbayern mit vielen positiven Bewertungen. Schnell stelle ich aber fest, dass es sich um einen durchschnittlichen Kriminalroman handelt, der sich auf dem Niveau der Einfältigkeit von Vorabendserien im Fernsehen befindet. Hinweise zum Boulevardjournalismus ergeben sich im Inhalt und zwischen den Zeilen.

Der Roman wird als Beginn einer Serie mit der Journalistin und Ermittlerin angekündigt. Einigermaßen glaubwürdige Rezensionen werden eingekauft. Ein reißerischer, unsinniger und nicht inhaltsbezogener Titel soll wohl der Verkaufsförderung dienen. Die Handlung schleppt sich aber ohne Spannung und mit der Erfüllung von Vorerwartungen durch das Geschehen. Räumliche, zeitliche und personenbezogene Darstellungen sind klischeebehaftet. Mein Kaufgrund, von einer neuen Autorin ein treffendes Niederbayernbild im Rahmen einer anspruchsvollen Unterhaltung zu bekommen, wird nicht erfüllt.

Die durchschnittliche Kost beinhaltet eine Prise Niederkaltenkirchen mit dem erhängten Hund, ein wenig Prosecco für die Damen, eine Prise Vergangenheitsbewältigung und Kapitalismuskritik, ein Quäntchen aktuelle Flüchtlingsthematik und eine Aktioneinlage gegen Ende. Hinzu kommt die mangelnde Glaubwürdigkeit, z. B. bei den Handlungsmotiven des Professors.

Handlungsregion ist natürlich Niederbayern, weil es dort so ursprünglich und verkaufsfördernd zugeht. Der Ortsname Hintersbrunn, die Flughafennähe, der Professor mit dem Pferdehof, der Golfplatzneubau, Bauunternehmer, Bürgermeister, pensionierte Lehrer, Flüchtlinge, Gelegenheitsarbeiter und die Damen zeigen aber alle üblichen Klischees eines Regionalkrimis, die mit Niederbayern, den menschlichen und regionalen Eigenarten nur sehr oberflächlich zu tun haben.

Niederbayern und die Landbevölkerung werden insgesamt negativ und mit einem aufgesetzten Humor dargestellt. Hintergrund des Romans ist kein natürliches Erleben mit Liebe zur Heimat. Das trifft aber auf die Mehrheit der sogenannten Regionalkrimis zu.

Bei fünf Sternen wäre die durchschnittliche Bewertung drei Sterne. Ein Stern muss wegen der Täuschungen beim Titel, der Region und den Rezensionen verglühen.

Nachdem Amazon meine kritische Rezension an die erste Stelle gesetzt hatte, wurden zwei Lobeshymnen
von jeweils zwei Personen als hilfreiche Informationen befunden, so dass sie vor mir platziert wurden.

Monika PfundmeierDie Blaue ReiterinEin Oberammergau-Krimi (E-Buch) Wenn die Dinge holpern statt rollen: Kaufmotivation waren Murnau, Ähndl, Münter und das Russenhaus. Damit verbinde ich viele positive Bilder, Ereignisse und Erlebnisse. Vermutlich will die Autorin mit dem Hintergrund des Blauen Reiters und der Bilderbuchlandschaft erfolgreich sein. Ein bisschen Kritik an den ewig Gestrigen, eine Prise Lokalkolorit und einige Elemente der Bairischen Sprache kommen hinzu. Die Handlung wird aber langweilig und teilweise wenig verständlich präsentiert. Das Motiv ist schnell klar. Todesumstände und Schuldfragen werden mir im Leseverlauf egal. Der Lesefluss wird vielfach gestört und erschwert. Beispielweise erkennt man in Dialogen häufig nicht die sprechende Person. Sach- und Sinnzusammenhänge erschließen sich oft nur durch zurückblättern. Die Verlags-Werbung mit Kunst und Krimi-Spannung im Blauen Land wird nicht erfüllt. Ein Oberammergau-Krimi ist das Werk ebenfalls nicht. Mit rollender oder fließender Darbietung wäre ein durchschnittlicher Bayern-Krimi daraus geworden.

Tessy HaslauerAusg’spuit im BayerwaldKriminalroman (E-Buch) Es war halt so üblich in Bayern: Dieser Nebensatz auf Seite 117 ist kennzeichnend für den gesamten Roman. Sofort ist man mit den Personen vertraut. Ihre Eigenheiten und Handlungsweisen werden als natürlich wahrgenommen. Sie sprechen so, wie man selbst spricht, und pflegen einen humorvollen Umgang miteinander. Die Handlungsorte sind bekannt oder werden auf eine treffende Weise beschreiben. Das Erlesen wird erlebt, als ob einem eine gute Bekannte eine Geschichte erzählt.

Die beinhalteten Elemente des in Altbayern üblichen sprachlichen Umgangs sind so gewählt und angelegt, dass sie allgemeinverständlich sind. Auf Nordizismen, Anglizismen und Fremdwörter wird verzichtet, weil es dem üblichen niederbayerischen Sprachgebrauch widersprechen würde. Zinnari müsste aber beim Abschiedsgruß Tschüß seine Tochter belehren, dass dies in Altbayern unpassend ist.

Der heimatliche Unterhaltungswert und die Spannung sind durchschnittlich, die Liebesbeziehungen, der Hund und etliche weitere triviale Elemente überflüssig. Zum größten Problem wird die Glaubwürdigkeit. Wo sich Straftaten ereignen, ist im Handlungsverlauf bald zu vermuten. Die Polizei hätte dort viel früher aktiv werden müssen. Hanfplantagen in Maisfeldern sind möglich, aber THC in einer Gemeinschaftsverpflegung ist unglaubwürdig – ebenso der Geldfluss, der Umgang mit der Erbschaft und die Begründung für die Drohnenflüge. Der ganze Zusammenhang mit Drogen wirkt künstlich aufgesetzt und unpassend. Außerdem wäre ein Junkie von harten Drogen abhängig.

Anfänglich hatte ich mir wegen der drei Vorgängerromane mehr erwartet. Der Lesefluss und das Interesse flachten aber insgesamt ab. Ausgspuit ist ein durchschnittlicher Bayernkrimi, der wenigstens keine Übertreibungen und Lächerlichkeiten enthält. Die Verlagsaussage “Ein vergnüglicher Kriminalroman aus dem Herzen Niederbayerns” beinhaltet die Widersprüchlichkeit. Ein Krimi ist kein Vergnügen und dieser Fall hat mit dem Herz Niederbayerns nichts zu tun.

Sonja SilberhornHöllbachtalOberpfalz Krimi (E-Buch) Für Wahrheit und Freiheit:

Der Roman beinhaltet eine glaubwürdige Darstellung der Verhältnisse und menschlichen Schicksale in der dörflichen Oberpfalz zwischen 1939 und 1947, die bei mir Beklemmung und Betroffenheit auslösen.

In die geschichtliche Handlung ist ein gegenwärtiger Regionalkrimi mit typischen Elementen eingebunden. Die Ermittler sind mir sympathisch. Ich empfinde ihre Eigenheiten und Verhaltensweisen als natürlich. Es gibt keine Übertreibungen, sondern ebenfalls glaubwürdige Handlungen. Dabei werden aktuelle politische und soziale Verhältnisse einbezogen. Spannung und Humor sind wohldosiert.

Über meine Erwartbarkeit der Lösung des Kriminalfalls kann ich nichts schreiben, um niemanden zu beeinflussen. Wer nach überraschenden Wendungen sucht wird fündig und bleibt erfolglos zugleich. Für mich war es schwierig beim Lesen die Personen auseinanderzuhalten. Ein Überblick zu Personen und Orten wäre hilfreich gewesen. Manchmal habe ich mir gewünscht, dass die Handlungsstränge nicht so oft unterbrochen werden.

Durch mein Mitfühlen des Erleidens wird das Lesen manchmal nicht zum Genuss, aber insgesamt zu Gewinn und Bereicherung. Die Autorin beeindruckt und überzeugt, weil sie für Wahrheit und Freiheit schreibt. Die Verpackung in die Form eines Regionalkrimis ist berechtigt, geschickt und überzeugend.

Martina SchmidHungersacker – Gustl Bayers erster Fall: Ostbayernkrimi (EBuch) Spannend, aber erwartbar – eingeschränkt glaubwürdig – räumlich und zeitlich stimmig, aber nicht tiefgründig.

Lenz KoppelstätterDas dunkle DorfEin Fall für Commissario Grauner (E-Buch) Durchschnittliche Krimikost mit Täuschung: Die ersten drei Titel hielt ich dem Commissario und dem Land Tirol die Treue. Vom vierten Werk weiß ich nur noch Eisacktal und Rotlichtmilieu. Das fünfte ließ ich ausfallen. Und jetzt sollte mich ein dunkles Dorf wieder in die Bergwelt Südtirols zurückbringen. Stattdessen musste ich mich mit Bozen und sogar Neapel begnügen. Mittelpunkt der vorangegangenen Krimis war Südtirol mit den Eigenheiten des Landes und der Menschen. Jetzt lese ich einen durchschnittlichen Krimi mit mäßiger Spannung und Mafiahintergrund. Mafiaklischees werden aufgedeckt, aber auch benutzt.

Der Titel lässt vermuten, dass es um dörfliches Erleben und Handeln in Südtirol geht, was aber nicht zutrifft. Ich bin somit als Käufer getäuscht worden. Die Handlung ist Action lastig, z. B. mehr Drogen, Waffen und Hubschrauber als Einheimische und Wirtshaus. Örtliche und zeitliche Räume werden übersprungen. Als Leser werde ich manchmal in die Irre geführt – so wie die handelnden Personen. Dann tauchen wieder Handlungsstränge in der Vergangenheit auf, die ich schon vergessen habe. Das Lesen wird erschwert, der Leser verwirrt.

Die Kapitelgliederung ist sehr kleinteilig und bezieht sich auf fünf Personen mit ihren Handlungssträngen. Kapitelanfänge beginnen oft mit Personalpronomen, so dass man einige Zeit braucht, um die handelnde Person zu erkennen. Für mich behindert das die Spannung, weil die Gesamthandlung nicht fließend, sondern zerhackt ist. Als die Spannung steigt, bin ich schon in Neapel, obwohl ich Südtirol gekauft habe. Durchschnitt minus Täuschung ergibt nur zwei Sterne.

Dieter Weißbach – BöseThriller (E-Buch) Für mich war das kein außergewöhnlicher Politthriller, wie der Verlag schreibt. Ich vermisste die Spannung und las einen Detailreichtum mit überflüssigen Nebensächlichkeiten. Meine Gedanken begaben sich beim Lesen ständig auf Wanderschaft. Bei den Gedanken des Autors erkennt man Sprünge in den Handlungs- und Textabschnitten, die verwirrend sind. Die Personen des Ermittlerteams sind mit den vielen Namen, Vornamen und Funktionen schwer zu identifizieren. Bei Kapitel- oder Abschnittsanfängen weiß man häufig nicht, um welche Person es geht und wo der Handlungsort ist. Insgesamt ist die Handlung zu wenig realistisch und glaubwürdig. Lokale und regionale Gegebenheiten werden aber richtig beschrieben. Immerhin quälte ich mich bei dem umfangreichen Werk bis zum Ende durch. Jemand hat offensichtlich gezielt Exemplare an Qualitäts-Rezensenten für positive Bewertungen abgegeben.

Alexander BállyHopfenbitterOberbayern Krimi (E-Buch) Ich habe Hopfenbitter mit großem Wohlgefallen für die Handlung und Wohlwollen für die sympathischen Personen gelesen. Die Kriminalgeschichten mit dem Metzger im Ruhestand, seiner Enkelin und den Ingolstädter Beamten gibt es jetzt schon in der fünften Folge. Ich kenne sie alle und kann sie uneingeschränkt empfehlen. Sie sind spannend, glaubwürdig und mit bester altbayerischer Heimatorientierung. Mir ist die Hallertau nicht näher bekannt, durch Dialoge in bairischer Sprache, Beschreibungen der Region und des Verhaltens der Personen fühle ich mich aber in allen fünf Büchern daheim. Bei Hopfenbitter kommt ein sachlicher Anspruch zum Hopfen hinzu. Für mich ist dieser Oberbayern Krimi geist- und wendungsreich. Meine Gedanken beginnen niemals zu Wandern, weil ich jedes Detail wahrnehmen möchte. Durch die kurzweiligen Handlungs-, Zeit-, Orts- und Personenwechsel komme ich kaum zum Mitermitteln. Das machen aber der Wimmer und die Anna für mich. Der Wimmer redet mit den Leuten vor Ort, die Anna nutzt ihre schulischen Kontakte und den Computer. Da brauche ich keine große weite Welt. Das ist beste heimatliche Unterhaltung: Dahoambleim mit Alexander Bally.

Marion Ambros – Wenn er fällt, dann stirbt er: Von Bierhenkeln, Brezn & KarabinernEin humorvoller Alpenkrimi (E-Buch) Durchschnittliche Bergtour: Für mich war es eine mühsame Bergtour, weil mir die Spannung gefehlt hat. Mit Anstrengung musste ich die vielen Namen und Personen entwirren. Ermittler, Verdächtige und Täter sind klischeebehaftet, Handlungen vorher zu erwarten. Vieles folgt gängigen Mustern eines Regionalkrimis. Handlungsorte in München sind sachlich richtig dargestellt. Die bisherigen vier Fünf-Sterne-Rezensionen bei Amazon dienen der Verkaufsförderung und sind von erstmaligen, vermutlich fiktiven Autoren angelegt worden. Ich bin darauf hereingefallen, weil ich es vorher nicht geprüft hatte und mir das Bergsteigermilieu verlockend für einen interessanten Krimirahmen erschien. Außerdem hatte ich dem Rother Bergverlag für Qualität vertraut. Der Unterhaltungswert ist in meinen Augen bestenfalls durchschnittlich. Als veraltet erscheint mir, dass in der Kindle-Ausgabe die Angabe der im Kapitel verbleibenden Zeit fehlt. Eigentlich hätte das Werk wegen der unprofessionellen, gefälschten Rezensionen gar keinen Stern verdient.

Walter Christian Kärger – Der Tote aus dem SeeBodensee Krimi (E-Buch) Jetzt wieder Profi: Der Autor ist natürlich genauso ein Profi wie sein Ermittlerteam. Ich habe alle sechs Krimis gelesen und nur den Fünften nicht als hervorragend bewertet. Nach dem enttäuschenden fünften Fall wollte ich keinen Neuen mehr kaufen, habe mich aber durch viele positive Bewertungen wieder überzeugen lassen. Die Bodenseeregion als Handlungsort interessierte mich nicht, wird aber glaubwürdig dargestellt. Personen und Handlungen sind für mich sehr stimmig und gefällig angelegt. Ich konnte mitermitteln und war natürlich mit meinen Vermutungen richtig gelegen. Dabei suchte ich ständig nach Unglaubwürdigem. Ich stellte mir die Frage, woher wusste der Täter mit Sicherheit von der Schuld seines Opfers, fand aber keine Antwort. Der lange Zeitraum zwischen Ursachen und Tatmotiven ist mir ebenfalls nicht erklärbar und eher unwahrscheinlich. Das sind aber nur Kleinigkeiten, die man in dieser Spannung und dem Lesegenuss vernachlässigen kann. Ich fühlte mich bestens unterhalten, und meine Gedanken mussten niemals auf Wanderschaft gehen.

Fanny KönigHimmel, Herrgott, HirschgeweihEin Dorfkrimi (E-Buch) Die Identität der Autorin, das Titelbild mit einem Alpenpanorama und der inhaltliche Bezug auf Niederbayern in der Umgebung von Passau sind unglaubwürdig – genauso wie die derzeit sechs Fünf-Sterne-Bewertungen bei Amazon. Ich bin aber darauf hereingefallen. Es handelt sich nämlich um durchschnittliche Krimikost, die mit Kenntnis von Bayernkrimis und mit weiblichen Sichtweisen leicht herstellbar ist. Bei einer glaubwürdigen Autorin würde ich im Text innere Zwänge für Inhalt und Humor wahrnehmen. Bald merkt man, wo sich die Autorin ihre Anregungen geholt hat. Dabei hat sie aber nicht abgeschrieben, sondern eine eigene Welt erschaffen. Diese betrifft jedoch keine niederbayerischen Eigenheiten oder Besonderheiten. Wild lebende Hirsche bei Passau gibt es nicht. Der Unterhaltungswert ist durchschnittlich. Mitermitteln kann ich nicht. Die Spannung fehlt gänzlich. Humor und Sprache bewegen sich auf der Ebene von Vorabendserien im Privatfernsehen. Ein bisschen “Ja mei” und doppelte Verneinungen sind halt nicht ausreichend für eine hervorragende Bewertung. Der Text beinhaltet zweimal das bayerische Unwort “lecker” und ebenfalls zweimal “Niederbayern”, wobei Maulfaulheit unterstellt wird. Eine altbairische Fanni würde sich nicht mit Ypsilon schreiben.

Fabian Marcher – Tod im InntalOberbayernkrimi (E-Buch) Einige Male bin ich jetzt schon bei Buchkäufen hereingefallen. Wird etwas als skurril oder mit schrägem Humor bezeichnet, läuten bei mir schon die Alarmglocken. Dann lade ich mir lieber die Leseprobe, bevor ich kaufe – ebenso wie bei einem neuen Autor. Ich suche nach glaubwürdigen und spannenden Geschichten, bei denen ich mitermitteln kann und die nicht zuletzt aus heimatlichen Regionen kommen. Genauso einen Krimi habe ich hier gefunden. Die Handlungsorte haben Geheimnisse und die Personen verdächtige Abgründe. Ermittler und Polizeiarbeit sind mit bekannten Eigenheiten und Vorgehensweisen dargestellt. Die Handlung ist schlüssig und vorstellbar. Lediglich der Arbeitsauftrag des Historikers ist fragwürdig. Nach der Leseprobe will ich den Fall lösen.

Markus RichterOhne HerzNeuschwanstein-Thriller (E-Buch) Ich habe bereits auf den Nachfolger gewartet und bin nicht enttäuscht worden. Beste geistreiche Unterhaltung mit Glaubwürdigkeit, Spannung sowie stimmigen räumlichen und historischen Zusammenhängen. Es überrascht mich, dass der Autor fiktive Handlungen so gekonnt in tatsächliche historische Gegebenheiten, Entwicklungen und Rahmenhandlungen einbinden kann. Ich kann miterleben und mitermitteln. Meine Anspannung beim Lesen ist so fest, dass die Gedanken nicht zu wandern beginnen. Dem Autor ist wieder ein Meisterwerk des Bayernkrimis und des historischen Romans gelungen, das sich wohltuend von der Alltagskost abhebt.

Edwin HaberfellnerTod im Salzkammergut – Kriminalroman (E-Buch) Meine Bayernkrimis erstrecken sich nun auch auf das Salzkammergut, aber der Ermittler kommt aus München. Die Krimikost ist bereits in der sechsten Folge und durchschnittlich, der Regionalbezug vermutlich stimmig. Die Handlung nehme ich als vorhersehbar und unglaubwürdig wahr. Rezensionen bei Amazon sind verkaufsfördernde Übertreibungen mit dem Gipfel ”Höchste Spannung mit literarischem Anspruch”. Mir fehlt die Spannung, und ich kann nicht mitermitteln. Der Sprachstil ist nicht “locker und leicht”, sondern teilweise ganz schön verschachtelt. Beispielsweise werden umfangreiche Nebensätze sprachlich richtig, aber zur Erschwerung der Lesbarkeit in Umklammerungen angeordnet.

Richard Auer – WalburgisölOberbayernkrimi (E-Buch) Gute Unterhaltung aus Eichstätt und Umgebung

Andreas FöhrTote HandKriminalroman (E-Buch) Die Tote Hand hat überhaupt nichts mit dem Fall zu tun. Handlungsteile sind beliebig zusammengeschustert und unrealistisch, z. B. die Wirtshausschlägerei und das Golfplatzpflügen. Höhepunkt der Wirklichkeitsferne sind die Videos im Mangfalltal. Die Beschreibungen, wer mit wem in welchem Auto wo gefahren ist, sind verwirrend und führen zu Desinteresse. Es kommt im gesamten Krimi keine Spannung auf und wird mir egal, wer letztendlich der Mörder ist. Ich kann nicht mitermitteln und vergesse Handlungsteile, die zur Auflösung führen. Für mich gibt es kein Miterleben mit den handelnden Personen. Der eigentliche Kriminalfall ist Zeit- und Gelddiebstahl, weil ich ein Serientäter bin und die Werke des Autors bislang sehr geschätzt habe. Aus diesem Grund wollte ich zunächst zwei Sterne vergeben, aber die Tote Hand ist an sich schon geschmacklos, weil man über Behinderungen keine Witze macht. Dieser Krimi ist für mich tot. Die beste Kundenrezension unter den vielen fragwürdigen ist, dass es sich um einen richtig guten Allgäu Krimi handle.

Walter Christian Kärger – Das Lodern der FlammenBodensee Krimi (E-Buch) Dieser Krimi ist mein fünfter Kärger. Die vier zuvor gelesenen hatte ich noch als hervorragend bewertet, aber schon eine abnehmende Tendenz festgestellt. Vom fünften Fall bin ich enttäuscht. Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass dem Autor nichts mehr eingefallen ist. Deshalb erzählt er zwei Geschichten, die nichts miteinander zu tun haben. Ich werde in die Irre geführt, weil ich einen Zusammenhang erwarte. Zudem ist mir vieles bekannt und wiederholt sich. Die Wiederholung der Eigenheiten von handelnden Personen ist auf die Dauer langweilig. Insgesamt fehlt mir die Spannung, weil ich nicht mitermitteln kann. Die Handlung hat keine typischen regionalen Hintergründe, sie könnte sich überall ereignen. Das Geschehen und die handelnden Personen sind klischeebehaftet, aber insgesamt glaubwürdig. Eine Ausnahme ist der Grund für den Beziehungsabbruch zur Ärztin, sie wird allerdings für die Handlung nicht benötigt. Der Schreibstil ist so angelegt, dass ich als Leser gedanklich immer bei der Handlung und den Personen bin.

Hubertus HinseDrudenherzDas Erwachen der Magie (E-Buch) Scheinbar geht es um Mord in der Oberpfalz, der seine Begründung in der Sagenwelt und im Übernatürlichen hat. Meine Zuordnung zu den Bayern-Krimis ist somit nicht ganz treffend. Der Handlungsverlauf blieb mir beim Erlesen kaum im Gedächtnis. Eine Rückblende wirkte auf mich zusammenhanglos. Heimatliche oder schauerliche Empfindungen hatte ich keine. Eine bildhafte Vorstellung der Personen ist ausgeblieben. Mir waren der Hias, seine Tanten und Kollegen egal geworden. Die Geister auf dem Hof und in der Umgebung müssen ohne mich weitermachen. Ein wenig ärgere ich mich, weil ich vor dem Kauf auf positive Bewertungen hereingefallen bin. Andererseits scheint mir diese Literaturgattung nicht zu liegen. Dafür sind Autor und Verlag nicht verantwortlich. Ich mag aber nach der Hälfte nicht mehr weiterlesen.

Hilde ArtmeierDunkle DonauKriminalroman (E-Buch) Beim Krimi-Schreiben gibt es viele Möglichkeiten den Leser an der Nase herumzuführen. Hier werden zunächst Handlungen und Ereignisse verfasst, die mir unglaubwürdig erscheinen. Danach bietet die Autorin Erklärungen und Lösungen an. Das weckt bei mir Misstrauen bezogen auf die gesamte Glaubwürdigkeit. Die Handlung ist sehr umfangreich und vielschichtig verwoben. Ich habe den Eindruck von Übertreibungen, deren Höhepunkte Erklärungsbrief und anschließender Herzinfarkt sind. Außerdem kann ich nicht mitermitteln, weil für die Wendungen keine vorherige Wahrscheinlichkeit bestanden hatte. Es fehlt mir etwas, wenn ich die Übeltäter nicht auch überführen kann. Handlungsstränge enden in der Bedeutungslosigkeit. Vielleicht habe ich aber auch einiges überlesen, weil es mir nicht wichtig erschienen ist. Insgesamt glaube ich, dass weniger mehr gewesen wäre. Das häusliche Umfeld der Privatdetektivin ist überflüssig. Ich brauche keine Italien-Klischees und keine Ermittlerin, die ein Serientäter ist. Deshalb werde ich keine Folge mit Anna di Santosa mehr lesen. Der Unterhaltungswert der Dunklen Donau ist für Bayernkrimis durchschnittlich. Titel und Titelbild sind nur zur Verkaufsförderung gedacht.

Lenz KoppelstätterDas Tal im NebelEin Fall für Commissario Grauner (E-Buch) Man möge mir verzeihen, dass ich Südtirol bei den Bayern-Krimis einordne. In Südbayern halten wir aber überall dem Land Tirol die Treue – so wie ich dem Commissario Grauner. Der Reiz des Neuen ist für mich bei diesem 4. Fall natürlich verflogen. Die Personen sind mir aber immer noch sympathisch. Bei der Handlung glaubte ich, dass mich die Vorgänger mehr interessiert hatten. Außerdem lies ich mich im Lesefluss ständig stören, weil ich alle Funktionen meines neuen Kindle Oasis erkunden wollte. Dennoch möchte ich diesen Krimi als hervorragende, regionaltypische und geistreiche Unterhaltung bewerten.

Fabian BorknerBerg, Fest, MordOberpfalz Krimi Im Leseverlauf verstärkt sich mein Eindruck, dass der Autor ein Oberpfälzer mit dem Verstand, aber nicht mit dem Herzen ist. Die Handlung wird humorvoll und glaubhaft erzählt. Ich erkenne aber Handlungsteile, die in einem Übermaß künstlich konstruiert und unglaubwürdig sind. Deshalb entsteht für mich keine Spannung. Warum erfolgen die Morde nicht früher und in dieser zeitlich und örtlich ungewöhnlichen Art und Weise? Eine Antwort darauf bekomme ich aber am Ende. Wie kam es zum Arbeitsverhältnis in der Computerfirma und worin bestand die Tätigkeit? Auch hier gibt es eine Auflösung. Die Wohnungsnutzung der Hauptfiguren ist ein Schmarrn so wie das Arbeitsverhältnis in der Versicherung. Es erfolgen keine Berichte an die Firma. Der Arbeitgeber der Detektive würde in der Wirklichkeit mitmischen wollen, wenn er für Leistungen bezahlt. Personen und Handlung sind nicht so sehr von Originalität, sondern von Klischees und Übertreibungen gekennzeichnet. Insgesamt fühle ich mich gut unterhalten, einen Nachfolger mit diesen Ermittlern werde ich aber nicht kaufen.

Alexandra Kolb – RindviehdämmerungHeimatthriller

Auf Seite 186 hatte ich das Lesen beendet und im Internet nach den Gründen für den Buchkauf gesucht. Diese waren der Begriff Heimatthriller, die positiven Pressestimmen, die Produktinformation des Verlags, dass es sich um ein Roman-Debüt mit starken Charakteren, mit Witz, Verstand und jeder Menge Spannung handle, sowie die vielen Sterne bei Amazon. Schon vorher war ich geneigt gewesen, die Lektüre abzubrechen, und hoffte auf einen Strohhalm, an den ich mich zum Weiterlesen hängen kann. Wegen meiner Lesefreude und Leseerfahrung war es nicht an mir gelegen, wenn mir das Weiterlesen schwerfiel. Ich bin einfach wieder einmal auf einen, von mir so empfundenen, Schmarrn hereingefallen und habe mich nur noch gelangweilt. Die Bilder im Kopf sind nicht entstanden, und mir ist es egal geworden, wie es weitergeht. Künftig werde ich vorsichtiger sein, wenn ich wieder die Bezeichnungen Heimat und schräg im Zusammenhang lese, damit ich nicht von Schreibenden, Verlegenden und scheinbar Rezensierenden hereingelegt werden kann.

Heimatliche Bezüge zu mir bekannten Orten und Personen kann ich nicht erkennen, Spannung und Nervenkitzel bleiben aus. Mir fehlen Begründung und Logik für das Verhalten der Personen und für den Fortgang der Handlung. Ständig passieren unerklärliche und unnatürliche Vorgänge. Tiere sprechen und denken wie in Kinderbüchern. Dafür bin ich zu alt. Vermutlich soll eine Atmosphäre von Schauer, Horror und Geheimnis erzeugt werden, gegen die ich wohl immun bin. Bei mir entsteht Langeweile. Ich bin einfach im falschen Buch gelandet. Die Autorin kann nichts dafür. Der Verlag hatte andere Erwartungen erzeugt.

Die Gedankenwelt der handelnden Personen und eines Hundes sowie die Äußerungen der Tiere sind in kursiver Schrift dargestellt. Dabei ist alles Mögliche beinhaltet, auch Gegenteiliges zum Handlungsfortgang. Das stört den Lesefluss. Dazu fällt mir der Unterschied in der Sprechweise von Bayern und Preußen aus dem Brandner Kaspar ein, wobei Bayern nur das Ergebnis bekanntgeben und Preußen den gesamten Denkvorgang ausbreiten. Die Autorin hat einfach alles niedergeschrieben, was ihr in den Sinn kam. Das darf sie, ich muss es aber nicht lesen. Der Verlag hätte mich nicht dazu verleiten dürfen.

Einen Stern vergebe ich, weil das Produkt so beschrieben und bewertet worden ist, dass ich es gekauft habe. Der zweite Stern ist, weil die Autorin nichts dafürkann, dass ich mit dieser literarischen Gattung oder Mischung nichts anfangen kann. Außerdem möchte ich mich von der Amazon-ein-Stern-Rezension ohne Begründung absetzen. Die Profile der vielen Lobeshymnen habe ich angeschaut. Dabei sind treffliche Aussagen aus dem Genrebereich Mystery beinhaltet. In der Mehrheit zweifle ich aber die Glaubwürdigkeit an.

Detlef Schneidawind – Fallobst – Der Fall Wendelin Kolb Dieser Fall ist ganz nach meinem Geschmack. Eigentlich sind es einige Fälle, die abwechslungsreich und mit feinsinnigem Humor erzählt werden. Immer ergibt sich ein logisches Gesamtbild. Der Autor ist ein Heimat- und Menschenversteher, der die handelnden Personen hervorragend beschreibt. Auffallendes sprachliches Mittel ist die häufige Verwendung der indirekten Rede. Daneben werden glaubhafte Dialoge im Wortlaut zu natürlichen Höhepunkten verwendet. Ich kann die verwendeten Stilmittel nicht umfassend bestimmen, habe aber den Eindruck, dass sie sehr bewusst und zielgerichtet gewählt worden sind. Der Text ist mit vielen Kapiteln und Überschriften gegliedert. Bei den Ermittlungen wird hohe Sachlichkeit und angemessener Abstand erzeugt, z. B. durch die häufige Verwendung des Konjunktivs bei der indirekten Rede, des unpersönlichen Passivs und des Passivs ohne Täterangabe. Der Autor kommt mir mit seinen Mitteln stark entgegen, weil meine Gedanken immer bei der Handlung bleiben. Ich kann ein glaubhaftes und natürliches Geschehen miterleben und mitermitteln. Es entsteht eine Spannung, die mich gemütlich, aber auch konzentriert schmökern lässt. Eine gute Vorstellung der Ereignisse entwickelt sich ohne die Kenntnis der tatsächlichen Ortsangaben. Ich freue mich, aus inhaltlicher und formaler Sicht wieder einen Höhepunkt des Bayernkrimis entdeckt zu haben.

Gretel Mayer – Tod des Chiemseemalers – Kriminalroman Der Klappentext sollte wohl “Locker, humorvoll und spannend bis zum Schluss” beinhalten. Das ist dann aber berechtigterweise doch vermieden worden. Ich Internet kann man diese Formulierung dennoch zahlreich finden. Leider bin ich auch darauf hereingefallen. Der tatsächliche Umschlagtext beinhaltet “leichthändig und scheinbar harmlos”. Ich kann keine besonderen Vorzüge oder Nachteile entdecken, hatte mir aber einfach mehr erwartet. Der Orts- und Zeitbezug ist stimmig. Die Handlung hat für mich zu viele unnötige Nebengeräusche. Die Glaubwürdigkeit der Personen halte ich für eingeschränkt. Ich bitte Leser dieser Rezension sich selbst ein Bild zu machen. Ich kann nur den Durchschnitt entdecken, muss aber dem Anfangstext widersprechen.

Bernd FlessnerTeufelskücheKriminalroman Dem Autor gelingt es nicht, mich an die Handlung zu binden und mich für die Personen zu interessieren. Plötzlich tauchen immer wieder Namen auf, die ich nicht zuordnen kann. Das Geschehen ereignet sich im Milieu von Humoristen, ist aber selbst humorfrei. Zum Ortsbezug habe ich keine Erfahrungen. Die Handlung ist unglaubwürdig und langweilig. Es entstehen keine Spannung und kein natürlicher Handlungsfluss. Kapitelanfänge beginnen, ohne dass man weiß, wer, wann, wo oder warum handelt. Das behindert den Inhaltsfluss und führt zum Ablenken der Gedanken. Vermutlich lässt der Autor Informationen für den Leser aus, weil sie ihm in seiner Gedankenwelt bekannt sind. Es kommt mir vor, als ob sich hier ein Autor mit einem Krimi versucht, obwohl er nichts davon versteht. Mir wird es egal, wer der Mörder ist. Ich bekomme keine Hinweise auf die finstere Gestalt, die andere verfolgt oder wegen der sich jemand verfolgt fühlt. Einen zweiten Stern vergebe ich, weil ich nicht gänzlich analysieren kann, warum mich der Krimi langweilt. Aus diesem Grund wollte ich das Lesen auch nicht abbrechen.

Rolf Peter SloetTödliche DiamantenThriller Das ist kein Bayernkrimi nach meinen Vorlieben und wahrscheinlich auch nicht nach den Ansprüchen von Autor und Verlag. Es geht nicht um Land und Leute in der Heimat, sondern um internationalen Terrorismus und die Bekämpfung durch Ämter und Geheimdienste. Es wurden keine Vorgänge, Orte und Organisationen beschrieben, die ihren Hintergrund im natürlichen Erleben des Autors haben, sondern dem Internet entnommen worden sind. Dabei liest man Aktionlastigkeit, Blutrünstigkeit, Statussymbolik, Technikfetischismus, überflüssige Körperverletzungen und Leichen. Der Autor berichtet teilweise von Vermutungen handelnder Personen und schließt den Leser dabei aus. Tatrelevante Sachverhalte in Besprechungen, werden dem Leser nicht mitgeteilt. Das ist unfair und in meinen Augen kein guter Stil, weil ich mitermitteln und miterleben will. Ich habe aber Verständnis für die vielen Sterne bei Amazon, weil sich der Krimi sehr einfach und spannend liest. Es ist wie der Konsum eines klischeebeladenen Fernseh-Tatorts, wobei sich dieser die vielen Körperverletzungen und Leichen nicht trauen dürfte.

Sonja SilberhornRegenteufelKriminalroman Weil mir der Waidlertod so gut gefallen hatte, kaufte ich auch den Regenteufel. Die erste Hälfte ist so dahingeplätschert und hat ein wenig Verwirrung erzeugt – vermutlich auch deshalb, weil ich Neueinsteiger in die fünfte Folge war. Die vielen Namen ließen den Zusammenhang erst langsam erkennen. Der Wechsel zwischen Handlung und Vorgeschichte wurde leider nur durch eine Leerzeile kenntlich gemacht. Aber dann entsteht ein eindrucksvolles und hervorragend erzähltes Gesamtbild – beklemmend, grausam und sehr spannend. Der Leser wird an den Ermittlungen beteiligt, braucht aber selbst nicht mitzuermitteln. Für die Spannung ist das nicht notwendig. Das Erleben und Handeln der Personen werden miterlebt, mitgefühlt und immer als glaubhaft wahrgenommen. Die Autorin nimmt den Leser gefangen, weil man meint, alles nach Möglichkeit selbst zu erleben. In beiden Romanen sind die größten Vorzüge nach meiner Wahrnehmung die Glaubwürdigkeit dieser freien Erfindungen und deren geschickte Darstellung, bei der man die sprachlichen Mittel nicht mehr wahrnimmt, sondern sich gedanklich mitten im Geschehen befindet.

Jens SchäferWer sich in die Provinz begibt, kommt darin umKriminalroman Bayern ist ein Teil der beinhalteten Provinzen. Der Privatdetektiv hätte in Berlin bleiben sollen, dann wäre ich nicht auf diesen Schmarrn hereingefallen. Die Buchstabensuppe ist einfach langweilig, humorlos und unglaubwürdig, aber cool. Sollte man Handlung und Inhalt als Satire verstehen, hätte dies dazugeschrieben werden müssen.

Manfred Faschingbauer – Bayerisch KaltKriminalroman Ist „Bayerisch Kalt“ kälter oder anders als normales „Kalt“? Was soll dieser unsinnige Titel? Er stammt bestimmt nicht vom Autor. Dieser hat nämlich keinen Sinn für Unsinn. Die Handlung ist glaubwürdig und wird geschickt erzählt. Personen sind stimmig. Das Thema ist aktuell, der Ortsbezug realistisch. Der Leser kann mitermitteln. Dazu kommen höchste Spannung und überraschende Wendungen. Meine Gedanken beginnen nicht zu wandern, wie bei vielen der sogenannten Regionalkrimis. Es gibt auch keine übertriebene Vermarktung oder verlogenen Sterne. Ich danke dem Autor für den beschriebenen Umgang mit dem Verbrechen und die hervorragende Unterhaltung.

Sonja SilberhornWaidlertodKriminalroman Ich hatte mir den Waidlertod bestellt, obwohl er noch von niemandem bewertet worden war. Die bisherigen Titel der Autorin fanden aber glaubhafte Rezensionen, und der Bayerische Wald gefällt mir nicht nur als Handlungsraum für Bayernkrimis. Anfänglich erlebe ich einen klassischen Krimi mit Kommissarin, Kollegen, Staatsanwalt und mit dem privaten Beziehungsgefüge. Dann rücken aber der Wald und die Waidler ins Zentrum der Handlung. Der ständige Wechsel von Handlungsorten und Personen erfordert Konzentration und bewirkt hohe Spannung. Ich darf als Leser mitermitteln. Die Autorin erzeugt ausdrucksstarke, aussagekräftige Bilder der Personen und Orte. Das spannende Familiengeheimnis nimmt mich gefangen. Es ist unvorstellbar, aber glaubwürdig und wird mit sehr großem Geschick erzählt.

Marion Stadler – BayernhymneEin Altmühltal-Krimi mit Herz Ich vermute, die ich-erzählende Autorin ist wie die Kommissarin. Erleben, Denken und Handeln sowie Sichtweisen und Sprache waren mir anfänglich sympathisch. Der Untertitel hätte mich aber warnen müssen. Der Krimi mit Herz wird zu Gefühlsduselei und Übertreibung. Das gefällt den vielen weiblichen Sternen bei Amazon. Ich halte mich zurück und will diesen nicht widersprechen.

Anke NederZum Sterben braucht man keine HeimatBayerwald-Krimi Als niederbayerischer Krimileser kommt man natürlich auf den SüdOst Verlag und auf Anke Neder. In meinen Augen machen der Verlag und die Autoren, der bislang von mir gelesenen fünf Krimis, alles richtig. Anke Neder schreibt auf ihrer Homepage: “Schreiben ist für mich eine von vielen kreativen Möglichkeiten, das eigene Leben zu bereichern”. Diese Bereicherung wird an den Leser weitergegeben. Man entwickelt Wohlwollen und Verständnis für handelnde Person, auch wenn sie ungewöhnlich sind. Ich entdecke keine scheinbar verkaufsfördernden Übertreibungen, sondern natürliche Bezüge bei der Darstellung von Handlungen, Personen und Heimatraum. Dazu findet man gesellschaftliche und politische Aktualität, hohe Spannung und augenzwinkernden Humor. Sicherlich kann man über die Glaubwürdigkeit der Handlung streiten, das ist aber nicht so wichtig. Entscheidend sind gute Unterhaltung und gescheite Bereicherung beim Lesen.

Hugo NefeSündige WandlungBayerwaldkrimi Die Einordnung in eine Schublade ist für mich nicht möglich und notwendig. Spontan fallen mir Eigenschaften wie satirisch, grotesk, absurd, skurril, makaber, gruselig oder grauenhaft ein. Bezeichnungen wie schwarzer Humor oder Thriller sind genauso treffend wie Heimatroman. Für einen gewöhnlichen Krimi fehlen Polizei, Schuld und Strafbarkeit. Das trifft jedoch nur in Teilen und dann wieder gar nicht zu, weil sehr wohl gegen Gesetze verstoßen wird. Strafbares wird aber aus Verursachersicht als normal und zwingend notwendig dargestellt. Sogar die Dialoge mit dem Frettchen werden als gewöhnlich wahrgenommen. Personen und Handlungen zeigen verständliche, teilweise karikierte Eigenschaften und Verhaltensweisen sowie satirisch verpackte Gesellschaftskritik. Die Verharmlosung von Verbrechen und Tod ist beabsichtigtes Stilmittel. Auf unangenehme Übertreibung bei Humor und Erotik wird zugunsten von Feinsinnigkeit, Hintergründigkeit und Natürlichkeit verzichtet. Die Glaubwürdigkeit der Handlung ist nicht notwendig. Einige Handlungsteile sind in der Realität nur schwer vorstellbar, insgesamt werde ich jedoch vom Anfang bis zum Ende gefangen genommen, ohne dass meine Gedanken zu wandern beginnen. Der Autor mutet mir viel Ungewöhnliches zu, beschenkt mich aber mit sachkundiger Unterhaltung, sprachlichem Geschick, stimmigen Personen, kenntnisreichen philosophischen Weltsichten, augenzwinkernden Einsichten, trefflichen heimatlichen Hintergründen und hohem Abwechslungsreichtum. Und das ist nach meiner Kenntnis in der Flut von Heimatkrimis nicht die Regel. Die Sündige Wandlung ragt für mich hervor. Nach meiner Wahrnehmung findet keine Anpassung an Publikumsgeschmack oder Verkaufsförderung statt. Wer meine Buchbewertungen bei Tivolifoto oder mein Amazonprofil kennt, weiß, dass ich kritisch mit den Sternen umgehe. Mir hat die Sündige Wandlung aber ganz einfach gut gefallen, obwohl ich ständig auf der Lauer nach einer berechtigten Kritik gelegen war. Zuletzt glaubte ich, doch noch etwas gefunden zu haben, weil ich anfänglich das Titelbild nicht verstanden hatte, bis sich mir Aussagen erschlossen. So ist sie halt, die Sündige Wandlung.

Tessy HaslauerTod im Bayerischen WaldKriminalroman Ich lese die Autorin gerne. Nach Bruthitze und Nebel über dem Bayerwald folge ich ihr auf Amazon. Mit Vorfreude und hohen Erwartungen hatte ich diesen neuen Titel bestellt und wurde nicht enttäuscht. Der regionale Bezug und die Beschreibung der handelnden Personen stimmen mit meinen Erfahrungen überein. Das Mädchen-Pferdehof-Klischee wird überzeugend bedient, Handlungen und Auflösungen sind erwartbar. Obwohl ich geahnt hatte, wie es ausgehen muss, las ich gerne und angespannt. Es tat gut, dass nichts verkompliziert und übertrieben wurde oder ins Lächerliche abgeglitten ist. Der Kriminalroman ist nach meiner Erkenntnis zu vielen Bayernkrimis ganz einfach eine gelungene, angenehme, heimatliche Unterhaltung.

Werner GerlHaberfeldtreiberKrimi aus dem Berchtesgadener Land Diesmal hat der Autor alles richtig gemacht. Beste heimatliche Unterhaltung mit Spannung, Humor und augenzwinkernder Glaubwürdigkeit. Die Rezensionen bei Amazon sind ebenfalls richtig.

Inga Persson – Tod am AmmerseeOberbayern Krimi Die Autorin ist norddeutsche Wahlbayerin mit Erfahrungen im Berliner Politikbetrieb und in der Gastronomie am Ammersee. Der Verlag hat sie weg vom Politikmilieu zu einem sich besser verkaufenden Heimatkrimi gedrängt. Das merkt man, weil die Heimatbezüge unnatürlich erscheinen. Die Handlung ist künstlich zusammengeschustert, unglaubwürdig und enthält viele scheinbar bayerntypische Nebensächlichkeiten. Sprachlich und inhaltlich aufgebläht, ergibt sich in der ersten Hälfte kein Lesefluss, weil die Gedanken zu wandern beginnen. Die zweite Hälfte liest sich flüssiger und beinhaltet reißerische Sprachanteile. Die meisten Bayern-Klischees werden bedient. Der Debutkrimi ist insgesamt langweilig und bekommt bei Amazon Gefälligkeitsbewertungen zur Verkaufsförderung, die von bislang zwölf Personen als hilfreich gefunden wurden. Ich finde das auch. Der Ammersee gefällt mir.

Alexander BallyDer Tote am KirchturmEin Holledau-Krimi

Alexander BallyDer Tote am MaibaumEin Holledau-Krimi Die dritte und vierte Folge der Ermittlungen des Metzgermeisters Wimmer im Ruhestand und seiner Enkelin Anna hatte ich schon gelesen. Nummer eins und zwei sind wiederum beste heimatliche Unterhaltung.

Werner GerlMord auf EntzugKriminalroman Unglaubwürdig – auch als Satire. Die vermeintlich reißerischen und scheinbar witzigen Dialoge stören den Handlungsfluss und verhindern Spannung. Der Sternenhimmel bei Amazon stammt vermutlich von Lohnschreiberinnen. Das ansonsten geschätzte Verlagshaus begibt sich auf das Niveau des Groschenromans.

Alma BayerWildfutterEin Rosenheim-Krimi Das ist alles schon einmal dagewesen – auch das Pseudonym als Marketinginstrument. Wegen meiner hier nachgewiesenen Kenntnis dieser Gattung der Schreiberei, erlaube ich mir, die Autorin anzuklagen, mangelnde Originalität, vermeintlichen Humor und andauernde Langeweile zu verbreiten. Andererseits können sich 69 Prozent der bewertenden Weiber bei Amazon natürlich nicht täuschen. Wahrscheinlich haben aber viele erstmalig seit ihrer Schulzeit von ihrem Fußballfreund ein Buch geschenkt bekommen und dieses auch noch gelesen.

Jörg MaurerAm Abgrund lässt man gern den VortrittAlpenkrimi Hervorragend – er bleibt der verdiente Meister, auch wenn ich ihm schon untreu geworden bin.

Ruth M. FuchsTod einer ZwiderwurznEin Niederbayernkrimi Der Verlag ist der Eigenverlag der Autorin, die auch über die URLs rutmfuchs.de und niederbayernkrimi.de verfügt. Da scheint jemand großes vorzuhaben, die Substanz ist aber noch gering. Bei der Bezeichnung Niederbayernkrimis werde ich hellhörig, ob regionale Eigenheiten meiner Heimat trefflich beinhaltet sind und formuliert werden. Hier sind wohl die Ortsbezüge stimmig, Handlung und Personen aber beliebig. Vielleicht habe ich einfach auch viel überlesen, weil keine Spannung aufkam und meine Gedankenwelt oft in andere Gefilde abwanderte. Mir wurde es einfach egal, was passierte und wer gerade klischeehaft agierte.

Paul FenzlDer Freigänger von StadelheimSüdOst Verlag Bausteine bekommen langsam und mit mäßiger Spannung einen Zusammenhang. Hinweise zur möglichen Auflösung der Verwicklungen werden nicht gegeben – eher das Gegenteil. Das ist Irreführung des Lesers und strafbar.

Alexander BállyEin Mord und zwei LeichenEin Oberbayern-Krimi Die zwei Leichen sind der dritte Teil der bislang vier Wolnzachkrimis und noch beim Sutton-Verlag erschienen. Beste heimatliche Unterhaltung.

Alexander BállyTod im HopfengartenOberbayern Krimi Hier bietet der Emons Verlag Qualität an. Die vielen Sterne bei Amazon sind berechtigt. Beste heimatliche Unterhaltung

Ines EberlBoandlkramerKriminalroman Unglaubwürdig, oberflächlicher Regionalbezug, scheinbar verkaufsfördernder Titel, unverständliche Handlungsabbrüche, unwidersprochene Fünf-Sterne-Bewertungen bei Amazon – langsam verdichten sich diese Bewertungen für etliche Produkte des Emons Verlags, der aber auch Qualität anbieten kann.

Inge HirschmannBibergeilKriminalroman Langweilig, unglaubwürdig und mit eigenartigem Humor, der mich nicht anregt. Ständig werden Nebensächlichkeiten und die gesamte Gedankenwelt der handelnden Personen ausgebreitet. Mir war es schließlich egal, wie das ausgeht. Der Verlag missbraucht Käufer und Leser für Schreibübungen der Autorin. Die vielen Sterne bei Amazon kann ich nicht nachvollziehen. Eigentlich müsste ich dagegen anschreiben, habe aber momentan keine Lust dazu.

Markus RichterIns HerzNeuschwanstein-Thriller Das Buch wird mit vielen Mitteln zum Bestseller gemacht und hat dies verdient. Es ist glaubwürdig, spannend und verfügt über ein hohes Maß an historischer Kenntnis und realistischem Ortsbezug. Leider musste ich letzteren überfliegen, weil ich mich dort überhaupt nicht auskenne. Ich hätte mir vorher das hervorragende Internetangebot des Autors anschauen sollen. Mir wurde es also egal, an welchen Orten im Schloss und der Umgebung die jeweilige Handlung erfolgte. Außerdem wird die Handlungsfolge an spannenden Stellen oft durch Erklärungen und Rückblenden behindert. Dieses Stilmittel ist natürlich beabsichtigt. Ich würde das Werk aber sofort wieder kaufen, und freue mich, weil eine Folge angekündigt ist.

Hugo NefeGäubodengschwerlRoman Ausgefallen humorvolle, leichte Unterhaltung, die sprachlich geschickt formuliert ist und von der lokalen Presse umfassend und verkaufsfördernd bewertet wird. Entgegen der Aussage des Umschlagtextes hat mich die Frage nach dem Toten aus der Donau überhaupt nicht beschäftigt.

Walter Christian Kärger – Das Knistern von EisBodensee Krimi Hervorragend, aber etwas blutrünstig und aktionlastig

Lenz KoppelstätterNachts am BrennerEin Fall für Commissario Grauner Hervorragend

Lenz KoppelstätterDie Stille der LärchenEin Fall für Commissario Grauner Hervorragend

Doris Fürk-Hochradl – Kräuterrosi, ledig, sucht …Kriminalroman “Fröhliche Unterhaltung mit Hochspannung” steht auf der Rückseite. Nach meiner Wahrnehmung ist dies eine Irreführung und Verarschung des Käufers und Lesers. Es handelt sich um eine langweilige, humorlose, vorhersehbare, naive und primitive Gefühlsduselei ohne regionalen Bezug zum Innviertel. Wieder wurden die vielen Sterne bei Amazon vorwiegend von Damen vergeben. Ich hätte besser aufpassen sollen.

Tatjana KruseDer Gärtner war’s nichtDie K&K-Schwestern ermitteln Bayern-Krimi ist die falsche Abteilung – Deutsch-Klamauk würde gehen. Ins Absurde überzeichnete Personen und ein unverständliches Tatmotiv – oder liegt mir diese Form von Humor vielleicht weniger als der Damenwelt. Die vielen überschwänglichen Rezensionen bei Amazon wurden fast nur von Damen verfasst.

Lenz KoppelstätterDer Tote am GletscherEin Fall für Comissario Grauner Südtirol muss sich wie der Bodensee bei den Bayern-Krimis einordnen lassen. Bayern lieben die Bodenseeländer, Tirol und Österreich mehr als die Preußen und Deutschen. Krimi-Leser werden diesen Commissario, den Ispettore, die Menschen und das Land mögen. Eine spannende Geschichte mit Ötzi-Hintergrund.

Tessy HaslauerBruthitzeStraubing Krimi Die Bruthitze von 2012 ist mit Recht schon in der vierten Auflage und hat die vielen Sterne bei Amazon verdient. Hervorragend

Walter Christian Kärger – Der Zorn des ZeppelinBodensee Krimi Die beiden Vorgänger waren deutlich spannender und glaubwürdiger. Nummer drei ist aber immer noch gute Unterhaltung.

Karoline EisenschenkBluternteNiederbayern-Krimi Nach meiner Begeisterung über Walpurgisnacht und Der letzte Tanz habe ich die Bluternte schon vorgemerkt. Ich lasse mich gerne mit geistreichen, spannenden und heimatlichen Motiven unterhalten, und die Bluternte ist beste heimatliche Unterhaltung. Man spürt die Liebe zur Heimat und das Verständnis für die Menschen, das natürlich seine Grenzen bei Habgier und kriminellen Handlungen hat. Die Autorin kennt die Personen, das Leben und die Arbeit in einem Bauerndorf. Freilich ereignet sich eine Fülle von Handlungssträngen, die für mehr Dörfer als Neukirchen gereicht hätte. Dafür bekommt man aber viele überraschende Wendungen, laufende kleine Lösungen und eine sich ständig steigernde Spannung. Die sprachlichen Mittel sind eine abwechslungsreiche Mischung aus Dialogen, Gedanken, Gefühlen, Beschreibungen und Handlungen, die glaubwürdig ist. Der Leser hat es leicht, wird aber schon gefordert, sich mit dem Übersichtsplan von Neukirchen und dem zweiseitigen Personenüberblick im Vorspann zu befassen. Die Handlungsstränge und deren Auflösung haben eine positive Grundstimmung. Erwartbares wird in kleiner Dosierung verarbeitet. Es wird aber so gekonnt erzählt, dass man gerne zustimmt. Außerdem sind bei Personen und Handlungen auch die Widersprüche und Widrigkeiten des richtigen Lebens zu erkennen. Das Ende beinhaltet Lösungen bei denen nichts offen bleibt, die aber auch nicht von einem geübten Krimi-Leser zu erwarten sind. Nur warum Konrad Stadler seine Felder trotz anfänglicher Weigerung verkaufen wollte, ist mir entgangen. Ich freue mich, wieder einen Höhepunkt des Bayern-Krimis gelesen zu haben. Meine Erwartungen sind mehr als erfüllt worden.

Andreas FöhrSchwarzwasserKriminalroman Hervorragende Unterhaltung

Franz Hafermeyer – Das Spätzle SyndikatSchwabenkrimi Am Anfang der Syndizierung stand vermutlich der Verlag, welcher mit reißerischem Titel und Titelbild sowie dem Format Schwabenkrimi Geld verdienen will. Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Es hat ja mit den Groschenromanen gut funktioniert und funktioniert mit Taschenbüchern wie diesem heute noch. Um den Autorennamen wird die Legende gesponnen, dass er nicht stimmt, weil der Autor selbst die bösen Jungs jagt, und diese ihn nicht erkennen sollen. Ein Portraitfoto findet sich aber schon auf den Internetseiten des Verlags. Die Handlung neigt zu Unglaubwürdigkeit, Klischeehaftigkeit und Aktionlastigkeit. Das Geschehen ist leicht verständlich, weil zu Vorgängen und Dialogen die gesamte Gedankenwelt der handelnden Personen in Wiederholungen ausgebreitet wird. Wer auch immer der Autor ist, er sollte sich wegen des Verdachts der Graphorrhö behandeln lassen. Die bisherigen drei Fünf-Sterne-Kundenrezensionen bei Amazon sind unglaubwürdig und dienen nur der Verkaufsförderung. Auch ich empfehle nachdrücklich den Kauf, damit die Kriminalfälle dieses Syndikats aufgeklärt werden.

Nikola FörgScharfe HundeEin Alpen-Krimi Für viele Menschen ein Bestseller, den ich nicht nochmal kaufen würde. Ich hatte aber viel Zeit, weil meine Internetverbindung längerfristig gestört war.

Jörg MaurerIm Grab schaust du nach obenAlpenkrimi Ein aktuelles Thema, das geschickt mit den üblichen Vorgehensweisen des Autors verpackt worden ist. Das ist gute Unterhaltung, die mir gefällt.

Dietmar Gschrey – Rabenkrähe die letzte – Ein Michael-Kramer-Kriminalroman Unglaubwürdig, humorlos und langweilig

Walter Christian Kärger – Tunichtgut und TunichtböseBodensee Krimi Hervorragend

Pfr. Alfred BinderRequiem Aeternam oder Quiquid latet, apparebit Der Bayern-Krimi macht vor nichts und niemandem Halt. Empfehlung der Buchhandlung Kemme, Altstadt 5, 94486 Osterhofen

Ossi HeindlMax Esterl und das drumherum – Max Esterls vierter FallEin Böhmerwaldkrimi Sympathisch, menschlich, liebenswert und gelegentlich ein wenig naiv. Ein Muss für Freunde des Böhmerwaldes und der Volksmusik.

Günther FrühmorgenSpionin Escora – Bayerischer Kriminalroman der anderen Art Ein Wunder, dass ich diese andere Art nochmal durchgehalten habe.

Günther FrühmorgenKatzendraller – Bayerischer Kriminalroman der anderen Art Diese “andere Art” ist sehr gewöhnungsbedürftig. Würde ich das Lebensgefühl der 1970er Jahre, die damals aktuelle Musik und den Dialekt nicht kennen, hätte ich abgebrochen. So entstanden aber immer wieder Erinnerungsbilder, die zum Weiterlesen anregten. Die Handlung war für mich chaotisch erzählt und langweilig. Der Umgang mit der Sprache ist sehr eigenwillig, ungewöhnlich und manchmal verwirrend.

Walter Christian Kärger – Das Flüstern der FischeBodensee Krimi Hervorragend

Jutta MehlerMord mit SchokogussKriminalroman Normalerweise bin ich bei solchen Titeln von Autorinnen eher vorsichtig. Diesmal wurde ich von der Osterhofener Zeitung auf den Krimi aufmerksam gemacht, weil die Geschichte im benachbarten Künzing spielt. Und ich musste nichts bereuen. Das ist beste heimatliche Unterhaltung in jeder Hinsicht.

Karin HolzHerbstfinsternisBayerwald-Krimi Der Weisswurstbayern-Blog hatte mich auf diesen Titel hingewiesen. Ich nahm ihn in meinen Wunschzettel bei Amazon auf und wartete, bis erste Bewertungen kommen würden. Weil diese aber ausblieben, suchte ich im Netz nach weiteren Informationen. Meine Absicht war, wieder eine spannende, wirklichkeitsnahe und bayerische Unterhaltung zu finden. Die Jagd im Bayerischen Wald interessierte mich eigentlich nicht, der Kauf erfolgte aber trotzdem. Und ich wurde reich belohnt. Die beschriebenen Personen und der Wald waren mir bekannt. Beim Lesen erlebte ich Verständnis und Liebe für Menschen, Natur und Heimat. Die Herbstfinsternis braucht keine Klischees und keinen Humor. Es geht um sehr intensives, natürliches Erleben. Das ist keine übliche Krimi-Kost, die den Bayern-Krimi vielfach sogar in die Lächerlichkeit führt. Es ist aber ein spannendes Miterleben und beste Unterhaltung mit dem ernsten Hintergrund von kriminellen Handlungen. Am Anfang war ich ein wenig mit den vielen Namen überfordert, bis ich mir eine Liste machte. Durch die Fachsprache der Jäger musste ich auch einiges nochmals lesen oder überlesen. Jetzt bin ich aber gespannt, ob sich nach dieser ersten Bewertung eine Folge einstellt. Nach meiner Wahrnehmung und Leseerfahrung ist die Herbstfinsternis ein hervorragender Bayern-Krimi.

Thomas BogenbergerHattinger und der Nebel Beste, bairische Unterhaltung. Zitat auf Seite 383: “Klar ist, dass durch einen Verzicht auf das Bairische das Wesentliche verloren ginge – wenn nicht die Seele des Ganzen.”

Thomas BogenbergerChiemsee BluesHattinger und die kalte Hand Der Chiemsee Blues ist eine Entschädigung für den Schmarrn, den ich unter den Bayern-Krimis schon gelesen habe. Als Erstlings-Krimi des Autors von 2011 ist er 2016 mit Recht schon in der fünften Auflage. Aus altbayerischer Sicht ist der Krimi allein schon wegen der Wahl der sprachlichen Mittel bei Dialogen im Dialekt ein Genuss. Die Schreibweise des Dialekts ist so geschickt gemacht, dass der Inhalt im gesamten deutschsprachigen Raum verstanden wird. Es gibt sogar eine kleine Sprachkunde im Anhang. Die Sterne bei Amazon lügen nicht. Ich warne aber davor, wieder hereingelegt zu werden.

Tanja Voit – KinikillerOberbayern Krimi Unglaubwürdig und langweilig – ein Kommissar, der sein Gedächtnis verloren hat, dennoch arbeitet und ständig nicht in seinem Buch über Kriminalistik liest. Das einzig spannende und der Grund meines Auslesens waren, welche abgenutzten Klischees die handelnden Personen auslassen. Denk- und Handlungsweisen sowie Dialoge sind einfältig und naiv, die Sterne bei Amazon vermutlich als Gefallen erbeten oder erkauft. Der Verlag muss sich fragen lassen, ob es ihm nur ums Geldverdienen mit einem reißerischen Titel geht. Als Käufer werde ich betrogen und als Leser beleidigt, weil an meinem Verstand gezweifelt wird. Prien und der Chiemsee haben dieses Buch nicht verdient. Ich möchte zum Kauf ermuntern, damit meine Bewertung bestätigt wird. Sechsmal fünf Sterne kann ich bei Amazon nicht sprachlos stehen lassen, deshalb kopiere ich diese Zeilen zum Amazon-Kinikiller.

Johannes K. SoyenerToteisseerosenheimerkrimi Hervorragend in allen Blickpunkten, mit denen man einen regionalen, wirklichkeitsnahen Kriminalroman bewerten kann

Patrick BorsiDer BloggerKriminalroman Ich verlege den Schwarzwald kurz nach Bayern, damit ich den Roman bei den Bayern-Krimis einordnen kann. Froh war ich, als ich fertig war. Der ständige Wechsel von Personen, Orten und Handlungen ist anstrengend gewesen – um nicht zu schreiben verwirrend. Es geht fast nicht um das Bloggen, sondern um kriminelle Machenschaften der Pharmaindustrie. Unterhaltungswert und Spannung sind besonders in der zweiten Hälfte hoch.

Wolf Schreiner – LammfrommEin Krimi aus dem Bayerischen Wald Überbewertet bei Amazon. Es kommt keine Spannung auf. Mir war es bis zum Schluss egal, wer den Mord begangen hat. Handlungen und Personen sind klischeehaft.

Karoline EisenschenkWalpurgisnachtNiederbayern-Krimi Durch die vielen Personen musste ich sehr konzentriert lesen. Einiges erschien mir etwas wirklichkeitsfremd. Insgesamt war es aber eine angenehme Unterhaltung. Den Nachfolger hatte ich uneingeschränkt hochgelobt. Einen weiteren Nachfolger werde ich bestimmt lesen.

Thomas BogenbergerHattinger und die SchattenKrimi Seite 508: “Das alles ist so nicht passiert, es hätte aber durchaus so gewesen sein können.” Aktuell, wirklichkeitsnah, spannend, humorvoll. Beste Krimi-Unterhaltung!

Susanne RößnerSparifankerlOberbayern Krimi Wenig glaubhaft, vielleicht etwas zu grausam, aber geschickt erzählt und somit eine spannende Unterhaltung mit einem ernsten Hintergrund

Markus RidderDie Krabbe – Landsberg-Ammersee-Krimi Unglaubwürdig, grausam, Regionalbezug nur mit Ortsnamen, beim Lesen wird man aber durch unerwartete, abartige Entwicklungen gefesselt

Anke Bahr, Lotte KinskoferDie ganze Wahrheit über das Dirndl im MoorOberbayern Krimi Auf Seite 39 ist von einer Villa in Oberföhring zu lesen, deren Garten an den Englischen Garten grenzt. Auf 41 geht es dann weiter mit dem nur einen Steinwurf entfernten Fernsehgelände des Bayerischen Rundfunks. Wenn so etwas gedruckt wird, vermutet man weitere Fehler. Insgesamt wurde es dann doch unterhaltsam, neigt aber eher zur Unglaubwürdigkeit.

Lisa Graf-Riemann und Ottmar Neuburger – SteckerlfischKriminalroman Unterhaltsame Geschichte mit mäßiger Spannung, aber stimmigen regionalen und kritischen Hintergründen

Regina Ramstetter ApostelwasserNiederbayern Krimi Zum Schluss musste ich sogar auf einen sonnigen Septembertag im Biergarten verzichtet, weil ich im Apostelwasser gefangen war. Die Niederbayern Krimis der Autorin heben sich genauso wie das Internetangebot von der Masse ab. Das Apostelwasser ist hervorragend und ausgezeichnet mit bislang fünfzehn Mal fünf Sternen bei Amazon, die den Roman von vielen Seiten besonders lobend bewerten. Da ist alles treffend und wahr formuliert. Personen, Handlung und Orte im Apostelwasser sind wirklichkeitsnah und meist überzeugend. Heimatbezug, Sprache, Sachlichkeit, Spannung und Humor verdienen besonderes Lob.

Regina RamstetterLattenknallerNiederbayern Krimi Wirklichkeitsnah, gescheit und unterhaltsam. Die Wahl der sprachlichen Mittel ist abwechslungsreich und kreativ. Bei mir beeinträchtigt dies aber ein wenig den Lesefluss. Das Internetangebot der Autorin ist auffallend gut gestaltet.

Susanne RößnerDiridariOberbayern Krimi Unterhaltsam, aber unglaubwürdig und als Fortsetzungsfall ein wenig langweilig. Fingerabdrücke mit auf Gummihandschuhen aufgeklebter Menschenhaut sind ein alter Hut – genauso wie die Titelwahl.

Guido Buettgen – ChampagnerblutOberbayern Krimi Unterhaltsames Erstlingswerk mit bemerkenswerten sprachlichen Mitteln. Dem Kriminalrat und dem Kommissar bleibt hoffentlich das Schicksal der Serie erspart.

Thomas Neumeier – ReinheitsgebotKriminalroman Spannend und mit abwechslungsreicher Handlung, die wirklichkeitsnahe, aber auch unglaubwürdige Züge hat. Über den Autor erfährt man wenig – auch auf Facebook. Titel und Verlagstext lassen eine unangemessene Werbestrategie vermuten.

Jörg MaurerSchwindelfrei ist nur der TodAlpenkrimi Ich habe mir mehr erwartet.

Karoline EisenschenkDer letzte TanzNiederbayern-Krimi Nach meinen Vorlieben einer der besten Krimis, die ich kenne. Zuerst wollte ich nur hervorragend schreiben. Da die Autorin noch wenig bekannt ist, füge ich diese Bemerkung hinzu.

Michael GerwienKrautkillerEin Fall für Exkommissar Max Raintaler Handlung, Personen, Dialoge, einfach nur dumm und schlecht. Mit Satire hat das nichts zu tun.

Robert HültnerAm Ende des TagesKriminalroman Ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimipreis 2014

Harry KämmererHeiligenblutKriminalroman Die Handlung verliert sich in Nebensächlichkeiten, ist wenig spannend und humorvoll.

Franz Xaver RothFalscher MannWirtshauskrimi Ich bin gerne Gast im Hammer-Eck und kenne die Stammgäste recht gut. Es ist immer etwas los, das mich bestens unterhält.

Susanne RößnerFangermandlOberbayern Krimi Abartige Verbrechenslage, die spannend, aber vermutlich leider auch wirklichkeitsmöglich erzählt wird. Der Titel und sein Zusatz sind nur Verkaufsstrategie.

Joe FischlerVeilchens WinterValerie Mausers erster Fall – Alpenkrimi Unrealistisch, überbewertet und abbruchreif, wenn mich nicht eine Bahnfahrt zum Lesen gezwungen hätte. Die vielen Sterne bei Amazon wurden vermutlich bei Lohnschreibern gekauft. Das ist als Betrug der eigentliche Kriminalfall.

Tessy HaslauerNebel über dem BayerwaldKriminalroman Hervorragend

Jörg MaurerDer Tod greift nicht danebenAlpenkrimi Nach den ersten vier Titeln von Maurer hatte ich mir vorgenommen, keinen weiteren zu lesen. In der Bahnhofsbuchhandlung wurde ich dann bei diesem siebten Werk wieder schwach. Einen neuen Maurer kann man mittlerweile nicht mehr übersehen. Das Buch bekam sogar in der SZ vom Samstag, den 28. Februar 2015 eine ganzseitige Werbeanzeige. In meinen Augen sind Andreas Föhr und Marc Ritter um Klassen besser, weil sie geschickter mit Spannung und Humor umgehen. Diesen Krimi mit dem Hintergrund von Amputation und Prothetik empfinde ich als mittelmäßig und teilweise geschmacklos.

Hans-Peter Dinesh BauerNantovinus – der Che-Faktorein Alpenkrimi Der Kauf erfolgte über die Empfehlung bei Amazon. Ich musste die Lektüre abbrechen. Der Inhalt ist Schmarrn. Layout und Satz sind ohne Silbentrennung in sehr langen Blöcken. Der Text hat rechtschriftliche und grammatikalische Mängel. Ich habe den Eindruck, dass Bewertungen bei Amazon geschickt gefälscht werden. Das Buch hat nicht einmal das Gnadenbrot im Regal verdient. Es muss zum Altpapier.

Andreas FöhrWolfsschluchtKriminalroman Hervorragend

Marc RitterFrauenmahdKriminalroman Den direkten Nachfolger von Stieranger ließ ich aus, da lief mir in der Bahnhofsbuchhandlung die Frauenmahd über den Weg. Sehr schnell liest man sich wieder in das Lebensumfeld des Gonzo Hartinger ein. Die Geschichte nimmt erstaunliche Wendungen, ist aktuell und wird humorvoll erzählt. Hat man Zeit zum Anfangen, dann hat man schnell keine Zeit mehr, weil man alles wissen und erleben will.

Leonhard F. SeidlGenageltKriminalroman Mehrfach bin ich schon vom Münchner Tivoli mit dem Fahrrad zu Protestveranstaltungen gegen den Autobahnausbau in und durch das Isental gefahren. Ich kenne den Schwammerl, das Lindumer Kircherl und die umliegenden Ortschaften aus eigener Anschauung. Was dort durch Politiker und Geschäftemacher passiert, ist ein legales Verbrechen. Örtlichkeiten und politische Hintergründe werden mit Liebe und Sachlichkeit beschrieben. Es gibt satirische und hintergründige Elemente. Die Handlung ist aber vielfach unglaubwürdig und wenig spannend. Trotzdem empfehle ich den Roman, weil er wichtige Politik- und Gesellschaftskritik beinhaltet.

Alexander Frimberger (Hrsg.), Lothar Wandtner (Hrsg.)Der Zamp und andere Krimi-Kurzgeschichten aus dem Bayerischen Wald – Ralf-Bender-Krimipreis 2013 Ausgezeichnete Unterhaltung mit den 15 besten Kriminalkurzgeschichten aus 93 Einsendungen

Andreas FöhrTotensonntagKriminalroman Hervorragend

Marc RitterHerrgottschrofenKriminalroman Für März 2014 ist Stieranger vom Verlag angekündigt. Dann will ich wieder ein Abenteuer mit Gonzo Hartinger erleben.

Marc RitterJosefibichlKriminalroman Nach Aussage des Autors handelt es sich um einen kriminellen Heimatroman. Mir hat er sehr gut gefallen. Ich werde wohl auch den Nachfolger bestellen.

Roland KrauseFuchsteufelswild – Ein Fall für Josef Sandner Für mich wenig verständlich und schwer lesbar – abgebrochen

Wolf Schreiner – StoßgebeteEin Krimi aus dem Bayerischen Wald Unglaubwürdig, aber offensichtlich ernsthaft gemeint

Andreas FöhrKarwocheKriminalroman Hervorragend

Julie FellmannNacht der EinsamenOberbayern-Krimi Hervorragendes Erstlingswerk der Autorin. Der Untertitel müsste eigentlich Oberbayern- und München-Krimi heißen. Das Ermittler-Team lebt und arbeitet in München, es muss aber einen Fall südlich von München klären. Die Lokal-Szene um den Gärtnerplatz und die Kripo-Zentrale in der Ettstraße sind geschickt miteingebaut. Den bisherigen zwei Kundenrezensionen bei Amazon braucht man nichts hinzufügen. Einen weiteren Fall werde ich bestimmt lesen.

Markus RidderDer BlütenstaubmörderLandsberg-Ammersee-Krimi Hervorragend, die Sterne von Amazon lügen nicht.

Volkmar Steininger – Mordshexe Ein Niederbayernkrimi Unglaubwürdig, aber offenbar ernst gemeint. Bald bemerkt man sprachliche und inhaltliche Mängel. Oberflächlichkeit und Vordergründigkeit der Handlung sind mit Vorabendprogramm oder Primitivfernsehen vergleichbar. Die wenigen Bezüge zu Niederbayern sind fast nur Ortsnamen. Im Vorspann ist eine übertriebene Lobhudelei von so genannten Krimiexperten aus dem Vorabendmilieu platziert. Dabei wird die Täterin verraten, die sich dann ohne Verdachtsmomente und besondere Handlungsanteile nach der ersten Lesehälfte selbst zu erkennen gibt. Wenn etwas nicht so gut gefällt, dann schweigt man im Normalfall diskret. Wenn aber etwas mit Niederbayern unglaubwürdig und unnatürlich in Beziehung gesetzt wird, dann muss ich das kritisieren, weil es leider kein Einzelfall ist.

Dorothea BöhmeSauhaxnKriminalroman Mordsgaudi

Ingrid WernerNiederbayerische AffärenKriminalroman Unglaubwürdig, einfältig und keine natürlichen Bezüge zu Niederbayern! Die Sterne bei Amazon sind manchmal trügerisch. Sollte ich wieder ein Buch von einer Autorin bekommen, das im Anhang Rezepte beinhaltet, werde ich es ungelesen zurückschicken.

Ono MothwurfWerbevoodooWondraks zweihärtester Fall

Christiane Tramitz – HimmelsspitzEin Alpen-Krimi Bilder in Worten, beste Unterhaltung und Spannung

Roland VoggenauerKreuzwegChiemgau-Krimi Lesenswert – teilweise baierisch geschriebene Dialoge

Christian LimmerUnter aller SauKriminalroman Beste Niederbayern-Gaudi

Jörg Steinleitner AufgedirndltEin Fall für Anne Loop Eine Gaudi – wie man diesen Videos entnehmen kann

Jörg MaurerOberwasserAlpenkrimi Wenn man Föhnlage, Hochsaison und Niedertracht gelesen hat, dann… Ich werde keine weitere Fortsetzung mehr lesen und versuche lieber Neues zu entdecken.

Franz Xaver RothBöser Mann Mir gefällt es. So böse ist er gar nicht. Ich habe eine Vorliebe für Bayern-Krimis. Leuterding oder anders gesagt Zorneding kann ich mir einfach besser vorstellen als die Bronx, weil ich viel mit dem Fahrrad im Speckgürtel von München unterwegs bin. Die handelnden Personen kenne ich aus meiner eigenen Erfahrung.


Romane und Sachbücher

Wolfgang SchmidbauerDer Fortschritt und das GlückEine gescheiterte Beziehung (E-Buch) Mit Genuss und Gewinn gelesen

Wolfgang SchmidbauerDie großen Fragen des AlternsSeelisch im Gleichgewicht bleiben – Dem Leben spielerisch begegnen – Das Glück im Tun finden (E-Buch) Mit Genuss und Gewinn gelesen

Peter ProbstDie wilde Wut des WellensittichsRoman (E-Buch) Großartiger Lesegenuss mit glaubwürdiger Kulisse von Sechzehnjährigen der 1970er Jahre

Annika LamerRechtschreibung klipp und klar erklärtMit Leichtigkeit zu korrekten Texten (E-Buch) Die Autorin verwendet verständliche und lesenswerte Mittel, um rechtschriftliche Sicherheit zu vermitteln.

Florian ScherzerSelbstmordhundeRoman (E-Buch) Ein besonderer Lesegenuss

Karina LindnerDie Wolkenkönigin von Schwabing – Ein München-Roman (E-Buch) Beste Unterhaltung zum Miterleben:

Kaufgrund war die Suche nach neuen München- oder Bayernkrimis – meine derzeit bevorzugte Unterhaltungslektüre. Ich wollte wieder Spannung erlesen und mitermitteln. Bei der Internetsuche entdeckte ich die Wolkenkönigin. Ort und Zeit der Handlung sagten mir zu. Ich überflog einige positive Bewertungen und entschied mich auch wegen des günstigen Preises für den Download.

Einige Vorerwartungen waren Beziehungskonflikte, weibliche Gefühlsduselei und geringer Anspruch. Ich kenne aber das Schwabing der 90er Jahre und bekam Neugier. Beim anfänglichen Erlesen stellte ich schnell fest, dass mich die Personen und die Handlungen mehr als bei einem Krimi gefangen genommen hatten. Nach einigen enttäuschenden Krimis hatte ich endlich wieder den Drang weiterzulesen und die volle Konzentration. Meine Gedanken gingen nur ganz wenig auf Wanderschaft – und wenn, dann inhaltsbezogen.

Die Geschichte gefiel mir immer mehr, obwohl ich wie immer auf der Suche nach Kritikpunkten war, z. B. Glaubwürdigkeit, Schlüssigkeit, Erwartbarkeit, Klischees, Humor, Ortsbezug. Dieses Denken gab ich aber bald wegen des intensiven Miterlebens auf. Beim Krimi ist das Miterleben oft ein Mitermitteln, hier empfand ich ein Mitfühlen.

Natürlich dachte ich zwischendurch, ob und wie ich die Wolkenkönigin bewerten kann oder werde. Auch das wurde mir egal. Immer mehr kam ich zu der Erkenntnis, dass ich einen hervorragenden Unterhaltungsroman lese, zu dem man die Autorin nur beglückwünschen kann. Das Erlesen schenkte mir Freude und Leid, Gewinn und Genuss, für die ich danke.

Chris Lehner – Laut & Lecker: Funky Soul Food Rezepte – Rezepte aus dem Münchner Kultrestaurant Park Café Unmöglicher Kochbuchtitel in München und Altbayern: Ich habe das Buch nicht gelesen, halte es aber wegen des Titels für das dümmste Kochbuch in München und Altbayern. Lecker gilt hier als Unwort, und laut muss ein Gericht schon gar nicht sein. Zu bayerischer Lebensart beim Essen gehören Gemütlichkeit und Wohlgeschmack. Trotzdem empfehle ich das Werk, damit die letzten Zugezogene kapieren, dass es hier nicht um etwas Münchnerisches oder Bayerisches geht. Wenn so ein Restaurant laut Eigenlob Kult sein soll, dann bin ich lieber unkultiviert. Jetzt muss ich aber selbst über meine Bewertung lachen.

Gerhard StaguhnDer Penis-KomplexEine Analyse: biologisch, geschichtlich, psychologisch, persönlich (E-Buch) Wichtig und richtig, aber mit einem etwas seltsamen Titel, weil es um die gesamte Sexualität geht.

Jan WeilerKühn hat HungerRoman (E-Buch) Hervorragend

Heidi RehnTanz des VergessensRoman Ich erlebte mich mit diesem Roman als entspannten Leser. Nach jeweils nur einem Kapitel hatte ich mich einer anderen Beschäftigung zugewandt, weil der Handlungsfluss ohne Spannung war. Erst gegen Ende las ich mehrere Kapitel im Zusammenhang. Die vielen Lobeshymnen kann ich nicht nachvollziehen. Die gesamte Handlung ist für mich zu wenig glaubwürdig, auch wenn der Eindruck eines wahren historischen Rahmens entsteht. Der örtliche und der geschichtliche Hintergrund sind glaubhaft und umfangreich recherchiert, ich hätte mir aber die Verwendung von Jahreszahlen gewünscht. Im Gegensatz zum historischen Zusammenhang erscheinen mir Personen und Handlungen als nicht wirklichkeitsnah. Besonders die Hauptperson ist nicht echt. In jedem Alter lebt man mit Gedanken- und Gefühlswelten, die sich auf Herkunft, Erziehung, Umgebung und Erfahrung beziehen. Lous Lebenswelt besteht weitgehend ohne diese Hintergründe. Ich bekomme im Leseverlauf immer mehr den Eindruck, dass der Roman von einer Frau gezielt für Frauen geschrieben worden ist. Das ist in Ordnung, aus männlicher Sicht nehme ich es aber als einseitig wahr. Der Umfang und die vielen Wendungen der Handlung werden mir überdrüssig. In Berlin will ich fast aufhören, weil mir der Fortgang egal geworden ist. Es gibt keine Spannung, die mich zum Weiterlesen veranlasst. Dann kommt nach fünf Jahren völlig unbegründet die Post aus Wien. Zuerst dachte ich, etwas überlesen zu haben und wollte die Ursache mitgeteilt bekommen. Diese erfahre ich aber genauso wenig wie den Grund der geladenen Waffe – um nur zwei Beispiele für die Glaubwürdigkeit zu nennen. Außerdem tanzt niemand auf Friedhöfen am Grab des Geliebten und lässt ich dann mit reichen Männern ein. Den angekündigten und mittlerweile erschienenen Folgeroman werde ich nicht lesen. Ich verdächtige die Autorin, umfangreiche Fließbandware für Frauen nur wegen Gewinnabsichten zu verfassen.

Max BrymVerrat in München und BurghausenRomantrilogie Teil I Autor und Verlag bereiten sich mit der vorliegenden Form der Buchveröffentlichung keinen großen Gefallen. Es sind nämlich viele rechtschreibliche, stilistische, grammatikalische und inhaltliche Fehler beinhaltet. Das lässt Fehler in der gesamten sachlichen Richtigkeit vermuten. Offensichtliche Mängel sind beispielsweise das Montagnolas-Palais am Münchner Paradeplatz und der Ort Brandenburg an der Grenze zu Österreich. Montgelas Palais und Brannenburg wären richtig gewesen. Zur sprachlichen kommen also Probleme mit der sachlichen Richtigkeit. Die formale Darstellung des Inhalts ist laienhaft, z. B. Blocksatz mit großen Wortabständen und fehlender Abschnittsgliederung. Ohne Absätze liest sich das Buch wie eine gleichförmige, eintönige Textwüste. Der Inhalt ist aber insgesamt glaubhaft und spannend. Es fällt jedoch schwer, den Überblick über die vielen Personen zu behalten. Das Besondere ist, man kann Geschichte miterleben. Außerdem vermitteln die unfreiwillige Fehlersuche und Fehlerwahrnehmung gewisse Erfolgserlebnisse. Trotz der Widrigkeiten möchte ich wissen, wie es mit Hans Faber und Lore weitergeht, obwohl mir die Geschichte des Dritten Reichs bekannt ist. Für die zwei Folgebände erwarte ich aber ein professionelles Lektorat und Layout.

Michaela Kastel – So dunkel ist der WaldThriller Der Verlag hat eine eigene Internetseite für das Werk eingerichtet. Das Buch ist gebunden, hat einen Schutzumschlag und erzeugt Höchstspannung. Das Internet ist voll mit Lobeshymnen, denen ich mich nur anschließen kann. Leider gibt es die Autorin nur auf Facebook, worauf ich grundsätzlich nicht verlinke.

Benedikt Feiten – Hubsi DaxEine Wirtshauslegende Der Autor hat das Thema verfehlt und ist ein Sprachverderber, z. B. beinhalten Sätze keine konjugierten Verben, sondern Reihungen von Infinitiven und Partizipien. Weil der Inhalt nach dem hälftigen Lesen nicht erkennbar gewesen ist, musste ich das Werk beenden. Man kann mir natürlich vorhalten, es nicht verstanden zu haben. Der bisher gelesene Teil ist aber nicht Kult und Moderne, sondern Humorlosigkeit und Langeweile. Glauben Sie der SZ-Mitarbeiterin und den Amazon-Sternen, damit Sie sich selbst davon überzeugen können! Der Verlag hat ein Hardcover mit Leseband gestaltet. Die Stadt München hat dem Autor ein Literaturstipendium gewährt. Beides war wohl aus der Sicht von falsch verstandener Qualität und Literatur angemessen. Aus einem geschwätzigen Berliner Schreiberling kann man aber keinen kultigen Bayern mit Wirtshauserfahrung machen.

Jan WeilerKühn hat ÄrgerRoman Hervorragend

Christiane Tramitz – Harte Tage, gute JahreDie Sennerin vom Geigelstein Durch Himmelsspitz wurde mir die Autorin bekannt. Die Sennerin hatte ich bei einigen Büchern hinten angestellt. Als ich aber mit dem Leben der Oberkaser Mare anfing, war ich gefangen. Der Roman ist hervorragend. Die wirkliche Mare kann man mit diesem Video anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=6gFf3FtaEoU, die Autorin äußert sich hier: https://www.youtube.com/watch?v=wDvh_iQue9g. Nach dem Lesen bekommen Sennerin und Autorin bei mir einen Spitzenplatz.

Herbert RosendorferAbsterbende GemütlichkeitZwölf Geschichten aus der Mitte der Welt Ich ließ mich ein wenig von den Briefen in die chinesische Vergangenheit, vom großen Namen und der Erwartung von Heiterkeit und Humor verleiten, werde aber keinen Rosendorfer mehr lesen.

Jan WeilerKühn hat zu tunRoman Hervorragend

Theresia GrawGlück ist nichts für schwache NervenRoman Empfehlung von Bumeders Buchtipps: Die Bayerische Bücherschau Ostern 2015. Weiberkram, aber gut gemacht!

Helmut EcklIrgendwo hören sich die Grenzen aufEin satirischer Roman

Alfons Schweiggert – Das Buch – Roman Eine großartige Idee wird in diesem kleinen Meisterwerk hervorragend in Handlung und Sprache umgesetzt.

Simone BauerIsarvorstadt In der Bavarica und Monacensia Abteilung beim Hugendubel am Marienplatz wird dem Besucher eine Auswahl vorgelegt, von der ich schon öfter etwas Unüberlegtes mitnahm. Diesmal war es ein absoluter Reinfall.

Moritz BaumstiegerSülze hilft gegen alles außer HeimwehWie mir ein Metzger die Welt erklärte Schnell bemerkt man, dass die Geschichten oberflächlich zu einem sogenannten Roman mit Handlungsort München zusammengeschustert wurden. Beim Versuch Münchner Lebensart wahrzunehmen und wiederzugeben zeigt sich ein eigenartiger Humor. Die hohe Zahl von überwiegend positiven Bewertungen bei Amazon ergibt sich wohl durch die Leichtigkeit, Heiterkeit und Einfachheit der Geschichten, die mit dem Niveau von Vorabendserien im Primitivfernsehen vergleichbar sind. Jemand hat vielleicht seinen gesamten Bekanntenkreis animiert, Bewertungen bei Amazon für den Verkaufserfolg dieser Sülze zu schreiben.

Harald Grillgehen lernenRoman in Geschichten Ich erinnere mich beim Lesen an viele Begebenheiten in meiner eigenen Kindheit. Mich beeindruckt besonders das Erkennen der sprachlichen Mittel mit denen der Autor die Gedanken, Sichtweisen und Erlebnisse eines Buben beschreibt.

Angelika SchwarzhuberLiebesschmarrn und ErdbeerbluesRoman Dieser erste Roman der Osterhofener Autorin wurde in Artikeln der Osterhofener Zeitung vorgestellt. Dann entdeckte ich das Buch in der Auslage der Buchhandlung Kemme. Ich kann Ihnen die Entscheidung nicht abnehmen, um welchen Schmarrn es sich handelt – um eine geschmackvolle Speise oder um etwas mit geringem Wert. Es empfiehlt sich von Zeit zu Zeit so etwas zu lesen. Das schärft den Blick auf Gutes, Schönes und Echtes.

Moses WolffDer Wildbach ToniEin Bergroman Er isch a Freind vo Toni Tivoli, Susi Eisbach, Paul Stattlersch, Elga Bavara Belvedere und Heidi Henan. Diese hervorragende Gaudi hat somit auch etwas mit dem Geheimnis vom Tivoli zu tun. Erleben Sie den Wildbach Toni in zahlreichen Videos der gleichnamigen Serie, die für die Onlineportale der Titanic und der Süddeutschen Zeitung produziert wurde!


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