Paradiso im Lehel

  • Restaurant Paradiso: Lerchenfeldstraße 11, 80538 München
  • Telefon und Fax: 089 / 29 97 03
  • Besondere Angebote: Vier täglich wechselnde Mittagsmenüs mit Suppe oder Salat, Kaffee und Kuchen, Abendkarte und a la Carte, alle Speisen zum Mitnehmen, Familienfeiern und Firmenveranstaltungen, Terrasse mit Gastgarten

Es ist ungewöhnlich, dass ein Gast ein Fotobuch und ein Internetangebot für eine Gaststätte erstellt. Außerdem verdirbt es die Preise für solche Arbeiten. Aber mir gefällt es, weil ich mit dem kleinen Paradies sehr zufrieden bin. In diesem Restaurant schmeckt mir das Essen besonders gut. Die Gesellschaft von angenehmen Menschen gefällt mir. Personal und Gäste sind sehr freundlich. Das Paradiso ist in meiner Nachbarschaft im nördlichen Lehel. Selbstverständlich bin ich auch gerne in anderen Lokalen. Sogar Savas vom Paradiso möchte, dass die Gäste andere Möglichkeiten ebenfalls wahrnehmen, weil es dann allen gut geht. Meistens bin ich am Nachmittag zwischen 15.00 Uhr und 17.00 Uhr im Paradiso. Vorher in der Mittagszeit sind oft alle Tische besetzt. Bei meinen Besuchen ergibt sich häufig die Exklusivität von weniger als zehn Gästen. Der Service ist dann sehr familiär. Den Abend kann ich nicht beurteilen.

Das Cafe-Restaurant Paradiso im nördlichen Lehel bietet italienische und griechische Spezialitäten an. Gäste haben die Wahl aus vier täglich wechselnden Mittagsmenüs. Dazu werden Tagesgerichte und eine umfangreiche Speisekarte empfohlen. Eine Spezialität sind frische Fische. Im Paradiso esse ich am liebsten, so seltsam es klingen mag, die Tagessuppen und das Tagesgericht mit der Nummer Vier. Meine Teller gehen nur ganz leer zurück, weil es mir schmeckt und weil ich weiß, dass es der Köchin eine Freude macht.

Ein Buchtitel wie Paradiso München ist wegen der Tanzbar Paradiso in der Isarvorstadt nicht möglich. Deshalb ist die Nennung des Stadtteils in Verbindung mit Paradiso notwendig. Internet-Adressen sind schwierig, weil es im deutschsprachigen Raum eine Vielzahl von Restaurants mit dieser schönen Bezeichnung gibt. Der Name des Paradiso im Lehel leitet sich aber aus der Geschichte ab.

In der Münchner Oettingenstraße 36 befindet sich heute die Gaststätte Leib und Seele. An dem Ort dieses Gebäudes wurde bereits 1790 Bier ausgeschenkt. Kurfürst Karl Theodor übergab dem Topographen und Kartographen Adrian von Riedl (1746–1809) ein Grundstück im feuchten Gelände des nördlichen Lehels. Der Wasser- und Straßenbaudirektor legte einen Park mit einem verkleinerten Nachbau des Chinesischen Turms an. Dieser Riedlgarten wurde auch Paradiesgarten genannt. Es entstand ein beliebtes Ausflugsziel. Der alte Paradiesgarten wurde 1894 abgerissen und durch das heutige neubarocke Gebäude ersetzt. In der nördlichen Nachbarschaft haben zwei Straßen die Namen Paradies- und Himmelreichstraße. Die Riedlstraße ist nach Adrian von Riedl bezeichnet. Die Haltestelle der Trambahn in der Mitte des nördlichen Lehels heißt Paradiesstraße.

Direkt am 1789 eröffneten Volkspark Englischer Garten befand sich die Gastwirtschaft zum Himmelreich, welche 1901 abgebrochen wurde. An der dortigen Straßengabelung Himmelreich- und Oettingenstraße erbauten die Brüder Ludwig 1908 eine neubarocke Villa. Zwischen der Oettingen- und der Lerchenfeldstraße bestand seit dem Jahr 1900 ein neubarockes Mietshaus mit zwei Erkern. Zuletzt war vor 1988 im Erdgeschoss der Lerchenfeststraße 11 ein Reinigungsbetrieb. Dann eröffnete der Grieche Costa mit seiner bayerischen Ehefrau das Restaurant und Cafe Paradiso. Die jetzigen Betreiber sind seine beiden Töchter mit ihren Ehemännern Savas und Costa. Durch diesen gesamten geschichtlichen Hintergrund kann man das heutige Paradiso als einen Nachfolger des historischen Paradiesgartens ansehen.

Der Gastgarten des Paradiso muss tatsächlich als ein kleines Paradies bezeichnet werden. Die gepflegte und geschmückte Anlage ist meist eine sonnige Terrasse in der grünen Umgebung des Englischen Gartens. Das Umschlagbild zeigt eine Aufnahme des Restaurantgartens von 2006. Ansicht, Bepflanzung und Gartenschmuck haben sich in der Zwischenzeit verändert. Trotzdem gefällt es mir, das Paradiso mit diesem Bild bei Tivolifoto vorzustellen. Der überwiegende Teil der Fotos ist aber aktuell.

Die Bilder der Rückseite erinnern mich an eine wahre Geschichte mit den Speisetafeln. Eines Tages entdeckte ich dort eine Bratenlaus. Als ich diese Köstlichkeit bestellen wollte, verweigerte man mir aber die Annahme mit der etwas fadenscheinigen Begründung, dass ich des Lesens nicht mächtig sei. Empört musste ich mir anhören, dass die richtige Lesart “Braten, Klammer auf, aus” gewesen wäre. Dabei hatte auch Otto mir die Richtigkeit der Bratenlaus bestätigt. Johanna blieb aber bei ihrer Ablehnung der Bestellung, und ich musste auf diese Spezialität des Hauses verzichten.

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Das Paradiso befindet sich in einem neubarocken Mietshaus aus dem Jahr 1900. Vor 1988 waren im Erdgeschoss des Gebäudes in der Lerchenfeldstraße 11 verschiedene Gewerbebetriebe. Der heutige Gastgarten wurde als Parkplatz genutzt.

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Gegensätze zwischen Vor- und Nachkriegsbauten bei Gebäuden in der Nachbarschaft

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Pausen am Familien- und Personaltisch für Johanna vom Service und Zoe aus der Küche

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Costa und Savas sind besonders freundliche Gastgeber. Savas ist ein gekonnter Komiker, der es hervorragend versteht, bei der Bedienung der Gäste zur Verblüffung Äußerungen zu gebrauchen, die üblicherweise nur Kundschaft verwendet.

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Helena und Savas laden zu griechischen Tänzen ein, bis Savas wie so oft Pause ruft.

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Der Gastraum ist nicht münchnerisch oder griechisch, sondern zweckmäßig, elegant und zeitlos schön. Hellgelbe Wände harmonieren mit dem dunkelbraunen Mobiliar.

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Indirekte Beleuchtung, Einfall des Tageslichts und Blumenschmuck im hohen Raum

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Die schönen Blumen sind nicht zu übersehen. Savas deckt den Tisch für neue Gäste.

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Bei den ersten Sonnenstrahlen im Frühling sitzen die Gäste wieder gerne draußen.

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Frühlingsblick auf den Garten des Paradiso von unten, von oben und von draußen

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Wie ein Traum – Blumen, Sträucher, Brunnen und ein neues Münchenbuch in der Sonne

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Gartenschmuck im Paradiso, aktuell mit den vom Winter übrig gebliebenen Eiszapfen

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Ein Glücksrabe am Springbrunnen wartet auf Otto, Frühlingslicht am späten Nachmittag

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Der Garten nach Regen, letzte Sonnenstrahlen, Spiegelungen auf lackierten Tischen

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Der Garten des Paradiso ist an einem kühlen Frühlingstag noch ohne Gäste…

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…aber die Taube, das Mädchen, der Glücksrabe und die Amsel tanzen in den Mai.

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Missbrauch des Ausblicks als Werbefläche durch einen vorbeifahrenden Lastwagen

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Bald nach den Eisheiligen wird jedes Jahr der Springbrunnen wieder angeschlossen.

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Savas macht Pause und nimmt dann das Getränkeangebot auf dem Schild beim Wort.

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Ein Gast ist enttäuscht, weil er unbedingt das durchgestrichene Tagesgericht mit der Nummer I. wollte.

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5 Kommentare

  1. Lieber Josef, meine Freunde Traudl und Klemens sind auch Stammgäste im Paradiso.
    Ich vermisse sie bei Deinen Fotos. Erst vor zwei Tagen habe ich sie dort besucht, und wir hatten
    gemütliche Stunden.
    Viele Grüße von Maria mit der Patronin Munditia vom alten Peter

    • Liebe Maria, wer das Netz nicht kennt und nutzt, möchte hier verständlicherweise nicht abgebildet sein. Ich respektiere solche Freiheiten. Herzliche Grüße vom Tivoli, Josef

  2. Ein Glücksrabe der auf Otto wartet, Gebäudespiegelungen auf lackierten Tischen und ein Hausherr der das Getränkeschild wörtlich nimmt – einfach köstlich! Genauso wie die Speisen, nehmen wir an.
    Wir haben schon lange Appetit auf italienisch-griechische Gaumenfreuden und beim Anblick dieser gelungenen Fotos wird dieser noch gesteigert.
    Bester Josef, auch diesmal wurde unser Auge nicht enttäuscht. Diese Deine Bilderserie zum Paradiso im Lehel ist eine erneute Augenweide, und wer weiß, vielleicht schaffen wir es dieses Jahr mal ins Paradies nach München? Nachmittags, so zwischen 15 und 17Uhr, wenn die Gäste wenig sind, aber der Haus- und Hoffotograf an seinem Stammplatz weilt.

    Viele herzliche Grüße ins Lehel senden die Zwei vom Wald!

    • Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr meine Gäste im Paradiso wärt. Außer Montag und Samstag könnten wir uns immer verabreden. Es empfiehlt sich ein sonniger und später Nachmittag im Garten des Lokals. Was Euch erwartet, kann man auf den Fotos sehen. Schade, dass es die Bratenlaus nicht mehr gibt. Herzliche Grüße vom Tivoli, Josef

      • Lieber Josef,

        Dein freundliches Angebot nehmen wir gerne an. Noch wissen wir allerdings nicht, wann wir wieder mal nach Oberbayern kommen. Wir geben auf alle Fälle rechtzeitig Bescheid.
        Danke nochmals und herzliche Grüße aus dem Böhmerwald.
        Stephan und Lucie

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